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Ruthlessness

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Die Ungewissheit unserer Herzen

Ruthlessness
 


 

„Ich liebe dich…

Ich liebe dich so sehr…“
 

Das war wirklich gar nicht so einfach…

So, wie er mich ansieht, denkt er bestimmt gerade nur schlechtes über mich.

Wahrscheinlich will er einfach seine Ruhe haben, da ich ihm gerade eben schon nach der Wahrheit gefragt habe.

Jetzt sitzt er hier, vor mir, mit verschränkten Armen, durch die gerunzelten Augenbrauen schaut er etwas grimmig, ernst und erzürnt.

An was denkt er gerade? Was geht in seinem hübschen Kopf vor?
 

Ich will endlich zu meinen Gefühlen stehen.
 

Mir wird etwas schwummrig. In meinem Magen macht sich ein seltsames Gefühl breit und ich muss mich hinsetzen.

Es ist immerhin das erste Mal das ich jemandem meine Liebe gestanden habe.

Aber ich möchte wissen, was er fühlt. Also habe ich ihn gefragt.

Doch bisher kam noch keine Antwort.

Ob er eigentlich überhaupt darüber nachdenkt?

Vielleicht wünscht er sich einfach, dass ich gehe?
 

Es ist aber schon komisch. Dass ich mich ausgerechnet in ihn verlieben musste.

Wir kennen uns schon lange. Ungefähr neun Jahre. Wir gingen gemeinsam in die Grundschule und werden die Schule auch bald zusammen beenden.

Er war schon immer etwas vorlaut, zynisch und manchmal richtig hysterisch.

Doch mit seiner unglaublich schönen Erscheinung, schafft er es trotzdem mir den Kopf zu verdrehen, sodass ich eine Gänsehaut bekomme. Ohne es zu wissen, bringt er meinen Puls zum rasen.
 

Vielleicht habe ich ihn zu sehr geschockt? Habe ich es übertrieben? War ich zu voreilig?
 

Ich weiß es nicht, da ich ja immer noch keine Antwort erhalten habe.

„Souta-kun..? Alles… in Ordnung?“, frage ich ganz nervös.

Ich glaube, ich drehe durch. Wie kann er nur so ruhig vor mir sitzen?

Er hat mit Sicherheit zum ersten Mal ein Liebesgeständnis von einem Jungen gehört oder?

Na ja, das hoffe ich natürlich! Ich möchte doch sein Erster sein!
 

Hallo, jetzt sag endlich mal was!
 

Souta-kun seufzt wieder nur. Er schließt für einen kurzen Moment die Augen und schaut mich dann wieder mit einem bohrenden und bissigen Blick an.

Warum muss er nur immer so abweisend und kühl sein?

Versteht er denn gar nicht, was ich gerade eben gesagt habe? Ist es denn so geringschätzig und unwichtig?

Begreift er nicht, dass ich ihm komplett verfallen bin?
 

Ich schaue mich langsam um. Irgendwie versuche ich mich abzulenken, mein Blick soll auch mal auf etwas anderes fallen, als auf sein wunderschönes Gesicht. Doch damit mach ich mich richtig lächerlich, da ich es so auffällig mache.

Schnell räuspere ich mich, setzte mich gerade hin und schaue zu Boden.
 

Wie lange sitzen wir jetzt schon hier? Wie lange schweigt er mich jetzt schon an?

Das sind doch bestimmt schon zehn Minuten. Oder sogar länger…?
 

Bitte sag mir, dass du mich auch liebst. Sag mir, dass du meine Gefühle erwiderst und überglücklich bist.

Warte, was?! Was ist eigentlich mit mir los? Seit wann bin ich denn so ein Mädchen geworden?

Wie peinlich…!
 

Aber ich möchte nicht mehr schweigen. Ich will eine Antwort haben.

Dauert das immer so lange? Ich hab keine Ahnung.

Vielleicht suchen uns die anderen schon. Sensei Jomata, der diese bescheuerte Klassenfahrt arrangiert hat, sitzt jetzt bestimmt mit voller Begeisterung und einem breiten Grinsen unten im Esssaal, am großen Esstisch und wartet, wer wohl als Erster seinen selbstgemachten Sushi probieren wird.

Eigentlich hätte ihm jemand sagen sollen, dass niemand kommt.

Wir haben schließlich besseres zu tun. Wie ich jetzt gerade.

Außerdem möchte NIEMAND das Essen von diesem Muttersöhnchen im Mund haben…
 

Ich höre jemanden unsere Namen rufen und zucke kurz zusammen.

Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich meine Umwelt völlig außer Acht ließ.

Ich habe gar nicht bemerkt, wie mein geliebter Souta-kun aufgestanden ist!

Plötzlich steht er vor mir.
 

Verwirrt und dennoch voller Hoffnung starre ich in sein Gesicht, welches einem Engel gleichen könnte.

Ähm…

Schon wieder diese peinlichen Mädchengedanken!!

Verdammt!
 

„Hiroshi!“, sagt er mit lauter Stimme und extrem verärgert.

Noch immer hat er seinen verächtlichen Blick aufgesetzt, so als würde er mir jeden Moment den Kopf abreißen.

„Äh.. ähm… ja?“, stottere ich nur und schaue ihn ängstlich an.

Ich bin total überfordert.

Warum spüre ich aber diese Wärme um mich, wenn er neben mir steht, obwohl er mich jetzt wahrscheinlich hassen wird.

Ich meine, immerhin habe ich unsere langjährige Freundschaft in dem Augenblick zerstört, indem ich ihm meine Liebe gestand.

Was wird er jetzt wohl von mir denken?

Mann, was habe ich mir nur dabei gedacht??
 

Hält er mich immer noch für einen totalen Volltrottel, der tollpatschig ist und unangenehm auffällt.

Bin ich für ihn jetzt wieder der kleinere von beiden, der nervt, viel zu viel tratscht und nicht genau weiß, was er mit seinem Tag anfangen soll?

Ja, ich war manchmal ziemlich unaufmerksam und verträumt, doch im Inneren hoffte ich in jeder Minute meines Lebens, dass er mich so mag, wie ich bin.
 

„Souta-kun…“, flüstere ich, doch ich werde unterbrochen.

So schnell, wie er sich zu mir herunter beugt, um meine Lippen zu küssen, kann ich gar nicht gucken.

Er küsst mich. Er küsst mich tatsächlich.

Träume ich gerade wieder? Oder ist das die Wirklichkeit?

Seine Lippen sind ganz weich, so, wie ich es mir immer vorgestellt habe.

Er hat die Augen geschlossen und greift nach meiner Hand.

Als er sie ganz fest drückt, weiche ich zurück und löse mich von ihm.
 

Völlig perplex und entsetzt sehe ich ihn an.

Ähm, ich habe ja auch gerade eben meinen aller ersten Kuss bekommen!

Und dann auch noch von meinem geliebten Souta-kun!!

Das kann nicht wahr sein! Bitte, jemand muss mich kneifen.

Oder halt, nein doch nicht! Ich will weiter träumen.
 

Souta-kun schaut mich ja wieder so komisch an.

„Du bist wirklich ein Idiot. So, wie ich es dir immer gesagt habe!“, meckert er und setzt sich plötzlich auf meinen Schoß.

Moment, ich bin ganz durcheinander. Wie? Häh?

Warum legt er jetzt einen Arm um meinen Hals? Wahnsinn!!

„Was? Was machst du?“, will ich wissen und muss schlucken.

So nah war er mir ja noch nie!
 

Ich sehe ihm in die Augen und merke sofort, was für weiche Knie ich habe und mir wird ganz heiß. Wie kann mich ein einzelner Mensch nur so verrückt machen?

Wie geht das überhaupt?

Souta-kun legt eine Hand an meine Wange und ich werde unwillkürlich rot im Gesicht.

Ach, wie peinlich!

Sein hübsches Gesicht nähert sich meinem und ich habe das Gefühl, mein Herz würde mir jeden Moment aus der Brust springen.
 

„Es wird aber auch Zeit. Wieso um alles in der Welt hast du solange gebraucht?“

Wie jetzt?

„.. Äh…“, stottere ich.

Okay, ich bin sichtlich verwirrt.

Plötzlich klatscht er mit der einen Hand heftig an meine Wange, sodass ich erschrecke.

„Selbstverständlich liebst du mich. Ich gehöre ja auch schon die ganze Zeit nur dir alleine, du verdammter Dummkopf. Warum bist du nur so blöd?“, fragt er mich und verdreht die Augen.
 

Was genau will er mir jetzt damit sagen? Moment…

Er gehört schon die ganze Zeit mir? Hab ich das jetzt richtig verstanden?

„Heißt das… heißt das… du… liebst mich auch?“


 

Er zögert. Im Raum herrscht Stille.

Dann hebt er seine Hand und vergräbt sie sanft in meinem Haar.

Wie schön sich das anfühlt…
 

„Ich… mag dich. Natürlich mag ich dich, du Trottel.“, spricht er ganz schön spottend aus.

Was sollte dieser ironische Unterton in seiner Stimme?

„Wirklich?“, ist das einzige was mir dazu einfällt.

Hat er mir gerade eben gesagt, dass er mich auch gerne hat? Oder bin ich jetzt völlig am Ende?

Souta-kun nickt und stößt einen lauten Seufzer aus.

„Hiroshi… Ich würde es niemals sagen, wenn ich es nicht ernst meine.“

Wahnsinn…!
 

Das ist wohl war. Mein geliebter Souta-kun ist ziemlich Gefühlskalt.

Man kann auch manchmal sagen… rücksichtslos…

Unbarmherzig.
 

„Souta… kun…“, wispere ich und nehme sein Gesicht in meine Hände.

Ich kann einfach nicht glauben, was gerade passiert.

Ohne sich zu wehren oder zu bewegen, lässt er es zu, dass ich ihn küsse.

Im Gegenteil, seine Augenlider fallen zu, er legt erneut einen Arm um mich und drückt sich an mich.

Der Punkt, an dem unsere Lippen sich berühren, wird ganz heiß.

Es ist, als würden sie unter extremer Hitze miteinander verschmelzen.
 

Wir versinken endgültig im Kuss.

Ich spüre nur, wie er mich umarmt.

Seine Nähe. Seine Wärme. Sein Körper.

Es ist unfassbar.

Die ganze Zeit habe ich von dieser Berührung geträumt.

Die ganze Zeit habe ich von ihm geträumt.
 

Jetzt, wo er endlich bei mir ist, können wir nicht mehr an uns halten und vergessen total, dass es schon dreimal an der Tür geklopft hat.

Doch nichts kann mich nun von diesen Lippen trennen.

Als wir unseren Kuss vertiefen und intensivieren, zuckt er für einen kurzen Moment zusammen und beißt mir erbarmungslos auf die Lippen, sodass sie ein wenig brennen, doch er schließt mich sofort zurück in seine gebrechlichen Arme und leckt mit seiner Zunge vorsichtig über die Bissstelle.
 

Manchmal ist die Grobheit von Souta-kun doch etwas hart…
 


 


 


 


 

THE END



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