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Freiheit ist alles..

was ich will!
von

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Prolog

Die Bibel sagt, du sollst deinen nächsten lieben.

Doch wie kann man jemanden lieben, der einem so etwas antut?

Wie kann man seinem Sohn, egal ob leiblich oder nicht, so etwas antun?

Wie kann man einem unschuldigem wehtun, seine Kindheit rauben und von ihm verlangen, erwachsen zu sein, so zu tun, als wäre alles wie vorher?

Als wäre das nie passiert, obwohl es jede Nacht passiert. Immer wieder.

Wie grausam muss man sein?
 

Doch damit ihr wisst, wovon ich rede, muss ich euch meine Geschichte erzählen.

Die begann damit, dass...

Wie es begann...

Meine Mutter heiratete neu und Stefen kam zu uns.

Mein leiblicher Vater starb an einem Autounfall, als ich vier und Cinderella eins war. Meine Mutter Elisabeth hatte mich und meine Schwester alleine großgezogen und als ich acht war, hatte ich mich um Cin gekümmert.

Dann vor etwa einem halben Jahr, hatte meine Mutter Stefen kennengelernt. Schon nach zwei Monaten hatten sie sich verlobt, kurz darauf geheiratet.

Erst hatte Stefen Cin und mich in Ruhe gelassen. Als Cinderella dann zwölf wurde, hat er sie immer öfters angefasst. Irgendwann hatte ich ihn angeschrien, dass er sie nicht anfassen sollte.

Stefen hatte mich gepackt, Cin aus dem Zimmer geschickt und auf mich eingeprügelt. Meiner Mutter hatte ich später erzählt, dass ich die Treppen im Treppenhaus der kleinen Wohnung runter gefallen war.

Skeptisch hatte sie mich angesehen und leicht genickt. Kurz darauf hörte ich sie mit Stefen im Wohnzimmer streiten. Ich wusste, dass er sie schlug, konnte aber meiner Mutter nicht helfen.

Ich wurde siebzehn, Cinderella vierzehn und Stefen war schon zwei Jahre bei uns.
 

Ich versuchte Stefen von Cin fernzuhalten, was mir auch meistens gelang.

Nachdem er mich das erste Mal verprügelt hatte, war ich eine Woche nicht in die Schule gegangen. Ich wollte niemanden die ganzen blauen Flecken erklären müssen.

Christian, der Schläger der Schule, würde sofort merken, dass mich jemand geschlagen hatte. Er kannte sich mit solchen Flecken aus. Chris hatte einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber Cinderella und mir. Ich glaubte, wir waren so etwas wie seinen kleinen Geschwister, die er nicht hatte.

Cin erzählte mir, dass Michelle sich nach mir erkundigt hatte. Sie hatte mir mal gesagt, dass Michelle mich süß fand. Aber ich war nicht an Cinderellas bester Freundin, noch an einem anderen Mädchen interessiert.

Ich hatte andere Probleme. Stefen.
 

Immer öfters kam er Nachts in mein Zimmer, beobachtete mich beim schlafen, streichelte mich. Seit er hier in der Wohnung gewohnt hatte, hatte ich nicht tief geschlafen, ich war immer in einem Schlaf-Wach-Zustand.

Ich hatte mir nichts dabei gedacht, sah es als unausgesprochene Entschuldigung, für die Dinge, die er mir und meiner Mutter antat

doch zwei Wochen später stellte es sich anders heraus.
 

Er kam in der Nacht wieder, legte sich zu mir ins Bett und strich über meinen Körper, hatte mich langsam ausgezogen.

Verwirrt wollte ich protestieren, doch er hielt mir den Mund zu. Panisch hatte ich ihn angesehen, doch er grinste mich nur an. Ich wollte ihm sagen, dass er mich loslassen solle, mich nicht anfassen soll, aber er hielt mir weiter den Mund zu.

Immer heftiger hatte ich versucht mich zu wehren, doch er hatte mir die Arme ans Bett gefesselt.

Langsam schob er sich über und in mich. Er hatte mir eine Deckenecke in den Mund gestopft und ich schrie gedämpft auf. Leise hatte ich gewimmert, an den Fesseln gezerrt, doch er hatte sich nur heftiger in meinen schmerzenden Körper gestoßen. Ich hatte ewig gewartet, so kam es mir vor, bis er fertig war.

Als er mich losgemacht hatte, rollte ich mich schluchzend zusammen und hielt mir den blutenden und schmerzenden Unterleib.

Stefen hatte nur breit gegrinst und gesagt, ich solle mich nicht so anstellen.

„Das hast du sehr gut gemacht. Das müssen wir wiederholen.“, hatte er gesagt und mir über die Schulter gestrichen.

„Wenn nicht, Cinderella ist ja noch da. Ich denke, dass sie alt genug dafür ist. Sag es nicht deiner Mutter, sonst gibt es ärger!“

Entsetzt hatte ich ihn angesehen und er war aus meinem Zimmer verschwunden.

Stundenlang hatte ich in meinem Bett gelegen und leise geweint.

Und wie es weiter ging...

Das war etwa zwei Monate her. Stefen kam jeden Abend, wenn meine Mutter Arbeiten war, zu mir und vergewaltigte mich.

Cin erzählte ich nichts, ich wollte sie vor allem bösen bewahren.
 

Die erste Zeit lang ging ich nicht in die Schule und Christian fragte immer wieder nach mir, bis er schließlich bei mir vorbei kam. Er hatte Glück, dass Stefen mit Freunden weg war. Eine der wenigen Augenblicke ohne ihn.

Erst wollte ich es ihm nicht sagen, aber er hatte ich so lange gefragt, bis ich schließlich doch mit der Sprache raus rückte. Geschockt hatte er mich mit seinen grünen Augen angesehen.

Ich wollte kein Mitleid. Das hatte ich nicht verdient.
 

Ich tat das alles für meine Schwester. Ich wollte sie nicht zerstören. Sie war dafür zu lebensfroh und gab mir jeden Tag das Gefühl, gebraucht und geliebt zu werden.

Sie kam immer zu mir und erzählte mir alles, suchte bei mir um Rat. Ich war wohl so etwas wie ihr Vater- Ersatz. Zu Elisabeth konnte sie nicht gehen. Sie würde Cin nicht zuhören. Und zu Stefen erst recht nicht. Da blieb nur noch ihr großer Bruder, der sie vor allem beschützte. So hatte sie es mir mal gesagt.

Ich war stolz auf mich, denn nicht jeder achtete so auf seine Geschwister. Andere waren eher angenervt und versuchten sie los zu werden. Aber ich liebe sie über alles und würde alles für sie tun. Und das tat ich auch. Nur für sie unbewusst.
 

Immer wieder verprügelte Stefen mich und die Lehrer fingen an mich zu fragen. Ich sagte ihnen, das ich die Treppe gestürzt sei oder mich beim prügeln mit Freunden verletzt hatte. Ich hoffte, das Christian nichts erzählte. Aber ihm konnte ich vertrauen.
 

Ich zog mich immer mehr zurück und verlor meine ganzen Freunde. Außer Christian. Und den neuen. Dave. Er mit seinen eisblauen Augen und braunen, fast schwarzen, Haaren. Ich konnte mich mit ihm gut unterhalten und er fragte mich auch nicht über meine Familie aus. Auch wenn ich viel über Cin erzählte. Mich wunderte es, dass ihn das nicht nervte.
 

Viele sagten, das ich in meine Schwester verliebt sei, weil ich so viel über sie erzählte, aber sie ist mir einfach wichtig. Und wir waren füreinander da. Wo wir sonst keinen hatten. Ich glaube, jeder würde das so machen, wäre er in unserer Situation gewesen.
 

Dave wurde mir immer wichtiger und dann kam der Tag, an dem er es erfuhr...

Bevor es endet...

Ich erzählte ihm alles, obwohl ich es gar nicht wollte. Die Wörter sprudelten aus mir heraus, ohne das ich etwas dagegen tun konnte. Ich endete auch dann nicht, als es zur Pausenhälfte klingelte und die beiden schien es nicht zu stören, das ich sie volllaberte. Ich erzählte ihm alles, von Anfang an.

Wie meine Mutter ihn kennenlernte, wie sie zusammenkamen, wie er anfing sie und mich zu schlagen und wie er mich fast täglich vergewaltigte.
 

Ich hätte wohl tausend Gründe ihm nichts zu erzählen. Einer davon war, dass ich ihn nicht lange kannte. Aber es war mir egal. Ich wollte jemanden, außer Chris, mit dem ich über alles reden konnte. Und der hoffentlich vernünftiger war als er. Der nicht gleich zur Polizei gehen wollte. Ich wusste innerlich, das Chris recht hatte, aber ich wollte nicht, das Cin etwas davon mitbekam.
 

Aber einen wirklich guten Grund hatte ich wohl nicht gehabt. Wenn ich es ihm nicht gesagt hätte, wäre Dave sicher zu Christian gegangen und hätte es aus ihm rausgequetscht.
 

Als ich geendet hatte, sah er mich geschockt an. Er wollte wohl irgendwas sagen, bekam aber kein Wort raus. Ich wollte das ersteinmal sacken lassen. Sowas war auch nicht leicht zu verarbeiten. Er bekam nicht jeden Tag von einem Freund erzählt, dass er vom Stiefvater geschlagen und vergewaltigt wurde.
 

Ich wollte kein Mitleid, weil ich nur versuchte Cindarella zu beschützen.
 

Dave saß immer noch geschockt da und sah mich stumm an. Ich sah über den Pausenhof und hielt nach Cin ausschau. Lächelnd beobachtete ich sie und ihre beiden Freundinnen Klarissa und Michelle. Ich war froh, dass sie von allem nichts mitbekam. Es würde ihre ganze Lebensfreude nehmen und irgendwann endete sie so wie ich, der sich selbst zerstörte.
 

Schüchtern, zurückgezogen, das Leben hassend, Angst vor Berührungen, kaum Freunde, alles negativ betrachtend, in alles und jedem etwas Böse sehend. Und das wollte ich nicht. Sie sollte für ihre Freunde und vor allem für mich da sein. Sie sollte nie ihre Lebensfreude verlieren, die mich davon abhielt mich zu verletzen und mich von schlimmeren Gedanken ablenkte.
 

Manchmal wünschte ich mir, nicht mehr zu sein. Aber ich konnte Cin nicht alleine bei Stefen lassen. Sie brauchte jemanden, der sie vor ihm beschützte. Wer weiß, was er ihr sonst antat und diesen Gedanken ertrug ich nicht. Ich wusste, wenn ich nicht mehr da wäre, würde er sich an ihr vergehen und meine ganzen Mühen wären umsonst gewesen.
 

Immer mehr versank ich in den Gedanken, was sie ohne mich tun würde. War sie dann immer noch so lebensfroh? Würde sie ohne mich so lachen? Oder wäre Stefen dann schon soweit gegangen, wie bei mir?

Für mich stand fest, dass ich Cindarella beschützen müsste. Sie hatte soetwas nicht verdient. Wenn es nicht verboten wäre, würde ich ihn wahrscheinlich umbringen. Nur damit Cin und ich wieder in Ruhe leben konnten, ohne diese tägliche Angs, das sie es erfahren könnte.
 

Ganz in meine Gedanken versunken, merkte ich nicht, wie Dave mich ansprach. Er wedelte mit einer Hand vor meinem Gesicht und ich blinzelte verwirrt.
 

"Warum hast du nie vorher was gesagt?", fragte er leise.

"Ich... wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht. Ich kann nichts gegen ihn tun. Meine Mutter liebt ihn und ich will, dass sie glücklich ist."

"Aber für den Preis?"

Langsam nickte ich und sah ihn stumm an.
 

"Egal was passiert, ich bin immer für dich da. Du kannst jederzeit zu mir kommen oder mich anrufen. Egal wann und wo du bist, ich bin sofort da. Wenn du willst kannst du zu mir kommen und erstmal da bleiben. Meinen Eltern müssen wir keinen Grund nennen, sie akzeptieren es einfach. Und Cin kann zu meiner Tante. Sie hat Zwillinge, die gerade fünf geworden sind und freuen sich sicher, wenn sie jemanden zu spielen haben. Überleg es dir. Wir wollen beide, das es dir gut geht und das dir nichts weiter schlimmes passiert.... Wir wollen, das du wieder so wirst wie du warst... Dass du lachst und wieder Spaß am Leben hast, auch wenn es grad richtig bergab geht...", schwach lächelte Dave mich an und Chris nickte nur stumm, doch ich schüttelte den Kopf.
 

Ich hoffte, dass sich alles wieder von alleine regelte. Dass Stefen irgendwann aufhörte und sich wie ein Stiefvater verhielt.

Doch darauf konnte ich noch lange warten...



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  TakikoGokudera
2012-09-29T09:09:42+00:00 29.09.2012 11:09
Hi,
Also, die Geschichte an ssich finde ich gut, die Kapotel könnten etwas länger sein, aber auch das ist ok.
Was mir allerdngs aufgefallen ist, ist das das Ganze etwas zu nüchtern wirkt, fast emotionslos, villeicht kannst du da nochmal schauen, und ein paar Dinge ausführlicher erklären, gegen ende dieses Kapitels sehe ich schon eine Verbesserung, als es um seine Schwester geht, aber davon muss meiner Meinung nach noch viel mehr rein, vor allem wenn es um seinen Stiefvater geht, er muss ihn ja abgrundtief hassen und die ware verzweiflung muss ihn überfallen wenn er daran denkt, da hilft es nicht nur zu sagen, das er drüber nachdenkt sich etwas anzutun. Er muss zittern und einen leeren Blick bekommen wenn er dran denkt oder von erzählt.
Versteh das jetzt nicht falsch, das ist kein mekern oder so, ich wollte nur mal meine Meinung dalassen und villeicht etwas helfen. Leider bekommt man ja manchmal etwas wenig feedback auf eigene Sachen.
Lg Taki


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