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Stay with me

von

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so, das hier ist also der zweite teil ^^

ich konnte doch kai und uruha nicht einfach dem schicksal überlassen

ich hoffe, es werden einige lesen =]

gut, dann enjoy <3
 


 

STAY WITH ME
 

Gestern kam endlich der erlösende Anruf. Uruha war nach einem Monat im Koma aufgewacht. Jeden Tag war Kai an seiner Seite gewesen, hatte seine Hand gehalten und mit ihm geredet, in der Hoffnung, er würde ihn hören.

Auch seine Gehversuche hatten große Fortschritte gemacht. Kai brauchte seinen Rollstuhl nicht mehr, er lief schon fast wieder so gut wie früher.
 

Er zog seine Schuhe an und macht sich auf den Weg ins Krankenhaus. Er kannte die langen weißen Gänge schon auswendig und die Krankenschwestern grüßten ihn wie jeden Tag. Doch heute war kein normaler Tag, heute würde er endlich wieder mit Uruha reden können. Unsicher stand er vor der Tür, sein Herz raste.

Kai klopfte vorsichtig und betrat leise den Raum.
 

Uruha lag in seinem Bett, den Kopf zum Fenster gedreht. Er hatte ihn nicht gehört. „Kouyou“, flüsterte er leise. Der Blonde zuckte leicht zusammen, drehte den Kopf zur Tür. Seine Lippen formten ein Lächeln, als er Kai erblickte. Er streckte die Hand nach ihm aus. Langsam ging er zum Bett. Uruhas Augen weiteten sich, als er ihn ohne den Rollstuhl sah. „Kai, du …“
 

Kai setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett. Er nahm Uruhas Hand, drückte sie leicht. „Ich wollte dich damit überraschen. Als du den Pokal gefunden hast, warst du so fasziniert und … ich wollte dich stolz machen, weil …“, Kai sah nach unten, „… weil ich dich liebe.“ Seine Hand zupfte nervös an dem Saum seines T-Shirts. „Das wollte ich dir auch am Abend vor dem Unfall gestehen.“ Uruha lächelte. Er ließ Kais Hand los, griff nach seinem Oberteil und zog ihn zu sich. „Ich dachte schon, du willst mir das nie sagen. Ich hab’ doch gemerkt, dass es mehr als Freundschaft von dir aus war. Ich liebe dich auch.“ Seine Lippen legten sich auf Kais, der seine Augen schloss. Es tat so gut, endlich wieder Uruha Stimme zu hören, die braunen Augen strahlen zu sehen und dieses warme Kribbeln im Bauch zu spüren.

Heiße Tränen bahnten sich ihren Weg aus seinen Augenwinkeln. Uruha löste sich von ihm.

„Du brauchst doch nicht gleich weinen, ich lebe ja noch.“

Kai lächelte. „Ich bin nur so glücklich, dass du aufgewacht bist“, er wischte sich mit dem Handrücken über die nassen Wangen.
 

„Haben sie dir gesagt, wann ich wieder entlassen werde?“ Uruha mochte keine Krankenhäuser, schon als Kind hatte er immer Angst davor gehabt.

„Diese Woche noch. Du hattest ein Schädel-Hirn-Trauma und die Ärzte wollen abschließende Untersuchungen machen. Aber ich komme dich jeden Tag besuchen, ja?“ Kai lächelte und gab ihm einen sanften Kuss.

„Kai …? Ich … also … kann ich dich etwas fragen …?“, der andere nickte, „Also, … meine Wohnung wurde … gekündigt und … kann ich vielleicht bei dir bleiben? Ur vorübergehend, bis ich was Eigenes gefunden habe.“ „Nein!“ Erschrocken zuckte Uruha zusammen. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht bedrängen.“ Kai schüttelte den Kopf. „Nein, ich meine … du sollst dir nichts Eigenes suchen. Du kannst gerne bei mir einziehen.“

Erneut zog Uruha ihn zu sich. „Ich liebe dich.“
 

.-~-.
 

„So schlimm war die Woche doch nicht, oder?“ Kai schloss mit dem Ellbogen die Tür hinter sich. „Ich bin so froh, dass ich da endlich raus bin. Die wollten mich, glaube ich, gar nicht mehr gehen lassen.“ Uruha zog seine Jacke aus und hing sie an die Garderobe. „Es waren doch nur zwei weitere Tage. Der Arzt ist eben auf Nummer sicher gegangen.“ Uruha umarmte ihn, hauchte Kai einen Kuss auf den Hals. „Die wissen gar nicht, was sie mir damit antun. Mich einfach von dir fernhalten“, flüsterte er leise und zog eine Schnute. Kai bekam bei der sanften Berührungen eine Gänsehaut. Am Hals war er besonders empfindlich.
 

„Du legst dich am Besten auf die Couch und ruhst dich aus. Der Weg war doch ziemlich lang.“ Uruha sah ihn an. „Warum denn? Mir geht’s doch gut.“

„Kann sein. Aber du hast trotzdem noch Schonfrist und ich achte darauf, dass du diese auch einhältst.“ Kai schob Uruha ins Wohnzimmer und drückte ihn auf das Sofa. „Ich mach’ und was zu Essen … und wehe, du stehst auf.“ Damit verschwand er in der Küche.
 

„Wow, das war super lecker. Du kannst echt genial kochen, Kai-chan. Viel besser als das Zeug im Krankenhaus.“ Uruha strich sich über den flachen Bauch und lehnte sich zufrieden nach hinten. „Vergleichst du mein Essen gerade mit diesem Krankenhausfraß?“, Kai verschränkte gespielt beleidigt die Arme vor der Brust. Uruha musterte ihn grinsend, bevor er sich zu ihm beugte und leicht gegen seinen Hals hauchte. Sofort sog Kai scharf die Luft ein. Eine Hand drehte sanft sein Gesicht zu Uruha, der ihn verliebt anlächelte. Ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Kai schloss seine Augen. „Dein Pokal …“, flüsterte sein Freund. Verwirrt blinzelte er. „Du hast ihn wieder rausgeholt.“ Der Pokal stand auf einem hohen Regal neben der Tür, glänzte in der Abendsonne besonders.
 

„Das wollte ich dir noch erzählen. Ich werde morgen bei dem Marathon mitlaufen.“ Gespannt wartete er auf Uruhas Reaktion. Dieser sah ihn mit großen Augen an, bevor er breit grinste. „Du probierst es wirklich nochmal? Kai-chan, ich freue mich so für dich! Du hast deinen Traum nicht aufgegeben“, er umarmte ihn. „Ich glaube ganz fest an dich. Du wirst das schaffen.“

Arm in Arm saßen sie da, genossen einfach nur die Nähe des anderen. Uruha merkte, wie ihm langsam die Müdigkeit in den Körper kroch.

„Kai?“, der andere gab nur einen leisen Laut von sich, der zeigte, dass er ihm zuhörte, „ich bin müde. Der Tag war wohl anstrengender als ich dachte.“ Mit Mühe unterdrückte Uruha ein Gähnen. Kai nickte nur. „Dann geh’ du ruhig schon ins Bad. Ich räume noch das Geschirr weg.“ Er löste sich aus der Umarmung, nahm die beiden Teller.

„Warte“, er blieb im Türrahmen stehen. „Wo schlafe ich denn?“, Uruha sah ihn müde an. Kai grinste. „Na, bei mir.“
 

Er war so froh, dass Uruha endlich wieder bei ihm war. Er wüsste nicht, was er getan hätte, wenn der Blonde den Unfall nicht überlebt hätte. Ob er heute wohl noch im Rollstuhl sitzen würde? Kai schüttelte den Kopf.

Nein, daran wollte er nicht denken. Uruha lebte und ist glücklich, das war das Einzige was zählte. Er stellte seine Zahnbürste beiseite, strich sich durch die Haare, ehe er das Bad verließ. Leise trat er ins Schlafzimmer, wollte den anderen nicht wecken. Aber an Schlaf war gar nicht zu denken.

Uruha lag seitlich auf dem Bett, hatte seinen Kopf auf den linken Arm gestützt und winkte mit dem Zeigefinger der anderen Hand Kai zu sich.

Dieser schmunzelte nur und ging langsam auf das Bett zu.
 

.-~-.
 

Müde schlug Uruha die Augen auf, kniff sie aber sogleich wieder zusammen, als das helle Licht ihn blendete. Wer hatte die Maschinen ausgeschaltet? Moment, das hier war doch gar nicht das Krankenhauszimmer. Er drehte den Kopf zur Seite. Das Bett … ja, er war bei Kai. Er durfte hier bei ihm wohnen. Und letzte Nacht … aber wo war Kai?

Er hörte, wie leise Schritte sich der Tür nährten.

„Oh, du bist schon wach?“ Kai lächelte. „Ich bring’ schnell den Müll raus, dann können wir frühstücken, okay?“ Uruha nickte und setzte sich langsam auf. Er wollte seinem Freund heute einen schönen Tag bescheren. Sie würden gemeinsam frühstücken, Kai wird den Marathon laufen, und …

Ein Klingeln unterbrach ihn. Kai hatte sicher wieder seinen Schlüssel vergessen. Uruha lachte und sprang auf. Dabei trat er auf eines der herumliegenden Kleidungsstücke und durch den Schwung rutschte er darauf aus.

Er versuchte noch, sich an der Kommode neben der Tür abzufangen, doch im selben Moment spürte er einen stechenden Schmerz unterhalb des Herzens. Uruha war genau auf die spitze Ecke gefallen.
 

Ihm blieb die Luft weg und er krümmte sich zusammen. Der Schmerz war unerträglich und ihm wurde kurzzeitig schwarz vor Augen. Er fiel auf die Knie. Es klingelte ein weiteres Mal.

’Kai’, schoss es ihm durch den Kopf. „Kai, ich … komme gleich“, murmelte er. Japsend sog er die Luft ein, bevor er sich langsam an der Kommode nach oben zog.

Taumelnd lief Uruha zur Tür, schloss sie auf und klammerte sich an die Klinke. „Kai“, hauchte er atemlos.

Sein Freund sah ihn entsetzt an. „Uruha, was ist los?“ Er legte sich seinen Arm um den Nacken, brachte ihn ins Wohnzimmer zur Couch. Kai hockte sich vor ihn.

„Du musst dich beruhigen. Ganz ruhig. Langsam.“ Die Atmung des Blonden war flach und ging hastig. Uruha kniff vor Schmerz die Augen zu. Kai drückte ihn vorsichtig nach hinten, damit er lag. Er rollte schnell eine Decke zusammen und schob diese unter seine Kniekehlen. Uruhas Kopf legte er auf ein Kissen.

„Ich rufe einen Notarzt!“, Kai wollte nach dem Handy auf dem Tisch greifen. Uruha hielt seinen Arm fest. „Nein, ich brauche … keinen Arzt. Gib’ mir … nur kurz Zeit.“ Unsicher sah Kai ihn an. Keine Hilfe holen? Aber sein Freund schien vor Schmerz kaum noch Luft zu bekommen.
 

Doch Uruha blickte ihn nur aus großen braunen Augen entgegen. Langsam entspannte sich sein Körper und seine Atmung ging wieder regelmäßiger. „Es ist schon besser.“ Er schloss die Augen und atmete einmal kräftig durch. Kai schien beruhigter. „Was ist denn überhaupt passiert?“, er strich Uruha durch die Haare. „Als du geklingelt hast … bin ich schnell aufgestanden … und ausgerutscht. Ich wollte mich … auf der Kommode abstützen … und hab’ mir dabei die Ecke hier reingerammt“, er zeigte auf die Stelle unterhalb des Herzens.

„Bleib’ am Besten liegen. Ich hol’ dir ein Glas Wasser.“ Uruha schüttelte den Kopf.

„Bitte bleib’ hier. Ich will nichts trinken.“
 

Im Laufe des Vormittags verbesserte sich Uruhas Zustand nicht. Es kamen starke Kopfschmerzen hinzu und ein Schwindelgefühl, sobald er sich ansatzweise erhob. Das Frühstück hatte Kai wieder abgeräumt, Uruha hatte keinen Hunger mehr gehabt.

Was sollte er mit ihm machen? Wenn es bis zum Nachmittag nicht besser wird, wollte er ins Krankenhaus fahren, egal wie sehr Uruha sich sträuben würde.

Kai ging zurück ins Wohnzimmer, wollte nach ihm sehen. Erschrocken blieb er im Türrahmen stehen. Uruha saß nach vorne gebeugt auf der Couch, hielt sich die Hand vor dem Mund und würgte. Schnell nahm Kai die Schlüssel, die er vorhin vorsichtshalber hinzu gestellt hatte und stellte sie Uruha auf den Schoß. Er nahm seine Hände, spürte wie die Haut förmlich glühte. Feine Schweißtröpfchen standen auf seiner Stirn. Der Würgereiz legte sich wieder und Uruha atmete tief durch. Kai strich ihm die feuchten Haare aus dem Gesicht.
 

„Ich gucke mir das nicht länger an. Wir fahren jetzt sofort ins Krankenhaus!“ Uruhas Augen weiteten sich. „Nein, Kai. Ich –“ „Keine Widerrede! Ich mache mir Sorgen um dich!“

Kai rief ihnen ein Taxi und half seinem Freund beim Anziehen. Sie mussten nicht lange warten, Kai hatte am Telefon ausdrücklich die Situation beschrieben.
 

Im Krankenhaus meldeten sie sich sofort in der Notaufnahme.

„Mein Freund braucht dringend Hilfe!“ Kai hatte die nächstbeste Krankenschwester angesprochen. Sie lächelte. „Sie waren das doch, der die letzten vier Wochen seinen Freund besucht hat. Was ist denn passiert?“ Ihr freundlicher Gesichtsausdruck verschwand, als sie Uruha ebenfalls wieder erkannte.

„Du meine Güte! Ich hole sofort einen Arzt!“, eilig lief sie den Gang entlang, verschwand in einem der vielen Räume.

Kai hatte sich Uruhas Arm wieder um den Nacken gelegt, half ihm so beim Stehen. Kaum eine Minute später, kam sie mit einem älteren Mann zurück.

„Guten Tag, ich bin Nakamura, Oberarzt, wir kennen uns schon“, er hatte Uruha schon bei dem Autounfall behandelt. „Was ist passiert?“, er halb Kai dabei, Uruha auf die Liege zu setzen. Dieser zischte bei jeder Berührung schmerzvoll auf.

„Er hat sich heute Morgen am Schrank gestoßen. Ihm wurde daraufhin schlecht, schwindlig und er bekam Kopfschmerzen.“ Der Arzt zog die Augenbrauen zusammen.

„Hm, verstehe. Wir werden ihn erst einmal durchchecken. Sie müssten allerdings bitte draußen warten.“ Kai nickte verstehend und drückte Uruhas Hand, ehe dieser in das Untersuchungszimmer geschoben wurde.
 

Die Minuten zogen sich wie Stunden dahin und Kai wurde zunehmend nervöser.

Er hatte solche Angst und Uruha. Er musste sich stark zusammenreißen, nicht einfach in das Zimmer zu stürmen. Doch plötzlich ging die Tür auf und Nakamura-san trat zu Kai, welcher sofort aufsprang.

„Wie ich es mir gedacht habe. Es ist ein Milzriss. Durch den Unfall war sie höchstwahrscheinlich schon angeschlagen und der Fall auf die Ecke hat den Rest gegeben. Wir haben ihn geröntgt und es hat sich bereits eine Menge Blut im Bauchraum gesammelt. Eine Operation ist unumgänglich. Aber Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Ihr Freund ist bei uns in sicheren Händen. Allerdings ist momentan kein Operationssaal frei, er wird wahrscheinlich heute Abend dran sein.“ Gedankenverloren nickte Kai nur. „In welcher Beziehung stehen Sie zu Herrn Takashima?“ Überrascht sah er den Arzt an. „Ano … wir wohnen zusammen. Warum fragen Sie?“ „nun ja, man spürt dieses große Vertrauen zwischen Ihnen.“ Er drehte sich um und gab Kai ein Zeichen, ihm zu folgen. Mit dem Aufzug fuhren sie in die sechste Etage. „Zimmer 638“, Nakamura-san deutete auf die vorletzte Tür im Gang. Kai bedankte sich und lief schnell zu dem Zimmer.
 

„Uruha, wie geht es dir?“, er setzte sich auf die Bettkante. Uruha war an ein CTG angeschlossen, dass seine Herztöne aufzeichnete. In seiner Armbeuge steckte bereits eine Kanüle. Er lächelte, als Kai den Raum betrat.

„Schon viel besser, die Schmerzen sind größtenteils durch die Schmerzmittel weg. Aber ich glaube, dass hier wird mein zweites zu Hause. Ob ich auch mal länger als zwei Tage raus bin?“ Kai lächelte gequält. „Sag’ das nicht.“

„Wie spät ist es eigentlich?“ „Ano …“, Kai sah auf sein Handy, „kurz vor eins. Warum?“ Uruha grinste.“ „Dann musst du dich ja ziemlich beeilen. Der Marathon beginnt um zwei.“ „Was?“, er blickte ihn ungläubig an, „denkst du, ich laufe dort mit, wenn mein Freund im Krankenhaus liegt?!“ „Kai, du wolltest, seit wir uns kennen, dort wieder mitmachen. Das ist deine Chance!“ Kai schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bleibe hier“, er nahm Uruhas Hand und verschränkte ihre Finger ineinander. „Ich liebe dich“, flüsterte er leise. Vorsichtig legte Kai seinen Kopf auf Uruhas Schulter, klappte das Handy auf: „Lächeln, bitte!“, und schoss ein Foto von ihnen beiden. Perplex blinzelte der Größere, bevor sie anfingen zu lachen.

„Kai-chan, wenn du mich liebst, lauf’ dort mit. Tu es für mich und für dich.“
 

.-~-.
 

Nur noch wenige Meter trennten ihn von der Ziellinie. Er würde nicht mehr unter die ersten fünf kommen, aber das interessierte ihn nicht. Für Kai war es wichtig, überhaupt das Ziel erreicht zu haben. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchfuhr seinen Körper und er sackte erschöpft zusammen. Nein, er durfte jetzt nicht schlapp machen. Uruha. Er wollte ihn anrufen, von seinem Erfolg erzählen. Schnell joggte er in das kleine Häuschen, wo sich die Sachen aller Teilnehmer befanden. Er zog sich um und wählte Uruhas Nummer.
 

„Kai?“, seine Stimme klang brüchig. „Ruha! Ich hab’s wirklich geschafft!“ Sein Freund lachte schwach. „Ich weiß“, flüsterte er, „ich habe dich hier auf dem Fernseher gesehen. Ich bin stolz auf dich.“ Kai merkte, wie schwer ihm das Reden fiel. „Uruha! Was ist los?“ „Kai-chan, ich … liebe dich …“, ein lautes Knallen ließ Kai zusammenfahren. Etwas schnürte seine Kehle zusammen und er bekam keine Luft mehr, als er den durchgehenden Piepton wahrnahm.

Im Hintergrund konnte er noch Frauenstimmen hören. „Herr Takashima! Herr Takashima! Holen Sie sofort den Oberarzt!“, riefen sie panisch. Dann brach die Verbindung ab.
 

Kai bemerkte nicht, wie das Handy aus seiner Hand glitt. Seine Beine brachten ihn wie von selbst nach draußen. Er rannte über die Straßen, ignorierte die roten Ampeln und hupenden Autos. Tränen ließen seine Sicht verschwimmen. Doch er stoppte nicht. Seine Lunge brannte, dennoch blieb er nicht stehen. Er nahm all seine Kraft zusammen, als das Krankenhaus hinter den Bäumen auftauchte, sprintete die Treppen nach oben. Auf den Gang rempelte er die Leute an, ohne es mitzubekommen. Er musste sofort zu Uruha!
 

Kai stieß die Zimmertür auf, betrat unter den erschrockenen Blicken der Krankenschwestern den Raum. Sofort schoben diese ihn wieder auf den Gang zurück. „Nein!“, schrie er, „ich muss zu Uruha! Lassen Sie mich zu ihm!“

„Beruhigen Sie sich!“, fiel ihm eine tiefe Stimme ins Wort. „Kommen Sie mit“, es war Nakamura-san, der Arzt, dem Kai Uruha Leben anvertraut hatte. Er packte seinen Arm und brachte ihn in das Besucherzimmer, bat ihn, sich zu setzen. Kai ließ sich widerwillig auf dem Stuhl nieder.
 

„Herr Takashima … ist heute vor einer Viertelstunde, auf Grund der inneren Blutungen … verstorben. Es tut mir sehr leid.“
 

Für Kai stand die Welt still. Er hörte und fühlte nichts. Sah nur, wie sich stumm die Lippen des Arztes bewegten, doch kein Ton erreichte ihn. Er stand auf, ging wortlos an ihm vorbei, bemerkte nicht die Krankenschwestern, die langsam alle das Zimmer verließen. Zimmer 638.
 

Uruha, sein Uruha war tot. Er würde ihn nie wieder lachen, singen, weinen, schreien … einfach nur spüren können.

Der kühle Wind fuhr sanft durch seine Haare, als er das große weiße Gebäude verließ.
 


 

Es hat sich vieles geändert … es ist eine Menge passiert …

doch ich hätte nie gedacht … dass ich dich am Ende verlier’ …


 


 

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ich habe überhaupt keine ahnung, wie das japanische krankenhaus-system abläuft.

deswegen habe ich mich einfach mal an das hier in deutschland gehalten (zumindest so, wie ich es erlebt habe)

und einen milzriss habe ich (gott sei dank) auch noch nie erlebt (oder jemand aus meiner familie / freundeskreis).

ich habe mich nur im internet informiert und so gut wie möglich versucht, mich daran zu halten.

also entschuldigt bitte, wenn irgendwas davon nicht stimmt. das tut mir leid.
 

gut, ich hoffe es werden vielleicht ein paar kommis dagelassen(?)

und danke fürs lesen ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-08-26T13:55:56+00:00 26.08.2012 15:55
Wow.. RuRu du kannst voll gut schreiben..D:
mir sind sogar die Tränen gekommen:(
Kai tut mir so leid..D:
das muss echt hart für ihn sein..:(


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