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Ein letzter Tanz

von

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Tag 2 - Lang ist nicht ewig (1/2)

Als Mamoru am nächsten Morgen erwachte, lag Bunny noch immer neben ihm. Selbst der Fernseher lief noch. Müde und erschlagen rappelte er sich auf. Was für ein erfolgreicher Abend das doch gewesen war... Sie waren auch noch eingeschlafen, bevor sie sich fürs Bett umziehen konnten und waren in ihrer Alltagskleidung der Traumwelt verfallen. Grandios. Und ungemütlich sowieso.

Er seufzte und sein Blick glitt gierig über Bunnys Körper. Ihr Kleid war hochgerutscht und sie lag auf dem Rücken. Sie sah so friedlich beim Schlafen aus. Und leider Gottes auch extrem anziehend. Mamoru sah auf ihre langen, glatten Beine und spürte zugleich, wie sich sein kleiner Freund stehend meldete und regelrecht um Beschäftigung bettelte. Aber was sollte er machen? Sie im Schlaf überfallen? Mamoru schnappte sich die Decke, die glücklicherweise nicht unter ihrem Körper vergraben lag, und versteckte seine Morgenlatte. Sie musste ja nicht gleich alles mit bekommen, wenn sie aufwachte. Aber vielleicht schlief sie ja lang genug, damit er es sich wenigsten anders erfreuen konnte…

Mamoru warf einen flüchtigen Blick zu seiner Freundin und beschloss, dass sie tief und fest schlief. Wie immer eigentlich. Und die Uhrzeit versicherte ihm, dass sie noch lange nicht aus dem Reich der Träume erwachen würde. Mamoru legte sich sicherheitshalber einen Zentimeter zur Seite und glitt mit seiner Hand unter die Decke. Irgendwie musste man(n) ja seine Bedürfnisse stillen. Wer wusste schon, wie lang diese bescheuerte Woche noch werden würde?! Da konnte man ja vorher noch verrückt werden, wenn man nichts tat.

Er öffnete seine Hose, erfreute sich an dem größeren Platz und führte seine Hand in seine Boxershorts. Ja, das gefiel ihm. Zwar war es nicht einmal ansatzweise mit richtigem Sex zu vergleichen, aber man nahm ja bekanntlich das, was man bekam. Erst berührte er sich langsam, dann wurde er immer schneller, gieriger, fordernder. Mit gleichmäßigen Bewegungen versetzte er sich in eine andere Welt. Er stöhnte, als die Lust in ihm immer größer wurde, schloss erregt seine Augen, hörte nicht einen Augenblick auf. Er stellte sich alle möglichen Unanständigkeiten mit Bunny vor, die sie beide zu einem Höhepunkt führte. Seine Hand wurde schneller, seine andere krallte sich in der Bettdecke fest. Er hatte alles um sich herum vergessen. Er spürte, wie der Höhepunkt immer näher kam, wollte es auf der einen Seite noch hinauszögern und es genießen, auf der anderen Seite konnte er es nicht mehr erwarten. Der Körper entschied für ihn. Nach weiteren, regelmäßigen Bewegungen stöhnte er auf und spürte die weiße Flüssigkeit über seine Hand laufen und die Boxershorts einweichen.

Sein Puls war auf 180 und sein Herz raste.

Es war absolut lohnenswert gewesen.

Er grinste und öffnete seine Augen. Glücklicherweise schlief Bunny noch immer in aller Seelenruhe neben ihm. Gut, okay, es war ein kleiner Ausflug gewesen. Aber er war auch nur ein Mann und in ihrer lächerlichen Abmachung wurde mit keinem Wort erwähnt, dass so etwas verboten war... Warum sich also die Mühe machen und die Bedürfnisse unterdrücken?! Er wollte ja nicht zum Tier werden.

Friedlich kuschelte sich Mamoru an Bunny und schaffte es, noch einmal mit ihr im Arm einzuschlafen.
 

„Du schummelst, das zählt nicht!“

„Was redest du da?“, brummte Mamoru und nippte an seinem Kaffee. Er hatte sich mit Motoki im Café verabredet und – warum auch immer – ihm von heute Morgen erzählt. Wieso dachte er eigentlich nie mit?

„Du glaubst ja nicht, wenn du dir einen runter holst, dass du dann gewonnen hast!“

Mamoru verschluckte sich an seinem Kaffee, hustete und sah sich hektisch im Café um.

„Ich hab dabei mit Sicherheit nicht an die Abmachung gedacht!“

„Nicht?“, fragte Motoki grinsend nach.

„Und überhaupt! Schrei doch nicht so dermaßen herum, was ich gemacht habe! Das muss nicht die ganze Stadt wissen!“

„Das ist doch das Natürlichste auf der Welt.“

„Na, und?! Ich renne doch nicht herum und erzähle jedem von meinem Sexleben!“

„Du hast sowieso keins“, merkte Motoki an und winkte der Kellnerin zu. Er bestellte ihnen beiden ein weiteres Getränk und Mamoru sah konsequent zur Seite, bis sie wieder weg war.

„Also, was ist dein Plan?“, fragte Motoki.

„Wieso Plan?“

„Damit du die Abmachung gewinnst!“

„Bei unserer idiotischen Abmachung geht es sowieso nur um Ehre. Ich weiß überhaupt nicht, wieso du da so eine große Sache raus machst.“

Motoki lächelte nur. Nach wenigen Augenblicken reichte ihnen die Kellnerin die zwei weiteren Getränke und ließ sie wieder alleine.

„Aber ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, muss ich gestehen. Den DVD-Abend fand ich eigentlich ziemlich kreativ.“

„Wie wäre es mit einem Deal?“, schlug Motoki vor.

„Komm mir nicht wieder mit irgendwelchen komischen Ideen!“, protestierte Mamoru.

„Ein netter Deal“, fügte Motoki hinzu.

„Sag mir erst, was du dir überlegt hast, bevor ich wieder bei wer weiß was zusage.“

„Gut. Ich gebe dir einen Tipp, was du heute Abend mit Bunny machen kannst und dafür machen wir morgen einen Tagesausflug.“

Mamoru hob skeptisch seine Augenbrauen nach oben. „Manchmal frage ich mich echt, was eigentlich in deinem Kopf vorgeht.“

„Du führst sie zum Essen aus!“, sagte Motoki, ohne auf die Aussage von Mamoru einzugehen. „Darauf bestehen Frauen ja.“

Okay, die Idee ist wirklich nicht schlecht. Ausnahmsweise musste Mamoru zugeben, dass sein bester Freund ab und an doch wusste, wovon er sprach.

„Du...“, fiel Mamoru plötzlich ein und extrem misstrauisch beäugte er seinen besten Freund, „Wieso erteilst du mir eigentlich Ratschläge? Wäre das nicht ein Nachteil für dich, wenn Bunny heute Abend mit mir schläft?“

Motoki bekam sich gar nicht mehr ein vor Lachen. „Ehrlich gesagt bin ich einfach vollkommen davon überzeugt, dass sie das eben nicht tun wird. Und so habe ich morgen meinen Tagesausflug mit dir!“

„Ich habe noch gar nicht zugesagt!“, fiel ihm Mamoru ins Wort.

„Du wirst so oder so mit ihr essen gehen! Also, ich rufe dich morgen an. Halt dir den Tag soweit frei!“

Und mit diesen Worten beendete Motoki das Gespräch und vollführte eines über Gott und die Welt, als würde es ihre Abmachung gar nicht geben. Ungläubig starrte Mamoru ihn an. Es war doch zum Verrückt werden...
 

Mamoru lief im Zimmer auf und ab. Der zweite Morgen also. Und wenn er ehrlich war, wusste er, dass er aus der Nummer nicht mehr herauskam. Musste er nur hoffen, dass Bunny von der ganzen Sache nichts mitbekam. Er wollte sich ihre Reaktion nicht ausmalen. Entweder bekam sie einen Lachkrampf und er wäre der Pausenclown bei ihren Mädels und ihr in den nächsten Wochen oder sie würde auf zehntausend Entschädigungen bestehen, angefangen beim Essen und aufgehört bei Süßigkeiten.

Grummelnd schnappte er sich sein Handy und rief seine Freundin an. Wenn diese bescheuerte Abmachung nicht noch seinen Reiz hätte, hätte er schön längst aufgegeben. Aber sie hatte den Reiz... Und so siegessicher wie Motoki sich aufführte, wollte er ihm unbedingt das Gegenteil beweisen.

„Bunny? Hast du Lust, dich heute Abend zum Essen ausführen zu lassen?“, fragte er, sobald sie abgenommen hatte, ohne irgendetwas hinzuzufügen.

„Sag mal, habe ich meinen Geburtstag vergessen oder was ist los?“, fragte sie lachend.

„Nein, nein. Ich habe Hunger und dachte, man könnte das verbinden.“

„Ja, klar, gerne. Ich werde so zuschlagen... Wenn ich nur daran denke...“ Und sie plapperte und plapperte. Mamoru ließ sich auf das Sofa fallen. Die Woche konnte lang werden, ja. Aber lang hieß noch lange nicht, dass es ewig sein würde...

Motoki oder Mamoru. Einer von beiden würde es schaffen, jemanden zu verführen. Motoki ihn oder er Bunny...

Ja, lange war nicht ewig. Jetzt blieb nur die Frage, wie lange es dauerte, bis der erste es geschafft hatte...

Und sein kleiner Freund ein Abenteuer erlebte, ohne, dass seine Hände seine einzigen Weggefährten waren.

Na, dann - auf in den weiteren Kampf! Bevor er sich auf den Tagesausflug mit Motoki einließ, musste er vorher einfach erfolgreich sein... Gut, es wurde Zeit, dass er seine kompletten Gentlemanfähigkeiten ans Tageslicht holte.



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