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Prison Puppets

von

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Am nächsten Tag werden sie durch laute Geräusche und sehr unsanft geweckt.

„Aufstehen!“, brüllt ein Wärter. „Bewegt eure Ärsche gefälligst!“

Beide werden dadurch wach. Verschlafen dreht Yuu sich im Bett rum. Er will noch nicht aufstehen. Im Gegensatz zu ihm steht Akira sofort auf.

Sie haben ihnen frische Sachen durchgeschoben. Die holt Akira rein und nimmt sich seinen Stapel. Dann zieht er sich um und legt die alten Sachen zusammen.

„Wir müssen raus“, geht er auf Yuus Bett zu. „Gleich ist Frühsport. Da dürfen wir nicht zu spät kommen.“

Verschlafen sieht er den Blonden an. Von Sport hat ihm niemand was gesagt.

„Jetzt mach schon. Sonst werden wir beide bestraft.“

Das will er auf keinen Fall. Darum erhebt er sich schwerfällig und zieht sich um.

Kurz darauf geht die Tür auf und zwei Wärter kommen rein. Sie machen ihnen Handschellen um und bringen sie raus zum Sportplatz. Dort stehen alle schon in Reih und Glied. Den Jungs werden die Handschellen abgenommen. Die beiden stehen nebeneinander und Yuu sieht den anderen unsicher an.

Vor ihnen steht ein Beamter. Neben ihm ist ein CD-Player. Diesen schaltet er ein und die Musik startet. Alle beginnen mit den Bewegungen im Takt. Yuu sieht es sich erstmal an und macht dann auch mit. Zumindest versucht er es. Nach einigen Minuten sieht er aber unscharf. Der Boden bewegt sich und er kann sein Gleichgewicht nicht mehr halten. Schwankend steht er in der Menge und dann sinkt er zu Boden.

Auf der Stelle stoppt die Musik.

„Was ist da los?“, sieht der Beamte sich um. „Hey, Neuer! Beweg deinen Arsch nach oben!“

Akira geht zu seinem Mitbewohner, der sich den Kopf hält und die Augen geschlossen hat.

„Yuu? Was ist los?“, fragt er vorsichtig und legt eine Hand auf seinen Rücken.

„Ich … weiß nicht … “, antwortet er leise.

Der Beamte geht auf die beiden zu und sieht sich Yuu an.

„Auf die Krankenstation mit dir!“, sagt er zu ihm. „Suzuki, du bringst ihn hin!“

Verwirrt sieht er den Beamten an.

„Ich? Aber sie haben doch Leute dafür“, meint er leise.

„Meine Männer fassen ihn nicht an. Wer weiß, was er hat. Sie dürfen sich nicht bei ihm anstecken.“

Akira muss seufzen. Dann hilft er dem Schwarzhaarigen auf und stützt ihn. Einen Arm von ihm hat der Blonde über seine Schulter gelegt. So stehen sie auf und machen sich auf den Weg. Der Sport geht weiter.

Er kommt mit Yuu im Krankenzimmer an. Vorsichtig bringt er ihn rein.

Sai sitzt gerade am Schreibtisch und füllt Unterlagen aus.

„Sai? Wir brauchen deine Hilfe“, meldet Akira sich und setzt Yuu auf der Liege ab.

Der Schwarzhaarige legt sich gleich hin und Sai sieht die beiden an. Sofort steht sie auf und geht zur Liege.

„Was ist passiert?“, will sie wissen und dreht Yuu auf den Rücken.

„Er ist beim Frühsport umgekippt. Einfach so“, erzählt Akira.

Sai misst seinen Blutdruck und den Puls.

„Hat er heute schon was gegessen?“, hakt sie nach.

Die Werte sind niedrig. Das ist nicht gut. Darum bekommt er erstmal eine Spritze, damit er etwas Kraft bekommt und sein Körper sich stabilisiert.

„Heute nicht“, antwortet Akira. „Gestern hat er auch nur ganz wenig gegessen.“

„Das konnte ich mir denken. Was gestern passiert ist, war zu viel für ihn. Und dann noch der Sport und vielleicht noch wenig Schlaf. Das verkraftet er nicht.“

Yuu hat die Augen geschlossen und ruht sich aus …
 

Gestern Abend hab ich echt noch einiges über Yuu herausgefunden, was seine Unschuld beweisen kann. Aber das kann ich meinem Chef nicht sagen. Dennoch muss ich mit jemandem reden. Sai habe ich seit gestern auch nicht mehr gesehen. Aber vielleicht will sie ja wissen, was ich gefunden habe. Darum gehe ich zur Krankenstation.

„Sai, ich hab gestern noch … “, gehe ich rein und stoppe dann, weil sie nicht allein ist.

Akira und sie sehen zu mir. Nur Yuu liegt vor ihr und hat die Augen geschlossen. Der Anblick macht mir Angst.

„Was ist passiert?“, will ich gleich wissen und gehe auf die Gruppe zu.

Hoffentlich geht es Yuu gut.

„Er ist abgeklappt“, kommt es von Sai. „Aber ich hab ihm jetzt was gespritzt und nachdem er sich ausgeruht hat, wird es ihm besser gehen.“

Ich stehe neben ihm und sehe in sein Gesicht. Er sieht so unschuldig und zerbrechlich aus. Zögernd lege ich meine Hand auf seinen Arm. Das fühlt sich auf eine seltsame Art gut an. Dabei bemerke ich nicht, wie die anderen beiden mich ansehen. Er ist gerade wichtiger.

„Was wolltest du mir sagen?“, werde ich von Sai aus meinen Gedanken geholt.

Kurz schrecke ich auf und Akira lächelt etwas.

„Ich … hab gestern noch nachgeforscht“, erkläre ich. „Aber ich kann auch später vorbeikommen.“

Ich muss ja nicht über Yuu reden, wenn die beiden hier sind. Akira geht es eh grad nichts an.

Sai will gerade was sagen, als von Yuu ein leises Murren kommt. Sein Kopf bewegt sich und er öffnet die Augen.

„Es wirkt“, lächelt Sai. „Jetzt dauert es nicht mehr lange und er kann aufstehen. Aber heute sollte er sich noch ausruhen.“

Akira nickt ihr zu und Yuu will sich aufsetzen. Sofort drückt Sai ihn wieder auf die Liege.

„Du ruhst dich hier noch aus“, sagt sie. „Ansonsten kannst du gleich ins Krankenhaus.“

Seufzend bleibt er liegen und schließt die Augen. Wieder tut er mich leid. Das hat er einfach nicht verdient.

„Ich kann mich ja um ihn kümmern“, schlage ich vor. „Akira muss sich bestimmt an die Regeln halten. Aber ich weiß nicht, wo er in der Zeit bleiben soll.“

Das ist schon eine schwierige Angelegenheit.

„Können wir hier nicht ein Zimmer für euch einrichten?“, kommt es von ihr. „Dann ist er hier und jemand passt auf ihn auf.“

Eine gute Idee. Da würde ich schon gern mitmachen.

„Und was sagst du dazu, Yuu?“, sieht Akira seinen Mitbewohner an.

Dieser sieht uns alle an und denkt drüber nach. Dann sieht er zu mir.

„Ich … würde das schon machen, wenn es geht“, antwortet er leise.

„Das bekommen wir schon hin“, sage ich. „Am besten regel ich das gleich mal.“

Ich verlasse die Gruppe und gehe in mein Büro. Dort gucke ich, welchen Raum wir nehmen können. Dann hole ich den Schlüssel dafür und gehe rein, nachdem ich dort aufgeschlossen habe. Hier drin sind zwei Betten, ein Tisch mit zwei Stühlen und eine Tür, die zum Bad mit Dusche, Waschbecken und Toilette führt. Das hier ist schon praktisch.

Wieder im Krankenzimmer sage ich den dreien, wie es dort aussieht. Sai und Akira bringen Yuu zum Raum und ich hole Bettsachen und Handtücher und alles, was wir dort noch brauchen.

Dann beziehe ich schnell die Betten ordentlich und Yuu liegt dann in seinem Bett und ich räume das Zeug schon mal weg.

„Und du meldest dich, sobald sich was an seinem Zustand verändert“, sieht Sai mich streng an. „Und wehe, du machst es nicht.“

„Ich mache es. Versprochen.“

Sie weiß doch, dass ich es für ihn schon mache.

„Dann macht ihr euch mal wieder auf den Weg. Wenn Akira nicht an seinem Platz ist, dann bekommt er großen Ärger. Und das muss nicht sein.“

Die beiden nicken mir zu und dann sind wie allein. Yuu hat die Augen geschlossen und ich setze mich auf das andere Bett. Dabei sehe ich Yuu an. Er sieht so friedlich aus und irgendwie auch richtig süß. Wundert mich nicht, dass er sich mit der Frau getroffen hat. Er hat bestimmt viele Verabredungen. Ob er schon verliebt ist? Ob er die Frau geliebt hat?

Wenn ich drüber nachdenke, fühle ich mich anders. Ist das Eifersucht?

„Flitti, ich bin unschuldig“, nuschelt er. „Ich war das nicht. Ich hab sie nicht umgebracht.“

Wehleidig sieht er mich an. Da bekomm ich richtig Mitleid. Und ich weiß ja, dass er es nicht war.

„Ruh dich erstmal aus“, entgegne ich. „Du brauchst die Ruhe jetzt.“

Yuu dreht sich auf die Seite zu mir und seufzt. Am besten bleiben wir über Nacht hier. Dann geht es ihm morgen besser.

„Wieso kümmerst du dich so sehr um mich?“, fragt er mich leise.

„Weil ich nicht wie die anderen bin“, antworte ich. „Ich will nicht, dass es dir schlecht geht.“

„Du willst nicht, dass es mir schlecht geht?“, sieht er mich fragend an. „Aber das kann dir doch völlig egal sein. Du kennst mich doch gar nicht.“

Seufzend lehne ich mich zurück. Dabei sehe ich ihn weiterhin an.

„Muss ich dich kennen, damit ich nett zu dir bin? Wahrscheinlich nicht. Ich hab mit jedem hier Mitleid. Nur weiß ich bei dir, dass du unschuldig bist. Und ich will dir helfen, damit wir den wahren Mörder finden und du raus kannst.“

Er sieht mich traurig an und schließt dann die Augen.

„Aber den finden wir doch nie … “, nuschelt er leise. „Sonst hätten sie sicher Spuren von ihm gefunden.“

„Die Typen hier sind einfach nur faul“, erkläre ich ihm. „Die suchen meistens nicht nach dem richtigen Täter. Hauptsache sie können dich fertig machen.“

Und das ist ja leider bei ihnen auch so. Das wird sich hier wohl nie ändern.

„Akira hat mir ja schon gesagt, dass es hier recht schlimm zugehen soll. Aber was genau hat er auch nicht gesagt.“

Ich zu seinem Bett und lege meine Hand auf seine Stirn. Er sieht irgendwie auch schlimmer aus als vorher.

„Du willst es nicht wissen. Wirklich nicht. Du kannst froh sein, wenn du nichts weiter abbekommst.“

Seine Stirn fühlt sich schon etwas wärmer an. Vielleicht liegt es auch daran, dass er gestern nass war und sich erkältet hat. Aber er ruht sich je jetzt erstmal aus und das ist auch gut so.

Er seufzt wieder und lässt die Augen geschlossen. Ihm geht es wohl echt nicht gut.

„Du bist so nett zu mir“, sagt er leise.

„Du bist auch nett. Und du siehst zu unschuldig aus. Jetzt ruh dich lieber aus. Du brauchst das.“

Er nickt mir zu und ich lege die Decke über seinen Körper. Das tut ihm sicher gut.

„Ich bin hier und wenn was ist, hole ich Sai. Also brauchst du dir echt keine Gedanken machen“

So genau weiß ich aber noch immer nicht, ob er Fieber hat. Das muss ich messen.

„Ich hole mal schnell ein Thermometer“, sehe ich ihn an. „Ich glaube, du hast Fieber.“

Er nickt mir zu und bleibt liegen. Ich gehe schnell zur Krankenstation.

„Sai?“, gehe ich rein und sehe sie und Akira.

Sie unterhalten sich und sehen dabei sehr vertraut aus. Beide erschrecken sich, als sie mich hören.

„Flitti? Was machst du denn hier?“, räuspert Sai sich.

„Ich will ein Thermometer holen. Ich glaube, Yuu hat Fieber.“

Beide sehen mich besorgt an und Sai holt mir ein Fieberthermometer. Dankend nehme ich es entgegen.

„Wie kommt es, dass er jetzt Fieber hat?“, fragt Akira uns beide.

„Er kann sich erkältet haben, als sie ihn gestern zu mir gebracht haben“, erklärt Sai ihm. „Das kann ja schnell gehen. Und es würde auch erklären, wieso er umgekippt ist.“

„Das ist echt krass“, kommt es von Akira. „Also kann er länger krank sein?“

„Sieht wohl so aus.“

„Ich muss erstmal gucken, ob er Fieber hat“, meine ich.

Sai steht auf und gibt mir ein Thermometer. Damit gehe ich wieder zu ihm zurück.

„Ich stecke dir das jetzt unter die Achsel“, erkläre ich und er hebt seinen Arm an.

Danach müssen wir warten. Yuu sieht richtig krank aus. Das geht auf keinen Fall schnell vorbei. Dann piept das Teil und ich nehme es.

„Neununddreißig Grad hast du“, sehe ich ihn an. „Das ist schon sehr hoch. Ich glaube, Sai muss nochmal kommen.“

Er seufzt tief und legt eine Hand auf seine Stirn. Das ist wirklich sehr hart. Vor allem auch für ihn.

„Wir schaffen das schon“, muntere ich ihn auf. „Wirklich. Sai gibt dir etwas, damit du schnell wieder gesund wirst.“

„Und wenn nicht?“, sieht er mich an. „Das ist denen doch sicher egal.“

„Du ruhst dich aus und danach geht es dir sicher besser.“

Streng sehe ich ihn an und er gibt nach. Dann schließt er die Augen …



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