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Mit ungetrübtem Blick

Großvaterparadoxon
von

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Nicht anwesend

Kapitel 12: Nicht anwesend
 


 

„Das Wort "Familienbande" hat einen Beigeschmack von Wahrheit.“ (Karl Kraus)
 

Finns Sicht:

Wie viel Zeit auch verging, die Doppelgängerin erschien einfach nicht.

Nur die beiden Salvatore-Brüder.

Wir alle hatten geglaubt, dass sie kommen würde und besonders Mutter und ich hatten damit gerechnet, schließlich würden wir ihre Hilfe brauchen.

Das war die perfekte Gelegenheit gewesen, den Zauber zu sprechen.

Aber sie war einfach nicht hier erschienen.

Elijah hatte doch gesagt, das sie mutig und selbstlos war.

Wieso also kam sie nicht?
 

Diese Frage stellte auch mein Bruder Elijah einem der Salvatore-Brüder.

Ich hatte keine Ahnung, wer von ihnen wer war, aber das war der schwarzhaarige und soweit ich es beurteilen konnte, auch der ältere.

„Wo ist Elena heute Abend?“, fragte Elijah interessiert nach und ich lauschte der Antwort genau.

„Elena macht mit ihrer Freundin Caroline irgendwelches Mädchen-Zeug.

Die beiden hatten wohl wichtigeres im Kopf.

Aber ich soll dir Grüße übermitteln, sie freut sich das du wieder atmest“, war die Antwort.

Dieser Junge und sein Bruder mussten das Mädchen wohl davon abgehalten haben hierher zu kommen und diese Caroline spielte dann wohl Aufpasserin.

Eigentlich schon schade.

Ich interessierte mich für Tatias Nachkommin.

Katerina war wohl anscheinend wenig wie sie gewesen, dabei fragte ich mich, ob Elena ihrem Bild näher kam.

Elijah war dieser Meinung, Rebekah allerdings nicht.

Sie hasste sie voller Inbrunst.
 

„Ich bin sicher so hat sie es nicht ausgedrückt, wenn sie überhaupt etwas gesagt hat“, meinte Elijah und anscheinend musste man bei den Worten des Salvatore-Bruders ganz genau aufpassen.

Auch das noch.

„Nein, hat sie nicht.

Sie freut sich allerdings für dich, dass deine Familie wieder komplett ist.

Du weißt sie ist so eine Art Familien-Typ.

Versteh ich nicht ganz, ich würde meinen Bruder zu gern irgendwo eintauschen.

Ich hab nur noch nichts Passendes gefunden.“

Die Doppelgängerin war ein Familienmensch?

Vielleicht hatte sie doch etwas von Tatia, dann würde sie sicher alles tun wollen, um die Bedrohung von Klaus gegenüber ihrer Familie loszuwerden.
 

Ich ging zu meiner Mutter, die sich unter die Gäste gemischt hatte, weil sie immer noch auf die Ankunft der Doppelgängerin wartete.

„Sie wird nicht kommen, Mutter“, erzählte ich ihr und somit verlief unser Plan erst einmal ins Nichts.

Sicher würde es aber noch einen weiteren Weg geben und eine neue Gelegenheit, wenn es auch nur ein wenig länger dauerte.

„Dabei war ich mir sicher, dass sie erscheinen würde“, sprach sie und schaute noch einmal bedauernd zur Tür.

Ich nickte zustimmend.

„Ich auch“, antwortete ich ihr.

Anscheinend hatten wir sie falsch eingeschätzt.

Ich ging zu Elijah, als der sein Gespräch mit dem Salvatore-Bruder beendet hatte.
 

„Sag mal, Elijah, warst du in der letzten Zeit bei dem Baum?“, fragte ich nach und ich musste nicht erst erklären welchen Baum ich meinte.

Ich war erstaunt gewesen, das dieser nach neunhundert Jahren noch immer dort stand.

Als würde er mit Gideons Leben dort verbleiben und all die Zeit überdauern.

„Nein, war ich nicht.

Wieso?“, fragte er verwirrt nach.

„Dort lagen Blumen.

Frische, die heute erst jemand hingelegt hatte und auch ein paar welke, die vor ein paar Wochen dort hingelegt wurden sind.“

Jemand besuchte diese Stelle in unbestimmten Abständen und legte dort Blumen hin.

Ich hatte vermutet, dass es Elijah sein könnte.

Niklaus traute ich es nicht zu, ebenso Rebekah und auch wenn Kol dieses Gemüt hätte haben sollte, so war er erst mit mir erweckt wurden.

Obwohl Elijah wohl auch noch nicht allzu lange wach war.

„Vielleicht hatte jemand dort einen Unfall, ist gestorben oder…“

„Es waren Vergissmeinnicht“, unterbrach ich ihn.
 

Elijah sah mich tatsächlich etwas geschockt an, also hatte er damit in keinster Weise gerechnet.

Ich allerdings auch nicht.

Ebenfalls hatte ich diesen Ort besucht, um Blumen abzulegen.

Es war die Stelle an die ich kam, um Tatia bestmöglich nah zu sein.

Wir hatten keine Leiche oder ein Grab für sie gehabt, wir hatten Boote das Meer hinaus ziehen gelassen, aber das war es.

Also kam ich immer an den Ort, den ich am meisten mit ihr verband.

„Elena hat, aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund, Kol, dir und mir, Vergissmeinnicht in die Hände gedrückt.“

Ich hatte den Strauß bemerkt, als ich aufgewacht war.

Er kam also von der Doppelgängerin?

Wie war sie auf den Gedanken gekommen?

Hatte sie einfach dieselbe Einstellung wie Tatia?

Verband sie das mit Abschied?
 

Jetzt war ich nur noch mehr gespannt auf die Doppelgängerin, die Tatias Gesicht haben würde.

„Wer würde außer mir dort hochgehen?

Hast du Gideon gesehen?“, fragte ich nach, weil das die einzige Möglichkeit war, die mir noch einfallen würde.

Aber Elijah schüttelte den Kopf.

„Nein, er hätte auch sicher vorbei geschaut.

Ich meine er versteht sich sogar mit Niklaus, er hat keine Angst vor einen von uns und er würde uns auch alles vergeben.

Er hat Niklaus auch vergeben, dass er dir einen Dolch in die Brust gejagt hatte.“

Gideon war wirklich ein guter Junge.

Er war Tatia sehr ähnlich, was allerdings auch daran lag, das ich versucht hatte ihn so zu erziehen.

Immer wieder hatte ich ihm von seiner Mutter erzählt und all den guten Eigenschaften, die sie gehabt hatte.

Die hatte Gideon für sich selbst angenommen und er hatte nach ihren Werten gelebt, mehr als ich es tat.
 

Ich war sicher, sie wäre stolz auf ihren Sohn.

Allerdings bedauerte ich, dass er ein Vampir geworden war und seine Familie hatte verlieren müssen.

Das hatte ich nicht für ihn gewollt.

Ich hatte ihm ein langes menschliches Leben gewünscht, wie auch Tatia.

Sicher hätte sie sich nicht ein unsterbliches Leben als Monster für ihn gewünscht.

Obwohl sie es sicher anders gesehen hätte und ihn trotzdem noch geliebt hätte.

„Gideon hat einfach zu viel von seiner Mutter, um irgendeinem Wesen auf der Welt böse zu sein.“

Er war anders als meine Geschwister und ich.

Nie hatte er einem Menschen auf irgendeine Weise geschadet und auch als Vampir tötete er keine Menschen.

Nicht einmal ich konnte das von mir behaupten.

Gideon allerdings hatte das geschafft.
 

Ich sah mich um und bedauerte die nicht Anwesenheit der Doppelgängerin, so hatte hier das alles für mich gar keinen Zweck.

Eine Familienzusammenführung, daran glaubte ich nicht.

Ich war mir sicher, dass unsere Chance eine gemeinsame Familie zu sein, schon längst verstrichen war.

Unser Tod war einfach schon lange überfällig.

Wir sollten die Menschen nicht mehr mit unserer Anwesenheit tyrannisieren.

Kol war ein Monster aus Überzeugung und fand keinen Frieden.

Er war sich bewusst, der Dinge die er tat und suchte darin selbst, die Erlösung.

Rebekah war verzweifelt und ein ewiges Kind, deren Spielchen durch die Unsterblichkeit einfach nur grausam geworden waren.

Außerdem hielt sie uns für etwas Besseres als die Menschen.

Niklaus rechtfertige sein Dasein mit allem was er konnte und er genoss es Angst und Schrecken zu verbreiten.

Er wollte keine Hoffnung und Erlösung mehr.

Elijah war mir mit seiner Einstellung am nächsten, doch hatte er sich mit allem abgefunden.

Auch er benutzte seine Macht, um anderen zu schaden, wenn er meinte, dass die Situation es verlangte.

Ich hasste mich für das was ich getan hatte, für die Menschen die ich getötet hatte.

Ich wollte dem endlich ein Ende bereiten und unserer kaputten Familie Erlösung verschaffen.

Die Bande unserer Familie dauerte einfach schon viel zu lange.



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