Zum Inhalt der Seite

Mit ungetrübtem Blick

Großvaterparadoxon
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Entzweit

Kapitel 39: Entzweit
 


 

„Sie glauben, miteinander zu streiten, und fühlen das Unrecht von beiden Seiten.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
 

Elenas Sicht:

Rebekah und ich machten die Kandidaten für die Verlosung aus, wo Kol, Damon und Jeremy nicht die einzigen war.

Aber sie waren mit die begehrtesten, vor allem Kol und Damon.

Lag daran das sie „jung“ und gutaussehend waren.

Ich kaufte Rebekah ein Los, sagte ihr aber nicht für wen, auch wenn sie wohl davon ausging, dass es für ihren Favoriten war, den blonden Mann Mitte zwanzig, der Rechtsanwalt war, wie wir erfahren hatten.

Wir diskutierten gerade über die Auswahl, als eine bekannte Stimme hinter mir erklang.

„Darf ich dich kurz mal sprechen, Elena?“, bat eine Stimme, um meine Aufmerksamkeit und überrascht drehte ich mich um.

Freundlich lächelte ich.

„Aber sicher, Bonnie“, stimmte ich ihr zu und nickte Rebekah kurz zu, bevor ich mich mit Bonnie entfernte.
 

„Ich möchte mich mit dir über etwas wichtiges unterhalten“, begann sie ernst und ich hatte das Gefühl, das etwas sehr ernstes Geschehen war, was ich womöglich verpasst hatte.

Sofort sah ich mich um, ob jemand nicht da war, der mir wichtig war, verletzt war.

Ich machte sofort Rebekah, Kol, Damon, Jeremy, Caroline und auch Alaric und Matt aus.

Niklaus und Elijah würden auf sich selbst aufpassen können.

„Gut.

Was ist es?“

Ich konnte die Neugier und leichte Aufregung nicht aus meiner Stimme verbergen, besonders da ich Bonnies Anspannung sah.

„Ich möchte dich bitten, mir zu erklären, weswegen du nicht nur mit Rebekah, sondern auch noch mit diesem anderen Urvampir herumhängst.“

Dabei deutete sie leicht in Kols Richtung.

„Oh Bonnie“, begann ich, weil ich ahnte, wie schwer das würde werden, zu erklären.
 

Sie schüttelte verständnislos den Kopf.

Sie war jetzt schon, bevor ich angefangen hatte.

„Ich hab es noch nachvollziehen können, das du mit Stefan und Damon rumgehangen hast, da du dort mehr oder weniger hineingezogen wurdest-“

„Hier wurde ich auch hineingezogen!“, versuchte ich ihr zu sagen, aber sie redete einfach weiter.

„Obwohl du wusstest wie gefährlich sie waren, das sie Vampire waren!

Aber Urvampire?

Im Ernst Elena?

Hast du vergessen was sie dir getan haben?“

Verteidigend schüttelte ich den Kopf.

„Kol und Becky haben mir nie etwas getan!“, argumentierte ich gleich zu Gunsten meines Bruders und meiner besten Freundin.
 

Das schien Bonnie aber nur noch wütender und verständnisloser zu machen.

„Du nennst sie Becky?

Elena merkst du denn nicht mal, dass du mir nicht einmal sagst, dass du nicht vergessen hast, was alles Schlimmes durch sie passiert ist?

Du verteidigst sie!

Von einem Mal aufs andere!

Du hängst mit ihnen rum und lässt deinen Bruder bereitwillig in ihre Nähe!

Und du bist auf einmal mit Damon, wie selbstverständlich die ganze Zeit zusammen, obwohl er so viel Schlimmes getan hat!“ „Damon ist-“ „Jetzt verteidigst du ihn auch noch, obwohl du vor ein paar Wochen noch nach jedem Strohhalm gegriffen hast, um ihn zu verurteilen.

Stefan aber, der wieder da ist, ignorierst du völlig.

Den Mann, den du geliebt hast.“
 

Jetzt waren es meine Gefühle, die mich überrollten, denn Stefan war kein gutes Thema bei mir.

Es gab kein schlechteres Argument, das sie hervorbringen hätte können.

„Stefan ist derjenige, der das schlechte in mein Leben gebracht hat!

Hast du vergessen, was er mir angetan hat?

Ich kann es nicht und will es auch nicht mehr.

Damon dagegen hat alles für mich getan, damit es mir gut ging.

Seit er Gefühle für mich hat, tut er alles für mich, damit ich in Sicherheit bin und das keiner mir schaden kann.

Und Becky und Kol kennst du überhaupt nicht!

Sie sind ganz anders.“
 

Bonnie wich ein Schritt von mir zurück, sah mich mit panischen Augen an.

„Bist du auf den Kopf gefallen?

Merkst du denn nicht, dass du eine völlige Kehrtwende gemacht hast?

Du bist ein völlig anderer Mensch!“

Ich hob meine Hand und trat einen Schritt auf sie zu, nur damit sie gleich wieder einen Schritt zurück wich, als konnte sie mich nicht ertragen.

„Nein, bitte Bonnie.

Lass es mich dir erklären!

Es ist nicht so einfach, da steckt eine Geschichte dahinter.

Der Zauber den du gesprochen hast, erinnerst du dich?

Da…“ „Nein, Elena!

Ich will deinen Geschichten nicht lauschen.

Du lügst doch, du… du bist manipuliert wurden!“, rief sie eine erschreckende Erkenntnis aus, die so falsch und weit entfernt von der Wahrheit war.
 

Panisch schüttelte sie den Kopf.

Das konnte sie doch nicht glauben.

Das durfte sie doch nicht glauben!

„Nein, Bonnie!

Ich wurde nicht manipuliert, das musst du mir glauben!

Du musst mir zuhören, dann werde ich dir alles erklären, ich verspreche es“, erklärte ich ihr aufrichtig.

Doch Bonnies Miene verhärtete sich und ihre Augen wurden sogar kalt.

„Ich will dir nicht zuhören, Elena.

Du hast alles verraten, wofür wir das letzte Jahr gekämpft haben und keine Erklärung, die auf nicht Manipulation beruht, kann für mich dein Verhalten rechtfertigen.“
 

Traurig sah ich Bonnie an, meine Freundin seit Kindertagen und Tränen drohten mich gerade zu überwältigen.

„Der Zauber, den du gesprochen hast, Bonnie“, sagte ich verzweifelt, den Namen meiner Freundin, die sich immer weiter von mir entfernte.

Nicht körperlich, aber geistig und emotional, ich konnte es fast spüren.

„Er zeigte mir…

Er brachte mich zu ihnen, als sie Menschen waren.

Ich weiß wie sie früher waren und sie waren gut, Bonnie.“

Bonnies Blick war absolut kalt, wobei Caroline allein dieser Einwurf schon zum zuhören gebracht hatte, schloss sie sich einfach zu.

„Es ist egal wer sie früher waren.

Es zählt was jetzt ist und sie sind Monster.

Das du zu ihnen hältst macht dich ebenfalls zu einem Monster, nicht mehr wert als sie.“
 

Geschockt sah ich sie an und wusste kein Wort, um sie aufzuhalten, als sie sich von mir abwandte und ging.

Es ließ mich zweifeln, an das was ich tat.

Aber sie waren doch meine Familie, wie konnte ich sie da verraten, nicht verteidigen?

Doch sie hatten auch schlimme Dinge getan.

Machte es mich ebenso verwerflich, weil ich zu ihnen hielt?

Auf einmal spürte ich Arme um und hilfesuchend krallte ich mich an Rebekah fest, deren Aura ich spüren konnte.

„Es tut mir leid, Elena“, sagte Rebekah nur.

Sie verteidigte nicht sich, mich oder Bonnie.

Gab niemanden recht und vielleicht hatte auch keiner von uns Recht.

Vielleicht war die Wahrheit und das Recht und Unrecht in all diesem Chaos nur verloren gegangen.

Vielleicht beruhte es nur darauf, welchen Blickwinkel man hatte.

Vielleicht tat ich mit meinen Entscheidungen etwas Grausames.

Ich wusste nur, dass meine Handlungen mich von Bonnie entzweit hatten und ich hatte in ihrem Blick sehen können, dass es etwas war, das nicht mehr zu reparieren war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück