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Kol x Elena
von

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Verliebt?

Kapitel 2: Verliebt?
 


 

„An wahre Liebe glaubt man erst, wenn man von ihr befallen ist.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
 

Kols Sicht:

Ich konnte gar nicht anders mehr, als sie zu beobachten.

Sie war einfach zu interessant, in allem was sie tat.

Das war mir noch nie passiert, dass mich eine Frau so fesselte, dass ich unentwegt über sie nachdenken musste.

Alle anderen hatte ich immer dafür verspottet, doch jetzt war ich selbst von diesem Fluch befallen.

Aber es störte mich irgendwie nicht, sondern macht nur unsagbar glücklich, wie ich es bisher noch nicht gekannt hatte.
 

Fröhlich trat ich in unser Zuhause ein, wie Niklaus unseren Unterschlupf getauft hatte, bis wir uns das nächste Mal wieder zerstreiten werden und auseinander gehen würden.

Als ich ins Wohnzimmer trat, waren alle meine Geschwister darin versammelt, obwohl jeder von ihnen seiner eignen Beschäftigung nachging.

Heiter breitete ich meine Arme aus.

„Leute, wisst ihr was?“

Keiner regte sich bei meiner Frage, wie unhöflich und gemein von ihnen.
 

„Ich bin verliebt.“
 

Jetzt aber bekam ich Reaktionen, von allen und was für geniale.

Rebekah riss die Seite aus der Zeitschrift heraus, die sie gerade noch hatte umblättern wollen.

Finn spuckte den Alkohol aus, von dem er eben noch genippt hatte und den er sonst die ganze Zeit so interessiert begutachtete.

Gut, Elijahs Reaktion war etwas langweilig dagegen, er schaute nur von seinem Buch auf, aber sein fassungsloser Gesichtsausdruck gefiel mir, der glich den fehlenden Patzer in seinem Verhalten fast wieder aus.

Niklaus setzte einen Strich über sein Landschaftsbild, der da auf keinen Fall rein gehörte, soviel sah sogar ich.
 

Alle meine Geschwister beäugten mich jetzt skeptisch.

Ja, mir war klar, dass ich noch nie so einen Ausspruch gebraucht hatte.

„Das arme Mädchen“, bedauerte Rebekah sie, ohne zu wissen, dass sie sie eigentlich ja hasste, so wie sie über sie herzog.

Finster blickte ich meine Schwester an, da ich ihren Kommentar weniger witzig fand.

„Nein, Kol.

Sprich dich aus!

Erzähl uns wer dieses Mädchen ist.“

War das Sarkasmus in ihrer Stimme?

Meine Neuentwicklung war immerhin interessanter als das belanglose Zeig das in dieser dämlichen Zeitschrift stand, in der sie las.
 

„Es ist Elena“, offenbarte ich ihnen und wenn sie es vorher geschafft hatten sich von ihrem Schock zu erholen, so holte sie dieser jetzt wieder ein.

Niklaus wandte sich dann auch wütend zu mir um, nachdem er das hörte.

Jetzt kam es.

„Ist das eine neue Art von Scherz, den du amüsant findest?“

Nachdenklich runzelte ich die Stirn.

Glaubte er etwa, dass ich mich nur verliebt hatte, um ihn zu ärgern?

Das ich mir das ausgedacht hatte?

Gut, das würde durchaus zu mir passen.

„Nein, ich mein es ernst“, meinte ich vollkommen aufrichtig und Niklaus sah so aus, als würde er gleich an die Decke springen.

Sein Gesicht war verzogen und rot vor Zorn.

Was für ein ungesundes Klima, was er damit hier wieder schaffte.

Dachte er über sowas nicht da.

Ich hatte doch was Erfreuliches zu unserem Familienleben beigetragen mit meiner positiven Entwicklung.
 

Mein Bruder schien meine Meinung offenbar nicht zu teilen.

„Wie kommst du dazu dich in meine Doppelgängerin zu verlieben?“

Dieser Besitzanspruch, man konnte fast meinen, dass er selbst in sie verliebt war, so wie er da vor sich hin redete.

„Sie gehört dir nicht!“, gab ich sofort zurück.

Wenn dann würde sie bald zu mir gehören.

Das war ein schöner Gedanke, ich würde sogar in den Satz gern das Wort ewig mit einbringen, irgendwie hatte ich bei ihr damit kein Problem.

Ich war mir sicher, dass sie nie langweilig sein würde.

Wieso, konnte ich auch nicht sagen.
 

„Kol, wieso denkst du überhaupt, das du in sie verliebt bist?“, fragte Elijah mit seiner Stimme der Vernunft.

Glaubte er, ich bildete mir das ein?

„Sie ist interessant!“

Während Niklaus und Rebekah noch einmal die Gesichtszüge entgleisten, schlug Finn sich die Hand vor den Kopf.

Was sollte das denn für eine aussagende Reaktion sein?

„Nur weil du sie interessant findest, bist noch lange nicht in sie verliebt.“

Musste Elijah das in seiner fachmännischen Stimmlage sagen?

Das machte einen ja depressiv.
 

Ich fand das war bei mir der wichtigste Faktor.

„Aber sie ist nach einer Woche immer noch interessant!“

Ich fand das wichtig genug.

Sie langweilte mich nicht, nie und ich konnte auf Dauer ertragen, ich wollte sie sogar auf Dauer ertragen.

„Kol!

Auch wenn dir langweilig ist, musst du noch lange nicht anfangen deine Aufmerksamkeit auf meine Doppelgängerin zu projizieren!“

Niklaus verstand das vollkommen falsch, sie alle verstanden es falsch!

„Ich bleib dabei, dass ich sie liebe!“, sagte ich entschlossen.

Davon würden sie mich bestimmt nicht abbringen.

„Jetzt redest du schon von Liebe“, meinte Rebekah vollkommen genervt und fassungslos.
 

Meine ganze Familie nahm mich nicht ernst!

Sie waren doch alle andauernd verliebt.

Zumindest oft genug in den Jahrhunderten, das ich etwas zu lachen hatte und wenn ich das einmal war, glaubte mir keiner von ihnen.

Dabei war ich mir sicher.

Dann war ich halt zum ersten Mal verliebt, kein Grund gleich so ungläubig zu sein.

„Du glaubst wirklich, dass du sie liebst?“, fragte Finn mit gerunzelter Stirn nach und trank einen Schluck seines Alkohols.

Ich nickte entschlossen.

„Der spinnt doch“, fand Rebekah und widmete sich wieder ihrer blöden Zeitschrift.
 

Als ob ich es zuerst geglaubt hatte.

Aber jetzt war ich mir eben sicher, außer ein Urvampir konnte doch krank werden, dann konnte ich meine Meinung noch einmal überdenken.

„Vielleicht ist er verliebt und drückt sich nur falsch aus“, überlegte mein ältester Bruder, Finn.

Wo hatte ich mich denn bitte falsch ausgedrückt?

Ich hab ihnen doch gesagt, warum ich in sie verliebt war.

„Ist mir egal, es soll trotzdem nicht meine Doppelgängerin sein, ob seine Gefühle jetzt richtig sind oder eine Fehlfunktion!“

Was denn für eine Fehlfunktion?

Bei mir war alles perfekt!

Ich war perfekt!
 

Finn wandte sich an mich.

„Kol, denkst du häufig an sie?“, fragte er nach.

Was war das denn für eine bescheuerte Frage? „Ständig“, antwortete ich. Häufig war dabei die Untertreibung des Jahrhunderts.

„Fühlst du dich anders in ihrer Gegenwart?“

Wieso klang Elijah immer wie ein Arzt, wenn er fragte oder etwas erzählte?

Vielleicht auch wie ein Professor.

„Weiß nicht, einfach fröhlich und glücklich, schätze ich.“ Vielleicht auch ein wenig mehr aufgedreht und aufgeregt, aber das klang so blöd.

Ich war ja nicht vollkommen bescheuert.

„Wie sehr magst du sie?“, reihte sich nun auch Niklaus mit einer Frage ein.

„In Vergleich zu was?

Zu euch?

Pudding?“, fragte ich.

Also Pudding hatte da fast einen höheren Wert als meine Familie.

Der verriet einen wenigstens nicht.

„Sag uns einfach, was du mehr magst als sie“, forderte Elijah mich auf.
 

Etwas das ich mehr mochte als Elena.

Angestrengt dachte ich nach, aber mir fiel da wirklich nichts ein.

„Da fällt mir nichts ein.“

Jetzt sahen sich meine Geschwister an und ich fühlte mich irgendwie ausgeschlossen aus diesem Gespräch.

Hey, ich hatte damit angefangen!

Ich wollte nur sagen, dass ich auch mal verliebt war und dass sie ihr damit nichts tun sollten.

Das war schließlich unsere Regel.

Wir taten demjenigen nichts, den einer unserer Geschwister liebte.

Ich hatte die Regel noch nie zu meinen Gunsten gebraucht.

„Er ist verliebt“, sagte Elijah entschieden und widmete sich wieder seinem Buch.

Rebekah schüttelte den Kopf und sah mich böse an, wahrscheinlich wegen dem Mädchen, das ich liebte.

„Verlieb dich in jemand anderes!“, forderte Nik mich auf.

Idiot!

„Such dir eine neue Blutquelle!“, gab ich zurück und wir beide begannen damit uns wütend in die Augen zu schauen.

Aber das würde ihm auch nichts nutzen, denn ich änderte meine Meinung nicht, besser gesagt, ich war mir sicher, dass ich meine Gefühle nicht ändern konnte.



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