Liebes Tagebuch,
heute war wieder einmal so ein Tag, der mein Leben veränderte.
Begonnen hat alles mit einem seltsamen Traum. In diesen waren wir auf Klassenfahrt auf Hawaii –Ok, so seltsam ist das nicht, weil wir wirklich hier sind.- An diesem Tag lag kein Ausflug an und so beschlossen wir alle, dass wir an den Strand gehen. Es war beruhigend, den Sand unter den Füßen zu spüren und das Meer rauschen zu hören. Aus diesem Grund machte ich einen Spaziergang und so entdeckte ich eine faszinierende Lagune. Es war ein abgelegener Ort, an dem man die Stimmen der Menschen und den Lärm der Stadt nicht hörte. Eine warme Sommerbrise wehte mir durch das Haar. Ich zog mir T-Shirt, Rock und Flipflops aus und stieg ins Wasser. Trotz der umstehenden Bäume, war das Wasser angenehm warm. Ich schwamm ein paar Runden und wollte wieder zurück zum Ufer, als mich ein heftiger Strudel erwischte. Er zog mich unter Wasser und im nächsten Augenblick saß ich, Schweiß gebadet, in meinem Bett im Hotelzimmer. Ich sah, dass die Sonne bereits aufging. So stand ich auf und machte mich für den Tag fertig. Die ganze Zeit hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch und plötzlich stand ich am Strand, meine Mitschüler um mich. Dann traten die Erinnerungen an den Albtraum in mein Gedächtnis. Trotz dieser Angst, wollte ich diese Lagune mit eigenen Augen sehen, also schnappte ich mir meine Freundinnen und wir schlenderten den Strand entlang. Als wir endlich ankamen, standen wir alle mit großen Augen und offenem Mund vor diesem fantastischen türkisblauen Wasser. Alle Angst der letzten Nacht löste sich in Luft auf. Wir packten unsere Sachen in eine Ecke und sprangen zusammen hinein. Es war so schön, dass ich gar nicht mehr gehen wollte, doch meine Mädels warteten nur noch auf mich. Also schwamm ich in ihre Richtung, als mein Albtraum war wurde. Der Strudel zog mich in sein Innerstes und das Letze was ich hörte war: „Oh Gott, JASMIN!“ Danach war ich umhüllt und sang immer weiter in die schwarze Tiefe. Ich dachte es sei mein Ende, aber etwas passierte mit mir. Mir wuchsen Kiemen und endlich konnte ich wieder atmen. Mein Körper wurde wendiger, meine Beine verschmolzen miteinander und bildeten eine kräftige, elegante Flosse. An meinen Ohren und Armen bekam ich solche seltsamen Hautlappen. Diese und meine Flosse wurden lila. Nach dieser etwas schmerzvollen Verwandlung sank ich langsam auf den Boden. Ich weiß nicht mehr wie lange die Verwandlung gedauert hat oder wie lange ich dort saß um das zu begreifen und meinen neuen Körper betrachtete. Jedenfalls schwamm ich irgendwann zurück zur Oberfläche und sah, dass es bereits Nacht war.
Von meinen Freundinnen war nichts mehr zu sehen, nur meine Sachen lagen noch an Ort und Stelle. Mein Rucksack lag vom Wasser aus in Reichweite und so liege ich jetzt auf den Steinen und schreibe meinen letzten Tagebucheintrag. Denn eines weiß ich, ich habe die Chance bekommen ein ganz neues Leben zu führen und das werde ich nutzen.
Ich hoffe und ich wünsche mir, dass jemand aus meiner Familie oder meiner Freunde das liest, denn ich werde euch nie wieder sehen und möchte, dass ihr mein Geheimnis bewahrt und, ebenso wie ich, an Wunder glaubt. Ich werde euch nie vergessen und immer lieben aber jetzt beginne ich mein neues Abenteuer.
Gezeichnet am 20.07.
Eure Jasmin
