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Lektion in Sachen Liebe

von

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Verführen will gelernt sein

Gebannt fixierte Ciel den schlanken anmutigen Hals unter seinen Fingern, er würde Sebastian schon noch zeigen, dass er durchaus dazu in der Lage war ihm Vergnügen zu bereiten.
 

„Mach dein Hemd auf.“, forderte er und gratulierte sich innerlich zu seinem genialen Schachzug.
 

„Nun, wenn ich mir einen Einwand erlauben dürfte, ich könnte mir vorstellen, dass es Miss Elizabeth nicht wirklich erregen würde, müsste sie sich in ihrer Hochzeitsnacht selbst entkleiden.“
 

„Du bist aber nicht Lizzy.“, gab Ciel verstockt zurück und wollte sich gerade beleidigt zurückziehen, als Sebastian eines seiner Augen öffnete und spöttisch zu ihm empor blinzelte. „Ja, ja, ist ja schon gut!“
 

Ratlos saß der junge Earl neben seinem Butler und starrte auf die vielen Knöpfe und die schwarze Krawatte hinab. Er musste/konnte sich ja nicht einmal selbst an-, beziehungsweise entkleiden, wie sollte er nun wissen was zu tun war? Er wollte Sebastian schließlich auch nicht weh tun, weniger wegen der Schmerzen an sich, als vielmehr wegen dem Spott für sein unsanftes Vorgehen, der unweigerlich folgen würde.
 

Schließlich fasste er sich ein Herz, griff nach dem akkurat gebunden Knoten der Krawatte und schob einen Finger unter das seidene Band um herauszufinden, wie sie sich lösen lassen würde.
 

„Ihr müsst einfach nur den Knoten nach unten ziehen.“
 

„...“
 

Vorsichtig tat er was Sebastian ihm gesagt hatte und löste so das straffe Band um den sehnigen Hals seines Butlers, um es dann gänzlich unter dem weißen Kragen herauszuziehen.

Die Knopfleiste des gestärkten Hemdes machte ihm dann schon weniger Schwierigkeiten und er brauchte nur eine knappe Minute bis er die ersten fünf Knöpfe geöffnet und den weichen Stoff etwas bei Seite geschoben hatte.
 

Er kam sich ziemlich verwegen vor wie er da so über seinen Butler gebeugt saß und dessen wohlgeformte weiße Brust betrachtete, fast hätte er vergessen weswegen er diesen überhaupt so weit entblößt hatte.
 

„Worauf wartet ihr? Wenn ihr Miss Elizabeth auch so lange warten lasst, wird sie am Ende noch denken, Ihr hättet kein Interesse an ihr, das könnt Ihr doch nicht wollen, oder?“
 

„Halt deinen Mund. Vielleicht brauche ich ja gerade einfach nur so lange, weil ich an DIR kein Interesse habe.“, schoss Ciel zurück, was fiel diesem unverschämten Kerl überhaupt ein?!
 

„Davon gehe ich fest aus Mylord, aber wir befinden uns in einer Unterrichtsstunde und Eure persönlichen Vorlieben sollten hier gerade keine Rolle spielen.“
 

//Wenn das hier vorbei ist drehe ich ihm den Hals um!//
 

Ohne noch etwas zu erwidern straffte der junge Earl seine Schultern und glitt mit seiner Hand unter das Hemd seines Butlers.

Zufrieden registrierte er, wie der bei dieser unerwarteten Berührung zusammenzuckte, konnte aber nicht bestimmen, ob er sich einfach nur erschreckt hatte, oder ob es an der Berührung an sich lag.
 

In sanften Bewegungen glitt er über die starke Brust seines Butlers, fühlte dessen Weichheit unter seiner Hand und musste sich eingestehen, dass sich das zumindest für ihn selbst wirklich ganz herrlich anfühlte.

Als er dann beobachtete, wie Sebastian seinen Kopf zurück nahm und sich ihm unmerklich entgegen drückte, hätte er vor Freude beinahe aufgelacht, konnte den Impuls aber gerade noch unterdrücken, wollte er doch herausfinden, was er dem anderen noch so alles für Regungen entlocken konnte.
 

Mit flinken Fingern öffnete er auch die verbliebenen Knöpfe bis dahin, wo das weiche weite Hemd im Bund der schwarzen Anzughose verschwand.

Er konnte kaum seine Augen von der wunderbar weißen Haut seines Dieners nehmen und wie verzaubert fuhr er fort ihn zu streicheln.

Erst strich er nur mit seinen Fingerspitzen über Sebastians Brust, wurde aber bald mutiger und legte ihm schließlich seine ganze Hand auf den Bauch.
 

„Ich will, dass du mir sagst was sich gut anfühlt und was nicht. Sonst lerne ich nichts dabei.“, forderte Ciel und verzog verstimmt das Gesicht, als er das freche Lächeln im Gesicht seines Butlers sah.
 

„Aber gerne Mylord, bis jetzt macht Ihr Eure Sache gar nicht mal schlecht, ich könnte mir gut vorstellen, dass Miss Elizabeth-“
 

„Hör auf ständig von meiner Verlobten zu reden! Ich will wissen was dir jetzt in diesem Augenblick gefällt, so verschieden kann das ja nicht sein und es ist mir unangenehm über sie zu reden, während ich hier mit dir...“, peinlich berührt brach er ab und wusste nicht wohin er schauen sollte.

Es fühlte sich einfach nicht richtig an seine zukünftige Frau mit dem hier in Verbindung zu bringen. Warum auch immer...
 

„Wie Ihr wünscht, junger Herr.“
 

Dieser Art beruhigt setzte Ciel seine Erkundungstour über den Körper des Anderen fort.

Bald kam ihm eine neue Idee und so drehte er seine Hand, und strich, mal mit mehr, mal mit weniger Druck mit seinen Fingernägeln über die blasse Haut.
 

//War das ein Seufzen??//

Erstaunt hielt er inne.
 

„Hast du gerade geseufzt?“
 

„Ja, das habe ich wohl.“, gab sein Butler zu und räkelte sich wohlig unter seiner Hand.
 

Eigentlich sollte Ciel sauer sein, dass Sebastian ihm nicht von sich auch gesagt hatte, ob ihm das was er tat gefiel, aber diese erste positive Reaktion stimmte ihn dermaßen euphorisch, dass er seine Missbilligung darüber direkt vergaß.
 

„Also gefällt dir das was ich tue?“, hakte er neugierig nach, wollte ausschließen, dass dieser Seufzer ein Zeichen von Langeweile war, auch wenn es nicht danach geklungen hatte.
 

„Ja, ich muss zugeben, dass mir das was Ihr da tut ausnehmend gut gefällt.“, bekam er zur Antwort und war mehr als zufrieden mit sich.
 

„Das heißt ich habe die zweite Aufgabe gemeistert!“, freute sich der junge Mann und nahm, nicht ohne ein leises Gefühl des Bedauerns seine Hand von der Brust seines Butlers, es ging hier schließlich nur darum, etwas zu lernen und nicht darum, sich gegenseitig Vergnügen zu bereiten.

//Was denke ich da eigentlich?!//
 

„Ja, das habt Ihr, meinen Glückwunsch junger Herr, und danke für die Streicheleinheiten, es ist schon eine ganze Weile her, dass jemand so freundlich und sanft zu mir gewesen ist.“, erklärte der Schwarzhaarige und seine Worte trieben Ciel aufs neue die Schamesröte ins Gesicht. Mochte die Aussage des Anderen auch noch so harmlos erscheinen, so hatte der junge Earl doch den Eindruck, als würde ihm Sebastian damit etwas ganz anderes sagen wollen. Etwas Anzügliches. Etwas Verbotenes...
 

„Ähh... ja... wie dem auch sei, fahren wir fort. Was ist die nächste Lektion?“, versuchte er stotternd das Thema abzuschließen und sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren.
 

Angespannt beobachtete er Sebastian dabei, wie dieser sich in einer fließenden Bewegung aufsetzte.

Das offene Hemd klaffte über seiner breiten Brust auseinander und Ciel konnte nichts dagegen tun, dass sein Blick immer wieder nach unten wanderte, bewundernd über die, wie er nun wusste, weiche Haut glitt und ihn daran erinnerte, wie sich die Muskeln von Sebastians Bauch unter seiner Hand bewegt hatten.
 

„Nun,“, wurde er von seinem Butler aus seiner Betrachtung gerissen und musste feststellen, dass dieser ihn mit einem frechen Grinsen musterte. „Als nächstes sollten wir uns wohl dem Küssen zuwenden, das ist immerhin ein überaus wichtiger Bestandteil der Verführung und der Werbung um die Gunst einer Dame und sollte dementsprechend richtig ausgeführt werden. Lasst mich euch nun ein paar grundlegende Regeln erklären, die es zu beachten gilt.

Der erste Kuss ist für Frauen allgemein der Wichtigste. Es ist unverzeihlich wenn Ihr nur halbherzig bei der Sache seid, denn der erste Kuss kann entscheidend darüber sein, wie sich die Dame Eures Herzens beim anschließenden Liebesspiel mit Euch verhält.“
 

„Das interessiert mich alles nicht Sebastian, ich will lernen wie man küsst und sonst nichts! Wenn du eine Abhandlung darüber schreiben willst, bitte, aber erst, wenn ich verheiratet bin“, versetzte Ciel in gereiztem Ton und ignorierte dabei, wie heiß seine Ohren bei seinen Worten geworden waren.
 

„Wollen wir dann gleich zur Praxis übergehen und anschließend gemeinsam feststellen, wo Eure Defizite liegen?“, fragte Sebastian daraufhin mit einem spitzbübischen Grinsen und blickte erwartungsvoll seinen Herrn an, rechnete wohl damit, dass Ciel nun zurückschrecken würde aber der dachte gar nicht daran, war immer noch von seinem letzten Erfolg beflügelt und sich ziemlich sicher, dass er auch diese Hürde spielend meistern würde.
 

„Ich bitte darum!“, gab er deshalb mit möglichst fester Stimme zurück und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
 

„Nun denn, ich bin bereit. Zeigt mir was Ihr könnt junger Herr.“, meinte Sebastian daraufhin gleichmütig. Drehte seinen Oberkörper zur Seite und stütze einen Arm auf das Bett, damit er sich seinem Schüler etwas entgegenbeugen konnte.
 

Ciel spürte wie ihm der Schweiß ausbrach.

Das war wirklich leichter gesagt als getan.

Unschlüssig was er nun tun sollte, krabbelte er auf das Bett und kniete sich vor seinen Butler, damit er mit dessen Gesicht auf einer Höhe war.
 

„Soll ich dein Gesicht dabei anfassen?“, fragte er unsicher und kam sich aufs neue ziemlich blöd vor.
 

„Ganz wie es Euch beliebt.“
 

//Na super, das hilft mir jetzt weiter!//, dachte er motzig, konnte aber nicht umhin zu bemerken, dass seine Handflächen schon wieder feucht wurden und auch seine Beine fühlten sich merkwürdig zittrig an.
 

Aber es half nichts, wenn er sich nicht bewegte würde er es nie lernen.

Zaghaft umfasste er Sebastians Gesicht mit seinen Händen. Er war froh, dass dieser in weiser Voraussicht seine Augen bereits geschlossen hatte und ihm so die Möglichkeit gab in Ruhe darüber nachzudenken wie er vorgehen sollte.
 

//Was soll daran eigentlich so schwer sein? Ich meine, es ist doch nur ein Kuss. Einer legt die Lippen auf den Mund des anderen, da ist doch nichts dabei! Ich fühle mich gerade nur so komisch, weil ich es mit einem anderen Mann tun soll, das ist alles!//
 

Ohne noch einen weiteren Gedanken an das Wie zu verschwenden, beugte sich der junge Earl nach vorne und presste seine Lippen auf den Mund seines Butlers, wobei er viel zu viel Schwung nahm und schmerzhaft mit dessen schmaler Nase zusammenstieß.
 

//Oh Mist, das war wohl nichts.//, dachte er und würde am liebsten vor Scham im Boden versinken.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yamis-Lady
2014-04-02T20:08:47+00:00 02.04.2014 22:08
Hihi, Sebastian is toll X//D
und ciel genauso~
haaach, schnell weiterlesen XDD
Von:  Minerva_Noctua
2013-07-11T21:56:24+00:00 11.07.2013 23:56
Ich denke, dass Ciel als 17-Jähriger fast genauso groß ist wie Sebastian.
Deswegen irritiert es mich, dass er aufs Bett kriechen muss.
Abgesehen davon finde ich dieses Kapitel auch ganz toll!
Diese Unsicherheit beschreibst du sehr gut.
Sebastians Verhalten ist herrlich!

Bye

Minerva
Von:  Serafin-san
2013-01-13T16:30:57+00:00 13.01.2013 17:30
Also ich finde deine FF sehr interessant und witzig:3 Dei schreib-styl ist fesselt und ich würde gern wissen wie es weiter geht. Bitte schreib weiter.


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