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Chaos im OP

Sweet Doctor Life
von

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Kapitel 1: Ein unerwartetes Angebot

Kapitel 1 : Ein unerwartetes Angebot
 

„Schon wieder eine??? Wie hat dieser kleine Mistkerl das denn schon wieder geschafft???? Die Frau war gerade mal eine Woche hier!!!“ Der Klinikleiter schlug mit der Faust auf den Tisch, so dass der Oberarzt der Chirurgie glaubte, die Gläser in der Vitrine klirren zu hören. „Er war der Meinung, sie würde seine Patienten nicht mit genug Umsicht behandeln und dann hat sie auch noch vergessen einen Verband zu wechseln und …naja…du kennst ihn ja…Er ist einer der besten seines Faches…leider weiß er das auch…“ erklärte der Rothaarige schulterzuckend. Der Klinikleiter rieb sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken und seufzte genervt. „Was hat er gesagt?“, wollte er wissen. „Willst du das wirklich hören?“ „Ich muss ja wissen, ob ich mit noch mehr Entschädigungszahlungen rechnen muss.“ „Er sprach sie auf den Verband an. Da hat sie ihm wohl eine etwas flapsige Antwort gegeben, er solle sich wegen einem vergessenen Verband nicht so anstellen oder so… Er meinte daraufhin nur, wenn das so unwichtig wäre, könnte er sie ja auch mal aufschneiden, in ihr herumwühlen und sie dann mit einem dreckigen Verband liegen lassen. Sie würde dann ja sehen, wie unwichtig es wirklich sei. Sie… sie solle sich nur darauf einstellen, dass er sie dann ohne Betäubung aufschneiden würde…“ Edward Newgate seufzte wieder. „Vielleicht kommen wir durch den vergessenen Verband dieses Mal um eine Zahlung herum.“ „Soll ich mich auf die Suche nach einer Neuen machen?“ „Nein, dieses Mal übernehme ich das selbst.“
 

Einige Zeit später verließ Shanks das Büro und seufzte. „Was soll ich nur mit ihm machen?“ murmelte er und machte sich dann auf den Weg zurück in die Chirurgie. Dort kam ihm ein junger Mann mit einem Kaffeebecher in der Hand auf dem Gang entgegen. „Ah, Law, zu dir wollte ich gerade.“ „Ach ja? Wie lange brauchst du denn dieses Mal um mir eine neue Assistentin zu suchen?“ fragte der Jüngere unbeeindruckt und nahm einen Schluck Kaffee. „Ich suche nicht mehr.“, entgegnete Shanks ruhig. „Der Chef sucht jetzt persönlich nach einer Assistentin für dich. Um ehrlich zu sein, ich glaube er wird nicht mehr allzu viel Geduld für dich aufbringen, wenn er schon soweit ist.“ Law schluckte und widmete seinem Vorgesetzten jetzt seine Aufmerksamkeit. „Er wird mir doch hoffentlich nicht so ein Monster von Mannsweib als Assistentin vorsetzen oder?“ Auch wenn er es nicht zeigte, war es für Shanks eine große Genugtuung den Jüngeren einigermaßen erschrocken zu sehen. Er zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Du kannst wohl nichts tun außer hoffen und beten.“
 

Etwa zur gleichen Zeit verließ in einem anderen Teil der Stadt eine junge Frau gerade die Universität. „Endlich raus da.“, seufzte sie erleichtert. Zurzeit durchlief sie eine Art Weiterbildung für medizinisches Laborpersonal. Das Problem war nicht, dass es nicht interessant war, aber sie wollte etwas Anderes als den Rest ihres Lebens in einem muffigen Labor zu verrotten. Ihr Bruder bestand darauf, dass sie diese Fortbildung durchzog. Er wollte, dass sie mal ganz groß rauskam. Aber irgendwie war er der Meinung, dass sie es nicht ertragen könnte, wenn sie im OP mit Blut in Kontakt kam oder überhaupt mit irgendwelcher praktischen Arbeit im medizinischen Bereich konfrontiert wurde. Zumindest für Amy war Laborarbeit einfach nur etwas Theoretisches. Vor allem weil sie fand, dass man sich dabei viel schneller mit potentiell tödlichen Krankheiten infizieren konnte, als sonst irgendwo. Aber ihr fehlte noch ein guter Grund um diesen Kurs zu beenden. Ihn einfach abzubrechen, würde Ecki niemals akzeptieren. Zumindest nicht ohne tagelangen Streit.

Sie setzte ihre Kopfhörer auf und machte sich auf den Heimweg.
 

Als Ecki am frühen Abend nach Hause kam, war es schon fast dunkel. Kein Wunder; es war ja auch schon Winter. Der heutige Tag war mal wieder zum Davonlaufen gewesen. Die eine Mutter wollte wissen, wie es denn sein konnte, dass ihr Kind immer blaue Flecken hatte. Die andere beschwerte sich, weil ihr Kind sich den Fuß verknackst hatte. Manchmal war er echt nicht sicher, ob diese Mütter mehr als ein bisschen Wackelpudding im Kopf hatten.

Ziemlich fertig schleppte er sich endlich in die kleine Wohnung, die er mit seiner Schwester bewohnte. Amy hatte sich in ihren Lieblingssessel gelümmelt und las ein Buch. „Na, wie war es heute?“ rief sie, als er gerade mal einen Fuß im Flur hatte. „Zum Schreien.“, antwortete er, stellte Schuhe und Tasche ab und schloss die Tür. „Essen steht in der Küche.“, erwiderte sie nur. „Bier ist im Kühlschrank.“ „Du hast gekocht?“ Verwundert blickte er seine Schwester an. „Und ich war einkaufen.“ „Du weißt doch, dass ich koche.“ „Wenn du nicht wieder mit den Müttern im Verein flirtest.“ Er schnaubte abfällig. „Mit diesen Schabracken? Deine Ironie ist manchmal echt fies.“ „So soll es ja auch sein.“

Ecki entschied sich, das Thema zu wechseln. „Hast du dich heute wieder gelangweilt?“ „Nur fast zu Tode.“ Ecki seufzte und setzte sich neben dem Sessel auf die Lehne des Sofas. „Amy, dieser Kurs ist für deine Zukunft. Du wirst ganz groß werden, wenn du da erfolgreich abschließt.“

„Hast du mich auch mal gefragt, wie ich mir meine Zukunft vorstelle?“ erwiderte sie kühl und betonte die Wörter „Ich“ und „meine“ dabei sehr.

„Ich habe nun mal versprochen dafür zu sorgen, dass du eine gute Zukunft hast.“ Amy seufzte. Sie wusste, wie wichtig Ecki dieses Versprechen, dass er ihren Eltern immer gegeben hatte war. „Du solltest erst mal was essen.“, murmelte sie nur. Ecki wusste, dass eine Diskussion jetzt keinen Sinn hatte und ging in die Küche. Als er gerade mit einem Bier und einem vollen Teller zurück kam, klopfte es an der Wohnungstür. Amy blieb mit ihrem Buch auf halbem Weg zu ihrem Zimmer stehen. „Erwartest du jemanden?“, fragte er. „Nein. Du?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich sehe mal nach.“, sagte sie und machte sich auf den Weg zur Tür. „Hey, warte!“ „Was?“ „Wenn es kleiner als du ist, bin ich nicht zu sprechen. Du kennst mich nicht, klar?“ „Seit wann hast du solche Angst vor kleinen Mädchen?“, kicherte Amy.

Amy öffnete die Tür zunächst nur einen Spalt weit und lugte hinaus. Im nächsten Moment riss sie die Tür erfreut auf. „Großvater!“ „Hallo, Schätzchen. Wie geht es dir?“ Edward Newgate schob seine Enkelin sanft in die Wohnung und folgte ihr. „Mal wieder mit einem Buch in der Hand. Ich glaube seit du sechs Jahre alt warst, habe ich dich nie ohne eines gesehen.“, lachte er. „Kontrollierst du uns wieder, alter Mann?“, fragte Ecki, der mit seinem Teller im Flur aufgetaucht war. „Hast du dich wieder von deiner kleinen Schwester bekochen lassen, Jungchen? Wie wäre es mit einer Begrüßung für deinen Großvater? Das würde die Höflichkeit gebieten.“ „Woher weißt du, dass sie gekocht hat?“ „Etwas, das so gut riecht, kriegst du doch gar nicht hin.“ „Könnt ihr beiden nicht mal aufhören?“ stöhnte Amy. Sofort kehrte Ruhe ein. „Entschuldige Schätzchen.“, sagte Newgate. „Schon gut, komm doch erst mal richtig rein.“ Der Klinikleiter folgte seinen Enkeln ins Wohnzimmer. Während die beiden sich auf das relativ abgenutzte Sofa setzten, nahm er auf einem der Esstischstühle Platz. „Also, was machst du hier?“ fragte Ecki kauend. „Ich werde wohl noch nach meinen Enkeln sehen dürfen.“, erwiderte Newgate. „Außerdem möchte ich meiner Lieblingsenkelin ein Angebot machen.“ „Sie ist deine einzige Enkelin.“, warf Ecki kühl ein. „Ich habe auch noch einen Enkel.“, gab Newgate ruhig zu bedenken. „Aber du hast leider keinerlei medizinische Ausbildung, oder Wissen, sonst würde ich dich fragen.“ „Ich erkenne gebrochene Knochen und gerissene Bänder, wenn ich sie sehe.“, schmollte Ecki. „Worum geht es denn?“ fragte Amy offensichtlich sehr interessiert. „Nun ja, ich habe da einen jungen Chirurgen in der Klinik, ein Genie im OP zweifellos, aber etwas schwierig. Ich will dir nichts vormachen; in den paar Monaten seit er da ist, hat er schon einige Assistentinnen vergrault.“ „Und jetzt suchst du einen neuen Dummen, der den Kerl ein paar Tage aushält?“, fragte Ecki dazwischen. „Ich suche jemanden, der dem Kerl mal ein paar Manieren beibringt. Und da Amy es auch mit dir aushält, ist sie mehr als qualifiziert für den Job. Wenn jemand den Kerl aushält dann sie. Mir fällt niemand anderes ein.“ „Vergiss es! Amy muss sich auf ihren Kurs konzentrieren.“ „Meinst du den Kurs, den sie gar nicht machen will und in dem sie sich furchtbar langweilt?“ „Er ist wichtig.“ „Wenn du deine Schwester mal gefragt hättest, wüsstest du, dass sie sich nichts Schlimmeres vorstellen kann, als in einem Labor zu arbeiten.“ Ecki stieß hörbar Luft aus, entgegnete aber nichts. „Ecki komm schon. Ich wollte schon immer im OP stehen, und wenn sogar Großvater sagt, dass dieser Chirurg ein Genie ist, dann kann ich da in einer OP mehr lernen, als in hundert solcher Kurse.“ Als Ecki weiter schwieg, ergriff sein Großvater das Wort. „Du solltest daran denken, dass deine Schwester auch etwas Freude an ihrem Leben haben sollte.“, gab er ruhig zu Bedenken. Ecki seufzte schwer und nickte dann. „Also schön, wenn du es wirklich willst, dann mach es eben.“ „Oh danke, Ecki!!!“ Amy fiel ihrem Bruder um den Hals. Er lachte und nahm sie in den Arm. „Aber wenn dieser Typ dich beleidigt oder dir sonst irgendwie blöd kommt, dann bekommt er es mit mir zu tun.“ „Nicht nur mit dir.“ Brummte Newgate lächelnd.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kleines-sama
2013-08-19T20:39:25+00:00 19.08.2013 22:39
Ich finde, dieses erste Kapitel klingt sehr vielversprechend :) Mir gefällt besonders gut, wie du die verschiedenen Personen einführst und in welcher Verbindung sie zueinander stehen, z.B. dass Amy die Enkelin von Newgate ist. Sicher wird sie die neue Assistentin von Law, darauf scheint es ja hinauszulaufen. Da bin ich aber mal gespannt, wie die beiden miteinander auskommen^^
Deinen Schreibstil finde ich sehr schön, allerdings würde ich dir raten, den Text ein wenig übersichtlicher zu gestalten, z.B. durch Absätze. Gerade gegen Ende ballt sich das unangenehm.
Ansonsten allerdings gefällt mir das Kapitel sehr gut, mach weiter so :)

bye
sb
Von:  Dustryll
2013-04-06T13:28:29+00:00 06.04.2013 15:28
Armes Mädchen ich hoffe sie weiß worauf sie sich da einlässt ;)


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