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Göttlich verlassen

von

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Kapitel 3 – Die Hoffnung stirbt zuletzt
 

Orion und Cassandra waren inzwischen bei den Höhlen auf dem Festland angekommen. „Glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“, fragte Cassandra. „Nicht wirklich, aber wir müssen alles ausprobieren und vielleicht klappt es ja.“, sagte Orion ruhig. Sie liefen weiter durch die Höhlen. Die Temperatur fiel. „Wir sind da.“, stellte er fest, als sein goldener Zweig des Aeneas sich von dem Armband wieder in seine ursprüngliche Form verwandelte. „Und wie öffnest du jetzt das Portal?“
 

„Ich weiß nicht genau. Es funktioniert irgendwie mit dem Zweig.“, gestand Orion verlegen. „Ich stelle mir einfach vor, wo ich hin möchte.“ Orion überlegte, was es in Helens Welt kannte. Eigentlich nur die Wildblumenwiese. Nichts geschah. „Wieso passiert nichts?“, wollte Cassandra wissen. „Ich weiß nicht. Ich bin mir sicher, dass die Wiese genauso ausgesehen hat.“
 

„Vielleicht hat sie mal so ausgesehen, aber jetzt nicht mehr.“, überlegte das Mädchen. „Zeus ist dort. Er kann Jederland verändern. Stell dir einfach mal Jederland vor. Ganz allgemein. Versuch’s.“ Orion tat, wie Cassie es vorgeschlagen hatte und es klappte. „Es geht, aber ich kann spüren, dass Jederland nicht mehr so ist, wie Helen es verlassen hat. Komm, lass es uns Lucas sagen.“ Orion nahm Cassandras Hand und führte sie aus dem Höhlenlabyrinth.
 

„Lucas!“, hörte Lucas auf dem Flur. Orion. Er wollte ihm bestimmt sagen, wie es mit dem Portal stand. Lucas hoffte nur, dass er Helen nicht geweckt hatte. Sie schlief so friedlich neben ihm, und Lucas liebte es, sie beim Schlafen zu beobachten. Er stand auf und legte Helens Kopf, der auf seinem Arm gelegen hatte, auf sein Kissen. Er nahm sich Hose und Shirt, zog sie schnell an und ging vor die Tür.
 

„Störe ich bei irgendwas?“, fragte Orion. „Nein. Was gibt’s Neues?“, entgegnete Lucas. „Es geht. Ich kann Portale nach Jederland öffnen.“ „Großartig.“, rief Lucas freudig. „Aber es ist nicht mehr so wie es mal war.“ Doch das war Lucas egal. „Darum werden wir uns noch kümmern. Sagst du den anderen Bescheid, dass wir uns heute Nacht treffen, sobald ich Helen nach Hause gebracht habe.“
 

„Mach ich. Du hast dir schon was überlegt, nicht wahr?“ Lucas nickte. „Gut. Bis nachher.“ Orion ging und Lucas wandte sich wieder Helen zu. Sie lag in seinem Bett und sah ihn an. „Wo warst du?“, wollte sie wissen. „Nur kurz draußen. Mom wollte was.“ „Du lügst. Was war wirklich?“ Mist. „Orion hat mir gerufen.“, gestand er. „Was ist daran schlimm? Deswegen musst du mich doch nicht anlügen.“ „Es tut mir leid. Kommt nicht wieder vor.“ Er setzte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. „Wie unfair. Du machst etwas, wie mich anlügen, dann umarmst du mich und ich kann einfach nicht länger sauer auf dich sein.“, erklärte sie frustriert. Lucas lachte leise.
 

„C’est la vie.“, wisperte er in ihr Ohr. „Französisch? Du sprichst Französisch?“ Sie war total fasziniert. Sie waren jetzt schon so lange zusammen und es gab immer wieder Dinge, die sie nicht über ihn wusste. Es war ihr nicht mal aufgefallen, als sie in Paris waren. „Oui, ma demoiselle. Et je t’aime.“ „Das habe ich verstanden.“, freute sich Helen. „Ich dich auch.“ Helen lehnte sich vor und küsste ihn. „Siehst du? Wie unfair.“ Er lachte auf und küsste sie bis sie sich wieder ineinander verloren.
 

„Musst du wirklich schon gehen?“, fragte Lucas mit gespieltem Bedauern. Eigentlich wollte er, dass sie noch ein wenig bei ihm blieb, aber je eher sie wieder Zuhause war, desto eher konnten sie mit der Planung beginnen. „Mein Vater macht sich Sorgen. Es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“ Helen zog sich ihren Pullover über den Kopf. „Dann bring ich dich noch nach Hause.“, beschloss Lucas und hielt ihr ihre Jacke hin. Die beiden machten sich auf den Weg und Lucas gab ihr vor ihrer Haustür noch einen Abschiedskuss bevor er wieder zurückflog.
 

Als er bei sich zu Hause ankam, waren seine Freunde schon im Wohnzimmer versammelt und schienen, nur auf ihn zu warten. Claire war auch da. Anscheinend hatte Jason sie bereits aufgeklärt und sie wollte auch mitmachen. „Da bist du ja endlich. Wir dachten schon, du würdest gar nicht mehr kommen.“, begrüßte Hector ihn und obwohl er ziemlich genervt klang, wusste Lucas, dass sein Cousin nur einen Spaß machte.
 

„Jetzt bin ich ja da. Hat Orion euch schon von unserer neusten Entdeckung erzählt?“ Lucas setzte sich demonstrativ erst mal zwischen Orion und Cassandra und sah seinen Blutsbruder fragend an. „Nein, habe ich noch nicht. … Also, es ist so: Ich kann Portale nach Jederland öffnen. Wir können also dorthin gehen.“, erklärte Orion. „Dann müssen wir uns zumindest keine Gedanken mehr darum machen.“, sagte Andy. „Und wann gehen wir nach Jederland?“, fragte Claire. „Ihr zwei: gar nicht. Es ist viel zu gefährlich.“, beschloss Lucas. „Du vergisst, dass Helen uns auch fast unsterblich gemacht hat.“, gab Claire zu bedenken.
 

„Aber Zeus kann Jederland jetzt kontrollieren. Orion hat gesagt, dass es längst nicht mehr die Welt ist, die wir damals verlassen haben. Wer weiß, was dort auf uns zukommt. Außerdem ist Zeus auch noch dort und er ist wahrscheinlich ziemlich wütend.“, erklärte Cassandra. „Und was sollen wir dann machen?“, wollte Andy wissen. Sie wollte sich auch nützlich machen. „Du und Claire, ihr könnt euch Helen schnappen und sie morgen beschäftigen. Sie darf auf keinen Fall mitbekommen, was wir vorhaben.“, sagte Lucas. „Morgen ist Sonntag. Wohin sollen wir mit ihr gehen, damit sie nicht Wind von der Sache bekommt?“, hakte Claire nach.
 

„Morgen ist verkaufsoffen in Wellesley. Das habe ich gelesen, als ich vor kurzem dort war, um mich endlich vom College abzumelden.“, erzählte Andy. „Dann geht doch dort mit ihr hin.“, schlug Hector vor. „Ok.“, stimmte sie lächelnd zu. „Dann ist das schon mal beschlossen.“, meinte Orion. „Wenn wir morgen also nach Jederland gehen, wie schaffen wir es, Zeus in den Tartaros zu verbannen? Das können nur Weltenschöpfer. Und der einzigen Weltenschöpfer, den wir kennen, ist nun mal Helen. Ideen?“, fragte Jason.
 

„Hades ist auch Weltenschöpfer. Orion, wenn du mir ein Portal in die Unterwelt öffnest, könnte ich mit Hades reden. Vielleicht hilft er uns.“, überlegte Lucas. „Du und Hades, ihr seid ganz Dicke, nicht?“, meinte Hector. „Nicht wirklich, aber ich wüsste nicht, wen ich sonst fragen sollte. Morpheus vielleicht, aber ich glaube nicht, dass er mir hilft. Hades da schon eher. Also, Orion, hilfst du mir?“ Orion nickte stumm. „Und wenn alles klappt, gehen wir morgen nach Jederland und erobern es zurück.“, fasste Hector zusammen. „Du willst dich unbedingt mit Zeus duellieren, nicht wahr?“, fragte Jason seinen älteren Bruder. „Zur Hölle, ja. Ich habe meinen Kampf schon das letzte Mal nicht bekommen.“, bestätigte dieser, als könnte er den Kampf kaum erwarten.
 

„Du hast beim letzten Mal genug gekämpft und du weißt, was dann passiert ist.“, ermahnte Andy ihn. „Ich mach das nicht noch einmal mit, verstanden? Versprich mir, dass du vorsichtig bist.“ „Natürlich bin ich das. Du kennst mich doch.“, versicherte Hector seiner Freundin. „Ihr passt auf ihn auf, ja?“ Andy ging nicht auf ihn ein und richtete ihre Frage gleich an seine Familie. Diese nickte. „Mach dir keine Sorgen, Andy. Hector ist zwar ein ganz schöner Dickkopf, aber ist ein guter Kämpfer.“, meinte Jason. „Ich bin eher für Dickkopf.“, korrigierte Orion. „Danke, Kumpel.“, erwiderte Hector lachend und klopfte Orion auf die Schulter, als hätte dieser ihm gerade ein Kompliment gemacht.
 

„Back to Topic. Orion, bringst du mich heute Nacht in die Unterwelt?“, fragte Lucas. „In Ordnung.“ „Ich schlage vor, wir brechen gleich auf. In der Unterwelt vergeht die Zeit nämlich wie hier, wenn wir uns mit Hades treffen.“, merkte Lucas an und stand auf. „Echt? Gut, dass wusste ich noch nicht.“, räumte Orion ein. „Das Treffen ist beendet. Die Mädchen werden Helen morgen in Schach halten, damit sie nicht mitbekommt, was wir vorhaben und wir anderen gehen, hoffentlich mit Hades‘ Hilfe, nach Jederland und holen es zurück.“, fasste Lucas noch mal zusammen. Alle nickten und die Versammlung wurde aufgelöst.



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