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Ein langer Weg von Freundschaft

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Wenn Worte nichts als Lügen tragen


 

Ein langer Weg von Freundschaft

16. Kapitel:

Wenn Worte nichts als Lügen tragen

Wir trainierten fast alltäglich.

Hielten uns fast jede Nacht in uns verbotenen Räumen auf und taten das, was unser aller Ou einst zum obersten Verbot darstellte.

Ließen uns treiben, von dieser einen Kraft, die jeden Saiyajin anzuziehen schien und je mehr ich mit Vegeta trainierte, desto mehr entdeckte ich in diesem Wirbelwind, dieses kleine und so endlos immerwährende Feuer, das in seiner Seele loderte.

Die tief versteckten Züge, welche so von unhaltbarem Spaße zollten und schon bald, gar am Ende dieser Woche, hatte er so einiges gelernt.

Konnte endlich die Grundlagen sein Eigen nennen, doch wusste ich auch, dass es viel tiefer ging.

Er hatte Talent, das hatte ich schon zu Anfang unserer Begegnung gespürt, doch wurde es nur von so verschüchterter Angst und innerem Zweifel gehalten.

Wurde versteckt in einer Seele, die nicht leben durfte. 

Nicht das sein durfte, was sie eigentlich in Wahrheit war, doch hatte ich mich eines anderen Weges entschieden.

Ich wollte nicht nur tatenlos zusehen, wie er an dieser Eintönigkeit zu Grunde ging.

Ich wollte nicht derjenige sein, der sich am Ende aller Dinge Vorhaltungen machen musste, niemals gehandelt zu haben.

Nur zugesehen zu haben, wie dieses Meisterstück an Macht verloren ging und somit wurde eine fast alltägliche Routine zu nichts Weiterem als Vergnügen.

Wahrlich wahres Vergnügen, denn es machte einfach nur Spaß, Vegeta zu trainieren und zu sehen, welche Fortschritte er in dieser kurzen Zeit schon machte.

Schon lange hatten wir die Standards hinter uns und nun ging es daran, ihm den Feinschliff zu geben.

Ihm die nötige Routine beizubringen, wobei ich darauf achten musste, nicht zu viel Kraft in meine Schläge zu legen.

Es nicht vollkommen ausarten zu lassen, denn am nächsten Morgen stand unser aller Ouji so unweit unter den beobachteten Augen der Anderen und wenn er so plötzlich ein blaues Veilchen davon tragen würde, hatte ich definitiv schlechte Karten. Musste mir mehr als nur eine Ausrede einfallen lassen, also erschien es besser, schon vorher das Übel abzuwenden, bevor es Schaden anrichten konnte.

Also musste ich es langsam angehen. 

Auch wenn es schwierig war und mich der kleinere Saiyajin mehr und mehr forderte.

Denn Vegeta schien schnell zu lernen.

Schien schnell zu verstehen, was genau ich von ihm eigentlich wollte und dennoch war seine Unerfahrenheit mein Triumph.

Gar seine ganze Erschöpfung, mit der er jede Nacht und nach einigen Stunden Ernsthaftigkeit, einfach nur in wirre Laken fiel.

Schon fast von selbst zu schlafen schien und während ich ihm die Trainingskleidung vom Körper schälte, stahl sich ein zufriedenes Lächeln auf meine Lippen.

Denn kein Buch und keine etlichen Lehrstunden dieser Welt konnten einen Saiyajin zufrieden stellen.

Das war nicht das, was unsere Bestimmung war, sondern nur der Kampf alleine zählte.

Nur dieser innere Nervenkitzel, der durch deine Venen pulsierte, stand man so mitten im Ringe des Kampfes.

Stand man so wahrhaft einem Gegner gegenüber, der dein Blut zum Kochen brachte und alles auf Messers Schneide stand.

Sei es auch nur zum Spaß.

Sei es auch nur zum Vergnügen und dennoch hoffte ich nie, dass Vegeta auch diese bittere Seite des Lebens erfahren musste.

Doch das, war eine andere Geschichte und gehörter hier – nicht hin.

Schien nicht Mittelpunkt dieser Welt zu sein und dennoch würde sie es eines Tages so wahrhaft ganz.

Würde so endlos die Zeit überdauern.

Würde so tief bis endlos ehrlich neue Pforten öffnen, die nichts anderes mit sich brachten, als bestehende Dunkelheit.

Doch dann....
 

...würde es zu spät sein.
 

~*~
 

„Wie seht ihr Beide denn eigentlich aus?!?“, weckte mich eine dunkle Stimme aus meinen Gedanken und hastig sah ich auf.

Schien viel zu schreckhaft aus meinen Träumen gerissen zu sein, denn achtlos fiel mir mein Glas Wasser nun aus den Händen und zerschellte so klirrend fröhlich am Boden.

Was zum....

Wer schien mich am frühen Morgen schon jetzt zu stören?

Es reichte schon, dass Vegeta heute fast verschlafen hatte, denn müde hing mir mein Saiyajin no Ouji über den Schultern. 

Beide Hände schlapp um meinen Nacken geschlungen, während sein Muzuhara eher locker um eine meiner Arme gewickelt war, um ihm wenigstens etwas benötigten Halt zu geben und mehr schlecht als recht, döste der kleinere Saiyajin vor sich hin. 

Wohl schienen wir es doch die letzten Nächte mit unser beider Geheimnis übertrieben zu haben und Vegeta brauchte so dringend eine Pause. 

Doch er wollte ja nicht anders.

Schien fast jede Nacht von selbst zu mir zu kommen und jetzt mal ehrlich... 

Wer konnte diesen großen und so flehenden, blauen Kinderaugen denn bitteschön keinenWunsch abschlagen?

Wer konnte da nicht Nein sagen?

Ich nicht.

Nein, das konnte ich einfach nicht und somit hatte ich klein bei gegeben.

Doch als auch ich erst an diesem mir so späten Vormittag erwachte, war die Panik groß gewesen.

Immerhin würde Leilja schon bald wieder zurück kommen.

Einen Umstand, den ich beinahe vergessen hätte und demnach war die schlechte Lauen gleich doppelt so groß.
 

„Was habt ihr die ganze Nacht gemacht? Ne Polotka gefeiert, oder nach was sieht das dann aus?!?“, stichelte Bardock erneut und beugte sich dann zu unserem Saiyajin no Ouji hinunter.

„Total k.o.... der Arme.“, raunte er mit einem Seufzen und stupste dem kleinen Jungen dann so unverfroren in die Seite.

Erntete aber nur ein zaghaftes Murren und skeptisch zog der Vater dreier saiyanischer Kinder die Augenbrauen in die Höhe.

„Du sollst auf ihn aufpassen und nicht gleich zu Grunde richten.“, warnte er mich vor und verschränkte dann die Arme so unweit vor der Brust.

„Mach´s doch besser....“, murmelte ich ihm entgegen und lies ihn dann einfach stehen.

Schnappte mir einen weiteren voll beladenen Teller und setzte mich dann an meinen Stammplatz in der Kantine.

Wahrlich... heute konnten sie mich mal alle sonst wo.

Meine gute Laune war definitiv dahin und ich wusste noch nicht ein mal, wieso dem so war.

Wieso mich nichts als Groll beschlich, der mich heute Morgen alles hinter einer grauen Mauer sehen ließ und achtlos ließ ich mich auf einen der Stühle plumpsen, als ich meinen Teller auf dem kleinen Beistelltisch abgestellt hatte.

Vegeta dabei fast aus meinem Griffe verlierend und entschuldigend bettete ich den Jungen erneut in meinen Armen, als ich ein weiteres erbostes Murren seinerseits hören konnte.

Ein Quängeln, so endlos an mich gerichtet, wieso ich ihm das heute Morgen auch noch antat, doch eigentlich war er doch selbst nicht so ganz unschuldig an dieser ganzen Sache.

Ständiges Trainieren konnte eben auch auf die Substanz gehen und genau das, hielt ich diesem kleinen Racker nun auch vor.

„Selbst Schuld....“, brummte ich erneut und setzte meinen mir zukünftigen und momentan eher halbschlafenden Herrscher nun auf den Schoss.

„War nicht meine Idee das Ganze zu übertreiben...“, flüsterte ich ihm ins Ohr und abermals rieb sich Vegeta müde über die Augen.

„Schon klar....“, gähnte er herzhaft und sah mich dann aus einem verquollenen Blick an, der nichts als Trotze in sich trug.

„Aber du hast angefangen....“, flüsterte er wieder und schloss dann so unweit erneut die Augen. Ja lehnte sich gar wieder mit dem Rücken an mich.

„...also beschwer dich demnach auch nicht.“

Ich konnte nicht anders, als verwirrt zu blinzeln.

Und so was... musste ich mir von einem kleinen Bengel gefallen lassen?

„Na hör mal....“, zischte ich erneut und verengte meine Augen so warnend zu Schlitzen.

„Ich habe es nur gut gemeint und dir einen Gefallen getan. Wir können das Ganze aber auch lassen, wenn du willst. Aber komm dann nicht zu mir, wenn du irgendwann mal in der Bredouille steckst und dich nicht selbst befreien kannst.“

„Dafür hab ich ja dann dich...“, kam es mir erneut aus einem zaghaften Gähnen entgegen und mit einem Mal wurde es mir zu viel.

Mit einem frustrierten Stöhnen, schnappte ich mir das kleine Bündel unter den Armen und beförderte es kurzerhand auf seinen eigenen Stuhl.

Das schien Vegeta wohl nun endgültig zum Erwachen zu verhelfen und trotzig sah er mir aus zornigen Augen entgegen.

Wahrlich, wir schienen wohl Beide heute morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein. 

Kein Wunder, wenn dieser Presshammer von Onnà schon bald wieder vor der Tür stehen würde und anfing, mir lauter Vorhaltungen zu machen.

Nappa, tu dies....

Nappa, tu das.

Tzz...

Mürrisch begann ich mein Essen in mich hinein zu schaufeln, doch wurde dann so erneut darin unterbrochen, als ein dunkler Schatten über mich fiel.

Sagt mal.. konnte man mich heute einfach nicht ein mal, nur ein einziges Mal, in Ruhe lassen?!?
 

„Wahrlich, keine gute Kinderstube...“, tadelte mich Bardock erneut und stemmte dann die Hände in die Hüfte, als er belustigt den Kopf schüttelte.

„Fragt nicht mal seine Mitgefährten, ob er ihnen was zu Essen abgeben möchte.“, rügte mich ein strenger Blick, der nichts als Belustigung in sich trug und sich so völlig frei, setzte sich Bardock auf den freien Stuhl neben mir.

Allerdings falsch herum und somit stützte er seine Arme auf die Lehne und musterte mich nun aus beobachtenden Augen.

„Kannst dir doch selbst was holen wenn du willst. Thanar hat genug für alle gekocht...“, gab ich barsch zurück und warf ihm dann kurz einen mehr als nur wütenden Blick zu.

Wahrlich, was sollte das Alles überhaupt?

Wenn er jemanden nerven wollte, dann bitteschön sein eigenes Spiegelbild, aber mich sollte der Ältere doch bitte in Ruhe lassen.

„Meinte auch nicht mich damit...“, gab mir Bardock grinsend zu verstehen und deutete dann mit einem kurzen Kopfnicken zu unserem Prinzen.
 

„Wenn du ihn schon jede Nacht kaum schlafen lässt, gib ihm wenigstens am nächsten Tag ausgiebig was zu essen.“
 

So plötzlich gefror mir mein Blut in den Adern und beinahe wäre mir meine Gabel aus der Hand gefallen, die dazu bestimmt war, weiteres Essen in meinen Mund zu schaufeln.

Bitte....

Bitte was?

Unsicher sah ich auf, nicht wissend was ich sagen sollte und starrte in Bardocks forsches Gesicht.

Denn nichts als Strenge schlug mir entgegen.

Nichts als dieser eine Blick, der mich warnen ließ, es nicht zu übertrieben.

Augen, die sofort neue Gänsehaut mit sich brachten, denn nur eines schien in dunklen Opalen geschrieben zu sein.

`Hab dich, Junge!`

Das...das war unmöglich.

Einfach unmöglich.

Ich... ich war doch so vorsichtig gewesen.
 

„Ich weiß nicht was du meinst....“, gab ich pampig zurück und hoffte, dass man mir jene einen Worte abkaufen würde.

„Jeder Abend ist wie der andere auch. Ich kann nichts dafür, wenn ihn diese Lehrstunden in den Bibliotheken so ungemein ermüden...“, versuchte ich die Lüge aufrecht zu halten und widmete mich wieder meinem Essen.

„Das sieht mir aber nicht nach einfacher Lehrstunde aus...“, flüsterte mir Bardock abermals zu und warf dann einen kurzen Blick auf unseren Ouji, welcher schon wieder auf seinem Stuhl zu dösen schien.

Wieder so unweit in einem erholsamen Schlaf geglitten war und mit einem Mal beschlich mich mehr als Angst.

Eher war es eine helle Panik, nicht doch richtig auf unser kleines Geheimnis acht gegeben zu haben und wieder weckte Bardocks Erkenntnis in mir, Nichts als Zweifel.

Eher seine nächsten Worte, denn so plötzlich packte mich unser baldiger Offizier am Kragen meines Gi´s und zog mich dann zu sich heran.

So minimal, dass es kaum zu sehen war und dennoch jagte mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter.
 

„Lass mich dir Eines sagen, Junge....“, rauntet er mir wieder in einem Flüstern zu und verstärkte dann seinen Griff erneut fester um mein ganzes Sein.

Ich stockte, mit diesem Ausbruch wahrlich niemals rechnend und konnte nicht anders, als ihm in die Augen zu sehen.

„Nur eine einzige Warnung, wenn du nicht willst, dass dieses wohlbehütetes Leben für dich schneller vorbei ist, als du wahrhaben möchtest.“

Wieder jagte mir seine eiskalte Stimme einen Schauer über den Rücken und kurz sah ich mich um.

Lenkte den Blick auf die Anderen im Raum, doch stellte ich beruhigend fest, dass sie eher mit sich selbst beschäftigt waren, als unserem kleinen Ausbruch seine Aufmerksamkeit zu zollen.

Oft gerieten Bardock und ich aneinander, von dem her waren die anderen Saiyajins diesen Umstand schon längst gewohnt und dennoch spürte ich, dass dies hier anders war, als eine simple Rauferei am Morgen.

Tiefer ging, als alles, was ich mir jemals vorstellen konnte, doch wieder wurde ich durch weitere Worte seinerseits unterbrochen.

Worte, die nichts als eine innere Panik in mir weckten und meine Seele so vor Angst erzittern ließ.

„Es ist zu früh, ihn zu trainieren. Zu früh sein volles Potential zu nutzen, also lass es sein!“, warnte mich Bardock wieder vor, und der eisige Klang der seine Stimme mit jedem Wort begleitete, zauberte nichts auf meine Glieder, als so endlos wahre Gänsehaut.
 

„Lass es sein, bevor du die Dunkelheit nicht mehr aufhalten kannst, die du gesät hast,Bursche!“
 

~*~
 

`Lass es sein...´, wiederholte ich Bardocks Worte in meinem Geist und spürte abermals die Spannung, welche sie so augenblicklich mit sich brachten.

`...bevor du die Dunkelheit nicht mehr aufhalten kannst, die du gesät hast.´

Wieso sprach er in Rätseln, Gott verflucht?

Mürrisch sah ich aus dem Fenster, während mich meine Beine weiter trugen und ich mich auf den Weg gemacht hatte, Vegeta zu seinen weiteren Lehreinheiten zu bringen.

Das gemeinsame Frühstück, welches in Wahrheit eher einem Fiasko glich, hatte mich zum Nachdenken gebracht und um ehrlich zu sein, ging mir Bardocks gut gemeinter Rat (Hah, wer´s glaubt...) nicht mehr aus dem Kopf.

Lass es sein...

Pff.

Er hatte gut reden.

Er musste sich ja nicht dieser endlosen Qual aussetzten, mitanzusehen, wie Vegetas Talent im wahrsten Sinne des Wortes weggeworfen wurde.

Er musste sich ja nicht jede Nacht ausmalen, wie jene eine Zukunft sein würde, sollte er sich nicht verteidigen können, wenn er älter war.

Ausgewachsen im Ganzen und so unweit Thronfolger dieses Planeten werden würde.

Denn lieber jetzt als nie, war meine Devise und das war auch der ausschlaggebende Grund, wieso ich mich überhaupt für sein frühes Training entschlossen hatte. Denn ich wollte nicht sehen, wie er fallen würde...

Aber jetzt seien wird doch mal ehrlich....

Ich war Vegetas Leibwächter.

Ich war doch derjenige, der so unweit jede freie Minute an seiner Seite verbrachte und jeden noch so kleinsten Schmerze sah.

Ich... kannte diesen kleinen Jungen einfach am Besten, welcher schon wieder nichts von meiner inneren Angst zu spüren schien und erneut müde Blicke aus dem Fenster warf.

Warum durfte ich dann demnach nicht entscheiden, was das Beste für ihn war?!?

Unser aller Ou, scherte sich doch einen Dreck um ihn.

Schien ihn so achtlos in der Ecke zu lassen; ja gar sich selbst zu überlassen, als seine wahre Ausbildung in Angriff zu nehmen...

Wieso... wartete man dann einfach ab?!?

Wieso sah man nur zu, anstatt die Zügel in die Hand zu nehmen und um endlich etwas... zu tun?

Wahrlich, ich verstand es nicht.

Ich verstand es einfach nicht und wieder glitt mein Geist hinab.

Glitt in weite Ferne, als ich mich an das weitere Gespräch erinnerte, in dem mich Bardock seine wahren Absichten sehen ließ.

Absichten, die dennoch so versteckt... hinter nichts als Lügen gehalten wurden.

~
 

„Was... was meinst du mit – zu früh?“, fragte ich ihn ehrlich und kurz konnte ich sehen, wie mein Gegenüber eine Grimasse schnitt.

„Ich meine das schon so, wie ich es sage.“, raunte der Ältere wieder und entließ mich dann aus seinem harten Griff.

Ließ so achtlos dunkelblauen Stoffe los, dass ich prompt in die Lehne des Stuhles zurück sackte und ein erschrockenes Keuchen nicht mehr unterdrücken konnte.

Wieder sah ich mich um.

Hoffte so innigst, dass keiner der Anderen unseren kleinen Disput mitbekommen hatte, doch schienen sie immer noch so unweit mit sich selbst beschäftigt.

Schienen völlig ganz und gar ihrer eigenen Routine verfallen und nervös strich ich mir durch das eigene kurze Haar.

Verdammt.

Verdammt, verdammt, verdammt!!! 

Wann hatte uns Bardock bitte schön beobachtet?, fragte ich mich ehrlich und musterte meinen Vordermann abermals, welche nur einen strengen Blick auf mich warf, doch dann seine Augen zu Vegeta wandern ließ.

Ich folgte seinem Beispiel, nicht wirklich eine Antwort auf meine Frage findend und sah auf den nun schlafenden Jungen.

Sah die tiefen Ringe unter seinen Augen und eigentlich, stand die Lösung doch so unweit auf seinem Gesicht geschrieben.

Wahrlich, ich hätte es noch langsamer angehen müssen.

Hätte mir mit den Anfängen Zeit lassen sollen, doch Vegeta stand so unweit unter Strom.

Schien so endlos glücklich über diese eine Tatsache zu sein, dass sich endlich jemand mit ihm beschäftigte und jenes Eine lehrte, was die Erwachsenen alle schon so endlos konnten.

Ihm das zeigte, was für ihn so unweit für verboten galt und nun solche Konsequenzen mit sich trug.

„Warum zu früh, Bardock?“, fragte ich ihn wieder und sah ihn dann aus neugierigen Augen an.

Wenn er mich schon in die Ecke drängte, dann sollte er es aber auch gefälligst richtig machen und wieder suchte ich in seinem strengen Blick nach Antworten.

Doch fand ich nichts als kaltes Eis.

„Ich glaube nicht, dass ich dir eine Antwort schuldig bin...“, brachte er so keck über seine Lippen und verschränkte dann erneut die Arme vor der Brust.

Legte so ungemein den Kopf schief und besaß auch noch die Frechheit, mich nun seinerseits aus einem beobachtendem Blick zu mustern, dass es mir abermals die Zornesröte ins Gesicht steigen ließ.

„...sondern eher, du mir, findest du nicht auch?“

Wieder kehrte nichts als Ruhe ein und nur das Murmeln der anderen Saiyajins war zu hören.

Nur Vegetas schwacher Atem selbst, der wahrlich wirklich von seinem erschöpften Zustand zeugte und wieder lenkte ich meinen Blick kurz zu ihm.

Durfte ich all dies aufs Spiel setzten, was sich zwischen uns aufgebaut hatte?

Aber wer weiß...

Vielleicht konnte ich Bardock davon überzeugen, meinen Weg zu teilen und mit einem Seufzen begann ich zu erzählen.

„Ich...konnte mir das nicht mehr länger mit ansehen...“, brachte ich jene einen Worte ehrlich über meine Lippen, beugte mich dann zu Tisch und verschränkte meine Hände ineinander.

Versuchte mein nervöses Zittern in mir zu halten und hielt meinen Blick so endlos auf die Tischplatte gerichtet.

„Ich meine... er ist ein Saiyajin, genauso wie wir alle. Ouji hin oder her... Wieso darf er nicht das lernen, was uns allen in die Wiege gelegt wurde?!?“, ließ ich meine wahren Absichten sprechen und sah dann zur Seite.

Sah abermals auf diesen einen Jungen, der sich so langsam aber sicher einen Platz in meinem Herzen gestohlen hatte und seufzte tief.

„Er... hat mir einfach nur... leid getan.“

Ich verstummte.

Ließ diese Antwort erstmals sacken und sah dann erneut zu meinem Saiyajin no Ouji.

Denn das stimmte.

Vegeta hatte mir, von Anfang an, eigentlich nur leid getan.

Er hatte alles und dennoch war es Nichts.

Er hatte ein Leben, um das ihn so viele auf diesen Planeten beneideten und dennoch stand es ihm nicht zu, dieses zu leben.

Gefangen hinter schützenden Mauern, die in eigentlicher Wahrheit eher einem silbernen Käfig widersprachen, zollten nicht gerade von ruhmreichen Interesse.

Ließen nicht jenes eine beschützende Sein erscheinen, was ein wohlbehütetes Heim im Kontext eigentlich sein sollte und wieder legte sich so eine bittere Klaue um mein Herz.

Ein drängendes Gefühl, so endlos in der Dunkelheit, dass es mir mit einem Mal den Atem raubte und ich nicht anders konnte, als dem kleinen Jungen durch das dunkle Haar zu streichen.

Ja, Vegeta tat mir leid.

Einfach nur leid und kurz konnte ich nicht anders als zu lächeln, als eine kleine Hand ihren Weg so plötzlich in die meine fand.

Wieder begann ich zu erzählen, als von meinem Vordermann nichts weiter als eine ruhige Stille herrschte und mir damit das Signal vermittelte, fortzufahren.

„Tag ein Tag aus, habe ich immer nur diesen einen traurigen Blick in seinen Augen gesehen. Dieses...Monotone mit dem man sein Leben gestaltet, das ihn aber in keinster Weise zu fördern scheint.“

Verträumt sah ich aus dem Fenster, meine Hand in keinster Weise von ihrem Platze nehmend und beobachtete die brechenden Sonnenstrahlen am Horizont.

„Natürlich kann man seine Nase in tausende Bücher stecken, aber geschriebene Worte helfen nicht, das zu lernen, was wir wirklich sind. Denn das muss man einfach – leben.“

Nun wechselte ich doch den Blick und sah dem Älteren in die Augen.

Ich wusste nicht, was genau er von mir hören wollte.

Ob meine wahren Worte wirklich auf offene Ohren stießen, doch das konnte ich nur erfahren, wenn ich weiter machte und – das tat ich auch.

„Ich wollte nicht einfach nur tatenlos zusehen, wie man ihn in eine Ecke drängte. Wie man ihn aufgab, ohne es jemals richtig versucht zu haben.“

Ich verstummte abermals.

Das war eigentlich alles, was ich dazu sagen konnte und dennoch würde es niemals genug sein.

Denn das war es, was ich wirklich fühlte.

Wir hatten doch nur diesen Einen.

Wir hatten nur diesen einen Ouji, der wahrlich eines Tages unser aller Held sein würde. Unsere Rettung in der Dunkelheit.

Das hellste Licht am Horizont und wieso man ihn dann für dieses Leben strafen ließ, verstand ich beim besten Willen nicht.

Doch ein plötzliches Lachen meines Gegenüber riss mich aus meinen Gedanken und geschockt sah ich auf.

Entließ Vegetas Hand aus meinem Griff, nur um diese dann behutsam an seine Seite zu betten.

„Weise Worte....“, kicherte Bardock so belustigt streng und schüttelte dann amüsiert den Kopf.

„...für jemanden aus der untersten Schicht.“

Seine Worte weckten so augenblicklich jene eine Wut in mir, dass ich das fahrige Knurren nun nicht mehr in meiner Kehle halten konnte und es einfach so hinaus ließ.

Was... erlaubte er sich eigentlich?

„Hey!!!“, rief ich aufgebracht beleidigt und schaffte es gerade noch meine Wut zu zügeln, die sich mit einem heftigen Schlag auf den Tisch äußern wollte.

Da redete man wahrlich seine ganzen Sorgen von der Seele und alles was man als Dank bekam, waren haltlose Beleidigungen?

Dieses... dieses Aas.

Doch jenes eine Aas lachte abermals röhrend auf und wahrlich grenzte es schon an ein Wunder, dass Vegeta hiervon nicht erwachte und wieder schüttelte der ältere Saiyajin nur mit den Kopf.

„Merkst du nicht, dass ich dich nur aufziehen will, Junge?“, grinste er mir belustigt entgegen und kurz fragte ich mich ehrlich, was er wohl heute in seinem Tekkeff zu trinken hatte.

Sicherlich nichts Gutes, denn so gelöst kannte ich Bardock wahrlich überhaupt nicht und forscher denn je zogen sich meine Augen zu Schlitzen zusammen.

„Wahrlich, du solltest dir den Unterschied von Ehrlichkeit und so endlosem Sarkasmus nochmals definieren lassen....“, brachte ich beleidigt über meine Lippen und lehnte mich dann in den Stuhl zurück.

Verschränkte nun meinerseits meine Arme vor der Brust und sah zur Seite.

„Und außerdem kommst du aus der gleichen Schicht wie ich. Von dem her, muss ich mir das von dir nicht sagen lassen!“

„Da hat aber wer seine Hausaufgaben gemacht...“, witzelte Bardock belustigt und zündete sich dann eine Tigara an.

Wahrlich, Rauchen war hier drinnen eigentlich verboten, doch störte dies den Älteren wohl ziemlich wenig.

Wohl schien niemand der Anderen den Mut zu haben, etwas zu ihm zu sagen, doch einen schnellen Blick zu Vegeta und dann Einen erbosten auf mein Gegenüber werfend, dem nichts als eine hochgezogene Augenbraue folgte, ließ ihn wohl erkennen, dass dies keine so gute Idee war, und mit einem Seufzen drückte er den Stengel wieder aus.

Na also, geht doch.

„Was willst du von mir hören?“, fragte mich der Ältere auch sogleich und bedachte mich mit einem strengen Blick.

„Willst du von mir hören, wie ungemein leid er mir tut? Leid, dass er in dieses Leben geboren wurde und ihm unweit so viele Möglichkeiten offen stehen?“

Verwirrt sah ich ihn an.

Hörte ich da etwa... Gehässigkeit in seiner Stimme?

Oder wich es doch etwas völlig anderem, was ich nur noch nicht deuten konnte.

„Willst du von mir hören, wie leid er mir tut, nur weil er seinen Pflichten nachkommen muss? So wie wir alle?!? Er ist ein Saiyajin no Ouji. Der Saiyajin no Ouji, also soll er sich auch demnach so verhalten.“

Wieder blinzelte ich verwirrt, gar jeglichen Schocke gleich.

Schien Bardocks kalte und ihm so plötzliche Strenge nicht begreifen zu wollen, die er mir so tatenlos anprangerte und verwirrt schüttelte ich den Kopf.

Irgendetwas... schien hier doch mächtig schief zu laufen.

So kannte ich den Älteren nicht.

Überhaupt nicht.

„Wieso... bist du so streng zu ihm?“, fragte ich ihn ehrlich, fast schon jeglicher Sorge gleich und konnte das beklemmende Gefühl nicht von meiner Seele lassen, das so haltlos aber sicher seinen Einzug gewann.

„Wieso lässt du das zu?“

Bardock sah zur Seite.

Schien schon längst nicht mehr so losgelöst wie sonst und suchte den Blick in weite Ferne.

„Ich bin nicht streng zu ihm....“, brachte er dann und so zögernd nach einer Pause über seine Lippen. 

Ließ endlich jene eine Wahrheit sprechen, die schon viel zu lange sein Herz belastete und mehr und mehr eine Seele fraß, die unweit so viel mehr an Informationen wusste. So viel tiefer ging als alles was wir bisher kannten und Bardocks nächste Worte, brachten nichts als Gänsehaut.

So ehrlich gesprochen wie noch nie und dem Rest wahrlich nichts als einer Lüge gleich.

„Ich bereite ihn nur auf das vor, was kommt.“



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