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Ein langer Weg von Freundschaft

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Ein Leben, das nicht leben darf


 

Ein langer Weg von

Freundschaft

19. Kapitel:

Ein Leben, das nicht leben darf

„Aber... sie … sie hat doch nichts Schlechtes getan.“, hörte ich diese eine Feststellung, Argumentation traf es wohl besser, abermals aus seinem Munde sagen und seufzend stieß ich angehaltene Luft aus meinen Lungen.

Nahm die Hand meines kleinen Herrschers fester in die meine, als wir an das große Fenster seines Zimmers traten und spürte all sein Zittern.

Spürte dieses sofortige Unbehagen, das seine Seele hinaufkroch und Vegeta mit dem erschütterte, was es heute noch geben sollte.

Einen Tag der Trauer.

Einen Tag, der endlose Schwärze bedeutete, jedenfalls für uns Beide, doch der Rest unserer kleinen Welt schien dies nicht sonderlich zu interessieren.

Nein.

Dieser schien nur zuzusehen. 

Schien sich gar an dem Leid anderer zu ergötzen und in diesem einen Moment, hasste ich mein Volk so sehr, wie niemand sonst.

Niemand, in dieser kleinen Welt, welche eine bestehende Ungerechtigkeit so in das hellste Licht aller prangte.

Die keine Strafe dulden ließ, kein Vergehen über diesen einen Richter, welcher sich als der König selbst entpuppte und wieder wurde mein Hass auf ihn größer.

Wieso Vegeta nur zu ihm auf sah, gar um seinen Respekt kämpfte, konnte und wollte ich einfach nicht verstehen und dennoch musste ich es wohl oder übel, akzeptieren.

Denn ja, unser Où war wieder da.

So wie es die Wache in dieser einen Nacht, als ich zu Bardock auf die Dächer des Palastes geklettert war, angekündigt hatte und dass dieser Tag nur Grauenhaftes mit sich brachte, war abzusehen gewesen.

So auch dieses Schauspiel selbst, dass er sich, Tage nach seiner Ankunft, extra für Sieausgedacht hatte und wieder hörte ich das fast schon wallartige, verhöhnende Rufen auf der Pìaza.

Dem einen großen Platze, so unweit unterhalb des Palastes liegend und nur für solche Situationen wie diese hier, bestimmt.

Alleinig zur Abschreckung dienend und wieder bescherte mir dieser eine Gedanke nichts als Gänsehaut.

Ja, es war ein Tag der Trauer.

Ein Tag des Verlustes, aber nur für diejenigen, die auch wahrlich etwas zu verlieren hatten und was unser aller Où damit nur gewinnen konnte, wollte ich mir beim besten Willen nicht ausmalen.

Ja verstand seine Gründe dieser skrupellosen Tat keineswegs, doch beschlich mich ein gar vager Verdacht.

Einen Vogel, der eventuell so wahrhaft herrlich singen konnte, brachte man bekannter Maßen zum Schweigen und so musste es auch mit Ihr sein.

So konnte es nur sein und wieder spürte ich Vegetas ganzes Zittern, als leise Tränen seine Lider verließen und über so aschfahle Haut seiner Wangen wanderten.
 

„Yaména hat nichts Unrechtes getan, Nappa. Das hat sie.. einfach nicht!“, kam es wieder, zitternd und von solcher Trauer belegt, dass es mir abermals das Herz zerriss und instinktiv umarme ich den Jungen fester.

Drückte ihn enger an meine Seite und fuhr sachte durch flammenartiges, rotbraunes Haar. So herrlich in der Sonne glitzernd. Doch heute sollten keine Strahlen vom Himmel fallen.

Nein.

Heute würden nur abermals Tränen der Trauer fließen, diesmal aber vom Himmel weinend und bekümmerter denn je richtete ich meinen Blick aus dem Fenster.

„Ich weiß, Vegeta.“

Wieder drückte ich ihn fester an meine Seite und ein Griff um meine Hand wurde stärker.

Beherzter denn je und wieder wusch ein Beben über einen kindlichen Körper hinweg, als stumme Tränen zu Boden flossen.

„Ich weiß...“
 

Wieder erklang ein Kanonenschlag, irgendwo in der weiten Ferne, dass dieses baldige ...Festbeginnen konnte. Doch schnürte sich mir bei dem Gedanken daran, abermals die Kehle zu.

Nicht im Entferntesten daran denken wollend, was uns bald erwarten sollte und auch, wenn wir, Vegeta und ich, nicht vor Ort anwesend waren, so wussten wir, was bald auf diesem Platze vorgehen sollte.

Denn es war ein Schlachtruf.

Wie ein Brandmal, das man nicht von seinem Körper entfernen konnte, egal wie oft man es auch noch so sehr versuchte.

Wer dort an diesem Ort gerichtet wurde, war schon längst verstoßen worden.

Als Schuldiger gebrandmarkt, obwohl noch nicht ein Mal ein Richter über sein Vergehen entschieden hatte.

Mörder, Unruhestifter, Diebe und Verräter...

Ja, die Liste deren war endlos lang, doch Yamèna war keines davon.

Nein.

Nichts deresgleichen.

Sie nicht.

Nicht diese Eine, welche ihre Aufgabe mit Bravour, gar solch einer Hingabe gemeistert hatte und nur weil sie nun nicht mehr in ihre Rolle passte, wurde sie so einfach abgeschoben? 

Gar.... beseitigt?!?

Waren das etwa deine Druckmittel, die du einsetzt um die tobende Meute zum Schweigen zu bringen, oh unser aller Saiyajin no Où?!?

Angewidert verzog ich das Gesicht zu einer stummen Grimasse und nun, in diesem einen Moment der Stille, schien ich Bardocks ganzen Hass sehr gut nachvollziehen zu können.

In der Not frisst der Teufel Fliegen....

Oder gar gleich sein ganzes Ehrgefühl, wenn unser aller Höllenfürst denn jemals eines besessen hatte und wieder bescherte mir das freudige Rufen der Schaulustigen nichts als reine Gänsehaut auf meinem Körper.

Wissend, dass Yamèna dieses Schicksal nicht verdient hatte aber helfen...

Konnte ich ihr leider auch nicht mehr, obwohl ich es dennoch so sehr getan hätte.
 

„Wieso tut Vater das?!?“
 

Nun schrie er fast, jenen einen Hass gleich, der in seinem Herzen tobte und wieder suchten sich so endlose Tränen ihren Weg.

Beruhigend bettete ich meine Hand auf eine schmale Schulter. Versuchte ihn zu trösten wo ich konnte, doch saß Vegetas Schmerz tiefer als angenommen und wieder schüttelte er den Kopf.

„Wieso, Nappa?!?“

Nun sah er mich an. 

Diese großen blauen Augen auf mich gerichtet und schwerer denn je schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter.

Nicht wissend, welche Antwort gut genug war, ihm diese Pein zu nehmen. Gar all dies zu erklären, was vor gefüllter Menge gleich geschehen sollte, doch wusste ich abermals keine Wörter, welche meine Lippen verlassen konnten.

Stattdessen, ließ ich nur Taten sprechen.

Schüttelte nun meinerseits, langsam, gar so voller Gewissensbisse meinen Kopf und besiegelte Vegetas ganze Trauer damit so komplett.

„Das ist... nicht fair....“, kam es abermals unter erstickten Tränen und barsch wurden diese nun beiseite gefegt.

„Einfach.... nicht fair!“

Wieder ein stummes Weinen seinerseits und in diesem einen Moment wusste ich nicht, was wahrlich schlimmer war.

All dieser Schmerz vor mir, den mich mein kleiner Herrscher wissen ließ. So unabwendbar Bestand aller Dinge zu sein schien und nicht mehr aus ihm zu lösen galt.

Oder wohl doch... jener eine Schmerz, welchen die Saiyajin gleich spüren würde.

Doch der einzige Unterschied zu dem Vegetas bestand wohl darin: Das der Ihre bald ein Ende haben sollte.
 

Und seiner nicht.
 

~*~
 

Ich sah, wie sie alle mit dem Finger auf mich zeigten.

Gar beschuldigend den Blick hoben, so als wollten sie sagen: Sie nur, wertlose Saiyajin. Sieh dir an, in welches Schicksal du dich selbst manövriert hast. Um dich ist es echt nicht schade. Geschieht dir ganz Recht, würden sie denken und wieder senkte ich den Blick.

Nicht aber, weil ich für meine Schuld büßen wollte, sondern weil ich all ihre Anschuldigungen ihrerseits auf mir nicht mehr ertragen konnte.

All dieser Hass, der eigentlich nicht mir gelten sollte und dennoch geltend gemacht wurde.

All diese Abscheu, die sie mich spüren ließen. Beruhend auf einer Tat, die nichts Falsches an sich hatte.

Doch was man ihnen vorgaukelte, wieso ich des Vergehens schuldig war, erschien mir allerdings als so völlig gleich.

Mein Leben hatte von nun an sowieso an jeglichem Sinn und Zweck verloren, wieso also sich mit dem Danach beschäftigen wollen, wenn es dieses gar nicht gab.

Nein....

Dieses niemals wieder geben würde und abermals hob ich den Blick, als mich irgendetwas Hartes am Kopf traf und bald darauf eine warme Flüssigkeit über meine linke Gesichtshälfte wanderte.
 

Der Stein, mit dem man nach mir geworfen hatte, kullerte noch einige Meter weit, bevor er letzten Endes auf der Tribüne liegen blieb.

Einzig und alleine eine weitere Last auf meinen Schultern symbolisierte, doch nahm ich dies alles nur noch halbherzig wahr.

Die zwei Tage, welche ich in den Verließen verbringen durfte, gar eingesperrt wie ein wildes Tier, hatten mir sehr zugesetzt, doch leider nicht ganz meiner Sinne beraubt. 

Leider musste ich diese letzte Reise meines kurzen Lebens so antreten - klar und bei Verstand. Auch noch bei vollstem Bewusstsein und wieder senkte ich den Blick.

Hörte die Rufe meines Volkes. Ein Volk, das ich doch eigentlich nur hatte retten wollen.

Gar schützen wollen, mit dieser einen Tat, die ich mir als Lebensaufgabe stellte, doch leider wurden sie alle nur getäuscht.

Geblendet gar von diesem Einen, der uns eigentlich führen sollte. Doch leider seine Aufgabe völlig missverstand und dies hatte ich viel zu spät erfahren müssen.

Leider.
 

Meine Hände, fest auf dem Rücken zusammen gebunden taten weh, doch das war nichts im Vergleich zu dem weiteren Schlag, der mich abermals im Gesicht traf. Einen Schlag, den man mir mit einem weiteren Stein schenkte.

Weder noch die darauffolgenden Worte, die fielen und mich wohl bis ans Ende meiner Tage begleiten sollten.

Na ja....

Dann wohl eher bis ans Ende diesen einen Tages.
 

„Kohanà!!!“, schrie es wieder aus der Menge, war dem Wort Bastard gar so völlig gleichgesetzt und wieder folgte nichts als ein trüber Blick.

Nichts als ein schmerzlicher Laut, als ich hart an meinen Armen gepackt wurde und man mich dann auf einen kleinen Schemel stellte.

Mich in meinen zerfetzten Lumpen so an den Pranger stellte und damit meine selbstlose Tat, seinem Volk einen Erben geschenkt zu haben, ins falsche Licht rückte.

Was ich wohl, der Lüge gleich, verbrochen haben mochte?, schoss es mir in reinstem Adrenalin durch den Kopf und wieder hob ich den Blick.

Sah in all diese hasserfüllten Gesichter.

Gesichter, die ich einst kannte, doch die nun nicht ein Mal mehr einen Funken Respekt für mich übrig hatten.

Raub...

Mord...

Diebstahl...

Oder vielleicht doch so endlose Gier, sich an den Thron zu werfen?!?

Wahrscheinlich gar den Platz unserer Königin einzunehmen, der nun seit so vielen Jahren frei war. 

Vier um genau zu sein...

Ein Verbrechen, was soviel wie Hochverrat bedeutete und kurz huschte ein schwaches Lächeln über meine Züge.

Als ob ich das nötig hätte.

Niemals stand das in meiner Absicht.

Niemals hatte ich auch nur daran einen einzigen Gedanken verschwendet, als ich mich meldete.

An diesem einen Tag, als des Königs Wachen in der untersten Schicht auftauchten und auf mich zu schritten. 

Gar so völlig freiwillig.

Bitte, sagt mir Eines, oh ihr Götter....

Was war falsch daran, ein Kind in die Welt zu setzten, dass nicht das deine war?!?

Ein Kind auszutragen, das nicht dein Blute in sich trug, sich dieses aber dennoch genau so anfühlte?

Denn ja....

Genau das hatte ich getan.

Hatte mich freiwillig als Gebährende gemeldet, da unsere Herrscherin damals zu lange schon von dieser einen Krankheit geschwächt war, um ein Kind zu zeugen.

Um diese langen Monate zu überstehen, die eine Geburt nun Mal einforderte, doch hätte ich gewusst, das weit aus mehr hinter dieser ganzen Geschichte steckte, als man mich in diesem Moment wissen ließ, so hätte ich....

Hätte ich....
 

Wieder kamen mir Vegetas Züge in den Sinn.

Dieser kleine Junge, der wahrlich nicht der meine war, es sich aber dennoch genau so anfühlte.

Bardock warnte mich, vor all dem Schmerz, der mich befallen würde, sollte ich zusagen.

Sollte ich diesem Wahnsinn an Plan zustimmen, doch ich hatte ihm nicht glauben wollen.

Hatte angenommen es überstehen zu können, doch schon bald, als ich das erste Mal seinen Herzschlag hörte....

Den ersten Tritt in meinem Körper spürte, durchflutete mich nichts weiter, als so endlos reine Liebe.

Eine Liebe, die nicht sein... ja niemals existieren durfte und die mich nun, am Ende aller Dinge, in diese Lage brachte.

Doch... bereute ich es keineswegs.

Nein.

Denn es war kein Fehler.

Entsprach keiner Schuld, die man mir nun versuchte aufzuladen und mit auf meinen Weg zu geben.

Nur das breite Volk sollte damit getäuscht werden.

Wir alle.

Deshalb auch mein Verschwinden.

Mein Tod war notwendig geworden und mit dieser einen Erkenntnis kamen meine ganzen Tränen.
 

Eigentlich... hatte ich mir in meinen letzten Stunden geschworen nicht zu weinen, doch gegen seine wahren Gefühle konnte man wohl wenig ausrichten und wieder verließ ein schwaches Schluchzen meine Kehle, als man mir die Schlinge anlegte.

Sie eng um meinen Hals schnürte, sodass ich gerade mal noch atmen konnte. Ja auch prüfte ob der Knoten fest genug war und wieder erklang ein Kanonenschlag in weiter Ferne.

So eisig in die Stille hinein.

Brachte das breite Volk abermals und damit endgültig zum schweigen und endlich legte sich eine so tröstliche Stille um den Platz.

Ich zitterte.

Nun so vollkommene Angst verspürend, dem baldigen Tode nahe zu sein, doch bereute ich es keineswegs.

Sicher... mir war bewusst gewesen, dass mich nichts Anderes als diese Strafe hier erwarten würde, sollte man mich jemals zu fassen kriegen. Doch der Schmerz war nicht mehr auszuhalten gewesen.

Die Sehnsucht noch weniger.
 

Nachdem ich unseren Herrscher geboren hatte und väterliches wie mütterliches Erbgut endlich vereint, wurde ich so einfach verstoßen, wie man mich in den Palast aufgenommen hatte.

Zurück in jene eine Gosse geschickt, in die ich gehörte und wieder hallte mir Bardocks Warnung in den Ohren.

`Es wird wehtun, Yamèna!!!´, hatte er immer und immer wieder geschrien. An diesem einen Tag, den ich trotz allem, um keinen in der Welt eintauschen wollte.

Und ja...

Ja er hatte Recht behalten.

Denn ja.

Es hatte wehgetan und ich niemals gedacht, dass es so grausam sein würde.

Man hatte ihn mir weggenommen.

Gleich nachdem ich seine Schreie hörte; sich so sehr nach dieser einen Wärme sehnend, welche ihn all die lange Zeit behütet hatte, doch hatte man mir nicht ein Mal einen kurzen Blick geschenkt.

Ihn so schnell in warme Tücher eingewickelt und fortgebracht. Versteckt an einem Ort, zu dem ich ihm nicht folgen konnte. 

Die Tage danach fühlten sich einsam und leer an.

So... als würde mir etwas fehlen.

Etwas so unweit Wichtiges. 

Gar... ein Teil meiner selbst und dennoch wagte ich nicht, weiter zu gehen.

Diesen einen Schritt zu vollenden, den ich mir immer in meinen kühnsten Träumen ausmalte; ja gar jeder Sehnsucht gleich und es dauerte 4 lange, quälende Jahre, bis ich endlich über meinen Schatten sprang.

All dieses Leid und endlose Qual meiner Seele nicht mehr ertragen konnte und wahrlich meine letzte Chance beim Schopfe packte.

Ich schrieb mich im Palast ein, als extra dafür aufgerufen wurde.

Fälschte meine Daten so korrekt, dass es keinem auch nur ansatzweise auffiel, wer wahrlich hinter der Frau auf den Papieren steckte und auch ja kein Verdacht geschöpft werden konnte. Auch mein Haar verdiente dieser Tarnung einen etwas anderen Schnitt und schon schien mein Werk vollständig perfekt zu sein.

Ja, es schien vollbracht und ich auch endlich ein Mal, nur ein einziges Mal auf der sonnigen Seite dieser Welt.
 

Ihn dann das aller erste Mal in den Unterrichtseinheiten zu sehen, war das Schönste dieser Welt. War gar so unbeschreiblich wundervoll, dass es keine Worte dafür geben konnte und auch, wenn dieser kleine Junge mit dem flammenartigen Haar und den wunderschönsten blauen Augen, die ich jemals gesehen hatte, nicht direkt mein Sohn war....

Niemals auch nur dieser Eine sein würde, so fühlte es sich in diesem einen Moment dennoch genau so an.

Es fühlte sich richtig an.

Genau so und ich bereute es nicht.

Nein.

Niemals würde ich das auch nur Ansatzweise können.

Niemals, selbst bis über den Tod hinaus.
 

Der Schemel unter meinen nackten Füßen wackelte verräterisch, als ich darauf stand und während ich in meiner eigenen kleinen Welt gefangen schien, die mich von all dieser Grausamkeit der Realität befreite, erklang nebenbei meine Anklage.

Doch ich hörte nicht zu.

Wollte die Wörter der Lüge keineswegs in mein Herz einlassen und sah dann in den Himmel.

Sah auf ein wolkenverhangenes Grau, das schon bald den Regen bringen würde. Die Pforte öffnete und Nichts weiter brachte, als sich sehnendes Licht.

Gar.... so befreiend wie heilend noch dazu.

Vergebend all meinen Sünden.

Wollte ein letztes Mal spüren, wie es sich anfühlen musste, wenn der Wind deine Haare streichelt.

Frische, reine Luft sich durch deine Lungen zieht und ein letztes Mal dein schlagendes Herz berührt.

All diese Gänsehaut auf meinem Körper, welche einen wohligen Schauer nicht auslässt und mehr Wärme in sich trägt, als sie eigentlich wahrhaft sollte.

Wenn man spürte, wie Gras schmeckt. Gar so lieblich nach dem Regen duftend.

Ein Regen, der die Herbstzeit bringt. 

Die Wärme des Sommers vertreibt und nichts als trübe Midsommertage dein Eigen nennt, welche im Kreise seiner Geliebten und Familie nicht minder Schlechtes bedeutete.

Sondern einfach nur Geborgenheit.

Ja gar...

Familie.

`Bardock....´, schoss es mir durch den Kopf, als weitere Kanonenschläge ertönten und damit zeitgleich mein Ableben verkündeten. Ein Leben, das nicht leben darf... gerichtet nach den Sekunden, die es nun nur noch vor sich hatte.

Wieder wurde die Schlinge um meinen Hals fester, doch schnappte ich kaum nach Luft.

Wenn dann sollte der Rückschlag vollkommen sein.

Würde mich hoffentlich nicht zu lange leiden lassen und wieder ruckte morsches Holz unter meinen Füßen verdächtig.

`Bitte...denke nicht schlecht von mir....´, flüsterte ich leise, wieder so etliche Tränen meine Haut benetztend.

`Aber... ich hatte...keine andere Wahl.´

Wieder ging mein Schluchzen in einem weiteren Donnern unter und langsam roch die Luft nach Verbranntem.

Der erste Regen fiel, tropfte langsam zu Boden und ließ den Himmel gar gänzlich weinen.

`Ich bereue nichts...´, dachte ich ehrlich, brachte diese Worte dann gar in einem leisen Flüstern gleich über meine Lippen und schloss dann die Augen.

Auf mein weiteres Schicksal wartend, das nun mit diesem Tag sein heutiges Ende gefunden hatte und zählte einen weiteren Schlag. Zählte langsam bis Zwölf.

Wahrlich und in den letzten Sekunden meines Lebens nur noch an ihn denkend.

An dieses kleine Licht, das mich für die kurze Zeit meines Lebens aus meiner eigenen Dunkelheit befreit hatte und mich so vollkommen werden ließ.
 

`Vegeta, eines sollst du wissen, in den letzten Sekunden, die mir noch geblieben sind....´, dachte ich mit einem Lächeln und schloss dann fester meine Augen.

`Auch, wenn wir nicht gleichen Blutes sind... Nicht die gleichen Gene durch unsren Körper fließen und unsere Seelen niemals wahrlich zu so etwas Einzigartigem werden lassen.... Du bist mein Sohn. Mein eigen Fleisch und Blut und auch wenn es in Wahrheit nicht so ist... so wird es sich dennoch so anfühlen. Jederzeit und gar selbst....´

Wieder erklang das letzte Donnern in der Ferne.

Die letzte Träne fiel und alles was am Ende blieb, war kein Lächeln. War kein Ausdruck der Trauer, gar des reinen Entsetzens; so ewig auf meinem Gesichte haftend, als der Schemel beiseite gestoßen wurde und meine erbärmliche Seele damit aus diesem Körper befreite.

Nein.

Vielmehr war es ein Gedanke.

Ein einzelner Gedanke, der die Hoffnung bringt...
 

`....bis über den Tod hinaus.´
 

~*~
 

Ich spürte, wie Vegeta nach Ertönen des letzten Schlages neben mir leicht zusammen zuckte. Gar sich seine Hand in meinem Griffe ein bisschen fester zusammen krallte, doch... war es kein Schock der in seinen Augen geschrieben stand.

Kein blindes Entsetzten, was durch seine Seele jagte, gar so offenkundig blaue Opale benetze und seine Haut mehr denn je blasser wirken ließ. Mit einem Mal so endlos schwach.

Nein....

Es war Trauer, gar so völlige... Einsamkeit.

So viel tiefer gehend in allen Dingen, dass es mir augenblicklich selbst das Herz zerriss, als ich in seine schmerzerfüllten Züge sah.

Die stummen Tränen, welche augenblicklich über seine Wangen wanderten, während die Meute auf dem Platze vor lauter Freude schrie.

Jubelte, gar vor so lauter Belustigung gleich und deren freudige Rufe bis hier her zu hören waren.

Ja, in diesem Moment verabscheute ich es wahrlich, ein Saiyajin zu sein. In diesem einen Moment, wäre ich lieber anderswo – als hier. Und Vegeta erging es wahrlich wohl ebenso.
 

„Ich hasse ihn...“, kam es erstickten Tränen gleich und wieder wurde der Griff um meine Hand fester, während sich eine Andere an deren Besitzers Herz krallte.

Mitleidig sah ich auf meinen kleinen Herrscher herab, welcher immer noch aus dem Fenster starrte.

Endlose Trauer seiner Seele gleich.

„Ich...hasse...ihn!“

Wieder ein Schluchzen. 

So bitter wahre Tränen zeigend und wieder suchte ich nach Worten, die Trost spenden konnten, doch würde es diese wohl niemals geben.

Niemals, solange wir beide lebten.

„Es.... tut weh!“, kam es wieder nach einiger Zeit des Schweigens. So zitternd über blasse Lippen, dass ich mich nun doch zur Seite wandte und abermals auf Vegeta starrte.

All diese wahren Emotionen in ihm sah und mir augenblicklich nichts Sehnlicheres wünschte, als diese von ihm fort zu nehmen.

Doch konnte ich nicht.

„Hier drinnen!“, klagte er wieder und abermals wurde der Griff auf sein eigenes Herz fester.

„So endlos weh. So als... würde eine Flamme; eine die du so schützend in Händen hälst, dennoch erlöschen und du... du weißt einfach nicht.... was du tun sollst.“, schluchzte er wieder und diesmal konnte ich eigene Tränen kaum noch im Zaum halten.

„Du kannst nichts. Gar nichts... Nur daneben stehen und... zusehen. Zusehen wie sie erlischt.“

Und nun weinte er tatsächlich.

Warf sich mir so einfach in die Arme, dass ich mich nur noch zu ihm herunter knien konnte und einen zitternden Schopf sachte in meine Arme nahm.

„Ist gut, Kleiner.“, flüsterte ich sanft. 

Versuchte ihn zu beruhigen, doch würde mir diese Aufgabe heute wohl nicht gelingen.

„Alles wird gut. Es wird aufhören, Vegeta. Der Schmerz wird aufhören. Das verspreche ich dir.“, flüsterte ich wieder und nahm ihn fester in die Arme. Doch kam von seiner Seite nur ein weiteres Kopfschütteln und so etliche viele Tränen.

„Nein....“, schluchzte er von Neuem und wieder jagte mir diese Emotion einen kalten Schauer den Rücken hinunter.

„Nein, wird es nicht. Das wird es nicht!“

Wieder presste er seinen Kopf an meine Schulter, ja vergrub gar sein Gesicht so endlos tief in meinem Stoffe, dass ich abermals nicht anders konnte und ihn einfach so gewähren ließ.

Ruhig meine Finger durch seine Haare gleiten ließ, während ich mir seine stummen Tränen anhörte.

Gar den eigenen so endlos nahe.

Wissend, dass es momentan notwendig war.

Wissend, dass man manches Mal einfach all seine Trauer hinauslassen musste, um das in seiner Seele zu befreien, was in ihr wohnte.

Liebe, Güte....

Gar so endlos tiefe Zuversicht, dass es eines Tages wahrlich besser werden konnte. Denn ja, das würde es.

Eines Tages ganz sicher und wenn dieser eine Zeitpunkt gekommen ist... würde ich für ihn da sein.

Würde diesem kleinen Jungen einen Stütze sein, wenn er es denn so haben wollte.

Wenn er diese akzeptierte, in dieser einen Welt, welche mit dem heutigen Tage auch seine ganzen Schattenseiten zeigte.

Doch wie sagte man einst und in einem Sprichwort meines Volkes gleich:

Wo viel Licht ist, ist auch Dunkelheit. 

Doch das Gute an dieser ist, dass man sie vertreiben kann.
 

Man muss nur wissen – wie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Namiel
2015-02-24T13:46:35+00:00 24.02.2015 14:46
Es zerreißt mein Herz .... Sie hat recht sie ist Vllt nicht seine genetische Mutter doch das was Mutter und Kind verbindet ist doch die schwangerschaft... Kein Wunder das er sich leer fühlt... Immerhin ist Grade seine Mutter auf dem Schafott...
Super geschrieben es treibt mir die Tränen in die Augen .... Nun hat er gar keine Mutter mehr...
Von:  SaiyajinVeturi
2015-02-06T17:36:11+00:00 06.02.2015 18:36
oh mein gott ist das traurig....kam ausm heuln nich mehr raus
toll das sich meine vermutung über yamena wirklich bewahrheitet hat...der arme
kleine vegeta....schnief
lg veturi
Antwort von:  RedViolett
06.02.2015 18:39
Das war leider noch nicht alles an Grausamkeiten, sondern nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. ;_;


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