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Ein langer Weg von Freundschaft

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Das Sterben einer ganzen Welt


 

Ein langer Weg von Freundschaft

Kapitel 27:

Das Sterben einer ganzen Welt

Die Luft roch nach verbranntem Fleisch.

Rauchiger denn je lag rußige Asche in der Atmosphäre, während sie gleichnamig wie schwarzer Regen vom Himmel tanzte und einen Vorboten des Todes einläutete. Jene eine Katastrophe so bestehend wie noch nie werden ließ und wieder rannte ich über rissigen Boden, der sich unter meinen Füßen auftat, nur um nichts weiter als heiße Flammen freizugeben.

Flammen eines Feuers, das alles verbrannte und wieder sah ich in einen brennenden Himmel, während die Schreie der Anderen wie hilflose Rufe in meinen Ohren widerhallten. Schreie, die ich niemals wieder in meinem Leben würde vergessen können. Denn das hier war mein Leben.

Ein Leben, das gerade unterging und dabei hatte dieser Tag doch eigentlich so friedlich begonnen.

Nichts ließ jenes eine Chaos zu, das so urplötzlich über uns hinein gebrochen war und nichts als so sengende Hitze beschrieb. Nichts als ein nie verlöschendes Feuer, das alles versengte und alles zerstörte, was es in seine Fänge bekam. Ein Feuer, das Tod bedeutete.

Ein Feuer, das alles auf seinem Weg verschluckte und nichts als einer so ehrlichen Apokalypse glich. Doch war das hier leider nicht irgend eine Predigt aus einem Buch, dessen Autor nur seiner wahren Phantasie wie ehrlichem Wahnsinn folgte.

Nein.

Das hier war bittere Realität.
 

„Vegeta komm schon!“, schrie ich nach hinten, während ich abermals über einen bebenden Boden rannte und zog meinen Ouji mehr denn je mit mir. Zerrte gar schon hektisch an seinem Arm, doch konnten kleine Füße einfach nicht Schritt halten. Konnten sich blaue Augen diesem ganzen Chaos nicht entziehen, was so wahrhaft vor ihnen lag und dennoch mehr denn je so bitter begreifen musste, das ein ganzes Volk; gar hier und heute, dem Untergang geweiht war.

„Vegeta!“, rief ich wieder und warf wieder einen gehetzten Blick nach hinten. Einen gar erschrockenen mit dazu, denn plötzlich geriet mein junger Ouji aus dem Gleichgewicht und flog zu Boden. Schien mehr denn je in eisigen Rissen des Bodens stecken zu bleiben und sofort war ich an seiner Seite.

Packte ihm am Arm und zog ihn auf meine Arme nur um dann weiter vor jener einen Feuerwalze zu fliehen, die alles um uns herum in nichts als Asche verwandelte. Alles in ein Land des Todes schickte und wieder stolperte ich weiter, doch blieben meine Gedanken auf der Strecke, während Häuser in sich zusammenfielen, die einst so prächtig in ihren Reihen standen. Schickten mich zurück an diesen einen Morgen, der friedvoller nicht hätte sein können und jenes eine Chaos mit keinem Mal verlauten ließ, das uns nun erwartete.

Denn es war ein Morgen wie jeder andere auch.

Na ja...
 

Eher fast.
 

~*~
 

Stumm lief ich auf den Gängen der Flure auf und ab. 

Sah immer wieder nervösen Blickes auf die Uhr, die drohend wie ein Donnerschlag über mir verschlossenen Türen hallte und sich nur schleppend dahinzuraffen schienen. Nur spärlich seine Zeiger vorwärts trieb und letzten Endes ließ ich mich erschöpft auf eine der vielen Sitzbänke nieder.

Man ließ mich nicht zu ihm.

Was immer an diesem Morgen der Befehl gewesen war, er musste schnell von Statten gegangen sein und somit war ich mehr als nur verwundert, als ich einige von des Königs Wachen in Vegetas Zimmer vorfand.

Wir schienen im Schlaf überrumpelt worden zu sein und Vegeta sofort aus meinen Händen gerissen, während er mit keinem Mal verstand, was genau hier vor sich ging. 

Doch ich wollte nicht stumm bleiben.

Wollte nicht schweigen und hatte mir wutentbrannt einen dieser Möchtegernkämpfer gepackt und zur Seite genommen.

„Was soll das werden, wenn's fertig ist?!?“, hatte ich mehr denn je sauer über meine Lippen gebracht und dann argwöhnisch die Augen zu Schlitzen verengt. Was immer diese Farce sollte – wieso wurde ich als Vegetas Mentor nicht eingeweiht? Doch strafte mich nur ein schnippischer Blick, während man meine Hand von einer bepanzerten Schulter löste und mir fest in die Augen sah.

„Befehl von ganz oben!“, brachte die Wache über ihre Lippen und entgeistert sah ich der versammelten Mannschaft hinterher und wie sie Vegeta abführten.

Immer noch schien der Schock meinem Saiyajin no Ouji ins Gesicht geschrieben zu sein, denn ängstlich sah er mir nach. Doch ich konnte nur verzweifelt die Schultern hängen lassen.

Konnte diesen neuen Morgen einfach nicht verstehen, der so haltlos über uns hereingebrochen war, nichts Gutes verheißen ließ und nichts als so ehrliche Verwirrung mit sich brachte. Doch sollte sich alles sobald schon klären.

Das hoffte ich zumindest.

Mit einem Knarren öffnete sich die Türe und erschrocken sprang ich auf. Stolperte mehr denn je auf meine Füße und scherte mich einen Dreck darum auch ja aufrichtig zu stehen.

Vegetas plötzliches Verschwinden ließ mich atemlos zurück und aus besorgten Augen sah ich auf meinen kleinen Herrscher und wie er humpelnd aus der Tür begleitet wurde.

Moment mal...

Humpelnd?

Sofort beäugte ich seinen linken Fuß. 

Er schien in einen schützenden Verband gewickelt zu sein und argwöhnisch wie skeptisch, zog ich die Stirn in Falten.

Dann kam all die Wut und wich so haltloser Empörung wie noch nie.

„Was soll das?“, blaffte ich sofort einen der Ärzteschaft an, deutete dann auf Vegetas Fuß, doch strafte mich der Saiyajin nur mit einem halbherzigen Blick.

„Befehl von ganz oben.“, ließ nun auch er verlauten, während er teilnahmslos mit der Schulter zuckte und am liebsten würde ich diesem Arsch auf zwei Beinen an die Gurgel springen.

Wie... Befehl von ganz oben?

Was sollte der Bockmist, Gott verflucht?!?

Konnte hier endlich mal wer das Maul aufmachen oder musste ich erst handgreiflich werden? 

Gerade wollte ich meinem ganzen Ärger Luft machen, als mich Vegetas sanfte Stimme mit einem Mal unterbrach und geschockt hielt ich inne.

„Schon gut, Nappa....“, flüsterte er zaghaft und hob dann eine Hand, wie um mich abzuwehren.

„Alles gut.“ wiederholte er wieder, wobei sich seine Stimme irgendwie zittrig schwach anhörte und fiebrig suchte er meine Hand, als er auf mich zutrat.

Verwirrt sah ich ihn an.

Warf dann einen fragwürdigen Blick auf die Wunde seines linken Fußes, doch ließ sich unter dem schützenden Verband nichts erkennen und somit begleitete ich Vegeta zurück auf sein Zimmer.

Doch irgendwie schien er fahrig.

Schien mehr denn je durch irgendetwas geplagt; gar tief in Gedanken zu sein und als wir abermals an diesem Morgen in den schützenden Schatten seines Zimmers verschwanden, stellte ich die elementarste Frage.

Eine, die alles ins Rollen bringen würde und schon bald nichts mehr so sein würde, wie es einst mal war.
 

~*~

Ein Heulen aus Richtung Himmel ließ mich erschrocken zusammen fahren und keinen Meter neben mir flog ein brennender Klumpen Stein zur Erde. Bohrte sich tief in lebendes Gestein unseres Planeten, bevor auch schon weitere Trümmer fielen und ich mich nur noch schützend zu Boden warf.

Mich gar dicht auf Vegeta presste, ihn fest an meinen Körper bettete, während ich sein ganzes Zittern spürte und dennoch bebte die Erde unter uns.

Rauschte das Dröhnen zerfallener Bauten mehr denn je wallend über mich hinweg, während uns eine Wolke aus heißer Asche einhüllte und mehr denn je das Atmen schwerer werden ließ.

Ich... Ich konnte hier nicht bleiben.

Die Hitze des Feuers brannte widerlich in meiner Lunge und ließ mich gar schon nach wenigen Minuten panisch nach Luft schnappen. Bald würde uns die sengende Hitze mehr als nur die Haut von den Knochen schmelzen und panisch rappelte ich mich auf. Hielt Vegeta abermals in meinen Armen, doch war ich mir nun nicht mehr so gänzlich sicher, ob er überhaupt noch bei Bewusstsein war. 

Aber vielleicht war das ja besser so. 

So sah er wenigstens nicht mit eigenen Augen, wie sein eigenes Volk zu sterben schien. Bitterlich denn je und so ohne Aussicht gleich, doch ein Blick in weit geöffnete blaue Opale, ließen mich das Gegenteil wissen.

Leider.

Denn blaue Augen litten.

Mehr denn je so bitter ehrlich und wieder rannte ich weiter, während der Himmel weiterhin glühende Funken versprühte. Funken einer nicht aufhaltbaren Glut; mehr denn je so tausend Feuern der Hölle gleich, die alles in ein Land des Todes schickte.

Ein Land, aus dem es kein Zurück mehr gab.
 

Der Nebel aus Rauch färbte sich langsam in eine feurige Wand aus sterbenden Schreien, die uns mehr denn je einzuhüllen versuchte.

Die wenigen Saiyajins, welche nicht den etlichen Rissen in der Erde zum Opfer fielen, verbrannten so bitterlich im plötzlich entstehenden Feuer, das vom Himmel regnete. Ebenso in heißen Lavaströmen, die wie haltlose Fontänen aus dem Erdreich schossen und keiner so wahrhaft voraussehen konnte.

Nicht ein Mal wir, die uns die beste Kriegerrasse im ganzen Weltall schimpfte.

Ja, diese Katastrophe war haltlos über uns hereingebrochen.

Keiner schien an diesem Morgen zu erahnen, dass ein blauer Himmel sich schon bald in ein Blutrot färben würde und nichts als so sterbende Schreie die Stille erfüllte.

Ja, dieser Morgen würde so einigen Überlebenden im Gedächtnis bleiben, doch so langsam schwante mir nur nur Eines, während sich die Luft mehr denn je mit den Schreien der Sterbenden füllte und alles nach Tod und Verderben roch.

Würde es nach diesem Tag noch Überlebende geben?

Denn jetzt und da ich vor der alles zerstörenden Macht floh, die uns mehr denn je vernichten wollte, war ich mir dessen nicht mehr ganz so sicher.

Denn wir Saiyajins würden sterben.
 

Das stand mehr denn je so bitter fest.
 

~*~
 

„Wieso hat er mir das aufgetragen?“, hörte ich Vegetas argwöhnisch fragen, während er sich den Verband seines Fußes ein aller letztes Mal besah, nur um ihn dann zurück in seinen Schuh zu stecken.

Verzweifelt zuckte ich mit den Schultern, denn für wahr, ich konnte mir auch keinen Reim daraus machen und dennoch versuchte ich Vegeta zu besänftigen.

„Vielleicht ist es ein Siegel Freezers und wird jedem aufgetragen, der sich in seine Dienste stellt.“, gab ich zu verstehen und sofort wurde ich mit fragwürdigen blauen Augen betrachtet. Dann mit einer gar schon eingeschnappten Mine und gerade noch so schaffte ich es mein Lachen im Zaum zu halten.

„Aber selbst du... trägst es nicht.“, hörte ich Vegetas ganze Zweifel und lächelnd kniete ich mich nun zu meinem kleinen Herrscher hinunter, um auf gleicher Augenhöhe mit ihm zu sein.

„Ich diene ja auch nicht Meister Freezer sondern nur Euch.“, zog ich ihn auf und wieder strafte mich ein belehrender Blick. Vegeta mochte es nicht, wenn ich ihn adelig betitelte und verspielt wuschelte ich dem Jungen durch wirre braune Strähnen seiner Haare, als sein Schmollen nicht enden wollte.

„Du machst dir zu viele Gedanken....“, versuchte ich ihn wieder tröstlich zu stimmen, wurde aber dennoch mit einem mehr als nur beleidigtem Blick bestraft.

Ach, Vegeta....

„....und siehst Dämonen wo keine sind.“, grinste ich wieder und stupste dem Jungen dann in die Seite, versuchte aber im gleichen Atemzug das Thema zu wechseln.

„Willst du noch irgendetwas mitnehmen, bevor wir deinem neuen Meister einen Besuch abstatten?“, fragte ich ehrlich und ließ dann abermals nichts als Sorge aufkeimen.

„Wir hätten eigentlich schon gestern auf Freezers Schiffen auftauchen sollen, aber du wolltest dich ja noch verabschieden.“, versuchte ich es vorsichtig, doch war dies wahrlich ebenso eines der falschesten Themen, die ich hätte ansprechen können. Denn nun folgte einem beleidigtem Blick ein so sehr betrübter und traurig sah Vegeta zu Boden.

„Ja, das wollte ich....“, hörte ich ihn flüstern.

Wollte mich schon dann für meine unüberlegten Worte entschuldigen, als ein kurzes Beben durch die Erde stieß und mich mehr denn je so plötzlich in meinem Tun bremste.

Erschrocken sah ich auf und lauschte in die Stille hinein, die so urplötzlich zu herrschen schien.

Was... war das? 

Wieder stieß ein Beben durch die Erde.

Diesmal heftiger als zuvor. Kräftiger als sein Zwilling und immer noch klirrten die Gläser in den Scheiben, während der Himmel draußen vor den Toren nichts als eine tröstliche Ruhe versprach.

Die Vögel waren verstummt und mit einer barschen Handbewegung deutete ich Vegeta an, im Raum zu bleiben, während ich zur Tür lief. Diese mit dem Fuß vorsichtig aufstieß und auf nichts als Chaos blickte.

„Kalif, was ist hier los?“, brüllte ich über die Hektik an Saiyajins hinweg, die wie ein wilder Pöbel durch die Gänge liefen und irgendwie mehr als nur aufgebracht zu sein schienen.

Ich sah etliche Wachen des Königs und wie sie in einem blinden Drill die Treppen hinab liefen und warf wieder einen argwöhnischen Blick auf besagten Saiyajin, der glücklicherweise vor mir stehen blieb.

Auch wenn ich ihn immer noch nicht leiden konnte, so war ich jetzt mehr als nur froh, um sein momentanes Beisein. Und dennoch sah er mich mehr als nur wütend an, als sein stummer Blick ehrlicher Verwunderung gewichen war.

„Nichts Ernstes, nur eine kleine Angelegenheit. Bardock scheint irgendwie den Verstand verloren zu haben.“, hörte ich ihn schnippisch über seine Lippen bringen und sah wie er doch glatt mit den Augen rollte.

„Brüllt allen ernstes durch die Gänge, dass Freezer uns vernichten würde. Mal ehrlich, als ob das stimmen würde. Meister Freezer befindet sich momentan auf Mission.“, heuchelte er spöttisch.

„Das hat man davon gibt man einem elendem Kahàna wie ihm einen höheren Posten als Offizier. Kommt nichts Gutes bei raus. Aber... das muss ich einem wie dir ja nicht sagen – nicht wahr?“, schien er mich wieder reizen zu wollen, doch ging ich mit keinem Mal drauf ein. Ich war seine Sticheleien langsam gewöhnt und dennoch konnte ich nicht verhindern, zorniger denn je mit den Zähnen zu knirschen.

„Andere Frage....“, weckte mich seine Stimme aus meinen Gedanken und sah dann wie der andere Saiyajin auf mich zulief, nur um dann einen Blick hinter mich in das Zimmer zu werfen.

„Was macht er noch hier?“, fragte er abfällig und deutete mit einem Kopfnicken auf Vegeta.

Verwundert drehte ich mich um, nur um einen überraschten Blick auf meinen jungen Ouji zu werfen, doch sah dann Kalif wieder in die Augen.

Was meinte er nur mit der Frage?!?

Wieso sollte Vegeta nicht hier sein?

„Er sollte doch schon längst auf dem Weg zu Freezers Basis sein. Wird unserem Où ganz und gar nicht gefallen. Schaff ja dieses Balg dahin wo es hingehört!“, zischte er wieder abfällig und wütend spannte ich die Muskeln an.

„Dieses... Balg... wird zufällig eines Tages dein König sein!“, giftete ich zornig zurück und verengte meine Augen dann vor so lauter Hass. 

„Ist das so?“, raunte es spottend vor mir und wieder sah ich in Kalifs überhebliches Grinsen. Ein Grinsen das nun mehr denn je so eisiger Kälte wich, als er weitersprach.

„Einem solchen ...König... beuge ich mich nicht. Niemals in meinem Leben!“, flüsterte er nur noch, bevor er dann mit einem abfällig, letztem Blick in den weiten Gängen des Palastes verschwand. Und mich damit mit nichts als Verwirrung zurück ließ.

„Was hast du mit Kalif besprochen?“, begrüßte mich Vegetas Stimme, nachdem ich kopfschüttelnd in den Raum zurückgekehrt war und nun von neugierigen blauen Augen begrüßt wurde.

Doch schnell versuchte ich meinen jungen Ouji abzuwimmeln.

„Nicht so wichtig....“, gab ich zu verstehen, doch raste mein Puls innerlich.

Bardock....

Was geht nur in dir vor?

War es das, was du gemeint hattest und mich indirekt nur warnen wolltest?!?

Doch, das ist absurd...

Einfach nur absurd.

„...Nappa?“, weckte mich Vegetas Stimme abermals und erschrocken sah ich auf. Sah auf mein Gegenüber und wie er langsam auf mich hinzugetreten war.

Keuchend schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter, der einfach nicht weichen wollte.

„Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“, fragte mich mein junger Herrscher wieder und langsam brachte ich nichts, als ein einfaches Nicken zu Stande.

Doch irgendetwas in meinem Inneren schrie.

Schrie nach einer Warnung, die ich nur noch nicht greifen konnte, doch als ich abermals nach Vegetas Hand griff, nur um sie dann in die meine zu nehmen, stieß ein neues Beben durch die Stille.

Diesmal ein so heftiges, dass der Boden unter unseren Füßen Risse bekam und sich nun die ganze Wand des Palastes hinaufzogen.

Gläser zersprangen. 

Die hellen Fliesen an den Wänden und Böden gleich mit und während abermals das dumpfe Dröhnen sterbenden Steines durch die Gänge hallte und mehr denn je bröckelnder Stein von den Wänden flog, dachte ich nur Eines.

Raus hier.

Doch war das hier nur der Vorbote für das, was uns draußen noch erwarten sollte.

Nämlich nichts als Tod und Verderben.

Nichts, als das Feuer selbst.
 

~*~

Die Luft wurde knapp.

Alles um mich herum schien in Flammen zu stehen und dennoch versuchte ich zwischen all diesem Ruß und beißendem, schwarzen Rauch einen blauen Himmel zu erkennen. Doch da war nichts mehr was dieser einen wunderschönen Farbe zollte.

Denn da war nur noch Rot.

Jene Farbe des Blutes gleich und wieder brannten meine Augen vor so sengender Hitze.

Doch ich machte weiter.

Rannte über jenen einen Platze, der an so sonnigen Tagen von nichts als einer so lebender Masse beglückt würde, doch nun nichts weiter als so etliche Leichen beherbergte. Einst ein Platz beschrieb, der eigentlich für Lebensfreude stehen sollte, doch nun nur noch das Zeichen des Todes trug.

Tote Saiyajins lagen zu meinen Füßen, sofern ich diese noch als eben solche bezeichnen konnte.

Viele waren verbrannt, gar dem segendem Feuer zum Opfer gefallen oder hatten aufgrund schwerer Verletzungen Tausenden von Trümmern nicht mehr standhalten können und waren begraben unter Steinen. Tote Seelen, aufgewachsen unter Trümmern, wie manch einer sagen würde und dennoch war das Grauen nur zaghaft beim Namen zu nennen, das sich hier vor meinen eigenen Augen offenbarte. Und mich niemals wieder mehr vergessen ließ.

Ob Vegeta all dem zusehen musste, war nur kläglich zu sagen, doch ich spürte seine Tränen.

Spürte wie kaltes Nass auf die zerrissenen Stellen meines Gi´s fiel und mehr denn je meine Haut benetzte, die dank der Hitze so endlos brannte.

Ich spürte das Beben in seinem Körper.

Hörte nicht geweinte Schluchzer, die sich stumm über seine zittrigen Lippen ziehen würden, sondern nur in seinen Augen herrschten. Und dennoch hoffte ich so sehr, dass er ohnmächtig war.

Dass er nicht hier und heute Zeuge wurde, wie sein eigenes Volk bei lebendigem Leibe zu nichts als Asche verbrannte. Nicht Zeuge wurde, wie alles für das er strebte, gar lebte und sich eingesetzt hatte, zu Grunde ging. Mit nur einem einzelnen Schlag zerstört und wieder weinte der Himmel feurig brennende Tränen.
 

Ich wusste nicht, wohin ich rannte, doch erschien es mir wie ein Wettlauf mit der Zeit, bis ich endlich einen der Außenposten erreicht hatte. Etliche Saiyajins versuchten sich hierher zu schleppen, doch so viele waren gescheitert, als der feurige Meteoritenschauer über uns hinein brach und alles in ein Meer aus Feuer verwandelte. Mehr denn je die Mauern unserer Stadt brachen und während der Boden abermals bebte, schmiss ich mich mit Vegeta in eine der Raumkapseln.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie einige Überlebenden es mir gleich taten, doch konnte ich mich nicht mit ihnen befassen. So sehr ich es wahrlich wollte, ich konnte einfach nicht und panisch gab ich jene einen Koordinaten ein, die ich eigentlich schon gestern hätte aufsuchen sollen.

Denn alleinig nur Vegetas Leben hatte für mich an Sinn und Bedeutung gewonnen. Alleinig sein Überleben stand als oberstes Ziel und mit einem heftigen Ruck stieß sich die kleine saiyanische Raumkapsel in Bewegung. Und dennoch würde der Start ein schwieriger sein, das wusste ich schon jetzt.

Denn ein Mal im Fegefeuer der Hölle gefangen, gab es kein Entkommen mehr.

Und somit begann es.
 

Noch während wir in die Atmosphäre des Alls flogen, unseren Planeten mehr denn je in einem schützenden Abstand hinter uns ließen und uns mehr denn je so endlose Schwärze begrüßte, stieß ein Lichtblitz durch die Stille. Erfüllte alles in eisiger Ruhe, während sich das ganze Szenario vor unseren Augen wie in Zeitlupe abspielte.

Geräusche waren im weitem All nicht zu hören und dennoch spürte ich ein dumpfes Dröhnen durch meinen Körper wandern, als Vegeta-Sai vor unseren eigenen Augen detonierte.

Die Massen des Aufschlages, was immer diese Katastrophe ausgelöst hatte, nicht mehr standhalten konnte und in sich selbst zusammen brach.

Feurige Walzen mehr denn je die ewige Dunkelheit erhellten. Uns glasklar vor Augen führten, was hier und gerade in diesem Moment geschah, doch wollten wir es nicht wahrhaben.

Einfach nicht wahrhaben.

Gesteinsbrocken flogen an unserer Raumkapsel vorbei und während ich immer noch ihr imaginäres Rauschen in meinen Ohren würde hören können, versuchte ich den Gedanken zu verarbeiten, dass dies ein Mal mein Heimatplanet gewesen war.

Doch... von eben jenem schien nun nicht mehr viel übrig zu sein. Um ehrlich zu sein - gar nichts mehr und wieder sah ich geschockt auf ein feuriges Szenario, das wie tausend Flammen tanzte. Doch auf ewig in meiner Seele brennen würde.

Langsam wandte ich mich um.

Sah geschockt zur Seite und erkannte Vegetas Blick.

Sah in blaue Augen, die mehr denn je so bitterlich jener einen Wahrheit entgegen blickten, die ein jeder nur noch vergessen wollte und am liebsten für immer aus seinem Herzen.

Ich sah das Sterben unserer Welt – inmitten seiner Augen und wortlos lauschte ich seinen Tränen, die sich stumm über blasse Haut zogen. Die still und schweigsam seine ganze Qual verkündeten und an diesem Tag wohl so endlos leben würden.

Wie fühlte es sich an... sein Volk sterben zu fühlen?

Wie spüren, wenn so etliche Seelen langsam erlöschen und die qualvollen Schreie auf ewig dein Sein erfüllen und du dir gewiss bist; dass nichts, aber auch gar nichts auf der Welt diese eine Lücke füllen kann?!?

Das konnte sich niemand vorstellen.

Niemand, in diesem ganzen Universum nicht und langsam nahm ich Vegeta in die Arme, während ich dem Untergang unseres Planeten zusah.

Wie er zerbarst, in lauter kleinste Einzelteile und damit und mit diesem einen Tag, ein ganzes Volk sterben ließ.

Denn die Welt der Saiyajins gab es nun nicht mehr.

Denn wir waren eine Rasse ohne Zukunft.
 

Wir waren eine Rasse so ohne Heim.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein Kapitel, das ich lange vor mir hergeschoben habe, ich dies nun aber wegen dem weiteren Verlauf einfach nicht mehr kann. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es Spaß gemacht hat dieses Kapitel zu beschreiben, wissen wir alle was hier genau passiert und welcher Verrat von statten ging. Aber dennoch war es von Nöten, denn ich wollte den Untergang Vegeta-Sais hier einfach anders auffassen als im Anime. Wer "Glück ist in der Seele zu Hause" gelesen hat kennt diesen kleinen Rückblick vielleicht, der nun in dieser Story auf die Gegenwart trifft und ihn von einer ganz anderen Perspektive erzählen soll. Nämlich mitten im Geschehen.. Hoffe ich habe es dennoch spannend genug gehalten. ^^"

Liebe Grüße
Eure Red Komplett anzeigen

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