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Ai, Nikushimi to Fukushu

Liebe, Hass und Rache
von

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Ein Verhängnisvolles Gespräch

„ Denn in der Stunde deiner Angst, erkennst du was du bist.

Die Engel flüstern leis im Wind:

Du bist ein Wunderkind!

Du bist so rein,

so klar wie Eis.

Das dich keine Hand zerbrich.

Es gibt nichts das dich bezwingt.

Du bist ein Wunderkind!“

(Eisblume-Wunderkind)
 

Sarah führt mich in ihr Wohnzimmer und fordert mich auf das ich mich setze. Natürlich tue ich das, denn hier ist sie der Chef oder ehr die Chefin. „Also Luca, was ist los?“ Lächelnd setzt sie sich mir gegenüber. „Ach…Ich hab Brutus mit Familie rausgeschmissen….Könntest du sie aufnehmen?“ „Hm….Ich muss gucken ob eine Wohnung frei ist…“ Mit diesen Worten ruft sie ihren Diener Akira. Der kommt sofort und verbeugt sich. „Was kann ich für sie tun, meine Königin?“ fragt er und stellt sich gerade vor ihr hin. „Könntest du die Liste mit den Wohnungen + Eigentümer bringen?“ „Natürlich, meine Königin!“ Und schon ist er weg. Eigentlich sieht er ganz nett aus. Mit seinen wuschligen blonden Haaren hätte ich ihn fast für ein Mädchen gehalten, aber nur fast. „Möchtest du was trinken, Luca?“ fragte Sarah mich und ich schüttelte kurz mit dem Kopf. „Nein Danke. Ich bin nicht durstig.“ Von Sarah darf man(n) nie was annehmen, sie mischt einem immer was unter sodass man(n) seinen Verstand verliert. Vor allem wenn sie dieses ´unwiderstehliche´ Lächeln aufsetzt. Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus den Gedanken, das ist bestimmt dieser Akira. Die Tür geht auf und drin steht?
 

Yeah, ich hatte Recht! Es ist Akira! „Hier, meine Königin.“ Er reicht ihr eine Rolle Pergament und geht mit einer Verbeugung. Fast, denn kurz vor der Tür dreht er sich noch mal um und sieht mir in die Augen. Grün trifft Schwarz. Schwarz trifft Grün. Oder sind seine Augen Gelb? Egal, auf jedenfall grinst er so *hust* dreckig *hust*. Ist ja nicht auszuhalten, dieses Pergament riecht aber sehr streng. Sarah öffnet die Rolle und beginnt zu lesen. Allerdings nur mit einer Hand, denn mit der anderen hält sie sich die Nase zu. Ist dieser Butler nun endlich weg? Nein, natürlich nicht. „Was glotzt du so?“ fauche ich ihn an. Man dieser Typ nervt mich so was, da muss ich einfach so was reden. Dabei ist dieser Sprachgebrauch gar nicht mein Niveau. „Hast du ein Problem mit mir?“ kommt es sofort scharf zurück und Akira stellt sich mit dem Rücken an die Tür hinter sich, verschränkt die Arme und grinst. Sarah muss nun endlich bemerkt haben dass ihr Butler noch im Raum ist, denn sie springt wütend auf. „Akira! Koch Kaffe!“ Sarah weiß wie man mit dem niedrigen Fußvolk spricht. Und schon dreht sich ihr Butler angepisst um und geht, aber nicht ohne mir noch mal die Zunge auszustrecken. „AKIRA!!!“ Ja, meine Ex kann sehr laut werden. Aber ihr Butler ist schon durch die Tür verschwunden, er sollte ja Kaffe kochen gehen. „Wie alt ist er?“ frage ich kühl und sehe aus dem Fenster. Sarah seufzt und setzt sich wider. „Er ist erst 15. Akira hat im Krieg seine Eltern verloren und ist seitdem schizophren. Er trägt einen unbekannten Dämon in sich, dass macht die Sache noch komplizierter.“ „Was für Anzeichnen welches Dämons hat er denn?“ „Er hat viele. Akira ist etwas blass, hat lange spitze Eckzähne, ist aggressiv, liebt das Mondlicht- vor allem Vollmond-, hat ziemlich starke Stimmungsschwankungen, er mag die Farben die dunkel und ruhig sind, er kann sehr gut hören und riechen, er isst meist nur vegetarisches und Fisch, außerdem kann er Gegenstände durch Handbewegungen bewegen. Aber nur wenn er will.“ „Das ist in der Tat kompliziert….Ich hab Zuhause ein Dämonenrassen Buch….Da könnte ich mal nach gucken….“ murmelte ich. Denn eigentlich wollte ich Sarah meine Hilfe nicht mehr anbieten. „Das währ super….Dann kannst du mir morgen bescheid sagen, ja?“ Sarahs Augen leuchten vor Freude und sie fällt mir glücklich um den Hals. „Übrigens: eine Wohnung ist noch frei. Aber….sie kostet im Monat 1.000 Yuro*…Dafür ist die Wohnung riesig, da passen mindestens 10 Personen rein!“ „Oh…Das ist sehr teuer…..Aber sie werden es bezahlen können…“ lächeld schubste ich sie von mir weg und wollte aufstehen, aber Sarah hielt mich am Handgelenk fest. „Bleib doch diese Nacht bei mir!“ DAS war jetzt nicht ihr ernst, oder??? Sie weiß genau was dabei rauskommt!!! „Nein! Und du weißt auch wieso!!!“ „Aber Luca, ich bin doch sonst so einsam….“ „Nein hab ich gesagt!“ „BIIITTTTEEE!!!!!“ „NEIN!!!“ „LUUUCCCAAA BIIITTTEE!!! TU MIR DEN GEFALLEN…“ Jetzt klammert sich dieses Weib auch noch an mich ran?! Hilfe….Hilfe hört mich denn keiner??? HILFE!!!! Ich weiß genau warum ich mich von ihr getrennt habe. DAS HÄLT MAN(N) JA NICHT IM KOPF AUS!!!!! „Sarah!!! Pfui….Aus….Mach Platz….“ „ICH BIN DOCH KEIN HUND!!!!“ Ja, ich wusste dass das wirkt. „Darf ich jetzt gehen?“ „Bitte…bleib….“ flüsterte sie kaum hörbar aus und ich seufzte ergebend. Eigentlich durfte ich nicht bei ihr bleiben, das hätte böse -sehr böse- Folgen für mich! „Ich geh kurz in die Küche…“ nuschle ich leise, gehe langsam aus dem Zimmer und stolper vor der Tür über Akira. Dieser sieht mich erschrocken oder überrascht an, flüchtet aber nicht aus meiner Fallrichtung. Sodass wir schön übereinander auf dem Boden landeten. Also heute ist definitiv NICHT mein Tag, es geht echt alles schief. Zuerst vergesse ich meine Hose bei Brutus, dann streite ich mit ihm und verbanne ihn gleich von der Schwarzen Seite auf die Weiße Seite, als nächstes überredet mich Sarah bei ihr zu übernachten und dann falle- als ich aus der Tür gehe- auf Akira. „Hättest du die Güte von mir runter zu gehen?“ Akiras zartes Stimmchen riss mich aus meinen Gedanken. „Äh……Klar…..“ Im Turbogang bin ich von ihm runter und stehe auf um weiter zu gehen.

Auch Akira stand nun langsam auf und klopfte sich den Staub von der Butlerkleidung. Ich drehte mich um und ging den langen Korridor entlang, und versuchte die Küche zu finden. So schwer kann das doch nicht sein, oder? „Du gehst in die falsche Richtung….“ flüstert mir eine klare aber erotische Stimme ins Ohr.
 

„AAAHHHH!!!“ Gott hab ich mich erschrocken. Woher kam denn Akira so plötzlich? Lief der etwa schon die ganze Zeit lang hinter mir? Momentmal….Das ist gar nicht Akira…..Das ist eine Frau? „W…wer sind sie???“ frage ich leicht zittrig von dem Schreck. Die Frau stellt sich vor mich hin und scheint meine Frage überhört zu haben. Vielleicht ist sie ja auch taub? „Die frage stelle ich zurück! UND WIE KOMMEN SIE DARAUF ICH SEI TAUB?“ Ohoh…..Die kann ja richtig laut werden…. „Ich bin Luca Seru! Der König der schwarzen Seite und ich musste etwas mit Mrs. Majie besprechen!“ beantwortete ich die Frage. Naja, dass war ja eigentlich meine Frage gewesen. „Na also, geht doch! Dann kann ich ja ihre Frage beantworten! Ich bin Kumo-Shin Hatamoto! UND ICH BIN EIN MANN!!!!“ Ups….So kann man sich im Aussehen von Menschen täuschen. „ Aha….“ „ Nichts ´Aha´ ist ganz einfach so!!!“ „….Aha…..“ „DU WAGST ES????“ „KUMO-SHIN HATAMOTO!!!!“ Wo kommt denn Sarah auf einmal her? „DU BRÜLLST DURCH DAS GANZE SCHLOSS!!!! ICH KANN DABEI NICH MEINEN KAFFEE TRINKEN…...DEINETWEGEN IST AKIRA VERSCHWUNDEN!!!!! DU WEIßT GENAU DAS ER IM KRIEG SEINE ELTERN VERLOREN HAT UND DESHALB ANGST VOR GROSSER LAUTSTÄRKE HAT!!!!“ schreit Sarah aufgebracht und merkt dabei fast selber nicht das sie Schreit. „JAA!!!!! ICH WEIß DAS ALLES!!!! TROTZDEM MUSST DU MICH NICHT ANSCHREIEN!!!!“ „UND OB ICH DAS TUE!!!!“ „WAS IST ÜBERHAUPT DEIN PROBLEM???“ „WAS MEIN PROBLEM IST??? DEIN GEBRÜLL IST MEIN PROBLEM!!!“ „….. Hört auf…..“ Ich drehte mich erschrocken um und sah in das blasse und verweinte Gesicht von Akira. Aber das war nicht das einzigste was ich sah. Nein. Denn Akira hatte eine große Flasche Sake -halbleer- in der Hand, außerdem war der junge Butler bereits angetrunken. Nun sahen auch Sarah und Kumo-Shin zu Akira, der ängstlich einen Schritt zurückging. „Was machst du hier? Mach dich wieder an die Arbeit!“ fauchen beide sychoron. Wow, Sarah und ihr Mitstreiter –dessen Namen ich schon wieder vergessen habe- sind wohl noch nicht ganz bei der Sache, so wie sie hier rummeckern. Ein Schluchzen dringt aus Akiras Kehle, er dreht sich um und läuft den Gang entlang. Sarah und Kumo-Shin stritten sich fröhlich weiter und beachteten mich nicht mal. Die können doch ein KIND nicht so anschreien. Ich muss hinter Akira her! Ich muss ihn finden! Schnell laufe ich den Korridor entlang und folge Akiras Geruch nach draußen. Ein Gewitter ist aufgezogen und die schwarzen Wolken verdecken den Himmel. Ich suche verzweifelt nach dem jungen Butler, kann ihn aber nirgends finden, da auch noch dichter Nebel aufgezogen ist. Ein Blitz erhellt alles, sodass ich kurze Zeit eine Siluette am Weltrand sitzen sehe. „AKIRA!!!“ Aber mein Schrei wurde vom Donnergrollen übertönt, vermutlich hat er ihn gar nicht gehört. Ich laufe in die Richtung in der er wahrscheinlich sitzt und lasse mich hinter ihm auf die Kniee fallen. „Akira….“ Meine Stimme ist nur noch ein flüstern, aber er dreht sich zu mir um und schnieft. „Was machst du hier?“ Er riecht nach Alkohol…Bitte lass das nicht war sein! „Ich…hab dich gesucht….“ „Hättest nicht machen müssen…..“ Akira lallte mittlerweile schon und das nicht wenig. Er schüttelt mit dem Kopf, hob seinen Arm und winkt mit der Hand ab. Erschrocken zucke ich zusammen, als ich sehe was an seinem unter Arm ist. Es ist Blut, es fließt aus einem langen Schnitt und läuft den ganzen Arm herunter. Ich ahne schlimmes… „Was hast du denn mit deinem Arm gemacht?“ frage ich leise und Akira dreht sich zu mir um, guckt mich aus seinen geröteten Augen traurig an und murmelt schließlich: „Ach das…Keine Ahnung….über kam mich einfach….Da hab ich zugestochen….“ Er hat sich also doch geritzt! Ich hab es gewusst. Er erinnert mich so an mein altes Ich. „Aber das ist doch keine Lösung!“ meine ich und wische mir eine verirrte dunkelblaue Haarsträhne aus meinem Gesicht. „Ne, das nicht….Aber ich fühl mich dann besser!“ Langsam strecke ich meine Hand aus um über die Wunde zu streichen. „Vorsicht!!!“ Erschrocken ziehe ich meine Hand ein stück zurück und sehe in Akiras Augen. „Was ist denn?“ Vielleicht tut es ihm ja weh? „ Ich beiße!“ schnurrte Akira, ein dreckiges Grinsen schlich sich auf seine Lippen und es wurde noch eine Spur breiter, als er meinen geschockten Blick sah. „Jaja, schon klar!“ Ich ergriff seine Handgelenke und zog ihn zu mir ran. „Du darfst dich nie, nie wieder ritzen, ist das klar?“ „Warum denn nicht?“ „Weil es deinem Körper nicht gut tut! Die Trauer zerfrisst dich immer mehr, bis du denn versuchst mit deinem Leben abzuschließen….Mit anderen Worten….Du begehst Selbstmord!“ „Oh….“ „Ich bin auch Opfer der Trauer geworden….Nämlich als mein Bruder starb…Er war der einzigste der mich verstanden hatte. Der mit meinen Problemen umgehen konnte und mit meinen Launen…“ „Hmm….“ „Die Spuren der Einsamkeit und Traurigkeit sind noch immer sichtbar….Und jeden Tag darf ich sie mir ansehen und feststellen dass ich nie wieder so tief fallen will!“ Ich zog den Ärmel meines T-Shirts hoch und strich über die dünnen weißen Striche, die meinen ganzen linken Arm verzieren. „Ich Lebte nach dem Motto: Zeit heilt keine Wunden…Man gewöhnt sich nur an den Schmerz!“ „Was? Dein Ernst?“ „Ja! Und ich sagte zu allen die was gegen mein Motto hatten: Keiner hat mich gefragt ob ich leben will, also hat mir auch keiner zu sagen wie ich leben soll!!!“ „Nicht dein Ernst oder???“ „Doch! Und deswegen möchte ich dir helfen, damit du nicht so wirst wie ich!“ „Danke….“ „Hast du sonst noch irgendwelche Probleme?“ „Jaah….Ich lebe nach einem sehr traurigem Motto….“ Ich will gar nicht wissen welches sein ´Lebensmotto´ ist, es ist wahrscheinlich schlimmer als mein damaliges! „Ich lebe nach dem Motto:

»LEBE« und du wirst verletzt und gehasst…

»Sterbe« und du wirst geliebt und vermisst!“

„Akira….Das ist ja grausam!!!“ Ich war kurz vorm heulen. „Ich weiß das….Tut mir auch Leid….“ „D…du willst also ständig S…Selbstmord begehen?“ „…Ja….“ Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten und heulte mir die Seele aus dem Leib. Akira umarmte mich zittrig und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Genau in diesem Moment viel mir ein Spruch ein den mein Vater mal mir entgegen geschrieen hatte:

Warum hast du einen Mund wenn du nicht reden willst?

Warum hast du Augen wenn du nicht sehen willst?

Warum hast du ein Herz wenn du nicht Leben willst?

Ich drückte Akira leicht und schob ihn dann von mir weg. „Geht wieder….Ich musste nur an was denken….“ „Ich auch….“ „Ich habe einen Spruch gefunden der zu uns beiden passt….“ „Welchen denn???“

„Du lebst in den Tag hinein und denkst du bist glücklich dabei….

Du lachst und die anderen lachen mit dir….

Und abends sitzt du da und merkst, dass nichts davon stimmt….

Du bist traurig, tief im Inneren….

Du schreist um Hilfe mit deinem Lachen….

Und die anderen denken….

DU BIST GLÜCKLICH!!!“

„Ja…das stimmt….der passt wirklich gut…“ Ich lächele leicht und wische mir dann über mein verheultes Gesicht. „Moment mal….Heißt das du warst ein Emo?“ „Ja….Ich glaube schon….“ „Das heißt also dass du auch schon mal versucht Selbstmord zu begehen?“ „Ja….Als mein Bruder ein paar Tage tot war…“ „Krass, Alter….“ „Das ist nicht ´Krass´….Ich will nie mehr so tief fallen. Ich hab damals meine Freunde damit sehr verletzt….Vor allem Brutus. Ich hab ihm versprochen das ich mir nie wieder Schaden zufügen werde…..Und das werde ich auch nicht…..Ich halte mein Versprechen!!!“ Ich stand auf und hielt Akira meine Hand hin. „Komm….Ich hab keine Lust noch länger im Regen zu sitzen….“ „Okay…. “ Grinsend ergreift er meine Hand und lässt sich von mir hochziehen.

„Du hast jetzt zwei Möglichkeiten:

1. Du gehst wieder ins Schloss, arbeitest dort weiter und hörst dir den Schreit zwischen Sarah und dem anderen da an oder

2. Du kommst mit zu mir, schläfst dort deinen Rausch aus und ich bringe dich denn Morgen wieder zurück…“ Akira scheint zu überlegen, denn seine Stirn ist kraus gezogen und er tippt sich mit dem Finger ans Kinn. „Ich komm mit zu dir…. Aber was ist mit meiner Königin? Die muss doch Bescheid wissen oder?“ „ Keine Sorge. Das kläre ich mit Sarah! Ich rufe sie wenn wir bei mir sind sofort an, Versprochen!“ „Okay”. Im Laufschritt durchquerten wir die Straßen bis hin zur Verbindungsbrücke. Nachdem wie über diese gegangen waren, liefen wir zu meinem Schloss und ich öffnete das große Eisentor. Langsam gingen Akira und ich auf meine Wohnungstür zu und ich schloss diese auf. „Wow…Das ist ja mega groß…..Geil….“ murmelte der junge Butler und betrachtete alles mit großen Kinderaugen.
 

Ich zog mir die Jacke aus und hing diese dann an den Kleiderständer. Das gleiche tat ich mit Akiras Jacke. Als ich das Wohnzimmer betrat, merkte ich sofort das wir besuch hatten. Ich drehte mich um zu Akira, dieser gähnte genüsslich und fuhr sich durch sein nasses Haar. „Du solltest besser schlafen gehen! Komm, ich zeig dir dein Zimmer!“ Ich ging die erste Treppe nach oben und drehte mich dann zu Akira. Dieser taumelte mir hinterher und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. Ich ging die zweite Treppe hinauf und je näher ich Ukons Zimmer kam, umso mehr roch es nach Werwolf. Als ich vor Ukons Tür stand klopfte ich laut an – er hört immer die Musik von E - nomine, und das sehr laut-. „UKON!!!!“ Ich hörte wie etwas im Zimmer umfiel und dann öffnete sich die Tür einen kleinen Spalt breit. „Was ist denn???“ Ich sah ihm fest in die Augen und lehnte mich an den Türrahmen. „Haben wir Besuch?“ Ich war total locker und ließ mir nicht anmerken das ich schon längst wusste dass jemand hier war. „Ähm…..Nein?“ „Fragst du mich das?“ „Nein….“ „Ukon! Sag.Mir.Die.Wahrheit!“ „Ja wir haben Besuch! ES GEHT DICH ABER NICHT AN WER DA IST!!!“ Und »BOOOM« schon ist die Tür zu. Kopfschüttelnd gehe ich mit Akira weiter in die richtung meines Zimmers und öffne dort die Tür. „Wow!!! Das ist ja ein geiles Zimmer!“ Ich grinse und öffne die Türen meines Kleiderschranks. Während ich nach einem T-Shirt für Akira suche, macht dieser es sich schon mal auf meinem Himmelbett bequem. „Duhuu…..“ Höre ich Akira hinter mir murmeln und ich drehe mich zu ihm um. „Ja?“ „ Was steht da drauf???“ Er zeigt mit dem Finger auf das Wandtattoo über dem Nachtschrank. „…Soll ich das vorlesen?“ „Jaah bitte…..“ Ich räuspere mich kurz und beginne dann langsam und deutlich vorzulesen:

„Warum weinen….

wenn der Schmerz wieder geht….

Warum lachen….

wenn die nächste Sekunde traurig wird….

Warum kämpfen….

wenn man so oder so verliert….

Warum lieben….

wenn man doch wieder nur hasst….

Warum zusammen sein….

wenn alles wieder aus sein wird….

Warum hier sein….

wenn man weg will….

Weil es immer einen Menschen gibt der Dich(!) so schätzt wie du bist!!!“
 

Ich schloss meine Augen und wartete darauf dass Akira etwas sagte. „Kann ich den Spruch haben? Von wem ist der eigentlich?“ Ich sah Akira überrascht an und nickte schließlich. „Ich schreibe ihn dir auf, ja? Den hat mir mal jemand ganz besonderes ins Ohr geflüstert…bevor er mich verlassen hat…“ „Oh…Dein Bruder?“ „ Nein…Meine große Liebe. Hier! Zieh dir das Shirt an und leg dich dann schlafen.“ Ich warf ihm ein T-Shirt hin, aufdem mit roten Lettern ´Creepy´ stand hin. Akira fing es gekonnt auf und hielt es hoch um zu lesen war drauf stand. „Ich gehe jetzt Sarah anrufen! Wenn du was brauchst, ruf mich einfach.“ „Okay…“ Ich ging aus meinem Schlafzimmer raus, über den Flur, die Treppen runter und in die Küche auf der Suche nach dem Telefon. Plötzlich klingelte es schrill hinter der Mikrowelle. Was hat denn das Telefon bitte hinter der Mikrowelle zu suchen? Ich holte es dahinter raus und guckte wer anrief. Es war Sarah. Während ich ihr erzähle dass ihr Butler bei mir ist und es ihm gut geht, kommt Sakon in die Küche und öffnet den Kühlschrank. Ich beende das Gespräch mit Sarah und stelle das Telefon in die Auflandebox. „Na Sakon, hast du hunger?“ Sakon grinst mich an und holt sich zwei Jurgurts aus dem Kühlschrank. „Ein bisschen schon…Außerdem ist mir Langweilig.“ „Wieso? Ist Tayuya nicht da?“ „Nee das nicht. Aber sie führt schon seit zwei Stunden ein ´sehr Wichtiges und Peröhnliches´ Gespräch mit Kin Tsuchi…“ „Und dann kann sie sich ihren Jurgurt nicht selbst holen?“ „Anscheinend nicht.“ Ich schüttele grinsend den Kopf und holte mir eine Tüte Chips aus dem Küchenschrank. Ich gehe ins Wohnzimmer, setze mich dort auf die Couch und schalte den Fernseher an. Sakon ist inzwischen wieder nach oben zu Tayuya gegangen. Ich schalte lustlos durch die ganzen Kanäle, bis ich etwas gefunden habe was mir besser gefällt als Talkshows: Musik aus Zeiten wo ich 16 war! Die Band die grade spielte nannte sich Bloody Neck aber es war ein Instrumental (Nightcore – Blood Sugar) wo nur ein ziemlich feminin aussehender Mann mit türkisen Haaren eine Vipera-Gitarre* spielte. Soweit ich weiß hieß die Person die dort spielt Josei oder so. Hm…Irgendwo her kenn ich diese roten Augen. Meine Augen kleben gerade nur so an dem Bildschirm, sodass ich mich total erschrecke -und die hälfte der Chips über mich verteile-, als oben eine Tür zugeknallt wird. Kurze Zeit später kommt Sakon die Treppe runter gerannt und lässt sich neben mir aufs Sofa plumpsen. Es knackte, da der Kettenträger sich auf ein paar Chips hatte fallen lassen. Lecker. „Jetzt reden sie auchnoch über Schuhe! ÜBER SCHUHE!!!! Sind das etwa Chips auf denen ich sitze?“ fragt mich mein Sohn und fischt ein paar Krümel unter seinem Hintern hervor. Noch bevor ich überhaupt meinen Schnabel hätte aufreißen können meinte Sakon schon weinerlich: „Ja sind es…“ Nun schien er aber auch bemerkt zu haben was ich im Fernseh gucke, denn er beginnt zu grinsen und reißt mir die Chipstüte aus der Hand. „Hey!!!“ knurre ich und versuche nach meinen Chips zu greifen. Aber Sakon hielt die Tüte nur noch höher und ich musste mich geschlagen mit den runtergefallenen Chips zufrieden geben. „Haben wir eigentlich besuch???“ hörte ich Sakon fragen, während ich auf allen vieren auf dem Boden Chips aufsammelte. „Was weiß ich….“ Geb ich gequält zurück und schaue –wo ich sooo selten mal auf dem Fußboden liege- unter die Couch. „ Bestimmt haben wir besuch! Aus Ukons Zimmer kommen nämlich so komische Geräusche…“ Ich hörte förmlich das dreckige Grinsen aus Sakons Stimme heraus und meinte schließlich: „ Sag kannst du auch einmal an was anderes denken als nur an Sex? Boah wie sieht’s denn hier unten aus! Iiiieeehhhh….Ist das widerlich….“ Dann wurde ich wieder ernst und knurrte schließlich genervt: „Sakon? Das ist nicht zufällig deine Unterhose die da unter der Couch liegt?“ „Hm….Wie sieht sie denn aus?“ „Ich glaub schwarz….“ „Dann ist es zufällig nicht meine….“ „Und wem gehört sie dann?“ „Ukon…..“ „Woher willst du das denn wissen?“ „Er ist mein Bruder…“ „Nein? Wirklich? Das hätte ich ja jetzt nie gedacht!“ Sakon begann zu lachen und bald vielen mir ein paar Chips vor die Nase. Langsam schob ich sie unters Sofa, zog meine Hand zurück und hatte einen BH in der Hand. Meine Güte, was werde ich denn noch hier unter finden? Langsam besehe ich das Kleidungsstück. Es ist schwarz mit roten Rüschen und ziemlich klein. Schließlich hebe –den BH immer noch festhaltend- meinen Arm hoch und frage Sakon: „Gehört der Tayuya?“ Ich hörte Sakon laut schlucken und hörte schließlich ein bejahendes Geräusch. Gut zu wissen. Wer weiß was die hier alles treiben wenn ich mal nicht da bin. Gott, dass will ich mir lieber nicht bildlich vorstellen. Also drücke ich Sakon Tayuyas BH in die Hand, stehe auf, klopfe mir den Staub von den Kleidern und setze mich neben ihn. Just in dem Moment kommt Ukon die Treppe runter geschlichen und erschreckt sich ziemlich heftig als er mich und Sakon auf der Couch sitzen sieht. „Na? Haben Dad und ich dich erschreckt Bruder?“ fragt der Kettenträger und grinst verschmitzt. „Quatsch…..“ knurrt der Werwolf mürrisch und fährt sich durch das halblange hellgraue Haar. Man merkt dass morgen Vollmond ist. „Lass mich raten. Du hast gedacht ich bin im Arbeitszimmer und Sakon ist bei Tayuya, damit du in Ruhe die Widerholung vom Thriller ´Wenn ich töte´ -der erst an 18 ist- gucken darfst, oder?“ fragte ich und steckte mir ein paar Chips in den Mund. Die ich allerdings in der nächsten Minute wieder ausspucke, da sie voller Haare und Staub sind. „Nein….Ich wollte zum Kühlschrank!“ kam es zurück und ich nickte. Wie es wohl Brutus geht? Nachdem ich ihn von unserer Seite verband hatte musste es ihm wohl ziemlich beschissen gehen. Oh man…Ich hab das Gefühl ich mache alles falsch. „DAD!!!!“ höre ich Ukon schreien. „Hä?“ mache ich und sehe meinen Sohn fragend an. „Hast du mir etwa schon wieder nicht zugehört?“ fragte Ukon und sah mich undefinierbar an. Hatte er etwa was gesagt? Also ich hab nichts gehört! „Ähm….Nein?“ murmelte ich und steckte mir die Chips geistesabwesend wieder in den Mund. „So? Was hab ich denn gesagt?“ flüsterte mir Ukon plötzlich teuflisch ins Ohr. Wie kommt er denn neben mich? Werde ich etwa alt? Aber ich bin doch erst 28! „Hallo?“ Mir wurde in die Seite gepiekt und ich quietschte leicht auf. „Also hast du mir doch nicht zugehört, oder?“ murrte Ukon neben mir, ich zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Wenn du es schon weißt, warum fragst du mich denn erst?“ „Ähm….Ach ist doch egal!“ Mit orange gefärbten Augen steht Ukon auf und geht zum Kühlschrank. Der Werwolf durchwühlte den ganzen Kühlschrank, bis er etwas fand was ihm gefiel: 10 Rohe und Bluttropfende Steaks. „Die willst du doch nicht alle essen?“ fragte ich und musste einen Würgreiz unterdrücken. Ukon hob ein Steak hoch, sodass das Blut hinunter lief. „Was dagegen?“ kam es trotzig zurück. „Ja! Die sind roh, und blutig!“ „Na und, so schmecken sie wenigstens am besten!“ Ich drehte angewidert den Kopf weg und versuchte mich auf Bloody Neck zu konzentrieren. „Iieh! Was ist das denn für´n Zeug?“ hörte ich plötzlich eine weibliche Stimme. Tayuya stand am ende der Treppe und sah zu dem Steak in Ukons Hand. Dieser leckte gerade mit seiner Zunge das Blut ab und vergrub seine halblangen Fingernägel in dem rohen Fleisch. Auch Sakon drehte den Kopf weg, ebenso Tayuya. „UKON!!! BEEIL DICH!!!“ Ohoh….Ich kenne diese Stimme und zwar sehr gut! Sie gehört…...
 


 

ANMERKUNG:

Yuro= Geld

Vipera-Gitarre= Gitarre mit der man jeden Ton und alle anderen Laute sowie Instrumente spielen kann



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