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Kalter Regen

PainxOC
von

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Der Freier

Genervt schaute sie auf die nasse Zigarette zwischen ihren Fingern. Nanami fror. Seit einer gefühlten Ewigkeit stand sie in diesem kalten Regen und die wenigen Kleider, die sie trug, wärmten sie nicht und waren auch nicht für dieses Wetter gemacht. Gierig zog sie an dem Glimmstängel, atmete den Rauch tief ein.

Sie dachte daran nach Hause zu gehen, verwarf den Gedanken jedoch gleich wieder. Der Wurm vom Vortag hatte zwar einiges an Geld eingebracht, was sie jedoch gleich für Ecstasy und Kippen ausgegeben hatte, doch ihre Lebensmittel waren fast aufgebraucht und die Miete war bald fällig. Immerhin hatte sie noch ein Zuhause und musste sich nicht zwischen Müllcontainern und alten Pappkartons ficken lassen, um sich ihre Sucht zu finanzieren. Also stand sie sich bei diesem Hundewetter die Beine in den Bauch und wartete auf Kundschaft.
 

Sie war als Jugendliche in diese Szene gerutscht. Mit Drogen hatte sie versucht sich das Leben in Amegakure schöner zu gestalten, was am Anfang auch funktioniert hatte. Doch mit der Zeit musste sie feststellen wie kostspielig das war. Mit den Jobs, die sie angenommen hatte, konnte sie ihre Pillen nicht finanzieren.

Eines Abends wurde sie von einem Mann angesprochen, der sie für eine Prostituierte gehalten hatte. Er bat ihr viel Geld dafür, dass sie ihm mit der Hand 'aushalf'. Sie erkannte, dass sie so viel schneller an das Geld kam, das sie benötigte. Mit ihren langen weißblonden Haaren und großen blauen Augen war sie bei den Männern sehr gefragt. Auch ihr sinnlich geformter Körper sorgte immer für Kundschaft. Zu Beginn war sie recht scheu gewesen und wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. Viele Nächte hatte sie weinend unter der Dusche verbracht und versucht sich den Geruch und die Berührungen der Männer von Körper und Seele zu waschen. Doch mit der Zeit hatte sie sich eine Mauer aufgebaut, ein anderes Ich geschaffen, das sich den Männern hingab, während die wahre Nanami im Geiste in eine Art anderen Raum ging.

Irgendwann war sie an einen üblen Kerl geraten. Er hatte sie geschlagen, vergewaltigt und blutend liegen gelassen. Seit diesem Tag gab es Kerle, die nicht lebend ihre Wohnung verließen. Sie hatte begonnen zu morden. Die, die gut bezahlten und auch gut mit ihr umgingen, durften wieder gehen. Andere, wie dieses ekelhafte Schwein gestern, mussten eben mal dran glauben. Sie raubte sie aus und schaffte sie in irgendeine dunkle Gasse. Die Straßenhunde und ganz verzweifelten hungrigen Penner kümmerten sich dann um den Rest. Mittlerweile kümmerte es sie sich nicht mehr was richtig oder falsch war.
 

Nanami blies den Rauch aus und spähte um die Ecke. Kein Schwein war bei diesem Mistwetter unterwegs, also warum sollte sie noch länger warten? Es würde keiner mehr kommen.

Als sie sich wieder umdrehte zuckte sie vor Schreck zusammen. Vor ihr stand ein gepiercter Mann. Sein Blick bohrte sich in den ihren. Sie brauchte einen Moment, um sich von seinen Augen zu lösen und bemerkte dann auch, dass er ihr einen Bündel Scheine entgegen hielt. Ihr anderes Ich steuerte sie jetzt. Ohne zu zögern griff sie nach den Scheinen. Es war viel Geld. Sehr viel Geld.

Als sie ihm wieder in die Augen schaute, lächelte sie. „Irgendwelche besonderen Wünsche?“, fragte die Blonde.

„Nein.“, antwortete er mit tiefer Stimme, die ihr eine Gänsehaut bereitete.

„Gut.“, lächelte sie und trat den Weg zu ihrer Wohnung an, gefolgt von dem Piercingfreak.
 

Es dauerte nicht lange, da schloss sie die Tür auf und deutete dem Mann, dass er eintreten sollte. Nachdem sie die Tür hinter ihm geschlossen hatte, führte sie ihn zu einem Sessel, auf welchen sie ihn drückte. Er hatte kein weiteres Wort mehr gesagt, sondern sie die ganze Zeit aus diesen abnormalen Augen angestarrt.

„Wie wäre es mit Musik?“, fragte sie mit heller klarer Stimme und tänzelte zum Plattenspieler. Behutsam zog sie eine Platte aus der Hülle, wobei sie ihm den Rücken zuwandte.

„Wie heißt du?“, ertönte es plötzlich hinter ihr.

Sie hielt in ihrer Bewegung inne und wandte den Kopf ihrem Freier zu. „Äh..Was?“ Diese Frage warf sie aus dem Konzept. Es kam nicht oft vor, dass sie nach ihrem Namen gefragt wurde.

„Wie ist dein Name?“, wollte er wissen und betonte dabei jedes Wort.

Sie blickte noch immer ein wenig verwirrt drein. „Sora.“, gab sie ihm zur Antwort.

Er zog eine Augenbraue in die Höhe und signalisierte ihr, dass er ihr nicht glaubte. Die Blonde gab ihm durch ein Lächeln und gleichzeitigem Schultern zucken zu verstehen, wie egal es ihr war. Dann legte sie die Platte auf. Musik drang aus dem Lautsprecher.

Raubtierhaft bewegte sie sich auf ihn zu, öffnete den Reißverschluss ihrer Jacke und ließ sie achtlos auf den Boden fallen.
 

Er musterte ihren Körper. Auch wenn er es zu verbergen versuchte, sie sah im an, dass sie ihm gefiel. Also setze sie sich auf seinen Schoß. Schnell hatte sie die oberen Knöpfe seines Mantel geöffnet und seinen Hals frei gelegt. Sachte begann sie diesen zu liebkosen. Nach kurzem Zögern gingen nun auch seine Hände auf Wanderschaft und strichen ihren nackten Rücken hinab. Innerlich lächelt sie, während sie einen weiteren Kuss auf seine empfindliche Haut hauchte.
 

Geräuschlos fingerte sie wieder nach dem Messer und richtete sich auf, als sie den Griff fest umschloss. Es wurde Zeit diesen Freak los zu werden, er bereitete ihr Bauchschmerzen. Doch bevor sie zustechen konnte, traf sie eine Faust mitten im Gesicht, wodurch sie nach hinten umkippte und hart mit dem Rücken auf den Boden aufschlug.

Sie schmeckte Blut und der Schmerz trieb ihr Tränen in die Augen, während sie sich Mund und Nase hielt. Entsetzt starrte sie zu ihrem Peiniger auf, der sich mittlerweile erhoben hatte. Abfällig musterte er sie und in diesem Moment realisierte sie, dass dieses Mal sie diejenige war, die da nicht lebend rauskam. Sie erkannte es an seinem Blick. Panisch versuchte sie sich aufzurappeln. Sie musste hier weg! Doch kaum hatte sie Boden unter den Füßen, wurde dieser ihr wieder entrissen.

Der Piercingträger hatte die Hand um ihren Hals gelegt und hielt sie mühelos in die Höhe. Luft! Sie bekam keine Luft. Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien. Sie zerkratzte ihm den Unterarm mit ihren Fingernägel und trat nach ihm. Zwecklos. Sie hatte kein Chance gegen ihn.
 

Nanami schaute ihren Gegenüber aus großen blauen Augen an. Sie wurde ruhig und stellte jeden Widerstand ein. Auch ihre Angst wich. Fühlte sich so das Sterben an?

Etwas veränderte sich im Ausdruck des Mannes vor ihr. War er erstaunt? Hatte er mehr erwartet? Das war nun egal. Er presste auf ihre Hauptschlagader und ihre Sicht verschwamm.
 

Pain schaute auf die bewusstlose Frau zu seinen Füßen. Ein Gedanke ploppte in seinem Kopf auf, doch er schüttelte diesem, um dieses Hirngespinst wieder zu vertreiben. Er schaute aus dem Fenster. Wieder meldete sich der Gedanke. Diesmal schrie er ihn förmlich an und sein Blick wanderte automatisch zurück zu der Blonden. Bevor er weiter nachdachte, wickelte er sie in ihre Jacke und eine dünne Wolldecke, die über der Sessellehne lag. Eingepackt legte er sie sich über die Schulter und trat hinaus in den kalten Regen.



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