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Wenn zwei sich streiten

von

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Wenn zwei sich streiten, freut...

1. Kapitel/ Wenn zwei sich streiten, freut...
 


 

Deidara hatte keine Ahnung, was ihn geweckt hatte.

Was er aber wusste, war, dass er noch keine wirkliche Lust hatte aufzustehen.

Die Welt jenseits seiner geschlossenen Lider war noch viel zu dunkel, um schon die Bezeichnung ‚Tag‘ verdient zu haben, das konnte er immerhin erkennen, also wälzte er sich herum, streckte träge seine Hand aus und ließ sie über das warme Bettlaken wandern.

Hm...

So groß war das Bett jetzt auch nicht... Wo...?
 

Verschlafen öffnete er nun doch die Augen und blinzelte ins Halbdunkel.

Noch einmal glitten seine Hände, nun begleitet von seinem suchenden Bick über die Matratze, doch auch jetzt änderte sich nichts daran, dass er, ganz seinem ersten Eindruck nach, allein im Bett lag.
 

Sofort presste er die Lippen zu einem bockigen Strich zusammen, ballte die Hand, die eben noch nach Nähe gesucht hatte, wütend zur Faust.

Das war jetzt das dritte Mal hintereinander! Langsam, aber sicher ging ihm das gehörig auf die Nerven!
 

Kisame machte sich ohnehin schon über ihn lustig, wobei Deidara sich ziemlich sicher war, dass hinter dem Spott des Anderen die reine Eifersucht lauerte.

Hah! Er hatte die Blicke gesehen, die er Itachi nachgeworfen hatte. Die pure Gier hatte in den kleinen Raubtieraugen geblitzt und Deidara ein ums andere Mal dazu verleitet, Itachi einen fetten Aufkleber quer über den Rücken zu pappen, auf dem groß und breit Meins stand.
 

Aber bisher hatte der Uchiha nicht den Eindruck gemacht, als hätte er ebenfalls Interesse an Kisame. Glück für ihn.

Alles andere hätte der Blödmann auch nicht überlebt!
 

Mittlerweile von seinen eigenen Gedanken ziemlich angepisst, warf sich Deidara auf der Matratze herum. Erst da fiel ihm das Nachbarbett von Kisame ins Auge, das, ungewöhnlicherweise, leer war.

Kisame schlief gerne aus, da er, wenn Deidara Itachi in deren Zimmer besuchte, freiwillig bis weit in die Nacht aufblieb, damit er ihrem Treiben nicht lauschen musste. Gut, Deidara hätte ihm gezeigt, wo der Hammer hing, hätte er es auch nur versucht.

Dass Kisame jetzt nicht in seinem Bett lag und auch Itachi verschwunden war, und das noch vor Sonnenaufgang, legte den Gedanken nahe, dass die beiden eine Mission hatten...
 

Und warum hatte dieser verbohrte, schwarzhaarige Blödmann nichts davon gesagt? Mann...!
 

Viel zu wach und zu sauer um nochmal einschlafen zu können, schälte sich Deidara aus der weichen, warmen Decke, griff sich wahllos eines der schwarzen Shirts, die auf einem Stuhl neben dem Bett lagen – Er fragte sich ohnehin, wie lange es noch dauerte, bis Itachi nur noch seine bauchfeien Tops in seinem Zimmer hatte, wenn er jedes Mal eines von seinen klaute -, zog es sich über den Kopf und tastete nach einer Hose, erwischte sogar diesmal seine eigene, wie er nach dem Anziehen feststellte, als die Hosenbeine genau dort aufhörten, wo sie es sollten.
 

Barfuß schlurfte er durch das halbdunkle Zimmer, schaffte es, wie eigentlich fast immer, sich zielsicher seine linke kleine Zehe am Bettpfosten anzustoßen und humpelte dann zischend in sein eigenes Zimmer, wo Sasori bereits fertig angezogen im Schneidersitz auf seinem Bett hockte und an irgendetwas schraubte.
 

„Morgen“, knurrte Deidara, warf sich auf sein Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
 

„Hm“, war die hörbar abwesend gebrummte Antwort.
 

„Weißt du, ob Kisame und Itachi auf Mission sind?“ Eigentlich wollte er nicht so sauer klingen und vor allem ging es Sasori nichts an, dass er nicht wusste, wo sein Freund steckte, aber er war... Ach es kotzte ihn einfach an, dass Itachi generell tat was er wollte und ihm nie auch nur einen Ton pfiff, wenn er irgendwo hin verschwand und dann wer wusste wie lange nicht mehr wiederkam!
 

„Hm.“
 

Und eigentlich hätte er sich an seinen zehn Fingern abzählen können, das Sasori nicht wirklich eine befriedigende Informationsquelle war. Schon gar nicht, wenn er irgendwas an seinen Puppen bastelte.
 

„Ey, ich rede mit dir! Sag wenigstens ja oder nein, Arschloch!“, keifte er, setzte sich halb auf und schickte seinem Partner einen wütenden Blick, der aber unbeachtet an diesem abprallte wie Watte an einer Betonwand.
 

„Hm.“ Wie er das hasste!
 

Deidara spürte, wie seine Wut hochkochte, doch er beherrschte sich, grub die Finger tief in seine unberührte Bettdecke.
 

„Sasori...“ Der Name vibrierte schon fast vor lauter Zorn und auch wenn Deidara wusste, dass sein Zimmergenosse nichts dafür konnte, dass er wütend auf Itachi war, war es nun einfach Pech, dass er gerade in der Nähe war. „Hör mir gefälligst zu, wenn-“
 

Deidara bekam gerade noch mit, wie Sasori seine linke Hand bewegte, als sein Mund mit Gewalt zugeklappt und er rückwärts auf das Bett gedrückt wurde.

Zitternd vor Wut lag er auf seiner Matratze, spürte, wie das Blut in seinen Adern kochte und stemmte sich gegen die unsichtbaren Fesseln. „Hmmm! Hmmhmnnniiiinmm!“, kreischte er mit geschlossenem Mund, zappelte und wand sich, konnte nicht einmal den Kopf drehen und so konnte er nur vermuten, dass Sasori von seinem eigenen Bett aufstand und zu ihm herüberkam, als er es von rechts her rascheln hörte.
 

„Halt den Mund und lass mich arbeiten, du nervige Rotzgöre!“, wurde er scharf zurecht gewiesen, bevor sich die Fesseln um seine Gelenke endlich lockerten.

Allerdings sah er gar nicht ein, dass er sich von dem großkotzigen Gehabe des Puppenprinzen, der sich seinen Partner schimpfte, etwas sagen lassen musste, also wartete er, bis Sasori ihm den Rücken zugewandt hatte, bis er ihn von hinten ansprang und immerhin einen Treffer landete, bis Sasori ihn durch die Luft warf und er hart mit dem Rücken gegen die gegenüberliegende Wand krachte.
 


 

„Deidara wird verdammt sauer darüber sein, dass du einfach abgehauen bist“, sagte Kisame, der langsam neben Itachi durch das Unterholz des Waldes schlich.
 

Stumm legte sich Itachi einen Finger über die Lippen.

Dass Kisame sich immer den falschen Moment für seine Gespräche aussuchen musste.

Um zu verdeutlichen, wie nahe sie dem Feind schon waren, warf er seinem Partner einen warnenden Blick zu, den das aber nicht weiter zu kümmern schien.

Er hatte gerade weitaus wichtigere Dinge im Kopf, als die blonde Emanze, die er vor mehr als vier Stunden in seinem Bett zurückgelassen hatte. Er wusste selbst nicht, warum er Deidara nicht gesagt hatte, dass er heute mit Kisame auf Mission ging. Wenn alles nach Plan verlief, waren sie heute Abend auch schon wieder zurück im Hauptquartier. Das kam auf die Qualität der Informationen an, die sie beschaffen sollten.

Und wenn sie jetzt vorzeitig entdeckt werden würden, käme das ihrem Auftrag nicht gerade zu gute.

Wenn ihnen einer der fünf Ninjas, die sich dort vorne auf der Lichtung befanden, entwischte, hätten sie ein Problem. Außerdem sah Itachi keinen Sinn darin durch den Wald zu hetzen, wenn sie die Männer auch überraschen, außer Gefecht setzen und dann einzeln befragen konnten. Unter Umständen waren sie dann nicht einmal gezwungen einen von ihnen zu töten, bevor er sein Wissen mit ihnen geteilt hatte.
 

Aber Kisame war diese Variante anscheinend zu langweilig, denn er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, grinste ihn von der Seite an und zwinkerte Itachi frech zu. „Der wird dir den Arsch aufreißen, wenn wir wieder zu Hause sind. Das wievielte Mal war das jetzt, dass du ihn einfach hast sitzen lassen? Das Fünfte? Du bist ein sehr schlechter Liebhaber, das muss ich schon mal sagen!“, gluckste der Hüne und Itachi seufzte genervt.
 

„Halt den Mund“, flüsterte er, duckte sich noch etwas tiefer hinter einen der dichten Büsche und aktivierte die Sharingan.

Pain würde nicht glücklich sein, aber wenn es sein musste, würde er Kisame jetzt ausschalten und die Mission alleine zu Ende bringen.

Was war nur in seinen Partner gefahren? So leichtsinnig verhielt er sich sonst nicht und auch wenn diese Mission weder sonderlich anspruchsvoll noch gefährlich für Shinobi ihres Kalibers war, aber auch das musste sein. Diese Informationen würden sich zu Geld machen lassen und da sie derzeit in Sachen Biju-Geister nicht vorankamen, konzentrierten sie sich auf diesen Aspekt. Was sein musste, musste eben sein.
 

Nur leider fühlte sich Kisame mit derartigen Missionen unterfordert.

Denn erneut erhob der Riese das Wort und brachte Itachi dazu, seine Zähne fester aufeinander zu pressen, bis ihm der Kiefer schmerzte.
 

„Wenn ich so ne süße, kleine Wildkatze im Bett hätte, würde ich sie besser behandeln. Am Ende sucht sie sich einen anderen Spielgefährten, weil es ihr mit dir zu langweilig wird. Was machst du dann, huh?“ Itachi hörte das gehässige Kichern, wusste, dass Kisame sich nicht wirklich für Deidara oder seine Beziehung zu diesem interessierte, sondern er ihn nur provozieren wollte, doch eigentlich müsste sein Partner ihn lange genug kennen um zu wissen, dass das nicht funktionierte.
 

Und normalerweise war solch unprofessionelles Verhalten auch wirklich nicht Kisames Art.
 

Itachis Augen blitzten seinen Partner warnend an, als er ihm einen blutroten Blick schickte.
 

„Mund halten, oder ich erledige den Rest ohne dich!“, knurrte er warnend, lauschte mit seinen Sinnen derweil auf die fünf ahnungslosen Männer vor ihnen, die bisher zum Glück noch nichts von der herannahenden Gefahr mitbekommen hatten.
 

Kisame schnaubte belustigt und grinste ihn noch etwas breiter an, schüttelte dann den Kopf und fügte sich endlich, wenn auch mit deutlichem Widerwillen.
 

Itachi verkniff sich ein halb genervtes, halb erleichtertes Seufzen, spannte die Muskeln in seinen Beinen an, bevor er, nach einem stummen Zeichen in Richtung Kisame, lospreschte und sich daran machte, seinen Auftrag zu erfüllen.

Nicht eine Sekunde dachte er noch an den blonden Wildfang, der am Abend wohl tatsächlich toben würde, wenn er wieder im Hauptquartier ankam.
 

Als Itachi gegen Abend den ersten Fuß in die Küche setzte, zog er schon aus einem reinen Reflex seinen Kopf ein und entging so haarscharf dem Teller, der soeben in seine Richtung geflogen war und mit einem lauten Knall hinter ihm an der nächsten Wand zerschellte.
 

Er hatte nur Glück, dass Pain mit im Raum war und vor ihm durch die Tür getreten war, sonst wäre das Geschoss wohl eine ganze Ecke explosiver ausgefallen.
 

„Deidara!“, wurde eben jener vom Leader scharf zurecht gewiesen, allerdings hinderte das diesen nicht im Mindesten daran, Itachi mit seinen Blicken beinahe aufzuspießen.

Die erwartete Szene blieb aus, doch Itachi war sich sicher, dass sie nur aufgeschoben worden war, denn seitdem Deidara den Teller nach ihm geworfen hatte, saß er merkwürdig steif auf seinem Platz und Sasori hatte seine Essstäbchen von der rechten in die linke Hand gewechselt.
 

Itachi musste sich ein belustigtes Schnauben verkneifen, setzte sich neben Deidara an den Tisch und ließ sich von Konan von dem Essen auftun, das in einem großen Topf in der Mitte des Tisches stand.

Die Härchen in seinem Nacken sträubten sich, als er Deidaras mörderischen Blick auf sich spürte, doch er beachtete ihn nicht weiter, weil das seine Situation auch nicht weiter verbessern, allenfalls noch verschlechtern würde.

Er aß in Ruhe, dann lauschte er den Ausführungen Pains, der sie über den Verlauf der nächsten Tage ins Bild setzte.

Anschließend löste sich die kleine Runde langsam auf und jeder ging seinen eigenen Interessen nach. Kakuzu und Hidan waren derzeit noch unterwegs, weshalb das gesamte Essen recht angenehm von Statten gegangen war.
 

Es dauerte nicht mehr lange, dann saßen nur noch Deidara, Sasori und er selbst auf der schmalen Bank.
 

„Bereit?“, fragte Sasori, der Itachi gelangweilt von der Seite her musterte, nachdem er Deidara, den er tatsächlich gerade in den Fängen seiner Fäden hatte, nach vorne, halb auf den Tisch gezogen hatte.
 

„Ich weiß nicht“, gab er zurück, wiegte unschlüssig den Kopf hin und her und verkniff sich ein leises Kichern, als er Deidara leise knurren hörte. Das würde gleich richtig Ärger geben, aber wenn er ehrlich war, genau das war es, was er so an dem explosiven Blondschopf mochte und es war ja nicht so, als wäre er überhaupt nicht zu bändigen.
 

„Willst du Vorsprung?“ Nichts hatte sich verändert, in Sasoris kühlen, braunen Tiefen und doch spürte man, dass dieser die Situation gerade über die Maßen erheiternd fand.
 

„Ich denke, den werde ich brauchen.“ Itachi konnte es einfach nicht lassen. Er wusste selbst, dass er sich verändert hatte, seit er und Deidara sich nicht nur vertragen hatten, sondern auch seit etwa drei Monaten das Bett teilten. Manchmal fühlte er sich schlecht. Sein Gewissen belastete ihn, mahnte ihn, dass er es nicht verdient hatte sich so unbeschwert zu geben, nach allem, was er getan hatte, doch dann gab es diese kleinen Momente, wenn er wieder der sein durfte, der er früher gewesen war. Der Junge, der mit seinem kleinen Bruder gespielt und ihm die Welt erklärt hatte und von dem er sich viel zu bald und auf viel zu grausame Art und Weise hatte verabschieden müssen.
 

Sasuke war nicht hier, aber Deidara war ihm in vielem ähnlich und dann doch wieder vollkommen anders.

Und es hatte einfach seinen besonderen Reiz den blonden Wirbelwind auf die Palme zu bringen, bis er vor Wut beinahe platzte, nur um dann, wenn er sich etwas abreagiert hatte, oder auch nicht, in ziemlich wildem, hemmungslosem Sex zu enden.

Irgendwann würde seinetwegen noch das ganze Hauptquartier in die Luft fliegen...
 

„Na dann husch, in zehn Sekunden lasse ich ihn los“, sagte Sasori und ein schmales Lächeln huschte über das so jung wirkende Gesicht, zeigte deutlich, dass der Puppenspieler sich gerade in der Tat prächtig amüsierte. Nun, ihn würde die Rache Deidaras ja nicht treffen...
 

Mit einem letzten Blick auf seinen Freund, der, das Gesicht zur Tischplatte, unnatürlich tief über den Tisch gebeugt auf der Bank saß, stand Itachi auf und verließ, nicht übermäßig in Eile, die Küche.
 

Im Kopf zählte er die Sekunden mit, als es auch schon laut krachte und er erschuf vorsichthalber einen Schattendoppelgänger, falls Deidara nun doch eines seiner Spielzeuge nach ihm werfen sollte, denn in dem schmalen Gang gab es nicht viele Möglichkeiten auszuweichen. Er selbst verzog sich in ein Nebenzimmer, verfolgte mit seinen Sharingan, wie Deidara fast schon brodelnd aus der Küche marschierte und...
 

... Seinen Doppelgänger lediglich zur Seite schupste, um danach in seinem Zimmer zu verschwinden.

Anscheinend war Deidara doch wütender, als er angenommen hatte.

Ob er ihn ernstlich verletzt...

Nein, ganz sicher nicht. So innig war die Bindung zwischen ihnen dann auch nicht.

Er mochte Deidara und Itachi war sich sicher, dass Deidara ihn auch mochte, außerdem hatten sie viel Spaß miteinander, aber mehr war da nicht zwischen ihnen.

Das konnte er sich in seiner Situation und mit der Zukunft, die ihm bevorstand, auch gar nicht erlauben.
 


 

Deidara war so wütend, dass er kaum mehr atmen konnte.

Was dachten sich diese beiden Spinner eigentlich? Nur, weil er hier nicht ernsthaft kämpfen konnte mit seiner Kunst, wogen sie sich in Sicherheit und dachten, sie könnten sich alles erlauben!
 

Vor allem Itachi!

Dass Sasori ein Arschloch war, wusste er schon lange und er hatte sich damit arrangiert. Aber von Itachi hatte er nicht erwartet, dass er sich vor anderen über ihn lustig machte! Der Blödsack wusste doch genau, dass er sowas gar nicht haben konnte und er hatte auch an Hidan erst neulich gesehen, womit das enden konnte! Dieser hatte wirklich Glück gehabt, dass er unsterblich war! Und er selbst wahrscheinlich auch, denn Pain hätte das wohl nicht einfach geduldet, dass er ihre Gruppe scheinbar willkürlich dezimierte. Völlig egal, ob er Rache als völlig legitimen Grund befand, jemandem die komplette, linke Körperhälfte weg zu fetzen.
 

Voller Wut warf er die Tür hinter sich ins Schloss. Er hatte Itachi, der wahrscheinlich ohnehin nur ein Doppelgänger gewesen war, so wie er auf ihn reagiert hatte, nämlich gar nicht, einfach ignoriert und jetzt konnte Mr. Supersharingan mal sehen, wie toll das war, wenn man stehen gelassen wurde!
 

Schnaufend stand Deidara mitten im Zimmer und rang um seine Fassung.
 

Ihm war bewusst, dass er viel zu heftig reagierte und sich in etwas hineinsteigerte, doch die Gelassenheit, von der Itachi und Sasori mehr als genug hatten, fand er einfach nicht und so tigerte er minutenlang durch das Zimmer, bereit sich auf den nächsten Idioten zu stürzen, der so dumm war ihm jetzt zu folgen.
 

Anscheinend gab es in der Organisation aber wohl doch noch Leute mit einem IQ von mehr als fünfzig, denn die Türe blieb geschlossen.

Sasori wusste wohl auch, was gut für ihn war.
 

Langsam, aber wirklich nur ganz langsam beruhigte er sich wieder.

Seine Finger zuckten immer noch und er spürte, wie die Münder in seinen Händen mit den Zähnen knirschten, Arbeit wollten und zwar so viel, um alles in einem Umkreis von gut zwanzig Kilometern in Schutt und Asche zu legen, aber allmählich bekam er sich wieder unter Kontrolle.
 

„Das büßt ihr mir, alle beide“, knurrte er leise, setzte sich auf sein Bett, nur um sofort wieder auf zu springen und weiter durch den Raum zu laufen. „Euch zeig ich, mit wem ihr es zu tun habt! Mir doch scheißegal, dass ich euch nicht mit meiner Kunst kriege!“, nuschelte er vor sich hin, während er Runde um Runde drehte.
 

Er hatte keine Ahnung, wie er den beiden Mistkerlen eins auswischen sollte, aber sie sollten beide ihr Fett wegkriegen!
 

Mitten in der Nacht, Deidara hatte absolut keine Ahnung, wie spät es war, saß er plötzlich aufrecht im Bett.

Sein Herz klopfte vor Aufregung. Die Idee! Ihm war gerade die ultimative Idee gekommen, wie er Itachi und Sasori büßen lassen konnte für das, was sie getan hatten! Nun, Itachi würde wahrscheinlich mehr leiden und bei Sasori war fraglich, ob er überhaupt Erfolg haben würde, aber ein Versuch schadete nicht!
 

Mit sich und der Welt wieder etwas zufriedener, drehte er den Kopf nach rechts, zu seinem friedlich schlafenden Partner.

Ob Itachi auch schlief? Zutrauen würde er es diesem eiskalten Fisch... Aber das war jetzt nicht wichtig und er konnte es jetzt auch nicht gebrauchen, direkt wieder wütend zu werden.
 

Leise glitt er aus seinem Bett und schlich sich zu Sasori hinüber, griff nach der Bettdecke und hatte direkt ein Kunai am Hals.

Sasori mochte wie er selbst nicht der geborene Nahkämpfer sein, aber er wusste sich durchaus zu verteidigen. Auch ohne seine blöden Puppen.
 

„Was willst du?“, zischte Sasori leise, nachdem er erkannt hatte, wer ihn da so spät nachts aus dem Schlaf riss.
 

„In dein Bett?“, fragte Deidara leise, ließ sich auf die Bettkante sinken und drückte das Kunai bei Seite. Sasori würde ihn vielleicht von der Matratze schupsen, wenn es ihm zu bunt wurde, ihn aber sicher nicht abstechen.
 

„Weswegen?“ Die Irritation stand dem Rotschopf deutlich ins Gesicht geschrieben, was Deidara jetzt mehr darauf schob, dass Sasori noch nicht richtig wach war, als dass er sich ihm gegenüber plötzlich offener geben würde.
 

„Weil ich es möchte.“
 

„Geh zu Itachi“, brummte Sasori, schob das Kunai zurück unter sein Kopfkissen und versuchte Deidara weg zu schieben, doch der hielt dagegen, wand sich unter Sasoris Händen hindurch und lag schon Sekunden später neben ihm auf der Matratze, ein triumphierendes Grinsen im Gesicht.
 

Keiner sagte mehr etwas. Sasori nicht, weil er ohnehin wusste, dass es keinen Sinn hatte das jetzt aus zu diskutieren, und Deidara, weil er sein Ziel erreicht hatte und er eigentlich noch müde war, weswegen er nicht beleidigt war, als Sasori ihm den Rücken zuwandte, nicht ohne noch einmal genervt zu seufzen, um sich dann an dessen Rücken zu schmiegen.
 

Sein Partner verspannte sich von oben bis unten und Deidara befürchtete, gleich in hohem Bogen aus dem Bett zu fliegen, doch nichts Dergleichen passierte, also drückte er seine Nase in die weichen, roten Strähnen von Sasoris Nacken, atmete dessen holzigen Duft ein, von der ständigen Arbeit mit seinen Marionetten und schloss entspannt die Augen. „Ich halte das für keine gute Idee“, hörte er Sasori noch leise brummen, bevor er langsam aber sicher in einen tiefen, traumlosen Schlaf abdriftete.

Ein letzter Gedanke huschte durch seinen Kopf.

Wie perfekt wäre es denn, wenn Itachi sie am nächsten Morgen so erwischen würde?
 

Natürlich hatte Deidara nicht so viel Glück gehabt.

Dennoch war er mehr als zufrieden, als er am nächsten Morgen, immer noch an Sasori geschmiegt aufwachte, ein Arm um dessen Brustkorb geschlungen und so döste er vor sich hin, bis sein Partner begann sich zu regen.
 

Langsam drehte Sasori sich auf den Rücken, rutschte etwas von ihm weg und sah ihn aus müden, kleinen Augen an.
 

„Morgen“, murmelte Deidara um sein breites Grinsen herum, griff nach einer roten Strähne und drehte sie sich um den Finger.
 

„Du bist hoffentlich nicht so dumm und denkst, dass das funktioniert?“
 

Das Grinsen blieb, obwohl Deidara innerlich aufseufzte. Natürlich wusste er das, zumindest in Bezug auf Sasori. Dafür hatte er zu schnell agiert, aber er war auch nicht gerade für seine unendliche Geduld bekannt.

Also blinzelte er, setzte eine treudoofe Miene auf und schenkte Sasori ein unschuldiges Lächeln.
 

„Ich habe keine Ahnung, was du meinst...“
 

Er konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte sich Sasori herumgeworfen und ihn unter sich gebracht. Deidaras Hände wurden gegen das Bettgestell gedrückt, gehalten von Sasoris nervigen Chakrafäden.
 

„Weißt du nicht?“, fragte Sasori, gefährlich nahe an seinem Gesicht.
 

Deidara widerstand knapp dem Drang, seinen Kopf zur Seite zu drehen, erwiderte den gelassenen Blick und hob sein Kinn.
 

„Nein, weiß ich nicht“, sagte er, jetzt schon etwas spitzer und ihm war bewusst, dass man ihm seine Unsicherheit gerade ansehen konnte. Wehren konnte er sich so nicht, aber eigentlich wollte er das auch nicht. Das hätte dem Plan widersprochen.

Aber machte das überhaupt Sinn, wenn Sasori ihn doch durchschaut hatte?
 

Deidara schluckte, als Sasori sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn legte.
 

„So, so... Und wenn ich annehme? Was dann?“, schnurrte ihm sein Partner ins Ohr und Deidara schauderte. Gut, damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Absolut nicht.

Im Leben wäre er nicht darauf gekommen, dass Sasori von sich aus die Initiative ergreifen würde. Das war einfach nicht seine Art.
 

„Dann... ahm...“ Unsicher brach Deidara ab und räusperte sich, verzog das Gesicht als hätte er in eine Zitrone gebissen.
 

„Wie weit würdest du gehen, um Itachi zu verärgern? Vor allem, was bringt dir das hier, wo er es doch gar nicht sehen kann?“
 

„Ahm...“ An sich hatte Sasori ja Recht, aber Deidara war heute Nacht von seiner Idee so begeistert gewesen, dass er direkt seinen Plan umsetzen und auf keinen Fall bis zum nächsten Tag hatte warten wollen! Das konnte man doch verstehen?
 

Kurz hielt Sasori noch seine Position, bohrte seinen eisigen Blick in Deidaras, bis er leise schnaubte, von ihm herunterstieg und anschließend aufstand.
 

„Beschwer dich hinterher nicht, wenn du die Rechnung für deine Spielchen bekommst. Halt mich da raus, ich habe weder Zeit noch die Geduld für solchen Unsinn!“
 

Damit verließ Sasori das Zimmer und Deidara lag einfach nur noch ein paar Minuten auf dessen Bett und haderte mit sich selbst.

Sasori würde sich nicht von ihm benutzen lassen. Das hatte er aus seinen letzten Worten deutlich heraushören können.

Aber... Nun, er fand seinen Plan immer noch genial. Und wenn er Sasori nicht über die Gebühr reizte... Itachi war ja ein sehr aufmerksamer Mensch, der würde auch kleine Andeutungen verstehen, oder?
 

Grummelnd drehte er sich auf den Bauch und vergrub seinen Kopf in den Kissen.

Das war jetzt gerade wirklich scheiße gelaufen...

Aber aufgeben gehörte noch nie zu Deidaras Stärken, also boxte er einmal hart auf die Matratze, atmete tief durch und sprang dann aus dem Bett.
 

Er würde Itachi trotzdem noch zeigen, dass er so nicht mit ihm umgehen konnte.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sakami-Mx
2014-08-24T08:31:46+00:00 24.08.2014 10:31
Richtig cooles kapi^^ freu mich schon riesig wie es weiter geht xD
Antwort von:  ReWeJuIs
03.09.2014 22:54
Freut mich, dass es dir gefällt!^^


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