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A Winters Tale

von

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Und zum Glück war ich es auch für Dich.

Ganz dumpf hörte ich Charlie nach mir rufen.

Aber das musste ich mir einbilden.
 

Charlie war fort.

Wer wusste schon, ob er je aus Paris zurück kehren würde?

Ich musste mich damit abfinden.

Wo der Schmerz soweit weg war, konnte ich doch endlich loslassen...
 

Da klopfte etwas.

Im nächsten Moment brachte ein Ruck an meinem Finger mich dazu meine Augen zu öffnen.
 

Das konnte nicht sein...

Charlie?!

Verwunderung und Freude überrollten mich wie eine Flutwelle.
 

Herrje, warum konnte ich denn nichts sagen?

Da erinnerte ich mich wieder.

Hier unter der Eisdecke war nur meine Seele.

Mein Körper wartete am Ufer auf mich - und mit ihm mein Charlie.
 

Ein samtenes Band an meinem Finger zog mich zurück in meinen Körper, zurück zu meinem Seelenpartner.
 

Meinen steifgefrorenen Lippen entkam nur ein Wort.

Der Name meines kleinen Lieblings.
 

~~*~~
 

Die nächsten Tage wurde ich von Charlie geradezu in Watte gepackt.

Er hatte mich zu sich nach Hause mitgenommen und Rakan und Sinka gebeten sich um meinen Tempel zu kümmern.
 

Charles kuschelte stundenlang mit mir in seinem Bett, oder auf dem Sofa im Wohnzimmer seines Elternhauses.

Wir aßen gemeinsam mit Charlies Eltern, die gar nichts seltsam daran zu finden schienen, dass wir uns stets an den Händen hielten und keusche Küsse auf Wange und Stirn miteinander tauschten.

Ich traute mich nicht etwas zu sagen, denn ich wollte nicht, dass es aufhörte.

Aber irgendwann mussten wir darüber reden, wie es nun weitergehen sollte.
 

"Ich habe lange und ausführlich mit Deinem Onkel Rakan telefoniert, als Du vor ein paar Stunden auf mir eingeschlafen bist."

Blinzelnd blicke ich von Deinem Schoß aus hoch in Dein Gesicht und drücke meinen Hinterkopf unsicher gegen deinen Bauch.
 

"Schau mich nicht so traurig und unsicher an." grinst Du frech und wuschelst mir sanft durch mein weißes Haar.
 

"Du weißt ich liebe Dich und ich habe eine Möglichkeit gefunden, damit Du Dich sicher genug fühlst mich auch mal ein paar Tage zu entbehren. Außerdem würdest Du dadurch die Unabhängigkeit erlangen, Deinen Tempel für längere Zeit zu verlassen und mich so nach Paris begleiten zu können."
 

Erstaunt blicke ich Dich an und traue mich zu fragen "Wieso hat Rakan das Dir erzählt, aber nicht mir?"
 

"Naja, erstens hat er wohl gehofft, dass Dich das mit uns beiden nicht so aus der Bahn werfen würde, weil ich ja nur ein Mensch bin und zweitens hast Du jetzt, nachdem Du mich zurück hast, noch nicht mit Rakan gesprochen. Ich glaube er denkt Du bist wütend auf ihn, weil er Dich nicht ins Bild gesetzt hat, wegen Deinem Finger und Dich nicht gewarnt hat, was passieren könnte..."
 

Mein wildes Kopfschütteln entlockt Dir ein Lächeln.
 

"Ich weiß." sagst Du nur.

"Das erklären wir ihm später zusammen. Aber jetzt will ich Dich erst mal was fragen."
 

Meine Augenbrauen berühren fast meinen Haaransatz, was wohl wirklich Aufforderung genug ist weiter zu sprechen und Du lächelst, während du fragst "Liebst Du mich so sehr, dass ich Dein sein soll? So sehr wie ich Dich? Würdest Du mich heiraten?"
 

Vollkommen verdutzt starre ich Dich an.

"Ja." presse ich überglücklich hervor und stemme mich hoch um Deine Lippen zu berühren.
 

Sanft treffen sich unsere Münder und wir tauschen einen liebevollen Kuss.

Meine Hände verschwinden in deinen braunen wuscheligen Haaren und genießen deren weiche Textur.

Deine Hände stützen sich auf meine Schultern.
 

"Rakan wird sich um alles kümmern. Die Kleidung, den Zeremonienmeister und den Zeitpunkt. Er gibt uns Bescheid."

Ich nicke nur und sinke in eine Umarmung.
 

Und dann war es schon fünf Tage später so weit.

Charlies Eltern waren leicht erstaunt, aber stimmten zu.

Das war alles was nötig war.
 

Und nächste Woche musste Charlie ja schon zurück nach Paris und seine Ausbildung fortsetzen.

Aber diesmal würde er nicht allein gehen.
 

~~*~~
 

Während der Zeremonienmeister - ein höherer Dämon aus dem Schlangenklan - die heiligen Worte sprach, hatten Charlie und ich uns fest an den Händen.

Die blaue Einfärbung unserer kleinen Finger ging zurück, bis es an unserer beider Finger nur noch ein blaues Band, wie die Tatöwierung eines Rings, war.
 

Nach dem letzten Segnungsspruch warf ich Charlies weiße Haube zurück, um seine zarten Lippen zu küssen.

Beide trugen wir an japanisches Hochzeitsgewand angelehnte Kleidung.

Mein schwarzes Gewand gab einen schönen Kontrast zu Charlies weißem.
 

Und wie auf ein Stichwort begann es nach unserem Kuss zu regnen.

Da die Sonne trotzdem mit aller Kraft schien an diesem eher warmen Wintertag, zog sich ein großer Regenbogen über den Platz.
 

Wir hörten Charlies Mutter flüstern "Wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint, dann findet irgendwo eine Fuchshochzeit statt. Das hat mir meine Mutter mal erzählt. Sie hatte also Recht. Heute heiratet unser Sohn seinen geliebten Fuchsdämon und schon spielt das Wetter verrückt, um einen Regenbogen zu bilden."
 

Charlies Vater, Rakan, Sinka und einige andere anwesende Dämonen konnten ein Lachen nicht zurückhalten.
 

Auch Charlie und ich mussten kichern.
 

Wir würden es gemeinsam schaffen.

Ich würde Charlie so oft wie möglich begleiten, bis er mit seiner Ausbildung fertig war.

Dann würden wir uns um die Eröffnung seines kleinen Schmuckgeschäfts neben meinem Tempel kümmern.
 

Und wenn es an der Zeit war und er mich irgendwann nach langen gemeinsamen Jahren verließ... würde ich ihm nachfolgen.
 

Denn es gab nur eine Liebe für mich.

Nur einen Charlie.
 

So wie es für ihn nur mich gab.
 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Enrico
2015-06-30T09:35:05+00:00 30.06.2015 11:35
Also erst mal finde ich es gar nicht schlecht die Situation nun noch mal direkt mit Narjan erleben zu können. Das ist wesentlich eindrücklicher als zuvor, da man direkt die Gedanken mitbekommt und nicht nur ein Beobachter der Situation ist. Gut gemacht! Allerdings hätte ich gern noch etwas länger den Moment genossen als er aufwachte. Das war dann alles zu schnell abgehandelt.
 
"Ich habe lange und ausführlich mit Deinem Onkel Rakan telefoniert, als Du vor ein paar Stunden auf mir eingeschlafen bist."
Blinzelnd blicke ich von Deinem Schoß aus hoch in Dein Gesicht und drücke meinen Hinterkopf unsicher gegen deinen Bauch.

Hat es eigentlich einen besodneren Grund warum du „DU“ und „Dein“ immer groß schreibst? Soll das irgendwas unterstreichen? Weil normal wäre das alles klein.



Charlies Eltern waren leicht erstaunt, aber stimmten zu.
Das war alles was nötig war.

Und wieder alles sehr perfekt. Nur leichtes erstaunen. Charlie war doch 17 oder? Ist das nicht allgemein etwas sehr jung zum Heiraten? Naja zumindest in heutiger Zeit. Bin ja noch immer nicht ganz schlüssig daraus geworden, in welcher Zeit wir uns befinden. Aber wenn die beiden Heiraten dürfen müsste es ja im 21 Jahrhundert spielen, oder?

Das mit der blauen Markierung am Finger, die scheinbar zu einem Ringsymbol der beiden wird, finde ich mal was neues. ^-^ hat mir gut gefallen.


Das Schlussbild, fand ich dann wieder etwas sehr dramatisch. Mit dem geliebten zu sterben wenn er dann irgendwann mal geht. Ist sicher geschmackssache und nachvollziehen kann ich den Wunsch schon. Aber denkt man in glücklichen Momenten wie diese Hochzeit wirklich schon so weit?

Gruß Enrico
♪♫ Feedback-Club-Kommi ♪♫

Antwort von:  rea_seraph
30.06.2015 12:23
Hallo Enrico, :)

auch zum Schluss noch einmal vielen Dank für all Deine intelligenten und durchdachten Anmerkungen.
Ich habe mir einiges davon zu Herzen genommen und werde es in zukünftigen Stories hoffentlich ein bisschen besser hinbekommen mit den Perspektiven. Auch das großgeschriebene Du, Dich usw. werde ich in Zukunft unterlassen. Das soll nichts betonen, ich habe in meinem Beruf nur verdammt viel Korrespondenz, sodass ich auch in meinen Stories schnell in Anschreiben-Form rutsche. ;)

Schön, dass einige Aspekte meiner Geschichte Dir gut gefallen haben und Du auch immer etwas Positives finden konntest. Das freut mich besonders, weil einige Kommischreiber vor lauter Kritik das Loben vollkommen vergessen.

Oder subjektiv gern alles umschreiben würden und das auch genau so niederschmetternd in ihrem Kommentar vermitteln. Als ob man als Autor nicht wochenlang hin und her überlegt: was man schreiben will, über wen man schreiben will, wie die Charaktere handeln sollen, was das Fazit sein soll?

Es ist nun mal fremdes Gedankengut und ich finde es großartig, wie sehr Du das respektierst. :)

Ich bin ein Fan davon, dass man sich selbst der größte Antagonist ist.
Alle anderen Personen tangieren einen ja nur, wenn man es zulässt.
In meiner Geschichte stand Narjan sich öfter mal selbst im Weg, weil er so ein Fatalist ist.

Es ist zudem einfach seine Art, dass er lieber sterben würde, als allein ohne seinen Kleinen zu sein.
Und Charlie ist so dermaßen gutmütig und nachgiebig, dass es manchmal schon wehtut.
Aber so liebe ich die Beiden. Und so sollen sie auch sein.

Die ganze Geschichte um Moonlight Hills findet in einer Parallelwelt zu unserer statt.
Es verschwimmt die Grenze zwischen Alter Zeit und 21. Jahrhundert.
Daher findet sich Vieles was man auch heutzutage sehen könnte, aber einige Aspekte wie die frühe Heirat ist einfach als Normalität dieser Parallelwelt zu akzeptieren. ;)

Ich hoffe ich konnte noch ein paar Fragen beantworten. :)
Falls noch etwas unklar ist, dann schreib mich bitte gerne an.

liebe Grüße,
Rea
Antwort von:  Enrico
30.06.2015 14:39
Freut mich das ich dir helfen konnte und scheinbar auch die richtigen Worte gefunden habe.
Ich versuche auch immer etwas positives zu formulieren, gerade wenn ich doch recht viel Kritik anbringe. Habe selbst schon oft niederschmetternde Kritik einstecken müssen und es dann sehr ernüchternd gefunden, wenn so gar nichts positives dabei war.

Eine Parallelwelt also. Okay^^, das erklärt dann einiges.
Auch finde ich es gut das du an den Charaktern nicht rütteln lässt.
Manchmal können auch die besten Freunde Prota und Antagonist sein.
Ob man das für sich selbst sein kann, darüber habe ich mir jetzt noch keine großen Gedanken gemacht.
Klar kann man sich selbst im Weg stehen, aber es ist doch etwas anderes wenn einem das Leben oder andere Menschen Steine in den Weg legen, als wenn man nur über die eigenen Füße fällt. Gerade in solchen fremd gemachten Situationen kann man als Autor wunderbar einen Charakter beschreiben, ohne alles erklären zu müssen. Ob jemand z.B. mutig ist oder ein Feigling lässt sich einfach ambesten an einem Antagonisten demonstrieren. Aber ich schweife ab^-^.
Solltest du noch irgendwelche Fragen haben, dann sag ruhig auch bescheid.
Manschmal drücke ich mich doch etwas umständlich aus.
Von: abgemeldet
2014-12-01T20:39:51+00:00 01.12.2014 21:39
Oh wie süß. Die beiden haben also geheiratet. Das freut mich für sie. So werden sie auch vereint sein, wenn sie einmal eine Zeit lang voneinander getrennt sind und Narjan muss nicht wieder leiden.

Ein großer Schritt für beide und doch ein Wunderbarer, vor allem wenn man weiß, dass man nur für einander leben will.

Die beiden werden sicher eine schöne gemeinsame Zukunft haben und ihre Zeit sehr genießen und glücklich sein.
Ein schönes Ende für eine schöne Geschichte.

Auch wenn ich es schade finde das sie schon zu Ende ist. :-)
Antwort von:  rea_seraph
02.12.2014 09:55
Ich danke Dir für Deinen lieben Kommentar!
Wie immer feinfühlig und tiefsinnig. :)
Schön, dass es Dir gefallen hat.
Und ich verspreche Dir es wird noch einen süßen Oneshot als eine Art Fortsetzung geben.
Arbeite schon dran. ;3
liebe Grüße,
Rea


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