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Weiße Rosen

Abschied nehmen bedeutet immer ein wenig sterben.
von

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Der letzte gute Tag vor dem letzten guten Tag

Als Pepper an der Fensterscheibe kratzt, ist bereits die Abenddämmerung angebrochen. Ich bin so froh, dass er erstens, wieder da ist und zweitens, Proviant mitgebracht hat. Ich schiebe das Fenster hoch und lasse ihn rein. Er lässt den Riesenbeutel fallen, den er in seiner Schnauze getragen hat und fängt an, sich ausgiebig zu putzen. "Du warst aber wirklich erfolgreich." Abrupt hört er auf sich zu säubern. "Ich bin nun mal eine Katze.", gibt er zurück. Da ich nicht weiß, was ich sonst tun soll, fange ich an, in mein Schlafzeug zu schlüpfen (natürlich außer Sichtweite von Pepper). Mein Schlafzeug (oder auch Schlafanzug) besteht aus einem, für mich etwas zu großem, supersüßem T-Shirt mit einem großen Pandakopf in der Mitte, der frech die Zunge rausstreckt. Die Ärmel, die halb meine Oberarme bedecken, haben so ein kotzgrün, was meiner Meinung nach nicht zum süßen Pandaköpfchen passt.

Meine Schlafhose ist schwarz, kurz (aber nicht zu kurz) und bequem. Ganz normal eben. Ich gehe wieder zu Pepper, der bereits den halben Proviant aufgefuttert hat, setze mich auf Bett und sehe aus dem Fenster. Auf einmal fällt mir was ein, was ich eigentlich schon vorher hätte tun sollen. Ich habe in meinem Rucksack noch den Steckbrief meines Vaters. Das klingt zwar total 

idiotisch, aber ich könnte Pepper fragen, wo er ihn das letzte Mal gesehen hat. "Du, Pepper?" Er sieht auf. "Kennst du zufällig diesen Mann hier?" Ich nehme den Steckbrief aus dem Rucksack und zeige ihn ihm. Auf einmal macht er einen Katzenbuckel, fängt an zu fauchen und versteckt sich unter dem Tisch. "Sag mal, hast du eigentlich eine Ahnung, wer das ist?", fragt er. 

"Ja, natürlich, sonst würde ich dich gar nicht fragen." 

"Das ist Rothaar-Shanks."

"Oh, das hab jetzt nicht gewusst.", sage ich ironisch. "Ich meine das todernst. Der Typ ist gefährlich. Warum fragst du überhaupt, ob ich ihn kenne?", will Pepper wissen. Wenn ich ihm jetzt sagen würde, dass der rote Shanks mein Vater ist, dann bin ich mir sicher, rast Pepper durch die Wand und kommt nie wieder. 

"Ach, nun ja... ich..." 

Scheiße. Mir fällt echt nichts als Ausrede ein. Pepper kommt langsam unter dem Tisch hervor. "Ist das dein Ernst?"

Was ist mein Ernst?... Oh. Ich hab vergessen, dass er Gedanken lesen kann. Zur Bestätigung nicke ich, ohne aufzusehen. Ich starre nur den Steckbrief meines Vaters an. "Als meine Mutter mit mir schwanger war, ist er... nun ja... abgehauen, oder so was." 

"Ich versteh' schon."

"Hmm... Ich habe ganz vergessen, dass ich in zwei Wochen Geburtstag habe." 

Auf seinen Augen sind nun große Sterne zu sehen. 

"Wie alt wird denn das kleine Momolein?"

"Ich werde achtzehn. Ach ja, nenn' mich gefälligst nie wieder Momolein!!" Beim letzten Satz steigt meine Stimme um drei Oktaven höher. Pepper macht sich ganz klein. "Tut mir leid, Momo..." 

"Schon gut, ich hasse es nur wenn man mich Momolein nennt. Von diesem Kosenamen bekomme ich Ohrenkrebs."

"Ich habe es verstanden."

"Hoffe ich für dich."

Er macht große Augen, doch ich setze nur ein breites Grinsen auf. Ich merke, wie mein Magen (mal wieder) grummelt. 

"Pepper?"

"Hmm..?"

"Hast du noch was zu futtern? Ich will nicht runter, um nochmal angestarrt zu werden. Und glaub mir, das ist ziemlich lästig, wenn du weißt, dass du von allen Seiten angegafft wirst." 

"Bedien dich, bin sowieso satt."

"Du bist so gütig." Und schon bediene ich mich. Fehlt nur noch Reiswein (von zu Hause natürlich). 

"Du trinkst?", fragt mich Pepper auf einmal.

"Ja...", antworte ich mit vollem Mund. "Wo hast du eigentlich das ganze leckere Zeug her?" 

"Ein paar Meilen von hier entfernt ist ein Markt. Da hab ich das Essen ge... ich meine, unerlaubt ausgeliehen."

"Da können wir morgen vorbeigehen und noch ein bisschen Proviant klauen."

"Morgen?"

"Ja, morgen... Wir brechen am nächsten Tag auf."

Ich habe keine Lust die ganze Zeit hier herumzuhängen, den ungenießbaren Reiswein zu trinken und Däumchen zu drehen, nur um zu warten, bis mal eine gute Fee auf einem Einhorn geritten kommt und mir meine Wünsche erfüllt. 

"Wo geht's denn als nächstes hin?"

"Alabasta."

"Dein Ernst? Da ist es doch so heiß und ich fange an, mich zu haaren."

Jetzt fängt Pepper auch noch an, rumzujammern. 

"Schluss mit dem Katzenjammer. Stell dich nicht so an. Genieße noch diesen Tag, denn das ist der letzte gute Tag vor dem letzten guten Tag."

Ich grinse breit, Pepper dagegen, macht es sich einfach nur auf dem Bett bequem und fängt zu schlafen an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  silvernemia
2015-02-07T17:26:08+00:00 07.02.2015 18:26
Du hast dich mal wieder selbst übertroffen!
Das Kapitel find ich iwi besser als die letzten beiden KA wieso...Wahrscheinlich weil es mehr zu lachen gab. XD
Und yay, Alabasta! XDXD
Antwort von:  Robinchen_
07.02.2015 20:46
In den nächsten Kapiteln wird es noch mehr zu lachen geben. :)

Und jaaa Alabasta ist toll *-* :D


Antwort von:  silvernemia
07.02.2015 21:02
Ich freu mich schon darauf! ^^


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