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Mondschattenblume

Sesshoumaru & Rin
von

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Stolz oder Leben

Sesshoumaru merkte, wie sich die verängstigte Rin an ihn klammerte.

Da kam auch schon der erste Pfeilregen – und mit ihm ein Aufschrei von Rin, die ihren Kopf schutzsuchend in seinem Gewand vergrub.
 

Wieder so ein seltsames Gefühl.
 

Der zweite Pfeilschauer – ein knapp neben Rins Körper vorbeisausender Pfeil steckte nun senkrecht im Boden.
 

Er konnte spüren wie ihr Herz unrhythmisch und schnell schlug.
 

„Los, weiter!“ ertönte ein Ruf aus der Menge.

Vermutlich einer der Offizier.

Der InuYokai griff nach seinem Reißzahn Tokijin, zog es jedoch nicht.

Rin, die so nah bei ihm war, würde diese Aura nicht überleben.

Doch Tensaiga konnte keinen Menschen töten!
 

„Rin, geh zu Jaken und flieh.,“ befahl er

„Nicht ohne dich, Sesshoumaru-sama!“ wimmerte Rin.

„Rin, tu was ich sage,“ fuhr Sesshoumaru sie schon fast an.
 

Er schaute ruckartig zu Jaken zurück und der verstand sofort.

„Komm schon Rin!“ rief der kleine Yokai und packte das Mädchen bei der Hand. Rin wollte sich noch widersetzen, doch ein strenger Blick aus den Augen Sesshoumarus und ihr Widerstand brach entgültig.

Dann rannten die beiden los, dorthin, wo etwas abseits vom Zentrum des Geschehens Ah Uhn sich gerade einiger vorwitziger Menschenkrieger mit einem Prankenhieb entledigte.
 

Aus den Reihen der Bogenschützen erklang ein Lachen.

„Ja, gut. So wollen wir das haben! Zielt auf seine Schwachstelle!“
 

Wieder flogen Pfeile.
 

Sesshoumaru machte sich bereit auszuweichen, doch er begriff zu spät.

Diese zielten nicht auf ihn, sondern auf – Rin!
 

Er lief los, doch auch seine übermenschliche Geschwindigkeit vermochte ihn nicht schneller bei Rin eintreffen lassen, als der erste abgeschossene Pfeil. Er erreichte sie nicht mehr rechtzeitig.

Sesshoumaru hörte nur noch einen Aufschrei, als das Mädchen zusammenbrach.

Der Geruch von Blut drang unbarmherzig in seine Nase, ließ keinen Zweifel mehr am Geschehen.
 

„Rin!“

Jaken stürzte vor ihren Körper, um sie zu schützen; seinen zweiköpfigen Stab hoch über den Kopf erhoben, versuchte er, die Menschen mit Feuerstößen auf Abstand zu halten.
 

Sesshoumaru – der nun endlich bei ihnen war – kniete sich neben sie und hob sie mit einem Arm von hinten an. Er merkte, wie sich sein Ärmel mit Blut tränkte, ihrem Blut, als seine Finger auf den Pfeil stießen, der aus ihrem Rücken ragte.

Der InuYokai spürte kaum, wie ihn die Pfeile von hinten trafen und sich in seinen Leib bohrten, der Schmerz nur ein dumpfes, weit entferntes Gefühl am Rande seines Bewusstseins, während er auf das bleich werdende Mädchengesicht hinab starrte, in die Augen, die ihn verwirrt ansahen, auf die Lippen, die vergebens vertraute Worte bilden wollten.

„Sess...“

Sie lebte, aber wie lange noch?
 

„Sesshoumaru-sama!“ schrie Jaken hinter ihm. Eine weitere Reihe Bogenschützen machte sich bereit, einen neuen Pfeilhagel auf sie niedergehen zu lassen.
 

Mit einer schnellen, geschmeidigen Bewegung stand der DaiYokai auf, erhob seine Krallen und verschwand mit rotglühenden Augen in seiner Dämonenaura.

Dabei achtete er darauf, so nah wie möglich bei Rin stehen zu bleiben. Hier, im Zentrum der Energien, würde sie seinen folgenden Angriff möglicherweise überleben.

Um ihn herum sanken Hunderte der Männer tot zu Boden, zerrissen von den dämonischen Energien. Einen kurzen Moment erlaubte er sich, dass Gefühl der Befriedigung auszukosten, das ihn bei diesem Anblick durchströmte.

Dann nahm er Rin auf seinen Arm und rannte los, Jaken und Ah-Uhn im Rücken, ohne darauf zu achten, wohin er lief.
 

Erst weit, weit entfernt von den Menschen, irgendwo in der Wildnis, wurde er wieder langsamer.
 

Alles war getränkt in scharlachrotem Blut.

Sein Pelz, sein Gewand… - Rin.
 

„Sie wird verbluten!“ rief Jaken, der auf Ah-Uhn nur mit Mühe mit dem mörderischen Tempo seines Herrn mithalten konnte.

Sesshoumaru drückte die Kleine näher an sich, in dem verzweifeltem Versuch, die Blutung etwas mit seinem Pelz zu stoppen.
 

Ein Geräusch drang an sein Ohr, kaum mehr als ein wimmerndes Flüstern.

„Sess…“

Er hielt abrupt an.

„Ja Rin, ich bin hier,“ murmelte er.

„Nicht reden.“

Er bemerkte, wie sich ihre Hand an seinem Oberteil festklammerte. Das Wimmern wurde lauter, steigerte sich. Es war, als ob Rin erst jetzt zu spüren und zu begreifen begann, was mit ihr passiert war. Tränen flossen ihre Wangen hinab,
 

Sesshoumaru konnte nicht glauben, das immer strahlende Mädchen so zu sehen.

Er legte sie auf den Boden, in seinen Pelz eingewickelt.

Was konnte er tun? Der Pfeil wies die typischen Befiederung eines Watakuri-ya auf, dessen Widerhaken es unmöglich machten, ihn aus dem Fleisch zu ziehen, ohne riesige Wunden zu reißen. Das würde Rin mit Sicherheit umbringen.

Das seltene Gefühl der Panik drohte in ihm aufzusteigen.

Alles roch nach ihr, ihrem Blut.

Es war furchtbar für ihn!
 

Jaken eilte an seine Seite.

„Wir müssen uns beeilen, wir müssen etwas tun! Vielleicht hat der Pfeil ihre Lunge getroffen? Wenn bei Menschen das Blut in die Lunge einbricht, sterben sie!“

Als ob er das nicht wüsste, doch was sollte er tun?

Bei Dämonen verheilte alles so schnell, aber bei Rin...

Er senkte den Kopf.

„Sesshoumaru-sama, ich weiß, es ist keine Lösung für euch, aber diese Kagome, das Menschenmädchen, das mit eurem Bruder reist, sie ist eine Miko und hat neuartige Heilmethoden. Sie könnte Rin helfen.“, flüsterte Jaken.

„Se…Se…Sess…“, ächzte Rin. Sie wand sich in Schmerzen und Agonie, ihre tränenverschleierten Augen flehten ihn an, ihr zu helfen, ihr diese Schmerzen zu nehmen und alles wieder gut zu machen.

Doch ER konnte ihr nicht helfen.

Er hörte nur wie ihr Herz immer langsamer und schwächer schlug.
 

Keine andere Wahl.

Ja, das hatte er, keine andere Wahl.

Er musste sich entscheiden.

Sein Stolz oder ihr Leben.
 

Sesshoumaru hob Rin wieder auf seinen Arm – sie war inzwischen in das gnädige Dunkel der Ohnmacht gefallen – und nahm die Witterung nach Inu Yasha auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RoseCherie
2015-03-15T14:10:26+00:00 15.03.2015 15:10
Omg so traurig 😱😭
So schön emotional beschrieben, wie Sess wütend und - wie selten - hilflos ist. Aber er tut ja alles um seiner Rin zu helfen 😍

Von:  XxGirlyxX
2015-03-07T17:19:25+00:00 07.03.2015 18:19
Ohnein die arme kleine Rin 😭
Hoffentlich erreicht Sesshomaru die Gruppe noch rechtzeitig 😥
Freue mich schon wenn es weiter geht.
LG XxGirlyxX


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