Zum Inhalt der Seite

A Venetian Tale

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Prolog

Venedig, 1600:

Der Abend brach über die Stadt am Adriatischen Meer herein und tauchte die Stadt in ein warmes Rotgold, welches vom Canale Grande in all seiner Schönheit widergespiegelt wurde. Langsam neigte sich der Somme seinem Ende zu, doch es war noch immer so warm, dass Kinder zu dieser Tageszeit auf den Straßen spielten. Sie versteckten sich zwischen den Kisten, in denen die Händler gerade ihre Waren verstauten oder liefen durch die Gassen, in der Hoffnung, einander zu fangen.

Ihre Mütter standen in kleinen Grüppchen zusammen und unterhielten sich, dabei immer ein Auge auf ihre Kleinen werfend; die Männer saßen an Tischen, die vor den Tavernen standen und tranken Wein oder Bier. Junge Paare saßen zusammen unter großen Bäumen oder an den Rändern der Kanäle.

In diesem Jahr waren die Gemüter in Venedig überschäumend. Viele Florentiner und Römer waren nach Venedig gekommen und hatten ihr Geld bei den zahlreichen Ständen oder in den Kirchen gelassen. Es war ein gutes Jahr für Venedig gewesen.

Junge Frauen liefen lachend durch die Straßen, immer darauf bedacht den Männern, die zusammen an Häuserecken standen, ihre Anmut zu zeigen.

Noch bis zum Anbruch des Abends boten einige Händler ihre Waren feil, noch von weitem konnte man ihr Raufen durch die Gassen hören.
 

Doch all dieses interessierte die Frau nicht, welche im Schatten eines Torbogen stand, welcher den Eingang zu einem großen Marktplatz bildete. Sie hatte die dichten Wellen ihres schwarzen Haares zu einem Knoten im Nacken zusammengebunden, doch sah niemand die Pracht ihrer Frisur, da sie eine dunkle Kapuze über ihren Kopf gezogen hatte. Nur manchmal, wenn sie in den Himmel blickte, wurde man ihrer Augen und Hautfarbe gewahr, welche zeigten, dass sie nicht aus Venedig stammte.

„Erbärmlich“, murmelte sie, als sie in eine der dunklen Gassen trat, welche hinter dem Marktplatz lag- Sie musste einige große Schritte machen, um toten Tieren und allerhand Unrat auszuweichen. Sie raffte ihre Roben und ging ein wenig schneller, bis sie einen der unzähligen Häfen Venedigs erreichte. Dort wartete sie im Schatten. Sie musste bald aufbrechen, der Kapitän ihres Schiffes lief ungeduldig auf der Reling auf und ab. Doch noch konnte sie nicht auf das Boot steigen. Sie wartete. Wartete auf wichtige Informationen. Sie war weit von zu Hause entfernt und freute sich bald wieder den warmen Sand unter ihren Füßen und den Wind in ihren Haaren zu spüren.
 

Die dunkelhaarige Frau schaute erneut in den Himmel. Da sah sie, wonach sie sich ersehnte. Ein Vogel flog direkt auf sie zu und setze sich auf ihre Schulter. Schnell blickte sie sich um: Nur ein betrunkener Mann lag in der Gasse und betrachtete die Flasche in seinen Händen. Perfekt.

Denn der Vogel, welcher sich auf ihrer Schulter niedergelassen hatte, war kein gewöhnliches Tier. Er hatte die Größe eines Adlers, doch das Federkleid und Schnabel waren das Außergewöhnlichste an ihm: Es reichte von Rot über einem warmen Orange zu einem schimmernden Gold, ebenso golden, sie seine Krallen und Schnabel.

Ihr Phönix gehörte zu dem wertvollsten, was sie besaß, sie strich ihm über den Kopf und die Federn, welche aus dem kurzen Gefieder des Kopfes sprossen. Er stieß einen zufriedenen Laut aus, dann sah er sie mit seinen eisblauen Augen eindringend an und teilte ihr die Informationen mit, die zu erfahren sie ihn los gesandt hatte.

Zufrieden nickte die Frau und streichelte ihren Phönix noch einmal über die Flügel, dann löste sich ihr Vogel langsam auf. Staubpartikel verteilten sich im Wind und flogen davon, um sich in ihrer Heimatstadt wieder zu dem wunderschönen Vogel zusammenzusetzen.
 

Die Schwarzhaarige drehte sich um und ging auf das Schiff zu, wo der Kapitän schon ungeduldig auf sie zukam, um ihr mitzuteilen, dass sie aufbrechen mussten.

Marhaba, Lilith. Ihr seid spät-“

Doch die Angesprochene beachtete den Kapitän nicht, sondern ging ohne Umwege in ihre Kabine. Der Mann zuckte mit den Schultern und bedeutete seiner Mannschaft abzulegen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Moonshine-
2015-03-04T13:27:09+00:00 04.03.2015 14:27
Hallo,

Ein schöner Prolog. Du kannst die Atmosphäre sehr gut wiedergeben und man kann sich alles gut vorstellen. Du hast mich jedenfalls neugierig auf mehr gemacht und ich bin gespannt, was die ganze Geschichte hinter dieser Frau ist. :) Außerdem find ich, Venedig ist ein interessanter Schauplatz.

Dein Schreibstil ist angenehm und flüssig, ich hab kaum Fehler gefunden (im zweiten Satz fehlt bei Sommer das R ;). Eine kliiiitzekleine Sache, die wohl mehr eine persönliche Vorliebe ist: welche/welcher benutzt du ein paar Mal, was ein bisschen altbacken klingt. "Der/die/das" reicht vollkommen aus - aber wie gesagt, das ist wohl mehr sowas Subjektives.

Bin gespannt, was du noch so draus machst.
Liebe Grüße
Eli


Zurück