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Bruchlandung in Mittelerde

von

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Streicher

Schweißgebadet wachte ich mitten in der Nacht auf und setzte mich schwer atmend in meinem Bett auf. Fahrig stand ich auf und ging in den angrenzenden Raum. Kurz sah ich mich zögernd um und sah dann Haldir Bogen und dessen Köcher neben der Türe stehen. Beides nahm ich und verließ den Talan. Ich ging ohne Umweg zum Übungsplatz und fing an auf eine der Zielscheiben zu schießen um mich zu beruhigen. Dabei kam ich sehr gut wieder auf andere Gedanken.

„Was machst du hier“, hörte ich eine strenge Stimme, als ich zur Zielscheiben ging und die Pfeile heraus zog.

„Ich wollte nur auf andere Gedanken kommen“, meinte ich ruhig zu Haldir.

„Was ist passiert, du siehst aufgelöst“, fragte er und kam auf mich zu.

„Es ist nicht wirklich“, antwortete ich und wisch seinen Blick aus.

„Natürlich, deswegen schleichst du dich auch mitten in der Nacht nach draußen, nimmst meine Waffen mit und gehst alleine zum Übungsplatz“, meinte er trocken.

„Ich wollte wirklich nur etwas auf andere Gedanken kommen“, meinte ich.

„Na gut dabei kann ich dir helfen“, sagte er und ging, aber kam nach wenigen Minuten wieder. Er warf mir ein Holzschwert zu, dass ich ungeschickt auffing und stellte sich mir gegenüber hin. Auffordernd sah er mich an. Erst zögerte ich griff ihn dann aber an. Er trat einfach zur Seite so das ich ins leere lief. Wütend sah ich ihn an und griff wieder an.

„Lass deine Emotionen nicht die Oberhand gewinnen“, meinte Haldir streng und griff mich an, so das er mich in die Defensive drängte. Hin und wieder ließ er absichtlich eine Lücke offen um mir einen Angriff zu ermöglichen. So trainierten wir und vergaßen dabei völlig die Zeit.

„Seid wann gibt der Hauptmann der Wächter Privatunterricht“, erklang eine fremde Stimme belustigt. Verwundert senkte ich meine Waffe und sah zu der Person. Es war ein Mensch und der Mann sah aus als hätte er die letzte Zeit in der Wildnis gelebt.

„Au“, schrie ich hielt mir den schmerzenden Kopf und drehte mi9ch wütend zu Haldir um der mich anklagend ansah.

„Verdammter Vollidiot was sollte das“, schimpfte ich laut drauf los.

„Was hab ich dir gesagt, zeig Respekt und außerdem habe ich dir nicht gesagt das wir fertig sind“, schimpfte er mit mir. Plötzlich lachte der Fremde und erst jetzt fielen mir die drei Wächter auf die etwas entfernt von uns standen.

„Wie mir scheint hat sich seid meinen letzten Besuch etwas verändert“, meinte der Fremde.

„Das ist Fynn einer meiner Schüler, nur hat er leider keine Disziplin“, erklärte Haldir.

„Disziplin?! Ich kann mich durchaus diszipliniert verhalten“, beschwerte ich mich und beachtete dabei den Fremden nicht im geringsten.

„Dann verhalt dich auch so, den bis jetzt habe ich noch nichts davon gemerkt. Du bist unverschämt und höflich und du stößt anderen bewusst vor den Kopf um sie zu reizen“, kam es im strengen Befehlston von Haldir. Ich sah ihn mit einen wütenden Blick an, aber schwieg lieber, da ich genau wusste das es nicht brachte wenn ich mich weiter mit ihn stritt.

„Er scheint doch ganz vernünftig zu sein“, meinte der fremde und kam auf uns zu. „Er wirkt auf mich einfach noch jung und impulsiv.“

„Wenn es nur das wäre“, seufzte Haldir. „Wenn es sich nur etwas mühe geben würde.“

„Hey ich bin anwesend, falls du es vergessen hast,“ beschwert ich mich lautstark.

„Was hast du den bis jetzt gemacht“, fragte mich der fremde und ich sah Haldir etwas nervös an, da ich nicht sicher war was ich sagen sollte.

„Fynn ist vor ein paar Tagen hier im Wald aufgetaucht und keiner weiß wo er herkommt. Er kann sehr gut mit Pfeil und Bogen umgehen, auch hat er schon eine kämpferische Ausbildung bekommen die aber recht lückenhaft ist“, erklärte Haldir.

„Mhm, du siehst nicht aus wie ein Elb aus Düsterwald oder Bruchtal“, meinte der Fremde nachdenklich und musterte mich eingehend. Plötzlich bat er Haldir um dessen Übungsschwert und sah mich dann auffordernd an. Unschlüssig sah ich zum Hauptmann der nur nickte. Seufzend ergab ich mich meinen Schicksal und nahm Aufstellung. Der Fremde griff mich unbarmherzig an und schnell merkte ich das er in Gegensatz zu Haldir keine Rücksicht auf meine Unerfahrenheit nehmen würde. Angestrengt dachte ich an die Bewegungen die ich zuvor bei Haldir beobachtete hatte und griff selber an, sobald ich dafür eine Möglichkeit hatte. Ich wollte einfach nicht kampflos gegen diesen Fremden verlieren. Bei Haldir war es etwas anderes, schließlich wahr er mein Lehrer, aber bei diesen Menschen erwachte mein Stolz. Meine zuvor unsicheren Angriffe wurden von Minute zu Minute sicherer und kraftvoller.

„Schluss“, sagte Haldir nach einer ganzen Zeit im strengen Befehlston und wir hielten beide inne. Mein Herz raste und mein Atmung war schnell. Erst bei dem besorgten Blick des Fremden merkte ich das meine Schultet von neuen angefangen hatte zu Bluten. Leise fluchend drückte ich die Hand auf die Schulter um die Blutung etwas zu stillen.

„Soll ich mir das ansehen, ich bin in der Heilung unterrichtet worden“, fragte der Fremde freundlich und kam auf mich zu, aber ich schreckte zurück und sah ihn misstrauisch an.

„Du kannst ihn vertrauen“, meinte Haldir beruhigen. Ich sah erst ihn dann den an Fremden und sah mich nach den anderen Wächtern um, die aber wieder gegangen waren. Zögernd zog ich mein Hemd aus und löste den Verband. Kurz musterte mich der Fremde, bat mich dann aber mich an einen Baum zu setzten und sah sich meine Wunde an.

„Sie hat sich entzündet“, sagte er und fing an in seiner Tasche zu wühlen. Er legte etwas stark riechendes auf die Wunde und drückte etwas davon sogar leicht in die Wunde. Dann legte er einen Verband an.

„Du solltest einige Tag nicht mehr mit dem Schwert trainieren und die Schulter schonen. Der Verband sollte zwei Mal am Tag gewechselt werde“, meinte er, als ich mein Hemd wieder an zog.

„Danke“; sagte ich leise und sah beleidigt auf als mir jemand die Haare zerzauste.

„Du hast dich wirklich gut geschlagen, aber du solltest mehr ernst zeigen, dann wirst du sicher einmal genauso gut wie unser Hauptmann Haldir“, grinste der Fremde.

„Wie ist eigentlich dein Name“, fragte ich den Fremden neugierig.

„Entschuldigt meine Unhöflichkeit. Aragorn, aber die meisten nennen mich Streicher“, antwortete er.

„Freut mich dich kennen zu lernen“, entgegnete ich, auch wen ich es nicht so meinte.

„Womit haben wir deine Anwesenheit zu verdanken“, fragte Haldir Streicher.

„Ich habe wichtige Nachricht an Herrin Galadriel“, antwortete er ernst.

„Na den, verdünnisiere ich mich“, meinte ich frech grinsend und wollte gehen, doch wurde ich von Haldir am Kragen gepackt.

„Du bleibst hier, ich will dich nicht wieder im ganzen Wald suchen müssen“, meinte er streng, was Streicher wieder zum lachen bracht. Seufzend nickte ich und ging hinter den beiden her, als sie sich auf den Weg zu Frau Galadriel machten. Wie erwartet, warteten sie und Herr Celeborn schon auf uns im Thronsaal. Sie begrüßten Aragorn freundlich und danach sah Frau Galadriel mich grinsend an, was mich ein wenig nervös machte, da ich an unsere letzte Begegnung denken musste.. Aragorn fing etwas an auf elbisch zu erzählen wovon ich kein Wort verstand. Ich stand schräg hinter Haldir und musterte Aragorn eingehend. Irgendwas an ihn kam mir seltsam vor, so als ob er nicht das war was er vorgab zu sein. So merkte ich erst recht spät das es die drei Elben besorgt machte was sie von Aragorn erfuhren.

„Ihr müsst erschöpft sein. Fynn wird euch euren Talan zeigen und behilflich sein, falls ihr etwas benötigt“, sagte Galadriel. Kurz sah ich sie fassungslos an, riss mich aber schnell am Riemen und verbeugte mich dann respektvoll. Haldir flüsterte mich zu, zu welchen Talan ich Streicher bringen sollte und verließ dann zusammen mit Aragorn die Halle. Wortlos führte ich ihn zu seinem Talan.

„Wenn ihr nichts mehr benötigt werde ich mich zurückziehen“, sagte ich höflich, ohne ihn an zusehen.

„Wartet“, sagte er ernst, während er seine Waffen ablegte. Verwundert sah ich ihn an.

„Wer bist du wirklich“, fragte er mich und sah mir dabei ernst in die Augen.

„Ich weiß nicht worauf sie hinaus wohlen. Ich bin ein Elb, der sich nicht daran erinnern kann wie er hier her gekommen ist“, antwortete ich ihn tonlos.

„Du kannst dich sehr gut erinnern, auch bewegst du dich nicht wie ein Elb, sondern wie ein Mensch“, meinte er ernst. Eingehend sah ich ihn an und beschloss ihn zu vertrauen, da es Frau Galadriel ebenfalls tat.

„Du hast Recht ich beweg mich wie ein Mensch, da ich eigentlich auch einer bin“, sagte ich leise und sah ihn ernst an. Ich erzählte ihn davon was passiert war und das Frau Galadriel, Herr Celeborn und Haldir über mich Bescheid wussten. Nachdenklich sah er mich an.

„Ich bin mir sicher das du irgendeine Aufgabe zu erfühlen hast, die selbst die Herrin Galadriel noch nicht vorhersehen kann“, meinte er ernst.

„Kann schon sein, nur wüsste ich gerne grob was auf mich zu kommt“, sagte ich leise und lehnte mich gegen eine Wand. „Aber ehrlich gesagt gefällt mir das Leben hier in Mittelerde besser als mein altes.“

„Begleite mich, wenn ich in einigen Tagen Lothlorien verlasse, vielleicht findest du dann mehr heraus was deine Aufgabe hier ist“, schlug er vor. Unschlüssig sah ich ihn an.

„Das klingt sehr verlockend, doch habe ich mich doch grade erst bereit erklärt ein Wächter Lothoriens zu werden, auch habe ich mich grade erst mit Haldir und seine Brüdern leicht angefreundet.“

„Du kannst immer noch ein Wächter werden, sehe es doch als eine umfangreiche Ausbildung an. Ich kann dich ebenfalls das kämpfen lehren und so lernst du auch das Leben in Mittelerde kennen. Wenn du hier bleibst kennst du dich zwar hier in Lorien aus, doch weißt kaum etwas über das Leben außerhalb des Waldes“, erläuterte er mich seinen Standpunkt.

„Ich werde mit Haldir und Frau Galadriel darüber reden. Immerhin bin ich ihnen zu Dank verpflichtet. Nicht jeder hätte ein Fremden aufgenommen, so wie sie es getan haben“, entgegnete ich nachdenklich.

„Tut das“, sagte er freundlich und kam auf mich zu. Lächelnd legte er mir eine Hand auf die Schulter. „Nun solltest du aber zurück zum Übungsplatz gehen, bevor Haldir wütend wird, ich komme schon alleine zurecht.“

Ich nickte nur wortlos, verabschiedet mich und ging dann schnellen Schrittes zurück zum Übungsplatz, wo Haldir schon dabei war die zukünftigen Wachen zu trainieren. Nur dieses Mal konnte ich Orophin nirgendwo entdecken.

„Melde mich zurück“, sagte ich grinsend zu Haldir, der zur Antwort nur nickte. Ich setzte mich daraufhin an einen der Bäume und sah den anderen genau beim Training zu. Sie trainierten einige Stunden, bis Haldir eine Pause anordnete.

„Wieso trainierst du nicht mit“, sprach mich einer der Elben an und setzte sich neben mich an den Baum.

„Ich habe einige Tage Trainingsverbot bekommen, da die Wunde an meiner Schulter sich entzündet hat, dadurch das ich sie nicht geschont habe“, erklärte ich ihn freundlich.

„Wovon habt ihr die Verletzung“; fragte er mich neugierig.

„Ich weiß es leider nicht, aber sie sieht nach einer Pfeilwunde aus“, sagte ich nachdenklich.

„Und du kannst dich wirklich an gar nichts erinnern“, fragte er mich.

„An rein gar nichts“, antwortete ich und legte absichtlich etwas Verzweiflung in meine Stimme.

„Willst du heute Abend etwas mit uns trinken. So könnten wir uns alle ein wenig näher kennen lernen“, fragte er mich, worauf ich ihn verwundert ansah. Nachdenklich sah ich zu Haldir, der sich mit einen anderen Elb am unterhalten war.

„Ich denke das wird schon in Ordnung gehen“, meinte ich nach einigen Momenten grinsend.

„Was ist das eigentlich zwischen dir und dem Hauptmann. In deiner Anwesenheit benimmt er sich ganz anders und ich habe vorher noch nie erlebt das er lächelt“, meinte er. „Und Simai erzählte uns das er sah wie ihr beiden durch den Wald gerannt seid, während du sich fasst tot gelacht hast.“

„Ach das, dass war echt witzig“, lachte ich leise. „Aus irgendeinen Grund macht es mir einfach Spaß den Hauptmann aufzuziehen und er nimmt es mir nicht einmal übel. Ich bin mir bewusst das sich niemand anderes ihn gegenüber so verhält, aber man muss ja auch nicht alles verstehen.“

„Du bist seltsam“, meinte der Elb.

„Normal ist doch langweilig“, entgegnete ich grinsend, worauf auch der Elb leise lachte.

„Ich bin übrigens Lothion, stellte er ich vor. Ich nickt nur da mir wieder Aragorn Worte einfielen.

„Fynn, Fynn“, sprach mich jemand laut an, worauf ich verwirrt aufsah. Lothion hatte sich über mich gebeugt und sah mich ein wenig besorgt an.

„Verzeih, ich war in Gedanken“, sagte ich entschuldigen.

„Das habe ich gemerkt. Hauptmann Haldir möchte dir was sagen“, meinte er grinsend. Ich nickte stand auf und ging zu Haldir der mich eingehend musterte.

„Alles in Ordnung“; fragte er mich.

„Mhm“, antwortete ich nur.

„Gut dann geh zu den Ställen und hilf Rumil, dann kannst du dich wenigstens ein wenig nützlich machen“, meinte er ernst.

„Du bist ein verdammter Sadist, dass ist dir schon bewusst“, fuhr ich ihn ärgerlich an.

„Sie es als kleine Rache an“, entgegnete er grinsend. Er drehte mir den Rücken zu um sich wieder mit den anderen zu beschäftigen. Kurz dachte ich nach und fing dann an zu grinsen, machte einen schnellen Satz zu Haldir, zog an der Sehne des Bogens, den er über die Schulter lag und ließ sie zurück schnellen. Laut schrie er schmerzhaft auf. Lachend sprang ich von ihn weg und rannte als wäre der Teufel hinter mir her. Ich brauchte mich gar nicht um zu drehen um zu wissen das der Hauptmann vor Wut kochend hinter mir her lief. In der nähe der Ställe packte mich plötzlich etwas von hinten am Kragen, als ich an einem Baum vorbei lief und riss mich von den Füßen. Hart schlug ich auf den Boden auf und sah Aragorn über mir stehen.

„Jetzt reicht es“, hörte ich Haldir wütend sagen. Ich wollte aufspringen und weiter laufen, wurde aber von Streicher festgehalten.

„Komm schon Haldir, war doch nur ein kleiner Spaß“, sagte ich kleinlaut, doch bei den Blick des Hauptmannes wurde mir klar, das ich dieses Mal nicht ungeschoren davon kommen würde.

„Mir reicht es langsam mit dir, du wirst so lange Rumil im Stall aushelfen, bis ich der Meinung bin das du deine Lektion gelernt hast“, sagte Haldir stinksauer. Ich wagte es nicht zu widersprechen und nickte kleinlaut. Haldir packte mich nicht grade sanft am Oberarm und zog mich grob zu den Stallungen. Streicher folgte uns. Im Stall angekommen sah sich Haldir suchend um, bis sein Bruder mit verwunderter Miene auf uns zu kam.

„Was hat der kleine jetzt wieder angestellt“, fragte Rumil. Haldir erzählte ihn was ich gemacht hatte und ließ mich dabei los. Ganz langsam ging ich Rückwerts, drehte mich nach einen Meter auf den Absatz herum und rannte was das meine Beine her gaben. Ich lief eine ganze Zeit bis ich hinter einem Baum stehen blieb, vorsichtig zurück sah. Nachdenklich sah ich mich um, sah dann den Baum hoch an dem ich stand und kletterte diesen dann geschickt nach oben. Ich klettert bis nach ganz Oben und setzte mich dort auf einen Ast. Immer wieder sah ich nach unten, konnte aber Haldir nirgendwo sehen.



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