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Will-o'-the-Wisp

A little Romantasy
von

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Set fire to the rain

“Bist du eigentlich komplett verrückt geworden? Denkst du, ich werde für diesen Menschen die Verantwortung übernehmen? Wie konnte das überhaupt passieren?“ Shay war stinksauer. Das Gesicht des großgewachsenen blonden Elfen war von Zorn verzerrt. Aiden wollte gerade, zu eine Erklärung ansetzten, doch Shay ließ es gar nicht erst zu. „Du weißt ganz genau wie sehr ich die Menschen hasse und was sie mir angetan haben! Wie kannst du nur so etwas von mir verlangen?“ Langsam wurde es mir wirklich zu blöd, was hatte dieser arrogante Elf nur für ein Problem? „Jetzt beruhige dich mal wieder! Es soll ja nicht für immer sein, sondern nur bis morgen. Außerdem ist er dein Freund, also kannst du ihm auch helfen, wenn er dich braucht!“ verkündete ich lautstark meine Meinung. Shay starrte mich nur bitterböse an, sagte aber nichts darauf. „Bitte Shay! Iona hat noch nie irgendjemanden irgendetwas Böses getan! Sie kann nichts dafür was vor 2000 Jahren irgendwann einmal passiert ist.“ Versuchte Letty ihren Freund zu überreden. Ich versuchte zu erahnen was sich in Shays Gedanken abspielte, er schien mit sich zu ringen. Schließlich seufzte er. „Ich warne dich, Mensch! Wenn du auch nur eine falsche Bewegung machst kann ich für nichts mehr garantieren.“ Damit drehte er sich um und verschwand zwischen den Bäumen.
 

„Das lief doch gar nicht so schlecht.“ Grinsend strahlte Letty mich an. „Gar nicht so schlecht? Der Typ wäre uns beinahe an die Gurgel gesprungen!“ ich konnte beim besten Willen nicht nachvollziehen wie Letty und Aiden diesen unsympathischen arroganten Kotzbrocken als ihren besten Freund betiteln konnten. Auch verstand ich nicht warum die Elfen die Menschen sosehr hassten. Ich habe noch nie von jemandem gehört der Streit mit einer Elfe hatte, die meisten oder eigentlich alle Menschen die ich kenne wissen nicht einmal, dass es sie tatsächlich gibt. „Du darfst das Ganze nicht persönlich nehmen. Harte Schale, weicher Kern. Shay kann auch sehr nett und fürsorglich sein wenn man ihn besser kennt.“ nahm Letty ihren Freund in Schutz; Aiden nickte nur zustimmend. „Naja wenn ihr das sagt...“ auf jeden Fall hatte ich keine große Lust dem Typen so schnell wieder über den Weg zu laufen, aber mir war klar dass das gar nicht anders ging wenn der Elf für uns verantwortlich war.
 

Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, mir das Dorf der Elfen genauer anzusehen. Die „Häuser“ der magischen Wesen bestanden aus Wurzeln, Ästen, Blättern und Gräsern. Manche davon waren in die Bäume gebaut, andere unter Wurzeln und wieder andere säumte einen Weg, der aus großen weißen Steinen bestand und in einen Art Marktplatz endete. Überall hing Blumenschmuck zur Zierde, auch die Gewänder der Elfen bestanden aus Blumen und Blättern. Mitten durch das Dorf floss ein Bach der in allen Regenbogenfarben schimmerte und dennoch kristallklar war. Große Schmetterlinge flogen durch die Luft, deren Flügel in allen Farben und Formen vertreten waren. Es war wunderschön, vor Bewunderung vergaß ich ganz meinen Mund wieder zuzumachen. Die Bewohner des Dorfes waren allesamt gut aussehend, von unwirklicher Schönheit. Ihre Haut war glatt und ebenmäßig und glich weißem Porzellan. Die Haare waren zumeist lang, und kunstvoll frisiert, sowohl die der weiblichen Elfen als auch die der männlichen. Neben diesen eleganten Geschöpfen fühlte ich mich sogleich hässlich und unscheinbar.
 

Irgendwann stieß ich wieder zu Letty und Aiden die darauf bestanden mich mit in Shays Haus nehmen. Obwohl ich lautstark dagegen protestierte zehrten mich die Beiden mit. Der Eingang zu seiner Wohnung lag etwas versteckt hinter einer Wurzel und führte direkt in einen kleinen Hügel hinein. Widerwillig trat ich ein, gefasst darauf gleich wieder vor die Tür gesetzt zu werden. Drinnen herrschte zu meiner Überraschung eine eher gemütliche Atmosphäre. Das Licht das durch die kleinen Fenster fiel erhellte den Raum, und lies alles viel freundliche erscheinen. Der Boden, sowie die Wände bestanden aus dunklem Holz, in der Mitte des Raumes stand ein bunt gemustertes Sofa auf dem wunderschöne glänzende Kissen lagen und einen sehr gemütlichen Eindruck machten. In der Ecke stand ein Regal in dem jede Menge Schriftrollen lagen und sonstiger Krimskrams; am anderen Endes des Raumes stand ein Tisch der mit aufwendigen Schnitzereien verziert war, und um den vier Stühle standen. Ich vermutete dass dies der Esstisch war. Aus diesem Raum führten zwei Türen, die ebenfalls aus dunklem robustem Holz gebaut waren.
 

Plötzlich öffnete sich die einen und Shay kam heraus. Der Elf war in einem Art rotem aufwendig verziertem Bademantel gekleidet und seine glatten blonden Haare fielen ihm über die Schulter. Als er mich sah warf er mir einen abfälligen Blick zu, sagte aber nichts. Ja, wir würden bestimmt sehr gute Freunde werden… „Shay hast du vielleicht etwas zu Essen für uns? Ich habe so einen Hunger!“ jammerte Letty und zupfte ungeduldig an seinem roten Bademantel. Zu meinem Erstaunen huschte dem Elfen ein Lächeln über das Gesicht und er hob Letty hoch und setzte sie auf seine Schulter. „Es ist echt ein Wunder das so kleine Geschöpfe so verfressen sein können. Aiden du hast bestimmt auch Hunger oder?“ Dieser nickte nur während er sich auf Sofa lies. „Dann gehe ich mal etwas holen.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum durch die andere Tür, die wahrscheinlich in die Küche führte. Unschlüssig stand ich herum dann entschied ich mich, mich zu Aiden auf das Sofa zusetzten. Dieser lag der Länge nach mit geschlossenen Augen da, vorsichtig setzte ich mich neben seine Füße. Seine weißen Haare standen in alle Richtungen ab, was mich zum Schmunzeln brachte. Seine Haut leuchtete nur noch schwach, und mir kam es vor als würde es immer schwächer werden. Wenn ich ihn genauer betrachtete war er eigentlich sehr hübsch. Die weichen Gesichtszüge, die schmale Nase und die fein geschwungenen Lippen.
 

„Warum starrst du mich so an?“ vor Schreck zuckte ich zusammen, Aiden grinste. „Ich...äh...ich habe nur Nachgedacht.“- „Über was?“ fragend schaute er mich an, verlegen wich ich seinem Blick aus. „Darüber wie es weitergeht wenn du wieder zurück verwandelt wirst.“- „Naja ich denke mal es wird wieder so wie zuvor. Ich lebe als Irrlicht im Moor und besuche hin und wieder Letty und Shay, oder sie besuchen mich. Du wirst wieder in das Reich der Menschen gehen und froh sein wenn alles wieder „normal“ ist.“ antwortete er schulterzuckend. „Ja, wahrscheinlich hast du Recht.“ Doch irgendwie hatte ich das Gefühl dass es nie mehr so sein würde wie zuvor.
 

In diesem Moment betraten Shay und Letty wieder das Zimmer. Auf seinen Händen trug er ein großes Tablett voll mit verschiedenen Köstlichkeiten. Ich spürte wie mir das Wasser im Mund zusammenlief, durch die ganze Aufregung hatte ich ganz vergessen dass ich schon seit drei Tagen nichts Anständiges mehr gegessen hatte. Aiden richtete sich auf und spazierte zum Tisch hinüber, wo er anfing die Sachen die auf dem Tablett standen, auf dem Tisch zu verteilen während Shay hölzernes Geschirr und Besteck holte. Verstohlen starrte ich auf den Tisch und mein Bauch fing an zu knurren. Während die anderen sich bereits am Tisch saßen, stand ich noch immer beim Sofa, da ich nicht wusste ob ich ebenfalls mitessen durfte, und ich wollte den Elfen auf keinen Fall noch mehr verärgern. „Was stehst du da noch herum, Mensch? Ich halte zwar nicht besonders viel von deinesgleichen aber ich sehe dass du hungrig bist, also setz dich zu uns und iss etwas.“ Shay sah mich zum ersten Mal einigermaßen freundlich an, und ich lies mir das natürlich nicht zweimal sagen.
 

Es gab Brot, Honig, verschiedenes Obst und Gemüse, das aber völlig anders aussah als dies das ich von zuhause kannte, Käse und Milch die wunderbar süß schmeckte. Eine Weile aßen wir schweigend und ich genoss das Gefühl wie sich mein Magen langsam füllte und der Hunger verschwand. Als wir alle satt waren, räumten wir zusammen den Tisch ab, und ich bedankte mich bei Shay für das leckere Essen. Dieser brummte nur etwas unverständliches, aber man sah ihm an dass er sich doch darüber freute.

Bals darauf begann es zu dämmern und wir zündeten im ganzen Haus die Kerzen an. Es klopfte an der Tür, Shay öffnete sie und eine Elfe mit langem schwarzem Haar trat ein, sie berichtete uns, dass Elana zurückgekommen war und nun bereit war mit uns zu sprechen. Mit gemischten Gefühlen zog ich meinen Umhang über und folgte den anderen hinaus. Die kühle Nachtluft strömte mir entgegen und ich atmete tief durch. Hoffentlich gab es einen Weg das Irrlicht wieder zurück zu verwandeln, sonst konnte ich mich auf ein Donnerwetter gefasst machen, und hoffentlich hatte diese Elana nichts gegen mich, denn es wäre mir sehr recht lebend aus der ganzen Sache herauszukommen. Auf einmal blieben alle stehen und ließen sich vor einem großen Baum auf die Knie fallen. Verständnislos sah ich mich um, weit und breit war niemand außer uns zu sehen, und der Baum sah für mich ziemlich normal aus. „Schnell, geh auf die Knie!“ zischte Aiden neben mir. Zwar verstand ich die ganze Aufregung noch immer nicht aber ich gehorchte und ließ mich ebenfalls auf den Boden fallen. Einige Zeit passierte rein gar nichts und ich überlegte ob ich einfach wieder aufstehen sollte.
 

Doch dann hörte ich jemanden flüstern, ich konzentrierte mich auf die Worte aber ich verstand sie nicht. Das Flüstern wurde immer lauter bis komplett davon umgeben war, es war furchtbar unangenehm ich kniff die Augen zusammen und versuchte mir die Ohren zuzuhalten, doch es half nichts, es war als wäre es in meinem Kopf. Verzweifelt griff ich nach Aidens Hand. Aber er war nicht mehr da. Erschrocken öffnete ich die Augen. Es war stockdunkel um mich herum. Mir wurde schlecht vor Angst. Ich wollte dass es aufhörte, ich wollte aufwachen und zuhause in meinem Bett liegen, ich wollte dass mein Bruder bei mir war und mich beruhigte. Plötzlich war es still. Langsam sah ich auf. Vor mir stand eine Frau in einem strahlenden Gewand und einem völlig makellosem Gesicht ohne jegliche Spuren des Alters und doch sah ich in ihren Augen dass sie schon seit tausenden von Jahren auf dieser Welt lebte. „Ich bin Elana“ ihre Stimme klang hell und klar wie eine Glocke. „Mein Name ist Iona und ich bin hier weil…“ – „Ich weiß. Du musst mir nichts mehr erklären. Es ist nicht deine Schuld dass du hier bist, dein Schicksal wurde lange vor deiner Geburt besiegelt. In der Tat gibt es einen Weg, dass Irrlicht wieder in seine wahre Gestalt zurückzubringen, allerdings wird dies erst in ein bis zwei Wochen der Fall sein wenn die Sterne günstig stehen. Dann werde ich mit euch dorthin gehen wo die Verwandlung stattgefunden hat und er wird seinen Willen bekommen aber dafür werdet ihr einen Hohen Preis zahlen müssen.“ Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, doch ehe ich noch etwas sagen konnte war sie verschwunden und neben mir knieten die anderen im Gras.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das Kapi gefallen.
Über Kommis würde ich mich sehr freuen :)
LG Anya <3<3<3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Pamuya_
2015-11-14T20:53:55+00:00 14.11.2015 21:53
Irgendwie erinnern mich die Elfen an "Herr der Ringe", oder an "Drakensang". ^^
Ein hoher Preis für die Rückverwandlung und dann noch wurde es prophezeit? Was geht denn hier ab?!
Na da bin ich mal gespannt, wie die anderen darauf reagieren. Aiden wird nicht gerade begeistert sein, dass da noch so lange warten muss.
Von:  Crazy-Butler
2015-11-11T16:19:35+00:00 11.11.2015 17:19
Badummm...
Die Frau ist fast wie galadriel. Nur dass ich galadriel nicht mag und elena bis jetzt ganz cool finde. ;-)
Antwort von:  anyadulacre
13.11.2015 22:59
Naja das ist doch schon mal was :) Ich weiß selbst noch nicht so ganz ob ich Elana jetzt mag oder nicht ;)
Danke für deinen Kommi <3


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