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Corazón

"Du bist alles für mich"
von

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Der wunderbare Morgen

Ein wunderschöner Morgen...Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien..und irgendwo im Hintergrund konnte ich deutlich was poltern hören, welches wohl aus der Küche zu kommen schien. Ein leichtes Schmunzeln ging für einen kurzen Moment durch meine Mundwinkel. „Das ist bestimmt wieder Cora-San...“, murmelte ich etwas vor mich hin, ehe ich mich entspannt aus meinem Wirrwarr aus dicken Decken wühlte, einen kleinen Blick auf den Wecker erhaschend, welcher sich auf dem schmalen Nachttisch neben meinem großen dunklen Doppelbett befand und mir nur zu deutlich verriet, dass ich noch mehr als eine Stunde hatte, ehe ich meiner Arbeit im etwa eine halbe Stunde entfernten Krankenhaus nachgehen müsste. 5 Uhr Morgens. War das nicht die perfekte Uhrzeit….Mit einer lockeren Bewegung meiner linken Hand, fuhr ich mir durch meine kurzen dunklen haare, ehe ich mich daran machte, mein Bett zu machen und aus meinem hellbraunen Dreitürer Kleiderschrank Klamotten zurecht zu suchen, in der Bewegung inne haltend, als mir einfiel, was heute noch alles auf mich zukam...
 

Mein Blick verfinsterte sich etwas bei dem Gedanken daran, welcher verdammte Hornochse es mal wieder geschafft hatte, zum 3. MAL hintereinander wegen einer Stichverletzung ins Krankenhaus eingeliefert zu werden...Stalking war etwas, was ich überhaupt nicht schätzte und besonders nicht, wenn es auf eine solch selbstzerstörerische Art und Weise vonstatten ging wie in diesem Fall. Und der Kerl um den es hier ging und der mir jeden Tag das Leben zur Hölle, Pardon, die Arbeit zur Hölle gestaltete, hieß Eustass Kid und war mittlerweile auch so bekannt wie ein bunter Hund bei uns um Hospital. Ein raues Seufzen verließ meine Lippen bei dem Gedanken daran, dass die Krankenschwestern ihn bereits hinter meinem Rücken, was ich auch nur durch ZUFALL mitbekommen hatte, als meinen persönlichen Lieblingspatienten bezeichneten.
 

Und als wäre das nicht schon schlimm genug...Dieser Typ zählte leider Gottes auch noch zu den Glückspilzen, mit dem ich vor etwa einem Jahr noch eine Art..:Sex-Beziehung geführt hatte wenn man so will, zu mehr hatte es einfach nicht werden sollen, zumal meine Gefühle bereits eine heikle Geschichte waren. Ich war durchaus kein gefühlloser Mann, die besaß ich durchaus, aber ich zeigte sie nicht jedermann zumindest was gewisse Gefühle anbelangte und bisher war ich damit auch stets gut gefahren. Doch um zurück zum Thema zu driften: Das mit diesem verfluchten Unfallmagneten und Stalking-Liebhaber, war lediglich Befriedigung meiner körperlichen Bedürfnisse gewesen und ein Teil von mir, dem Teil, dem ich des öfteren wäre es möglich einen gewaltigen Tritt zwischen die Beine verpassen wollen würde, hatte sich irrwitziger weise von diesem Rothaarigen Kobold angezogen gefühlt.
 

Wie übel einem doch der eigene Körper in den Arsch treten konnte….

Ich schüttelte ein wenig den Kopf um mich wieder ins Hier und Jetzt zu befördern und schnappte mir mit geschickten Bewegungen einen Bündel Kleider aus dem Schrank bevor ich mich damit im Schlepptau durch die schmalen Gänge der großen Eigentumswohnung in Richtung Badezimmer bewegte, die Geräuschkulisse aus der Küchenregion nach Möglichkeit zu ignorieren versuchend, auch wenn meine zuckenden Mundwinkel verrieten, dass ich mich amüsierte, während ich, im Bad angekommen, die Tür hinter mir auch gleich zuzog. Wie man schon gut genug hören konnte, lebte ich nicht allein in dieser Eigentumswohnung. Ich lebte um genau zu sein mit dem Jüngeren Bruder meines Adoptivvaters zusammen, der seit meinem 7 Lebensjahr, seitdem Tag an dem ich von seinem älteren Bruder adoptiert worden war, auf mich aufpasste, auch wenn es mein „Vater“ ihm nicht aufgetragen hatte. Zu Anfang verstanden wir uns wirklich nicht gerade blendend…
 

Seine Tollpatschigkeit und seine Gefühlsschwankungen mir gegenüber wurden eine regelrechte Tortur und nicht selten kam es vor, dass ich die ein oder andere gewischt bekommen hatte für Dinge...über die ich heute nur grinsen konnte, wenn auch nur innerlich. Donquichotte Doflamingo, so der Name meines Adoptivvaters, hatte alle Hände voll zu tun, unsere permanenten Streitereien und Hetzjagden durch das Anwesen zu ertragen und nicht seine geliebte Fassung zu verlieren, allerdings nicht, wie ihr nun glaubt, aus dem Grund, dass er wütend würde, nein, eher um nicht permanent in unkontrollierte Lachanfälle auszubrechen. Zwei ganze Jahre brauchten wir um miteinander warm zu werden und innerhalb dieser zwei Jahren hatten wir uns bei jeder Gelegenheit selbst am Esstisch mit essen entweder beworfen oder mit Worten die man eigentlich überhaupt nirgendwo in den Mund nehmen sollte...
 

Bis der Tag kam, an dem es sich alles mit einem Mal änderte. Ein nachdenklicher aber auch verhalten warmer Ausdruck legte sich in meine Augen als ich an diesen Tag zurückdachte. Ich saß auf meinem großen Bett und hatte mich mit unzähligen Medizinbüchern zu füttern versucht, auch wenn es mir nicht gut gegangen war. Ich hatte starkes Fieber und Kopfschmerzen und wollte nicht, dass jemand davon erfuhr, was wirklich ein Kraftakt gewesen war, denn bei Kindern meines damaligen Alters war es wirklich sehr leicht anzusehen, wenn es ihnen gesundheitlich nicht gut ging. Ich erinnere mich noch gut daran, dass es wieder Abendbrotzeit gewesen war und wir uns alle wie jeden Abend an den Esstisch gesetzt hatten. Der Tisch war jedes Mal so voll gestellt mit Speisen aller Art gewesen…

Jedenfalls..Auch an diesem Abend blieb das ewige Gezanke mit Corazón, dessen wahrer Name für mich nie eine Bedeutung gespielt hatte, seit jeher kannte ich ihn nicht unter einem anderen Namen als „Corazón“, nicht aus.
 

Wir bewarfen uns mit Speisen, erhoben unsere, in jedem Fall MEINE, Stimme...und als es mir reichte, wollte ich vom Tisch aufstehen und konnte mich nicht mehr halten. Ich war zu schnell aufgestanden und mein krankheitsbedingter Schwindelanfall hatte sich zu melden begonnen und mich von den Beinen geworfen...Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das auch der Moment gewesen war, wo es herauskam das ich krank gewesen war. Jedenfalls hatte mich Corazón zu Bett gebracht und sich wirklich abgehetzt um sich um mich kümmern. Ich war zwar in einem leichten Dämmerzustand aber ich hatte alles mitbekommen. Wie er sich mehrmals lang gelegt hatte beim Versuch mit einer kleinen Schüssel Wasser zu mir ans Bett zu kommen, wie er das selbe Schauspiel mit einem Erkältungstee versucht hatte...Es war ein echtes Trauerspiel für die Augen gewesen. Ich musste kurz bei den Erinnerungen grinsen und schloss die grauen Augen.
 

Als ich irgendwann aber tatsächlich eine kalte und nasse Kompresse auf meiner Stirn liegend hatte und unter den Augenlidern sehen konnte, wie er sich an mein Bett setzte, konnte ich , trotz dessen er mit dem Rücken zu mir saß, das Beben seiner Hände von den Seiten aus erkennen, dicht gefolgt von einem leisen Geräusch, dass sich nach einem Schluchzen angehört hatte… „Law...du leichtsinniges störrisches Kind...Wegen dir rege ich mich nochmal zu Tode auf und kriege einen Anfall nach dem nächsten aber…das du krank wirst, das wollte ich nicht….Hätte ich es nur gesehen das du es bist...hätte ich mich früher um dich kümmern können...“

Ich wusste nicht was es war...Doch..Ich denke, seine Worte haben etwas in mir berührt, gerade weil sie die ersten wirklich gefühlvollen und besorgten Worten gewesen sind, die ich jemals von ihm zu hören bekommen hatte...Vorallem weil er sie wirklich gesprochen hatte. Bei unseren Streitereien, und das war wirklich mehr als lustig eigentlich gewesen, hatte er größtenteils seine verdammten zettel benutzt gehabt um sich auszudrücken...Doch seine Stimme zu hören...in dieser Situation..Und dann so voller Sorge gesprochen...Ja, ich denke es hat mich zutiefst berührt. Jedenfalls sorgte dieses Erlebnis dafür, dass sich unser Verhältnis seitdem sehr stark zu bessern begonnen hatte.
 

Doflamingo, mein Adoptivvater, hatte es ebenfalls mitbekommen und als ich dann 18 wurde und eine eigen Wohnung wollte um mir selbst etwas aufbauen zu können ohne weiter unter den Seidenpantoffeln meines Vaters zu stehen, bekam ich doch tatsächlich eine Wohnung bezahlt. Sogar mit reichlichem Abstand. Der Harken: Corazón wurde mir zugeteilt um auf mich aufzupassen..oder wie ich es wohl eher nannte: um auf IHN aufzupassen, denn dieser Mann, sein gestandenes Alter mal außer acht gelassen, war eine laufende Naturkatastrophe, wenn man nicht auf ihn acht gab. Mich persönlich wunderte es bis heute, wie er es geschafft hatte, einen so hohen Posten bei der Polizei zu bekommen und sich nicht nicht ins Grab zu bringen….
 

Ich beeilte mich mit dem duschen und dem üblichen Prozedere etwas um noch das größte in der Küche retten zu können, denn ich zweifelte nicht daran, das ein gewisser Teil bereits darunter leiden durfte, was auch immer Corazón da drin diesmal zu versuchen schien.

Kurz sah ich zum Spiegel oberhalb meines Waschbeckens. Ich trug einen schwarzen langärmeligen Pullover mit einem leichten Federkragen und einem eigentümlichen Smiley auf der Mitte besagten Oberteils und eine enge graublaue Jeans. Passabel. Mich keines Blickes weiter würdigend, verließ ich schließlich das großzügig eingerichtete Badezimmer um die ebenso große Küche aufzusuchen, nur um wenige Augenblicke später, dann auch schon am Türrahmen stehen zu bleiben und mit einem tiefen Seufzen festzustellen, wie Cora-San sich dabei abmühte Rührei zu machen, wenn man es denn nach dem Experiment im Küchenbereich noch als Rührei bezeichnen konnte. Mutation?
 

Das war eine eher treffende Bezeichnung. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen bei dem Gedanken und mit ruhigen Schritten kam ich auf den hoch gewachsenen und eigentümlich geschminkten Mann zu, dessen braune Augen ich immer wieder nur allzu gerne sah. Reiß dich zusammen, Law, ermahnte ich mich gedanklich und konzentrierte mich mehr darauf, eine Hand an den Oberarm von Cora-San zu legen und ihn sachte von dem Herz zu schieben. „Setz dich an den Tisch, ich mach das lieber weiter, sonst wird das bis morgen nichts“, erklärte ich ihm mit nach oben zuckenden Mundwinkeln. Kurz huschte Überraschung auf sein Gesicht, ehe sich ein schiefes Lächeln auf seine Lippen legte, welches man bei der Schminke nur bei meiner Entfernung erkennen konnte und sogleich spürte ich, wie mein Herz einen Satz tat.
 

Verdammt...Ich wusste nicht wann es angefangen hatte….Aber seit 4 Jahren ungefähr spürte ich diese Veränderung ihm gegenüber und das gefiel mir gar nicht. Denn wenn diese seltsamen Gefühlsausschweifungen nicht wären, hätte ich mich niemals als so verzweifel gesehen mit Eustass in die Kiste zu springen um meine Befriedig- Oh, verflucht, raus mit den Bilder aus meinen Kopf. Ich musste mich kurz fassen als ich beobachtete, wie er sich auf einem Platz niederließ und nach der Tageszeitung griff. Überall auf den Tresen lagen die Schüsseln...und benutztes Geschirr und Pfannenwender...Alles vollkommen verdreckt. Um es kurz zu machen: Es sah aus als hätte eine Bombe in dem Bereich eingeschlagen. Darum würde ich mich wohl noch kümmern wenn ich es zeitlich hinbekam….
 

Es brauchte etwa 20 Minuten als ich zwei Teller mit Speck und Rührei auf dem Tisch fertig stehen hatte und mich nur noch daran machte, Cora-San und mir einen Kaffee an den Platz zu stellen, dabei aus dem Augenwinkel fragend zu ihm sehend, als ich erkennen konnte, wie er sich etwas zu mir streckte und mit der rechten Hand durch meine Haare strich, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Scheiße.. für einen Augenblick hatte ich meine sonst so perfekt eingestellten Gesichtszüge nicht im Griff und meine Augen weiteten sich ein wenig und verdammt, ich konnte sogar eine sehr sehr bekannte Wärme auf meinen Wangen spüren. „Danke, Law“, konnte ich seine leise und tiefe Stimme hören. Mein Herz schlug wie verrückt und ich sah mit einem etwas verkrampften Gesichtsausdruck zur Seite, Hauptsache nicht IHN ansehend. „Schon gut...Das...konnte man sich doch nicht mehr mit anhören“, gab ich mit so ruhiger Stimme wie möglich von mir….Oja..:Der Morgen hatte ja den wunderbarsten Start mal wieder...



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