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Like a worrior

Wenn Krieg die einzige Möglichkeit ist, zu überleben...
von

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Silivren und Amnesie

Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase. Das war ich nicht gewohnt, dar mein Zimmer Zuhause, auf der Westseite des Hauses lag, wo die Sonne erst gegen Abend zusehen war. Deshalb wunderte ich mich im Halbschlaf erst einmal wo ich bin. Langsam schlug ich die Augen auf, und die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Ich bin nicht Zuhause, sondern immer noch im tänzelnden Pony, in meinem eher weniger bequemen Bett (mein ganzer Körper war verspannt). Ich kann nicht leugnen, das ich gehofft hatte, so toll und unglaublich es auch ist in Mittelerde zu sein, dass es einfach nur ein ziemlich realer Traum war, aber da hatte ich falsch gedacht. Langsam setzte ich mich auf und sofort meldete sich mein Magen. Ich hatte ja seit... ja seit wann eigentlich nichts mehr gegessen? Bei meinem äußerst seltsamen Sturz(?) nach Mittelerde war es Mittag gewesen, als mich Butterblüm gestern geweckt hat Abend, also nehme ich an, seit gestern Mittag. Ich konnte mich erinnern das es bei Sonnenaufgang Frühstück gibt, welches ich dringend nötig hatte. Ich stand auf und sah gleich die Schüssel voll Waser, die auf dem Tisch stand, so wie ein Handtuch und ein Brauner Stoffhaufen. Zuerst macht ich mir einen normalen Pferdeschwanz und klatschte ich mir einen ordentlichen Schub Wasser ins Gesicht, dann nahm ich mir den Haufen vor. Offenbar hatte Butterblüm erraten das ich ein Paar neue Sachen brauche, da meine nicht wirklich in die Gegend hier passten. Es war eine braune Stoffhose ein schwarzes Hemd und ein ebenfalls schwarzer Umhang. Schnell zog ich mich um. Seltsamerweise passte mir alles wie angegossen. Den Umhang zog ich wieder aus, nahm ihn über den Arm und lief schnell den Flur entlang und die Treppe hinunter. Als ich unten angekommen bin, stellte ich fest das um diese Zeit weit weniger los war als am letzten Abend. In dem großen Raum saßen nicht mehr als sechs oder sieben Menschen, wahrscheinlich lagen die meisten, die ein Zimmer hatten, mit einem Kater im Bett, oder waren schon wieder weiter gezogen. Ich setzte mich wie am Vorabend an den Tresen, hinter dem Butterblüm schon fleißig am Arbeiten war. Als er mich sah, lächelte er mich an.

"Guten morgen Frau Raen, wie habt Ihr geschlafen?" ich verschweige ihm das mir immer noch alles weh tat und antwortete stattdessen:

"Danke, sehr gut und Ihr?"

"Ebenfalls gut, danke. Wollt Ihr was essen? Ich habe grade erst fertig gereiften Käse auf Lager, wirklich sehr köstlich." ich nickte zur Bestätigung.

"Sehr gerne."
 

Wenige Minuten später saß ich vor einem großen Stück Käse und einem halben Leib Brot, schaffte aber grade mal die Hälfte davon zu essen. Ich unterhielt mich ein bisschen mit Butterblüm, dem das anscheinend immer noch gefiel. Nebenbei dachte ich darüber nach was ich jetzt machen sollte, da ich anscheinend, so sah es zumindest aus, nicht so schnell hier weg komme. Ich ging sämtliche Möglichkeiten durch, bis ich schließlich zu dem Schluss kam, das es wohl das Best wäre zu gucken, dass ich für mich selbst sorgen kann und dann weiter sehe. Darum fragte ich auch irgendwann:

"Herr Butterblüm wissen Sie wo ich hier in der Nähe Arbeit finden kann?" kurz schien er überrascht, sagte dann aber:

"Nun ja, wenn Ihr an der Straße weiter Richtung Westseite der Stadt geht kommt Ihr an einem Schmied und einem Bäcker vorbei, die suchen immer Aushilfen und am Ostende ist ein Schneider, dort könntet Ihr auch mal gucken, ansonsten kann auch ich eine Hilfe bei der Bedienung gebrauchen." Bei dem letzten Teil leuchteten meine Augen auf. In Butterblüm hatte ich jetzt schon einen guten Freund gefunden. Ich strahlte ihn an, was er anscheinend verstand, denn er lächelte zurück.

"Gut, wann kann ich anfangen?" fragte ich und bekam eine schnelle Antwort:

"Wenn Ihr wollt sofort, aber ich warne Euch, es ist anstrengender als es aussieht." ich nickte und nahm die Schürze die er mir hinhielt.

"Ihr könnt hinten mit dem Geschirr anfangen, es ist noch dreckig von gestern Abend." wieder nickte ich nur. Ich sah in die Richtung in die Butterblüm gezeigt hatte und ging auf den Raum zu. Doch bevor ich in hinein ging drehte ich mich um und sagte:

"Nochmal danke für alles Herr Butterblüm und sagt doch bitte nur Raen, ja?"

"In Ordnung, aber nur wenn du nur Butterblüm zu mir sagt."

"In Ordnung." sagte auch ich, lächelte noch einmal und ging dann in den Raum.
 

Der Rest des Tages verlief ziemlich unspektakulär. Am Abend kamen weniger Leute als am letzten und es war weniger zu tun, was aber nicht heist, das es nicht anstrengend war. Als ich später, mitten in der Nacht ins Bett ging fühlte ich mich als wäre ich einen Marathon gelaufen, was gar nicht so abwegig war, da ich die ganze Zeit nur zwischen den Gästen umher gelaufen bin, um Bestellungen anzunehmen oder Bierkrüge zu an die Tische zu balancieren. Das ging die nächsten fünf Tage so weiter, bis Butterblüm mir einen Tag Urlaub gab, mit der Begründung das ich eine Pause verdient hätte. Ich spazierte also ein bisschen in dem kleinen Wald vor der Stadt umher als ich plötzlich ein kleines Licht sah das immer näher kam. Ich wich ein paar Schritte zurück und betrachtete das Licht misstrauisch. Je näher es kam, desto besser konnte man die Umrisse eines Menschen erkennen. Es war eine Frau, mit sehr heller Haut, langen blonden Haaren und einem bodenlangen, weißen Kleid, von der ein helles weißes Licht ausging. Sie war etwa einen halben Kopf größer als ich. Auf mich wirkte sie ziemlich elbisch, aber ihr Gesicht war mir unbekannt. Ich war so gefesselt, dass ich gar nicht merkte, wie ich zwei Schritte auf sie zuging. Einen Meter vor mir blieb sie stehen und sah mich aus ihren durchdringenden, blauen Augen an. Ein paar Herzschläge lang musterte sie mich, bis sie schließlich, mit einer klaren Stimme anfing zu sprechen:

"Mae govannen, Raen Melima. Seit Jahren warte ich bereits auf deine Ankunft und nun bist du endlich da. Früher wäre ich gekommen, hätte sich eine Möglichkeit geboten." Ich war schon wieder total verwirrt. Wer ist das und was zum Teufel will die von mir?

"Wer seit Ihr und wie ist Euer Name?" mein Ton ist schärfer als beabsichtigt, trotzdem spricht sie ruhig weiter.

"Man ruft mich Silivren und wer ich bin, wirst du früh genug erfahren." ein paar Herzschläge sagt keiner von uns etwas, dann ergreift Silivren wieder das Wort:

"Folge mir!" In ihrer Stimme kann man deutlich hören das sie keinen Wiederspruch duldet, trotzdem zögere ich.

"Du brauchst keine Angst zu haben mein Kind." sagt sie nun sanfter und ich folge ihr langsam. Nach ein paar Minuten erreichen wir einen kleinen Bach. Das Wasser sprudelt über die kleinen Steine und bahnt sich schnell fließend seinen Weg. Die Elbin, wie ich soeben an ihren spitz zulaufenden Ohren erkannt hatte, setzte sich auf einen von zwei großen Steinen.

"Setz dich!" fordert sie mich auf und ich tat was sie sagte. Erst nach kurzem Zögern begann sie zu sprechen:

"Du bist von weit her gekommen, um dein Schicksal in diesen Landen zu erfüllen. Eine große Rolle wirst du in der Zukunft spielen, so wie du es in der Vergangenheit getan hast..." ,wieder Schweigen,

"...aber du bist auch eine große Gefahr. In dir steckt das Wissen von dem, was geschehen wird. Wissen ist Macht muss ich dir sagen und wenn es in die falschen Hände gerät, kann es sehr gefährlich werden." beendet sie ihren Satz.

"Woher weist du das alles?" platzt es aus mir heraus. Als Zeichen das ich schweigen soll, hebte sie die Hand.

"Es gibt eine alte Prophezeiung über ein junges Mädchen, welches als Weltenwandlerrin nach Mittelerde kommt um ihr Erbe anzutreten. Weltenwandler sind Menschen, die zwischen unser beider Welten wechseln können. Deine Aufgabe wird nicht leicht sein nin meldir!"

"Was für eine Prophezeiung und welches Erbe? So langsam ergibt das alles keinen Sinn mehr!" ich werde leicht panisch.

"Mach dir keine Sorgen Raen. Du wirst Alles zur gegebenen Zeit verstehen, hab Geduld. Am Besten ist es du gehst jetzt erst einmal zurück und legst dich schlafen, um das was du gehört hast zu verarbeiten." sie steht auf und ich tue es ihr nach. Ich wollte mich grade zum gehen wenden, als sie noch einmal beginnt zu sprechen:

"Es gibt etwas um das ich dich leider bitten muss Raen." ihre Stimme ist ernst und ich frage misstrauisch:

"Um was wollt Ihr mich bitten Silivren?"

"Ich sagte bereits das du eine Gefahr bist und du weist auch warum oder?"

"Nun ja, ich könnte mit meinem Wissen vielen Menschen das Leben retten..."

"...aber du könntest es auch zerstören!" beendet sie meinen Satz hektisch. Es war nicht zu überhören, das sie verhindern wollte, das ich auch nur auf so einen Gedanken kam. Nach einem kräftigen Atemzug sprach sie weiter:

"Ich muss dir die Erinnerrungen an dein altes Leben nehmen, es ist..."

"WAS!" brüllte ich schon fast. Eigentlich war ich nicht so, aber wenn es um meine Familie ging war ich schon immer sehr empfindlich. Wieder hob sie die Hand und ich riss mich zusammen.

"...es ist nur zu deinem Schutz, nicht einmal ich weis was passieren könnte, wenn das Schicksal verändert wird. Außerdem wirst du nur das vergessen was mit dem bevorstehenden Ringkrieg zu tun hat."

"Aber was ist wenn Jemand in Gefahr ist? Zum Beispiel Boromir, er fällt am Amon Hen. Werde ich mich daran erinnern?" Meine Stimme klang unsicher, das hätte selbst ein Ork gehört.

"Das kommt darauf an, ob du ihn retten willst." wieder denke ich nach.

"Also wie lautet deine Entscheidung?" fragt sie nun.

"Na gut, es ist wohl besser so." entscheide ich mich schließlich. Wie sie das machen will fragen will, frage ich erst gar nicht erst, es ist schließlich Mittelerde. Erleichtert atmet sie aus und ich überlege was sie wohl gemacht hätte, hätte ich nicht eingewilligt. Sie stellt sich vor mich und sagt mit ruhiger Stimme:

"Schließe deine Augen!" ich komme ihrer Aufforderung nach und warte was passiert. Ein leises Murmeln geht von ihr aus. Als nach ein paar Sekunden immer noch nichts passiert ist, will ich die Augen schon wieder aufschlagen, doch plötzlich hörte ich eine leise, aber deutliche Stimme in meinem Kopf:
 

"Nai ya ye rîn thinna a minya ad túl, yá se ya amarth hir gar!"
 

Ein plötzlicher Schmerz lässt mich zusammenzucken, ein Stechen genau an meinem Herz. Ich öffne blitzschnell die Augen und suche nach Silivren, aber ich sehe niemanden. Sie war weg, wie in Luft aufgelöst. An der Stelle an der sie eben noch gestanden hatte, war nichts mehr, nur noch ein leichter, weißer Nebel. Ich sah an mir runter, zu meiner Brust wo ich immer noch leichte Schmerzen spürte. Am Besten war es wohl wenn ich erst einmal zurück ging. Doch da fiel mir etwas auf: Ich erinnerte mich noch! Ich wusste immer noch was passieren wird! Also hat es nicht funktioniert, oder doch? Während ich noch nachdachte, machte ich mich auf den Rückweg zum Gasthaus. Das große Holztor der Stadt war schon fast zu sehen, da spürte ich wieder einen stechenden Schmerz und meine Sicht verschwamm. Mir wurde schwindelig und ich hielt mich an einem Baumstamm fest um nicht umzukippen, aber ehe ich um Hilfe rufen konnte wurde mir schwarz vor Augen.
 

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nin meldir = meine Freundin
 

Nai ya ye rin thinna a minya ad túl, yá se ya amarth hin gar. = Möge die Erinnerung verblassen und erst wieder kommen, wenn sie ihr Schiksal gefunden hat.

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Entschuldigt bitte die kleine Verspätung, hab viel um die Ohren. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen und danke, das ihr das Kapitel bis zum Schluss gelesen habt. Ich würde mich über Kommis freuen.

Ganz liebe Grüße, Raen ;)



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