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Like a worrior

Wenn Krieg die einzige Möglichkeit ist, zu überleben...
von

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"Diebesjagt Teil 2" und "eine lange Reise beginnt"

...
 

Ich kann mich kaum bewegen und starre den Schmied an und genau so fassungslos blickt er auch zurück, dann drehe ich mich um und renne auf die Hintertür zu, in der immer noch Streicher steht. Er schlägt die Tür hinter mir zu und wir stürmen über den Platz, gradewegs auf das Stadttor zu. Ein paar der wenigen Leute, die unterwegs waren, versuchten uns den Weg zu versperren oder uns festzuhalten. Wir hechten so schnell wir können zwischen den Leuten hindurch und rennen aus der Stadt.

Ich halte das Schwert fest in der Hand und der einzige Gedanke, der mir durch den Kopf geht ist:

'Mist, alles meine Schuld!'
 

Sie verfolgten uns nicht, aber wir rannten trotzdem noch weiter, durch den Wald, bis auf eine Lichtung, dort hielten wir inne.

"Hatte ich nicht gesagt ' Pass auf'!?" schrie Streicher mich nach einer kurzen Verschnaufpause fast an. Ich senkte den Kopf und balle meine Hand zur Faust. Er hatte Recht, hätte ich besser aufgepasst wäre das nicht passiert.

"Tut mir leid." sage ich kleinlaut. Natürlich entschuldigt das gar nichts, aber ich weiß nicht was ich sonst sagen soll.

"Das sollte es auch!" sagte er schon etwas ruhiger.

"Wenigstens haben sie uns durch die Kapuzen nicht erkannt, hoffe ich zumindest." sagt er mehr zu sich selbst.

"Komm! Ich will den Wald erreicht haben, wenn es dämmert."
 

"Wo gehen wir eigentlich hin?" fragte ich nach einer Weile.

"Weiß ich noch nicht so genau."

"Aha." ich verdrehte die Augen.
 

So machten wir uns auf den Weg nach 'weiß ich noch nicht so genau'. Gegen Mittag konnten wir in der Ferne schon die Baumkronen des alten Waldes sehen. Woher ich wusste, dass er so heißt, weiß ich nicht, aber Streicher hatte es mir nicht gesagt, und so hatte ich den Rest des Tages mit grübeln zu tun. Erst spät Abends machen wir halt. Es war schon seid ca 2 Stunden dunkel und ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Als Strafe für den Vorfall am morgen, durfte ich dann, zu meinem Leid auch noch Nachtwache halten. Auf die Frage, ob das denn unbedingt nötig ist, bekam ich bloß diese sarkastische Antwort:

"Ja es muss sein, schließlich könnten die Bewohner aus Bree immer noch hinter uns her sein!" damit setzte er sich dann mit dem Rücken an einen Baum.

'Er ist also immer noch sauer. Schön zu wissen, das er so nachtragend ist!' zischte ich gedanklich in mich hinein. und setzte mich ebenfalls an einen Baum.

'Andernfalls hat er ja Recht, es ist meine Schuld und ein gutes Recht wütend zu sein, hat er ja auch. Ich hab ihm bis jetzt nur Umstände gemacht und er nimmt mich mit auf Reise, obwohl er mich so gut wie gar nicht kennt und ich gehe mit ihm mit, obwohl ich ihn so gut wie gar nicht kenne.'

Ich muss leise kichern. Für das was ich hier mache, hätte ich von meiner Mutter schon lange eine Strafprädicht bekommen. Mein kichern erstirbt bei dem Gedanken an meine Familie sofort. Ob sie wissen das ich nicht da bin? Vielleicht läuft die Zeit ja gar nicht weiter, und ich wache irgendwann zu Hause auf der Couch auf, als ob nie etwas passiert wäre. Und wenn doch? Vielleicht läuft in den Nachrichten auf der Erde ja grade 'deutsches Mädchen spurlos verschwunden'. Bei dem Gedanken zieht sich in mir alles zusammen. Wenn das wirklich so ist, dann machen sie sich sicher alle Sorgen. Mir steigen Tränen in die Augen, doch ich halte sie zurück.

'Ich werde mir ein Leben hier aufbauen, und wenn es nur aus umherreisen und dem verzweifelten Versuch besteht, zu überleben. Das schwöre ich.' die Worte hören sich zwar ziemlich albern und klischeehaft an, aber ich widerhole sie trotzdem immer und immer wieder in meinem Kopf.
 

Irgendwie bin ich unter meiner Grübelei wohl doch eingeschlafen, denn ich spüre wie ich am morgen mehr oder weniger (eher weniger) sanft wachgerüttelt werde.

"Aufstehen, wir müssen weiter!" höre ich Streichers laute Stimme. Ich öffne die Augen und sehe eine dunkle Gestallt vor mir.

'Irgendwoher kenne ich diese Situation doch.' denke ich ironisch und stehe langsam auf.

"Muss das sein?" frage ich genervt.

"Klar, wie lange wolltest du denn noch schlafen?" ich schnaube als Antwort.

"Ich möchte mal darauf hinweisen, das ein gewisser Jemand mich praktisch dazu gezwungen hat, die halbe Nacht wach zu bleiben!"

"Das hast du wirklich gemacht?" fragt er ungläubig. Ich sehe ihn stockfinster an.

"Ja hab ich." sage ich mit zusammengebissenen Zähnen. Er grinst bloß.
 

Wieder gehen wir querfeldein am Waldrand entlang nach Norden. Irgendwann fängt mein Mangen an zu knurren und ich erinnere mich schmerzlich daran, das ich meine letzte Mahlzeit am Abend zuvor zu mir genommen habe und auch die bestand nur aus ein paar Beeren und Wurzeln. Zuerst hab ich sie mir ein wenig misstrauisch angeguckt, doch sie waren mehlig wie ungekochte Kartoffeln und haben bloß nach Erde geschmeckt, laut Streicher sind sie aber auch sehr nahrhaft und wachsen überall. Ich sollte mir merken wie die Wurzeln aussehen und wo ich sie finde, damit ich auch im Winter etwas zu Essen finde, wenn die meisten Tiere Winterschlaf hielten und es keine Beeren gab.
 

Gegen Mittag hielten wir dann, auf einer Lichtung an. Inzwischen sind wir schon ein Stück in den Wald gelaufen. Nun standen wir still vor ein paar Büschen und lauschten. Worauf weiß ich nicht. Auf einmal rascheln links von uns, an einem Busch, ein paar Blätter. Streicher zieht einen Pfeil aus seinem Köcher, ich will es ihm gleich tun, aber er hält mich zurück und deutet mir stattdessen einen Stein auf den Baum hinter dem Busch zu werfen. Ich sehe mich auf dem Boden um und genau neben mir liegt ein Tischtennisball großer Stein. Ich hebe ihn hoch und sehe Streicher fragend an. Der nickt nur und deutet noch mal auf den Baum. Ich ahne schon was er vor hat und werfe den Stein so genau ich kann. Er prallt genau auf Kopfhöhe an den Stamm. Ich sehe nur wie ein Tier, aufgeschreckt durch das Geräusch des Aufpralls, hinter den Blättern hervor geschossen kommt. Doch noch bevor es den nächsten Baum erreichen kann, fliegt Streichers Pfeil und trifft das Eichhörnchen (wie ich jetzt auch erkannt hab) genau in die Seite.

"Es hat Nahrung für den Winter versteckt. Gut für uns, jetzt haben wir was zu Essen. Übrigens, guter Wurf." meint er und macht sich auf den Weg um Feuerholz zu suchen.

"Und was soll ich jetzt machen?" rufe ich ihm hinterher.

"Dich ausruhen, du siehst völlig erschöpft aus."

'Ja! Schließlich war ich ja auch die ganze Nacht wach!' denke ich bitter und warte das er wieder kommt.

'Vielleicht lässt er mich auch einfach hier sitzen.'
 

Nach unserem Mittagessen, liefen wir weiter nach Westen, tiefer in den Wald hinein. Je weiter wir gingen, desto mehr beschlich mich ein seltsames Gefühl. Als würde ich beobachtet werden. Doch als ich mich umsah, konnte ich niemanden entdecken.

"Ist etwas?" fragt Streicher der meinen verwirrten Blick bemerkt hat.

"Ich weiß nicht, aber ich glaube irgendwer beobachtet uns." sage ich leise.

"Ja, das sind die Bäume." er sagt das, als ob es die natürlichste Sache der Welt wäre.

"Nein, ich bin nicht irre..." sagt er als er meinen Blick sieht der so viel sagt wie: Geht es dir gut?

"...Die Bäume sind sozusagen 'Verwandte' von den Bäumen im Fangornwald. Man sagt die Elben haben sie einst zum Leben erweckt. Sie können miteinander reden und sich auch bewegen." Fangorn? Das kommt mir bekannt vor, aber woher? Aber lebendige Bäume...? Mir entfährt ein kleines glucksen.

"Das glaube ich dir nicht."

"Nicht? Na gut, dann beweise ich es dir irgendwann. Für heute bleiben wir hier, ich kann nicht mit ansehen, wie du müde hinter mir her trottest."

"Ist schon in Ordnung, wir können weiter gehen, es geht schon." und wie auf Kommando muss ich im Anschluss an diesen Satz ausgiebig gähnen.

"Sehe ich." sagt Streicher und grinst.

Wir machen also Rast, doch da ich mich weigere zu schlafen, auch wenn ich es wirklich nötig hätte, übt Streicher mit mir Bogenschießen. Ich soll auf ein etwa kopfgroßes Loch in einem Baum schießen, am Anfang aus 10 Metern Entfernung. Ich bin gar nicht so schlecht. Meine Pfeile fliegen ein paar mal völlig am Baum vorbei, manchmal treffen sie ihn, und ein paar mal fliegen sie sogar in das Loch. Dann wird die Entfernung größer: Etwa 20 Meter.

Diesmal ist es nicht so einfach. Der erste Pfeil, den ich schieße, schlägt Einen Meter unter dem Loch ein.

"Blöde Erdanziehungskraft!" murmele ich zu mir selbst und lege den nächsten Pfeil ein. Dieser trifft aber 20 Zentimeter über dem Loch den Baum.

"Immer schön weiter üben." sagt Streicher zu mir, als wäre ich ein kleines Kind, das versucht lesen zu lernen. Doch es stellte sich heraus, das Bogenschießen, wenn man es einmal konnte, gar nicht so schwer war. Man verfehlt das Ziel nur noch um wenige Zentimeter, wenn man es einmal getroffen hat. Trotzdem hab ich wohl noch Einiges zu lernen.
 

Als es anfängt zu dämmern, zwingt Streicher mich regelrecht dazu, aufzuhören und schlafen zu gehen. Die Worte,

"Du bist müde und musst schlafen." lasse ich nur ohne Widerspruch über mich ergehen, weil es wirklich stimmt und statt irgendeinen Kommentar abzugeben, wie ich es getan hätte wenn ich nicht mit ihm unterwegs wäre und ihm nichts schulden würde, werfe ich ihm einen mehr oder weniger finsteren Blick zu (ich bin zu müde, als das er wirklich etwas aussagen könnte). Ich will mich irgendwo hinlegen, aber bevor ich die Gelegenheit dazu bekomme, ruft er mich zu sich.
 

"Warte kurz und komm mal bitte her! Ich möchte mir dein Schwert mal genau ansehen." ich gehe zu ihm und gebe ihm das Schwert. Er entfernt das Lederband, das um den schmalen Griff gewickelt war. Er ist aus Silber, mit einer langen Parierstange, die sich an den Enden leicht in Richtung der Klinge biegt. Doch das auffälligste war wohl der kleine grün Edelstein, der in den Knauf eingearbeitet war In dem Moment in den er ihn berührt, weiten sich seine Augen und er zieht das Schwert nach kurzem Zögern langsam aus der Scheide. Zum Vorschein kommt eine wunderschöne, messerscharfe, silberne Klinge.

"Das hat nicht der Schmied gemacht, ganz sicher nicht." sagt Streicher nach einer Weile.

"...Und auch kein anderer Mensch." ich denke nach.

"War es ein Elb?" frage ich schließlich.

"Nein, auch kein Elb... aber ich kann dir auch nicht sagen wer oder was es war, obwohl ich mich da eigentlich ziemlich gut auskenne..." er zögert.

"Nimm es erst einmal wieder, aber pass gut auf! Ich weiß nicht was das ist..." er gibt mir das Schwert in die Hand. Doch als ich es berühre durchzuckt mich ein kräftiger Impuls und ich sacke augenblicklich zusammen. Das letzte was ich spüre ist, wie Streicher mich auffängt. Dann wird alles schwarz...

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Hier ein Link, für alle, die sich das Schwert nich ganz vorstellen können:

https://static.boker.de/images/zoom/05uc2942.jpg
 

Das Bild zeigt Gandalfs Schwert Glamdring. Es sieht auch nur ungefähr so aus, wie das Schwert das unsere Protagonistin findet. Deshalb: für alle die nicht wissen, wie sie sich das vorstellen sollen, ist der Link da.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Diesmal hat es, zu meinem Bedauern, zwei Wochen gedauert das Kapitel zu schreiben. Ich muss zugeben das es, für die Zeit die ich dafür gebraucht hab, ziemlich kurz ist, aber ich komme einfach nicht zum schreiben. Da ich aber mit dem nächsten Kapitel schon anfange, kommt das wieder pünktlich, nächste Woche Donnerstag on. Leider sind meine Ferien da schon wieder vorbei, aber da dann auch wieder meine normale Tagesordnung anfängt, werden die Kapitel weitestgehend wieder regelmäßig kommen, versprochen!

Ich hätte übrigens mal eine Frage: Umschreibe ich manche Sachen zu viel? Schreibt mir das bitte mal in die Kommentare, wenn ihr wollt.

Danke fürs lesen!!!
-LG Raen ;) Komplett anzeigen

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