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Sadistic love

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Levi zog die Augenbrauen zusammen. Über was sollten sie reden? Über die Prügel der letzten Wochen? Oder über die Aktion von heute morgen? … Oder der Grund, wieso er ihn hierher geschleppt hatte.

“Über was?”, fragte er und zog die Augen zu Schlitzen zusammen. Er wollte auch nur im Ansatz taff aussehen.

“Ein Angebot.”

Tobias legte ein schelmisches Lächeln auf. Jetzt konnte viel kommen.

“Was für ein Angebot?”

Levi schnaubte. Musste er dem anderen alles aus der Nase ziehen oder würde er anfangen zu reden?

“Hm … eines zu deinem Vorteil … und meinem Vergnügen. ... WinWin-Situation.”

Sein Lächeln wurde breiter und Levis Blick verwirrter. Klare Informationen sahen anders aus.

Tobias stellte sich vor ihn, kniete sich mit einem Bein neben ihn aufs Bett. Levi wollte zurückweichen, wurde aber an der Schulter festgehalten.

“Dein kleiner Arsch dafür, dass wir dich sonst in Ruhe lassen.”

Da war etwas in Tobias Blick, dass Levi Angst machte. Er versuchte die Hand abzuschütteln, dadurch wurde der Griff des Dunkelhaarigen nur fester, wie bei einer Würgeschlange, deren Opfer sich in ihrer Umschlingung wandt. Tobias kam ihm so nahe, dass sich beinahe ihre Nasen berührten. Levi spürte seinen Atem auf seinem Gesicht und roch wieder Alkohol.

“Sag einfach Ja, du hast ohnehin keine Wahl.”

Levi nickte langsam und würde im selben Moment losgelassen. Tobias stand auf und Strecke sich ausgiebig, er schaute auf den Wecker auf dem Nachttisch.

“Du solltest gehen, es wird schon spät.”

Es war nicht die Reaktion die Levi erwartet hätte, nachdem er seinem Angebot zugestimmt hatte.

Levi stand auf und verließ das Haus. Der Himmel war wolkenverhangen, doch es regnete nicht mehr. Es sah aber so aus, als ob es bald wieder anfangen würde. Levi setzte sich langsam in Bewegung, wurde mit jedem Schritt schneller, bis er rannte. Er kam sich furchtbar dumm vor. Wieso hatte er zugestimmt? Oder wollte er nur, dass er ihn losließ?

Abrupt blieb er stehen und atmete tief durch. Er musste ruhig bleiben, es war doch ohnehin nur ein Witz. Morgen würde er sich seine übliche Tracht Prügel abholen können.
 

Dazu kam es erst gar nicht, er kam am nächsten Tag nicht einmal aus dem Bett. Er war klatschnass nach Hause gekommen, da ein weiterer Regenschauer ihn überrascht hatte, noch bevor er daheim angekommen war. Komplett durchgefroren hatte er sich aus seinen nassen Klamotten geschält und mit einem Handtuch im Bad abgerubbelt. Ihm wurde aber nicht mehr warm. Über Nacht kam dann das Fieber.

“Dummer, großer Bruder.”

Rebecca hatte es in der Nacht mitbekommen und war zu ihm gekommen, hatte ihm Wadenwickel gemacht.

“Was hast du nur angestellt, dass du dir so ein Fieber einfängst?”

Sie schüttelte langsam den Kopf. Es war lange her, dass er überhaupt krank war und dann gleich so schlimm. Sie fragte aber nicht mehr nach. Vorsichtig tätschelte sie ihm den Kopf, gab ihm einen Kuss auf die heiße Stirn und flüsterte: “Ich bringe dir deine Hausaufgaben später mit.”

Levi rollte sich auf die Seite, als seine Schwester den Raum verlassen hatte. Ein paar Stunden war er jetzt allein. Seine Schwester war in der Schule und seine Mutter in der Arbeit.

Er seufzte leise und versuchte einzuschlafen, doch er wälzte sich nur ruhelos hin und her. Nachts hatte er nicht viel Schlaf bekommen und jetzt fand er auch keinen rechten Frieden. Wie gestern Nachmittag schwirrten endlos viele Gedanken in seinem Kopf herum. Das Angebot von gestern kam ihm wieder in den Sinn. Was hatte er überhaupt genau ausgemacht? Er rollte sich auf die andere Seite. Eigentlich war er sich gar nicht so sicher.

Es klingelte an der Tür. Einmal, ein zweites Mal, dann wurde Sturm geläutet. Levi zog sich das Kissen über den Kopf. Waren denn nur noch Verrückte unterwegs.

Er raffte sich mühsam auf und schleppte sich die Treppe nach unten. Immer noch klingelte es, mittlerweile mit Unterbrechungen.

Levi öffnete genervt die Tür und erwartete schon alles. Kleine Kinder, die einen Streich spielen wollten, den Postboten, irgendjemand, der einen Notfall hatte. Nur ihn hatte er nicht erwartet.

“Tobias …”

Er wich einen Schritt zurück und wäre beinahe über den Teppich im Flur gestolpert.

“Mein kleiner Knackarsch, wieso bist du denn nicht in der Schule?”

Levi bekam nur unverständliches Gestammel heraus, während er noch einen weiteren Schritt zurücktrat, diesen folgte Tobias aber, legte den Kopf leicht schief und eine Hand auf seine Stirn.

“Du hast ja Fieber”, murmelte er, bevor er ihn zurück drückte und der Tür einen Stoß mit dem Fuß gab, damit diese ins Schloss fiel.

“Du gehörst ins Bett.”

Tobias hatte noch einmal die Hand auf Levis Stirn gelegt, dann trat er an ihm vorbei und sah sich dezent um.

“Wo ist dein Zimmer?”, wollte er wissen, als er sich wieder zu ihm umwandte.

“Oben.”

Tobias nahm ihn an der Hand und zog ihn die Treppe in den ersten Stock hoch. Oben schaute er ihn erst einmal verwirrt an. Das Haus war nicht groß, dennoch gab es einen Flur, von dem mehrere Türen zu einzelnen Zimmer weg gingen.

“Hinten rechts.”

Tobias stieß ein Pfeifen aus, als er das Zimmer des Blonden betrat.

“Hübsch”, meinte er und ließ sich aufs Bett fallen. Levi sank daneben, verkroch sich im nächsten Moment schon unter der Bettdecke. Der Dunkelhaarige sah ihm dabei mit gehobener Augenbraue zu. Nur die Augen spitzten noch unter der Decke hervor. Er hatte die Beine angezogen und saß eigentlich mehr, als dass er lag.

“Hm…”

Tobias stand wieder auf und sah sich um. Levi beobachtete ihn skeptisch dabei. Wenn er nicht krank wäre, hätte er ihn nie ins Haus gelassen. Doch er konnte nichts mehr daran ändern, außer vielleicht ihn aufzufordern, zu gehen.

“Was schaust du mich denn so böse an? Ich werde dir schon nichts tun … Mit meinen Spielsachen gehe ich vorsichtig um.”

Er lächelte schelmisch. Levi krallte sich mit den Fingern in seine Decke, die könnte ihm jetzt nicht einmal ein Bär entreißen.

“Ach komm, hör auf mich so verstört anzuschauen!”

Tobias griff nach der Decke und versuchte sie wegzuziehen, ohne sichtlichen Erfolg.

“Dafür, dass du krank bist, hast du ganz schön Kraft.”

Er ließ das Stück stoff wieder los und sah sich noch einmal um.

“Wieso bist du nicht in der Schule?”, wollte Levi wissen. Eigentlich konnte er sich die Antwort denken.

“Weil ich schwänze”, kam es, wie er erwartete. “Und weil ich mich um dich sorge.” Das hatte er wiederum nicht erwartet.

“Blödsinn!”, zischte Levi. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, er wollte den anderen hier raus haben. Er sollte verschwinden!

Tobias kniete sich aufs Bett und kam auf allen Vieren zu ihm. Leicht legte er den Kopf schief.

“Das Fieber bekommt dir nicht, du bist sonst viel süßer.”

Tobias schmunzelte und legte ihm eine Hand auf die Wange. Levi keuchte, nicht wegen der Berührung, ihm war so furchtbar heiß. Sein Blick verschwamm und er sackte zur Seite.

“Armes Baby”, hörte er den anderen sagen, doch es klang so weit weg.

Er versank in einen traumlosen Fieberschlaf aus dem er erst nach Stunden erwachte.
 

Mühsam hob er die Lider. Irgendetwas hielt ihn umschlungen, etwas schweres. Er versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Sein geschwächter Körper war dazu nur nicht in der Lage. Er keuchte und bemerkte, wie sich das, was ihn so umklammerte, langsam regte. Ein Gähnen war zu hören.

“Mann, hab ich gut geschlafen.

Tobias streckte sich ausgiebig und ließ dabei Levi endlich los.

“Armer Kleiner, du hast ja ganz übel geschwitzt.”

Tobias klang so freundlich und besorgt, Levi war das nicht von ihm gewohnt. Er kannte nur die Tritte und Schläge des Dunkelhaarigen und dabei war er nie zimperlich.

“Wo habt ihr denn ein Bad?”, wollte er auf einmal wissen. Levi konnte das noch überhaupt nicht richtig verarbeiten. Sein Kopf schmerzte und ihm war so heiß.

“Gleich nebenan”, flüsterte er, als der andere seinen Kopf in die Hände genommen hatte und ihn prüfend ansah. Sein Atem ging schwer.

“Ich hol dir was Kühles”, meinte er, drückte ihm einen fast zärtlichen Kuss auf die Stirn und stand auf.

Levi verstand nicht ganz, was in Tobias gefahren war. Wieso war er plötzlich so freundlich.

Kurz darauf kam er wieder, mit einem nassen Waschlappen, den er Levi auf die Stirn legte.

“Hm”, kam es von dem Dunkelhaarigen. Er wischte Levi den Schweiß aus dem Gesicht, das ganz rot war, tupfte etwas den Hals ab. Dann wickelte er ihn wieder in die Decke ein.

“Du solltest weiterschlafen.” - Tobias sah sich suchend um. - “Ich hol dir was zum Trinken.”

Levi bekam das gar nicht mehr richtig mit, da er schon eingenickt war.
 

Erst als seine Schwester heim kam, wachte er wieder auf.

“Hey, Bruderherz, wie geht’s dir?”

Sie fühlte seine Stirn, das Fieber war zurück gegangen.

Etwas verwirrt sah sie sich im Zimmer um.

“War Mam mal zu Hause?”, wollte sie von ihm wissen. Er schüttelte den Kopf. Wusste gar nicht, wie sie darauf kam.

“Hast du dir selber was frisches zum Trinken und einen Waschlappen geholt?”

Wieder schüttelte er den Kopf. Sie hob irritiert eine Augenbraue. Langsam verstand er, auf was sie hinaus wollte.

“Trinken … Waschlappen … Äh … doch … doch habe ich geholt”, stammelte er.

Er wollte nicht, dass sie wusste, dass Tobias hier war. Das musste sie nicht wissen.

“Okay”, gab sie langgezogen von sich. So recht glaubte sie ihm nicht, nahm es aber hin.

“Ich mache dir was zum Essen. Ist Suppe okay?”

Er nickte zur Antwort. Alles war ihm jetzt recht und sein Magen betonte das mit einem Knurren.

“Wenn du Hunger hast, sollte es dir langsam besser gehen.”

Sie lächelte und verließ das Zimmer, er hörte, wie sie die Treppe hinunter ging.

Er ließ sich zurück ins Kissen fallen und legte die Hände auf die Lippen. Wieso erzählte er nicht, dass Tobias hier war? Wieso wollte er nicht, dass es jemand wusste?

Er schüttelte energisch den Kopf. Es war egal und eigentlich interessierte es doch keinen.

Kurz darauf aß er mit Rebecca zu Abend, sie hatte ihm das Essen ans Bett gebracht, auf dem sie jetzt gemeinsam saßen.

“Ich hab’ deinen Unterrichtsstoff von deinen Lehrern geholt, dann verpasst du zumindest nichts.”

“Hm”, gab er von sich und schlürfte seine Suppe. Schule interessierte ihn gerade so gar nicht. Er empfand auch nicht den Drang am nächsten Tag hinzugehen, selbst wenn es ihm besser ginge.

Er seufzte.

“Ist was?”, fragte Rebecca und zog die Augenbrauen leicht zusammen. Er schüttelte schnell den Kopf. Rebeccas Blick drückte aus, dass sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Doch heute gab sie Frieden.

Ohne weitere Vorkommnisse aßen sie auf. Rebecca räumte die Teller zurück in die Küche, brachte Levi schließlich die Schulunterlagen, die sie ihm von den Lehrern mitgebracht hatte und ließ ihn den Rest des Abends allein. Er schaute sich die Blätter einmal durch und verstand ungefähr, was im Unterricht gemacht worden war.

Er wollte sich lieber schlafen legen, als sich um den Unterrichtsstoff zu kümmern. Am nächsten Tag wollte er wieder zur Schule, also sollte er gesund werden. Das Fieber war schon so gut wie weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zebran20121
2017-05-23T10:40:57+00:00 23.05.2017 12:40
Also ich traue dem Frieden nicht, er ist zu nett! Der heckt doch irgendwas aus was nicht gut für Levi enden kann. Ich bin schon gespannt wie es weitergehen wird.

LG Zebran


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