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Only Love

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Uuuhm ... Zeitsprung!
Dieses Mal machen wir wieder einen gewaltigen Sprung nach vorne und befinden uns nun an einer Stelle, die an meiner Vorgänger-FF anknüpft; also sind wir in der Naruto-Zeitrechnung nun in einem Zeitraum zwischen The Last und Narutos Hochzeit. Komplett anzeigen

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Ein Königreich für deine Gedanken

„Urgh.“ Tsunade betrat mit einer Mischung aus Missmut und Ekel ihr ehemaliges Arbeitszimmer. Nun gut, sie hatte in diesem Zimmer Hochprozentiges getrunken und Lotteriescheine ausgefüllt und ja, vielleicht hatte der Raum nicht immer blitzblank ausgesehen, aber … so schlimm konnte es bei ihr nie gewesen sein.

„Verrätst du mir mal, wieso es hier aussieht wie … wie...“

„Wie zu den guten, alten Zeiten der fünften Hokage?“, vollendete Kakashi schmunzelnd den Satz, während er damit beschäftigt war, bestimmte Unterlagen in einem der unzähligen, meterhohen Papierstapel zu suchen.

„Werd nicht frech“, erwiderte sie fauchend. „Ich hatte gedacht, du kommt klar mit dem Job. Wieso hat sich dein Büro innerhalb der letzten drei Wochen in diesen Saustall verwandelt?“

„Na na, so schlimm ist es nicht. Es funktioniert doch alles.“ Triumphierend zog Kakashi die gefundenen Papiere aus dem Stapel und zeigte sie seiner Vorgängerin … ehe der Stapel zusammenkrachte und noch mehr Chaos verursachte. „Oh“, kommentierte Kakashi trocken das Geschehen. „Vielleicht könnten manche Dinge noch verbessert werden.“

Tsunade stemmte unzufrieden ihre Hände in die Hüfte. „Ein Königreich für deine Gedanken. Manchmal wüsste ich wirklich gerne, was eigentlich in dir vorgeht.“

„Ah nein, danke. Ich bin schon Hokage. Ein zusätzliches Königreich wäre mir dann doch zu viel Arbeit.“

„Schön, dass du deinen Humor in diesem Chaos nicht verloren hast.“ Tsunade knackte bedrohlich mit ihren Fingerknochen.

„Nur die Ruhe“, versuchte Kakashi sie zu besänftigen, während er beschwichtigend mit den Händen wedelte. „Es steht momentan nichts Dringendes an, daher habe ich vielleicht die Arbeit ein wenig schleifen lassen. Aber ich versichere dir, alles läuft gut.“ Er ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder.

„Hmm“, Tsunade kreuzte nachdenklich ihre Arme vor der Brust. „Weißt du, was das Seltsame an der Aussage ist?“

„Huh?“, stutzte Kakashi überrascht. „Was?“

„Ich glaube dir. Trotz dieses Anblicks hier.“ Sie ließ ihren Blick über die Unordnung schweifen. „In den vergangenen zwei Jahren hat mich dein Fleiß bei der Arbeit um ehrlich zu sein die ganze Zeit beunruhigt.“

„Was soll das denn heißen?“, entgegnete Kakashi verdutzt.

„Oh, komm schon, ich hatte jahrelang das Vergnügen, deine Missionsberichte zu lesen. Es gab zwar nie etwas zu beanstanden, aber man hat ihnen angesehen, wie lästig dir so etwas ist. Und der gleiche Shinobi stürzt sich als Hokage plötzlich auf den Papierkram? Da muss man doch skeptisch sein.“

„Vielleicht nehme ich meine neue Position einfach sehr ernst?“, konterte Kakashi.

„Und jetzt nicht mehr?“ Tsunade deutete auf den umgefallenen Stapel.

„Erwischt.“

„Also“, fuhr sie geheimnisumwoben fort, „was hat sich in letzter Zeit verändert, dass du wieder dein gewohntes, entspannteres Selbst bist … hmm ...“

Kakashi sah sie abwartend an. Tsunade wollte mit ziemlich großer Sicherheit auf etwas Bestimmtes hinaus. Konnte sie das wirklich ahnen?

„Eventuell hat es ja mit jemandem zu tun, der wieder hier ist und es in den vergangenen zwei Jahren nicht war?“ Sie ahnte es also.

„Ach“, sagte Kakashi, nachdem er so getan hatte, als würde er nachdenken, „du meinst Yamato? Ich bin auf jeden Fall erleichtert, dass er wieder da ist, aber alles andere scheint ein Zufall zu sein.“

Die Miene der fünften Hokage verzog sich wieder. „Nur ein Zufall also?“

Kakashi wollte sie nicht anlügen, doch es war nicht unwahrscheinlich, dass sie hier die falschen Schlüsse zog; besonders da es keine Schlüsse zu ziehen gab.

Natürlich lag es an Yamato. Seit er wieder da war, musste Kakashi sich nicht mehr zwanghaft Ablenkungen suchen und natürlich verbrachten sie Zeit zusammen, sodass die Ablage „Nicht Dringend“ von Kakashi erst einmal keine große Beachtung mehr fand. Dringende und unbedingt notwendige Angelegenheiten erledigte er selbstverständlich sofort, aber alles andere …. Yamato hatte ihn sogar schon darauf angesprochen und freiwillig angeboten, dem Chaos hinterher zu räumen und so gerne Kakashi dies schon angenommen hätte, es gab in Sachen Yamato noch etwas, das ihn beschäftigte. Von der Sache mit den ungeklärten Gefühlen mal abgesehen.

„Du hast Yamato doch durchgecheckt, richtig?“, fragte er Tsunade, die einerseits unzufrieden war, dass ihre Frage übergangen wurde, andererseits neugierig, wohin das Gespräch nun ging.

„Ja. Wieso fragst du?“

„Hast du dabei irgendetwas feststellen können?“

Tsunade hob skeptisch eine Augenbraue. „Nein, er ist gesund.“

„Keine Reste von dem Gift damals oder sonst etwas?“

„Nein, das hat sich abgebaut. Willst du auf etwas Bestimmtes hinaus?“

„Hat er vielleicht etwas erwähnt, was nicht stimmen könnte?“

Kakashi konnte sehen, dass sein Nachhaken Tsunade nicht gerade gefiel. Aber was hatte er sonst für eine Wahl? Yamato selbst sagte ihm nichts, allerdings war Kakashi sich sicher, über irgendetwas gestolpert zu sein.

Etwa eine Woche nach Yamatos Rückkehr hatte Kakashi ihn ganz beiläufig gefragt, ob er wieder Missionen übernehmen will und da hatte er es gesehen: einen Anflug von Unsicherheit in Yamatos Augen.

Ja, natürlich“, hatte der Jüngere geantwortet und seine dezent wackelnde Stimme hatte bestätigt, was Kakashi gesehen hatte.

Yamato hatte ihm erklärt, dass er noch etwas Zeit zum Trainieren bräuchte, ehe er wieder fit wäre, doch – und das hatte Kakashi erst recht stutzig gemacht - er hatte jegliche Hilfe von ihm vehement abgelehnt.

Ich muss alleine trainieren.“

So? Weshalb?“

Weil ich... das ist wichtig, Sempai. Bitte. Lass mich einfach.“

Ist wirklich alles in Ordnung, Tenzou?“

... Ja.“

Das Zögern des Anderen hatte ihn verraten und auch wenn Kakashi ihm selbstverständlich nicht nachspionieren wollte … so hatte er es trotzdem getan. Nur wusste Kakashi nun nicht genau, was er mit dem anfangen sollte, was er gesehen hatte. Er hatte beobachtet, wie Yamato an einem versteckten Fleckchen, fernab der sonstigen eigentlichen Übungsplätze, einen Wutanfall bekommen hatte. Nun gut, es war Yamato, also war es eher ein Frustrationsanfall gewesen.

Wieso geht es nicht? Wieso geht es nicht mehr?“, hatte er ihn immer und immer wieder sagen hören und Kakashi hatte seine Observierung an dieser Stelle abgebrochen, denn ihm war recht schnell ein Gedanke gekommen, was eventuell los war.

Er hatte auf eine andere Antwort Tsunades gehofft. Eine, die seinen Verdacht nicht bestätigen würde.

„Selbst wenn er etwas erwähnt hätte“, fuhr Tsunade fort, „würde das unter meine Schweigepflicht fallen.“

Kakashi lehnte sich siegessicher in seinem Stuhl zurück. „Ich habe mir vor Amtsantritt Shizunes langen und informativen Vortrag über meine Rechte und Pflichten angehört. Ich darf die Schweigepflicht außer Kraft setzen.“

Die Augen seiner Vorgängerin verengten sich zornig. „Nur bei aktiven Shinobi.“

„Oh, dazu gehört er doch.“

„Seit wann wieder?“

„Seit gerade eben.“

Tsunade stemmte wütend ihre Hände in ihre Taille. „Hätte ich gewusst, was für einen Amtsmissbrauch du betreiben würdest, hätte ich meine Wahl noch einmal überdacht.“

„Willst du den Job wiederhaben?“

„Tsk“, fauchte sie. „Na schön. Er hat mir gesagt, dass er Probleme mit seinem Mokuton hat.“

„Probleme?“ Kakashi horchte auf.

„Er kann es wohl nicht mehr anwenden. Körperlich ist er gesund und ein Kekkei Genkai verlernt man nicht, also …“

„Schon gut. Ich verstehe.“ Der amtierende Hokage sank leicht in sich zusammen. „Es ist wohl wahrscheinlich, dass das mit den Ereignissen aus dem letzten Krieg zusammenhängt.“

„Ja, das ist leider mehr als wahrscheinlich. Ich habe ihm gesagt, dass Sakura einige psychologische Therapeuten ausgebildet hat, aber das hat er sogleich abgelehnt. An wen erinnert mich das nur immer?“ Tsunade warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Ich hatte gehofft, er würde wenigstens mit dir reden.“

Kakashi seufzte leise. „Nein, bisher kam da noch nicht viel.“

„Du kennst ihn am besten und ihr seid euch beinahe schrecklich ähnlich. Wenn du irgendeine Idee hast, wie man ihm helfen kann, dann nur raus damit.“

Tatsächlich hatte Kakashi sofort eine Idee. Immer wenn er in seiner neuer Position nicht weiterwusste, fragte er sich: Was würde Minato-sensei tun? Und dieses Mal musste er nicht einmal hypothetische Überlegungen anstellen; Kakashi wusste, was Minato in so einem Fall getan hatte. Es konnte funktionieren, oder schrecklich schief gehen; auf jeden Fall brauchte er das richtige Team für dieses Vorhaben. Als ein paar Tage später ein Auftrag für eine Mission auf seinem Tisch landete, war Kakashi bereit, dem Plan eine Chance zu geben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich liebe Szenen zwischen Kakashi und Tsunade. Komplett anzeigen

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