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Ganzjährige Schreib-Challenge für alle

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Bei Tag und Nacht (von Colours_of_my_mind von Wattpad)

Mitten in der Nacht wache ich auf. In meinen Träumen hat er mich verfolgt. Draußen ist es nebelig, aber ich bin mir sicher ich kann jetzt nicht schlafen.

Also ziehe ich meine Schuhe an und gehe in den Garten. Die alte Schaukel hängt zwischen den Bäumen. Leise quietscht sie im Wind. In meinen Mantel warm eingehüllt, laufe ich auf sie zu und setze mich. Meinem Haus habe ich den Rücken zugekehrt und jetzt schaue ich auf den dunklen Wald. Nur eine Wiese trennt mich zu ihm.

Da höre ich plötzlich ein Geräusch und etwas huscht zwischen den Bäumen im Wald hin und her. Was war das?

Übers Wochenende hatte ich mir vorgenommen hier hin zu fahren. Ganz alleine, nach der letzten Tierschutzdemo haben mich alle gehasst. Bei mir stehen die Tiere eben im Vordergrund.

Ein Junge ist mir bis nach Hause gefolgt, hat Nachmittags an meiner Tür geklingelt und eine tote Ratte davor gelegt. Andauernd bekomme ich Briefe von ihm. Er würde mich nicht mehr aus den Augen lassen und Tag und Nacht bei mir sein. Tag und Nacht? Wie will er das denn anstellen. Nachts bin ich alleine.

Wieder sehe ich wie etwas zwischen den Bäumen hin und her huscht. Also rufe ich in Richtung Wald:,,Hallo, ist da jemand?" Jetzt sehe ich wie dieses Etwas vor dem Waldeingang stehen bleibt. Ist das ein Mensch? Ich dachte ich wäre alleine hier.

Es fällt in eine Position, die ich nicht richtig beschreiben kann und kommt genau auf mich zu gerannt. Schnell springe ich von der Schaukel und laufe in Richtung Haus.

Doch das Etwas holt mich ein und bleibt direkt vor mir stehen. Ist das ein Hund?

Langsam gehe ich ein paar Schritte rückwärts. Der Hund, für was ich es halte, kommt mir hinterher. Aus seinen leuchtenden Augen schaut er mich an. Ich stehe schließlich an einem Baum und kann nicht weiter weg gehen. Das Tier kommt mir immer näher. Jetzt heult es auf. Bei dem Laut muss ich mir die Ohren zu halten. Ich habe es also mir einem Wolf zu tun. ,,Nur die Ruhe bewahren", sage ich zu mir selbst in Gedanken.

Schnell ziehe ich an der Schaukel und halte sie schützend vor mich. Das Tier springt geradewegs auf mich zu. Also haue ich ihm die Schaukel gegen den Kopf. Jaulend fällt der Wolf zu Boden.

Ich renne zu meinem Haus und drehe mich um.

Der Wolf rappelt sich wieder auf. Also gehe ich rein und schließe die Tür. Gerade noch rechtzeitig, bevor er dagegen springt und laut mit den Krallen an der Tür hinunter rutscht.

Ich schließe die Tür vorsichtshalber ab und schaue aus dem Fenster. Der Wolf ist weder zu sehen, noch zu hören. Also mache ich mir einen Tee und setze mich auf den Sessel im Wohnzimmer. Durch die Vorhänge kann ich den Mond erkennen. Es ist Vollmond, nichts besonderes. Den habe ich auch schon öfter gesehen.

Doch plötzlich höre ich wie jemand an der Türklinke, der Haustür drückt. Immer wieder und wieder. Ich halte meinen Tee ganz fest. ,,Er kommt hier nicht rein, ganz sicher nicht", sage ich mir in Gedanken. Das Geräusch will nicht mehr aufhören, bis ich höre das draußen klirrend etwas zu Boden fällt. Die Türklinke ist kaputt gegangen.

Ich renne die Stufen ins obere Stockwerk. Die Treppe erscheint mir endlos. Als ich mich umdrehe, sehe ich, wie die Tür offen steht und vom Wind immer wieder auf und zu geht. Niemand ist draußen zu sehen. Soll ich wieder runter gehen und die Tür zu machen?

Ich atme tief ein und aus und schleiche langsam die Treppe hinunter. In der Mitte bleibe ich kurz stehen. War da wieder ein Geräusch?

Jetzt bemerke ich wie im dunkeln der Wolf durch die Tür rein schleicht. Noch hat er mich nicht bemerkt. Also gehe ich rückwärts die Stufen wieder nach oben.

Plötzlich dreht er sich in meine Richtung. Ich erstarre, vielleicht kann er mich im Dunkeln nicht sehen. Doch mit seinen gelb, leuchtenden Augen starrt er genau in mein Gesicht. Aus irgendeinem Grund hatte es dieser Wolf auf mich abgesehen. Er hechtet die Treppen hoch und bringt mich zu Fall. Da erinnere ich mich, dass der heiße Tee noch in meiner Hand ist.

Ein bisschen was ist schon daraus geschwappt. Schnell nehme ich den Rest und schütte es ihm in die Augen. Erneut jault er auf und ich kann mich befreien. Also laufe ich aus dem Haus und auf die Landstraße. Immer mit der Hoffnung, dass doch noch irgendwer hier rum läuft.

Ich schließe meinen Wagen auf und will mich hinein setzen. Doch als ich die Tür schließe, bleibt er mit seinem Oberkörper dazwischen. Also schalte ich das Radio ein, um ihn vielleicht mit der Musik abzuschrecken. Es ist schließlich nur ein Tier.

Der Nachrichtensprecher begrüßt gut gelaunt den nächsten Morgen:,,Es ist 05:30 und wir begrüßen die ersten Sonnenstrahlen ..."

Plötzlich versucht der Wolf wieder aus dem Wagen raus zu kommen. Als er es schafft, schließe ich erleichtert die Tür und schaue was passiert. Wie ein tollwütiges Tier, rennt er in den Wald und kurz davor sieht es für einen Moment so aus, als würde er wie ein Mensch rennen.

Beruhigt höre ich dem Nachrichtensprecher zu:,,Die alte, verwirrte Dame aus unserem letzten Interview ist immer noch davon überzeugt, dass sie einen Werwolf gesehen hat. Er soll aus unserem Wald raus gelaufen sein und sie bis zu sich nach Hause verfolgt haben. Wir sind uns sicher. So etwas würde ein Tier niemals tun." Ein Werwolf?

Beruhigt, endlich in Sicherheit zu sein, schlafe ich auf dem Vordersitz ein.

Als ich ein paar Stunden später aufwache, liegt ein Zettel auf meiner Windschutzscheibe und klemmt unter den Scheibenwischern. Genervt steige ich aus dem Wagen aus und sehe ihn mir an.

,,Bei Tag und Nacht, ihr Wolf.", steht auf dem Zettel.
 


 

Geschrieben von:  Colours_of_my_mind (von Wattpad)
 

Vorgaben:
 

Genre: Thriller

Figurentypen: Tierschützerin, Werwolf
 

Vielen Dank an Colours_of_my_mind für's Mitmachen! :)



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