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Vergiss mein nicht!

Die Reise des kleinen Elben.
von

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Leumas

Herrje, dieses Kind machte Ladriel wahnsinnig, wie konnte ein kleiner Elben junge nur so viel Energie haben und so schnell wachsen? „Leumas Tinwe setzt dich jetzt sofort auf deinen Hosenboden und iss dein Gemüse.“ Natürlich hörte der Kleine nicht darauf und rannte vor ihm weg.

„Aber nur, wenn du mich fängst Papa.“

Verzweifelt stöhnend rieb Ladriel sich die Nasen Wurzel als gerade die Tür aufging und ein groß gewachsener Elb das kleine Haus am Rande des Waldes betrat.

Na Leumas machst du wieder deinen Papa verrückt?“ Begrüßte der Mann denn kleinen Elben zuerst, welcher sofort auf ihn losstürmte und dessen Beine umarmte. „Onkel Yoraaaan.“

Oh Mann, wie oft hatte er Tinwe gesagt, dass er nicht so stürmisch sein sollte, doch egal was er sagte, Tinwe liebte Yoran einfach… „Tinwe du sollst ihn doch nicht so nennen und jetzt lass ihn bitte los…“ Entschuldigend sah er zu Yoran und nahm Tinwe schließlich selbst auf den Arm, damit er nicht noch einmal auf die Idee kam, Yoran so anzuspringen.

 „Ist schon gut Ladriel. Ich habe euch übrigens etwas mitgebracht, ich weiß doch, wie gern Tinwe Süßes ist.“

Er hatte doch nicht? Doch er hatte, Ladriel konnte sehen, wie Yoran ein kleines Glas mit Goldgelber Flüssigkeit hervorholte und sofort fing Tinwe auf seinen Arm so wild an zu strampeln, dass er ihn runterlassen musste und er sofort zu Yoran lief und sich das Glas von ihm annahm, während er immer wieder freudig „Honig, Honig“ rief, ehe er damit auf ihn zu gerannt kam, wobei ihm das Glas fast vor Aufregung zu Boden gefallen wäre… „Papa, Papa darf ich ein Brot mit Honig haben?“

Am liebsten hätte Ladriel, nein gesagt, aber er konnte seinen kleinen Tinwe einfach nichts abschlagen… „In Ordnung, aber nur, wenn du endlich dein Gemüse auf isst…“

Der Kleine nickte freudig und lief sofort wieder zurück zu seinem Platz, wo er schnell damit begann sein, so verhasstes Gemüse zu essen.

 

„Er ist schon wieder gewachsen oder? Euch scheint es gut zu gehen, oder kann ich irgendetwas für euch tun? Braucht ihr irgendetwas? “

 

Wie jedes Mal, wenn, Yoran diese Frage stellte und dies tat er immer, wenn er sie besuchte, versuchte Ladriel abzulenken, denn ihm war es unangenehm, wenn der andere noch mehr für sie tat als ohne hin schon. „Ja… Ja, ich glaub, er hört gar nicht mehr auf zu wachsen, dabei verschmäht er so oft sein Gemüse, nicht wahr Tinwe?“ Liebevoll wuschelte Ladriel seinen Sohn durch die Haare, der endlich seinen Teller leer gegessen hatte.

„Stimmt gar nicht Onkel Yoran, siehst du?!“ 

Freudig hielt der kleine seinen leeren Teller hoch und Ladriel verkniff es sich, seinen kleinen darauf hinzuweisen, dass es nicht nur zählte, wenn er seinen Teller nur leer aß, wenn Yoran da war… Denn der junge vergötterte diesen, er war so etwas wie sein persönlicher Held, immerhin hatte er seinen Papa und ihn vor 5 Jahren gerettet.

5 Jahre… 5 lange Jahre und er konnte sich noch immer nicht erinnern, was vor dem Tag gewesen war, als er damals in Bachtal erwacht war und nicht mehr wusste, wo oder wer er war…

Bis auf das was Yoran ihn erzählt hatte, nämlich das er ihn bewusstlos an den Grenzen von Bachtal gefunden hatte… Ladriel konnte sich noch genau daran erinnern, wie viel Angst er damals gehabt hatte und wie, wie sehr Yoran sich damals um ihn gekümmert hatte, genauso wie er es noch immer tat.  Selbst bei Tinwes Geburt hatte er ihm beigestanden, ihnen sogar dieses Haus besorgt und sah immer wieder nach ihnen, mehr noch brachte ihnen jedes Mal Dinge aus Bachtal mit, die er nicht selbst anbauen oder im Wald sammeln konnte… Und für all das hatte er nie eine Gegenleistung erwartet, sein einziger Wunsch war es gewesen, Tinwe seinen Namen geben zu dürfen, und natürlich hatte Ladriel ihn diesen Wunsch damals gewährt. Und dennoch fragte Ladriel sich immer wieder, wieso Yoran das alles für sie tat? Immerhin waren sie bis zu diesem Tag damals fremde gewesen… Und dennoch behandelte Yoran sie, als, als wenn sie ein Teil seiner Familie…

 

„Bekomm ich jetzt mein Honig Brot Onkel Yo-Yo?“

Riss Tinwe, Ladriel aus seinen Gedanken, doch noch bevor er etwas sagen konnte, war

Yoran bereits aufgestanden und hatte sich Brot und ein Messer genommen.

„Na klar Leumas, aber teil dir denn Honig gut ein, ich fürchte, ich habe ihn nächster Zeit kaum Zeit, euch zu besuchen, wir erwarten besuch und mein Vater erwartet, dass ich anwesend bin.“

Besuch? Kamen etwa andere Elben nach Bachtal? Ob sie etwas über ihn und seine Vergangenheit wissen könnten? Ladriel war zwar glücklich über sein Leben mit Tinwe, aber er hatte immer wieder das Gefühl, das ihm etwas fehlte… ein Gefühl, das er sich immer wieder damit erklärte, das er Tinwes Vater wohl vermisste… Dabei konnte er sich an diesen, so sehr er es versuchte, nicht erinnern… Alles, was er fühlte, war dieses Gefühl von Wehmut, weil er sich vermutlich nie wieder würde erinnern können… Diese Hoffnung hatte er einfach schon vor so vielen Jahren begraben, um sich und um Tinwes willen….

 

„Onkel YO YO wieso sieht Papa so traurig aus?“

 

Ertappt sah Ladriel auf und tat gespielt so als würde er schmollen… „Vielleicht bin ich ja nur neidisch auf dein tolles Honig Brot?!“

Sofort stand Tinwe mit seinem Brot in der Hand auf und eilte zu ihm.

„Hier Papa, du kannst meins haben, ich bin eigentlich schon ganz Dolle satt…“

Lächelnd beugte Ladriel sich zu seinem Sohn. „Behalt du mal dein Honig Brot Tinwe, aber vielleicht lässt du mich ja mal Abbeißen.“ Der Kleine schien kurz zu überlegen, lächelte dann aber vermutlich war er froh, sein Honig Brot doch selbst essen zu können. Freudig hielt er Ladriel, die kleine Schnitte hin und dieser bis eine winzige Ecke ab, ehe er seinen kleinen Augenstern einen Kuss auf die Stirn gab. Der Kleine war wirklich wundervoll, wenn er nicht gerade einmal wieder seine aufmüpfigen Phasen hatte, war er wirklich das Licht seines Lebens. Zärtlich strich er seinem Schatz über den Kopf.

„Danke Tinwe, aber jetzt setzt dich bitte wieder an den Tisch, ich habe dir schon mal gesagt, du sollst nicht mit essen durch die Gegend laufen.“ Der Kleine nickte und lief wieder zurück an seinen Platz, wo er begann, freudig sein Honig Brot zu essen.

 

„Du hast mir meine zweite Frage noch gar nicht beantwortet Ladriel.

Gibt es noch etwas, das ihr braucht? Ich könnte morgen jemanden schicken.“

 

Verdammt, Ladriel hatte gehofft, das Yoran, das nicht mitbekommen hätte, doch anscheinend hatte er kein Glück, also versuchte er stattdessen schnell abzulenken… „Nein, nein, wir haben wirklich alles. Ich, ich hole kurz Wasser, du möchtest doch auch sicher einen Tee nicht wahr? Du reitest immer extra für uns so lange…“ In der Tat war er Palast, zumindest zu Fuß fast einen halben Tagesmarsch entfernt und auch wenn es zu Pferd schneller ging, so war es Ladriel unangenehm, dass der ältere immer so viel für sie tat… Schnell wandte er sich zur Tür, ehe er denn anderen hinter sich lachen hörte.

„Ein Tee klingt wundervoll vor allen aus deinem tollen Kräutergarten, aber wenn du schon einmal draußen bist, dann bring mir doch bitte denn Inhalt meiner rechten Satteltasche mit ja?!“

Er hatte doch nicht?! Draußen stellte Ladriel kurz denn Krug auf den Rand der kleinen Brunnen neben dem Häuschen ab und ging zu dem großen weißen Schimmel, das freudig wirte, als es ihn sah. Schnell zog Ladriel eine Möhre aus seiner Kitteltasche, welcher er am Morgen extra für das wundervolle Tier dort deponiert hatte. Das Pferd mümmelte freudig das knackige Gemüse und kurz schoss es Ladriel durch den Kopf, wie wundervoll es wäre, wenn Tinwe sein Gemüse doch genauso freudig verputzten würde wie dieses prachtvolle Tier.

Zärtlich klopfte er dem Pferd kurz auf seinen Hals, ehe er sich traute, an Yorans Satteltasche zu gehen und das große Braune packet herauszunehmen. Er hatte also doch… Freudig drückte Ladriel das packet an seine Brust, er wusste, was es enthielt. Bücher und etwas Pergament. Dabei war dieses so teuer und doch, doch brachte Yoran ihn oft, welches mit, damit er, wie er es bereits in Bachtal getan hatte, seine Gedanken und träume aufschreiben konnte, von denen er hoffte, irgendwann etwas zu erfahren, über seine Vergangenheit zu erfahren, doch bis jetzt waren nicht mehr als ein paar nette Geschichten für Tinwe dabei herausgekommen… Aber es beschäftigte ihn und das reichte Ladriel fürs Erste. Schnell fühlte er noch am Brunnen, denn Krug, ehe er wieder zu den anderen beiden zurückkehrte und Tee Wasser aufsetzte und Yoran die Bücher holte, die dieser ihn das letzte Mal mitgebracht hatte und welcher er inzwischen fast auswendig kannte. Natürlich hatte Tinwe das Große packet inzwischen auch entdeckt und es mithilfe von Yoran ausgepackt.

„Tinwe sei bitte vorsichtig mit den Büchern, so etwas ist furchtbar teuer… Ich verspreche dir, ich lese dir heute Abend etwas vor in Ordnung? Magst du nicht inzwischen etwas spielen gehen?“

Der Kleine nickte und wollte vom Tisch aufstehen als Ladriel ihn zurechtwies. „Leumas Tinwe, das Geschirr räumt sich nicht von selbst ab.“  Schnell nickte der kleine und nahm seinen Teller und balancierte ihn zur kleinen Küchenzeile, ehe er freudig zur Tür lief.

„Ich geh ein bisschen auf Entdeckungsreise Papa.“

Oh Mann… Das bedeutet er durfte denn kleinen am Abend auch noch Baden, aber immerhin gab ihm, dass etwas Zeit sich mit Yoran in Ruhe zu unterhalten. Die Frage war nur, wie er die Frage anschneiden sollte, die ihm im Kopf herumspukte… Schnell spülte er Tinwes Geschirr ab und räumte es weg, ehe auch schon, dass Tee Wasserpfiff. Schnell nahm er zwei Tassen mit Kräutern, welche er bereits am Morgen im Garten gesammelt hatte und goss sie mit dem heißen Wasser auf, ehe er sich mit ihnen zu Yoran an den Tisch setzte.

„Du willst mich etwas fragen, aber traust dich nicht richtig?! Ich habe dir doch schon mal gesagt, dass du einfach fragen sollst, wenn du etwas brauchst oder wissen willst ich dir mit Rat und Tat zur Seite stehe.“

Ja, Ja das tat der andere wirklich und trotzdem viel Ladriel die Frage schwer… Er wollte wissen, was es mit dem hohen Besuch auf sich hatte, den Yoran zu Anfang erwähnt hatte. Doch er wusste nicht, ob es ihm zustand, danach zu fragen… Im Grunde ging es, es ihn ja auch gar nichts an und doch ...

„Du willst wissen, von wem ich vorhin gesprochen hab, nicht wahr? Du hoffst das es andere Elben sind, die vielleicht etwas wegen Leumas und dir wissen könnten oder?!“

Zögerlich nickte Ladriel doch an Yorans Gesicht konnte er schon ablesen, das dem nicht so wahr…

Doch dessen Antwort überraschte ihn dann doch und ließ ihm unwillkürlich den Atem stocken.

„Es sind keine Elben, es sind Menschen aus Adras, mein Vater hat so etwas wie ein Bündnis mit ihnen. Er hat sie eingeladen, um das 10-jährige Bestehen unseres Bündnisses zu feiern.“

Ladriel hatte das Gefühl das Yoran ihn genauer ansah als sonst, doch ehrlich gesagt wusste er nicht wieso… Nur das es ihm unangenehm war… „Ich… ich sollte vielleicht doch einmal nach Tinwe sehen… "Mit diesen Worten war er schnell aufgesprungen, um sein Unwohlsein zu überspielen, und auch Yoran stand schließlich auf.

„Tu das, ich muss jetzt leider auch schon wieder los. Ach übrigens, das kleine rote Buch ist ein Geschenk für Leumas.“ Mit diesen Worten war Yoran auch schon aus der Tür, ehe Ladriel etwas erwidern konnte…

Leumas… Der Name klang für Ladriel immer irgendwie falsch, weswegen er seinen Sohn immer nur mit seinen zweiten Vornamen ansprach, nur Yoran war es, der den dessen ersten Namen verwendete. Leider hatte Yoran ihm nie verraten, was er bedeute, und doch kam er Ladriel komisch bekannt vor, doch er konnte sich nicht erinnern, woher ...

 

Als er Tinwe später am Abend reinholte, sah der junge aus wie ein kleines Ferkel etwas, das Ladriel fast vermutet hatte, also schnappte er sich für seinen kleinen und sich frische Kleider und lief mit ihm zum nächsten Bach, in dem er mit seinem kleinen Schatz badete, ehe er mit ihm zurück nach Hause ging, wo, Tinwe sich sofort in sein Bett kuschelte und herzhaft gähnte. „Na ist da jemand müde? Schaffst du heute überhaupt noch eine Geschichte?“

Sofort schien Tinwe wieder hell wach zu sein und hüpfte freudig auf seinem Bett herum.

„Geschichte, Geschichteee.“

Oh Mann dieser kleine Wirbelwind… „Okay, na dann Kuschel dich jetzt wieder schöne ein während ich das Buch hole.“ Sofort nickte Tinwe eifrig und kuschelte sich in sein Bett, während Ladriel wie versprochen das rote Buch vom Tisch holte. Was das wohl für ein Buch war? Es sah irgendwie anders aus als die anderen, die Yoran ihn sonst mitbrachte. Was hatte er gesagt? Es seie ein Geschenk für Tinwe? Ob das Buch irgendetwas besonderes an sich hatte? Oder wollte Yoran, dem Kleinen damit einfach nur eine Freude machen?

„Papa, jetzt komm endlich…“

Oh Mann, dieses Kind… Kopfschüttelnd setzte er sich schließlich neben seinen kleinen und schlug das Buch auf und begann vorlesen.

 

„Es war einmal ein Elb, der schwächer und kleiner war als die anderen und denn diese oft verspotteten und so beschloss der kleine Elb es ihnen allen zu beweisen und zog aus in die große weite Welt, um sein Glück zu suchen, denn er wollte auch einen Seelenverwandten haben, wie es seine Brüder Hala, und Moriat hatten. Eine ganze Weile wanderte der kleine Elb durch die Wälder seiner Heimat, ehe er an eine große Straße kam, die ihn zu einem majestätischen Bauwerk führte, welches doch keine Spuren von Elben aufwies. Der kleine Elb verspürte Angst und doch war er neugierig und näherte sich diesem Ort, ehe auf einmal ein Böse aussehender Mann auftauchte und sich denn kleinen Elben schnappen wollte, doch zum Glück des kleinen Elben tauchte ein Mann auf einem weißen Schimmel auf und rettete denn kleinen Elb, in dem er mit ihm, wie er es nannte, in seine Burg ritt.“

 

Tinwe gähnte laut und kuschelte sich noch etwas mehr an seinen Papa.

„Papa meinst du das Pferd sah genauso aus wie das von Onkel Yoran?“

Ladriel musste über diese Frage lachen und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht mein kleiner Tinwe… vielleicht, auf jeden Fall wenn du es dir so vorstellen magst.“

Der Kleine nickte eifrig, ehe er seinen Vater dazu aufforderte doch endlich weiter zu lesen.

Lächeln erhob Ladriel das Buch wieder und las weiter, denn auch er wollte wissen wie das Märchen. weiterging.

 

„Der kleine Elb war dem Mann dankbar und als dieser ihn bat, doch eine Weile bei ihm zu bleiben, tat der kleine Elb, dies, war er denn groß gewachsenen Mann doch dankbar, immerhin hatte er ihn gerettet. Die Jahre vergingen und der kleine Elb verliebte sich immer mehr in den Menschen, doch dieser sollte eine Frau heiraten, die sein Vater ihn ausgesucht hatte, da beschlossen der kleine Elb und der Menschen Prinz zusammen auf Reisen zu gehen.

Der kleine Elb hatte inzwischen verstanden, dass er in dem Menschen seinen Seelenpartner gefunden hatte, auch wenn der kleine Elb wusste, dass eine liebe zwischen Elben und Menschen verpönt, ja sogar gefährlich werden konnte. Doch der kleine Elb wollte das nicht glauben, er liebte den Prinzen und dieser ihn so etwas Wundervolles wie liebe, konnte nicht falsch sein, da war sich der kleine Elb ganz sicher. Gemeinsam bereisten sie die Länder und kamen irgendwann an einen wundervollen tiefblauen See und so beschlossen dort zu rasteten und ein Bad im Mondschein zu nehmen.

Es war, als würden sie zwischen den Sternen schwimmen, doch irgendwann wurde der Prince müde und so beschlossen sie ihm Schutze eines Baumes auszuruhen. Doch noch bevor der Prince dazu kam, seine Augen zu schließen, sah er etwas Helles vom Himmel fallen genau auf sie zu.“

 

Tinwe zuckte und kuschelte sich noch mehr an ihn, vermutlich glaubte er, dass nun etwas Schlimmes passieren würde, doch irgendwie hatte Ladriel nicht das Gefühl, das dem so sein würde, also strich er seinen kleinen Schatz über das Haar. „Soll ich weiterlesen oder soll ich erst mal schauen, was passiert?“ Gegeben falls würde er das Ende der Geschichte abändern, so wie er es oft bei Büchern tat für die Tinwe einfach zu klein war, doch bei diesem Märchenbuch würde, dies sicherlich nicht nötig sein. Doch Tinwe schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich will genauso mutig sein wie der kleine Elb.“

Ladriel musste lachen und gab seinen Kleinen einen Kuss auf das rabenschwarze Haar, ehe er weiterlas.

 

„Der Prince und der Elb wollten noch aufspringen, doch da viel die kleine leuchtende Kugel schon in den Schoss des kleinen Elben. Zunächst hatte er furchtbare Angst, doch als das Licht ihn berührt hatte, war diese urplötzlich wie verschwunden gewesen. Nach und nach war das Licht immer mehr gewichen und der kleine Elb entdeckte ein kleines Kind in seinem Schoss. Als der Prince plötzlich vor Überraschung laut rief, ein Stern, ein gefallener Stern.

In diesem Moment fing das kleine Kind an zu weinen und der kleine Elb nahm es, wie als hätte er nie etwas anderes getan in die Arme und wiegte es, er wusste nicht, wieso, aber er wusste sofort, dass dieser kleine Stern zu ihnen gehört, dass er ein Geschenk von Mara für ihn und den Prinzen war.

Zärtlich strich er dem Kind über die zarten Locken, während er ihn versuchte zu beruhigen.

Beruhig dich kleiner Tinwe, beruhig dich, ich bin ja da und auch der Prinz setzte sich zu den beiden und strich dem Kleinen übers Haar. Genau kleiner Tinwe, denn ab jetzt hast du ja uns.“

 

Als Ladriel denn letzten Satz las, fühlte er innerlich einen Stich und ihm schossen die Tränen in die Augen, dabei hatte er seit Tinwes Geburt nicht mehr geweint… Seinen Kleinen schien das zu ängstigen, denn er zupfte immer wieder an den Ärmel seines Papas…

„Papa…nicht weinen…“

Schnellt wischte er sich die Tränen fort und knuddelte seinen kleinen Schatz. „Ich fand die Geschichte nur so schön, aber jetzt solltest du schlafen, also husch, husch unter die Decke.“

Wie gefordert schlüpfte Tinwe wieder unter die Decke und das tatsächlich sogar ohne eine zweite Ermahnung. Schnell klappte Ladriel das Buch zu und gab seinen Schatz noch einen Kuss auf die Stirn und wünschte ihm eine gute Nacht. Denn im Gegensatz zu ihm schlief sein Kleiner wirklich. Etwas, das ihn zu Anfang sehr erschreckt hatte, bis die Heiler gesagt hatten, das alles in Ordnung sei und es vermutlich mit Tinwes anderen Vater zu tun hatte, der laut ihnen vielleicht so etwas wie ein Zauberer gewesen war. Ein Zauberer… Ehrlich gesagt konnte Ladriel sich das nicht vorstellen, andererseits war sein kleiner Schatz wirklich ein kleines Wunde, aber vielleicht war er ja auch wie das Kind in der Geschichte ein Geschenk von Mara, doch die Wahrheit würde er wohl nie erfahren…

Als Tinwe endlich eingeschlafen war, beschloss Ladriel einen Spaziergang an der frischen Nachtluft zu machen, in der Hoffnung, dieses merkwürdige Gefühl von Beklommenheit in seiner Brust loszuwerden… Doch kaum da die Tür hinter ihm zugefallen war, konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten, dabei wusste er nicht einmal, wieso er weinte… Lag es wirklich nur an, an dieser Geschichte? Dabei war es doch ein schönes, wenn auch etwas ungewöhnliches Märchen.

Oder lag es vielleicht daran, dass, das Kind in der Geschichte genauso wie sein Sohn hieß? Ob Yoran dieses Märchen schon gekannt hatte, bevor er Tinwes Namen ausgesucht hatte? Oder war ihm das Buch erst kürzlich in die Hände gefallen und er hatte einfach an sie beide denken müssen? Kurzerhand beschloss er Yoran bei seinem nächsten Besuch danach zu fragen, doch jetzt sollte, nein, musste er sich erst einmal wieder beruhigen, immerhin wollte er nicht das Tinwe sich sorgen machte, wenn er später erwachte…

Also beschloss er seinen kleinen Spaziergang noch etwas auszuweiten und die vermeintliche stille des Walds auf sich wirken zu lassen, und in der Tat fühlte er sich etwas besser, als er sich im Morgengrauen zur Hütte zurückkehrte.  Als er kleine Haus erreichte, stellte er zufrieden fest das, das die Hütte noch immer friedlich im Dunkeln lag, doch sobald er die Hütte betreten hatte, wusste er, dass etwas nicht stimmte, er, er konnte Tinwes atmen, nicht hören… Schnell lief er zum Bett, um nach seinen Kleinen zu sehen, doch in diesem lag nichts außer Tinwes zerwühlte Decke…

Im ersten Moment erleichterte es ihn, hatte er doch schon weit aus Schlimmeres gedacht, doch das Tinwe nicht in seinem Bett lag, war schon beunruhigend genug… Ob Tinwe wach geworden und ihn gesucht hatte? Panisch lief er durchs ganze Haus, doch nirgends fand er eine Spur von ihm… Im Gegenteil, sogar sein kleiner Abenteurer Beutel, den er von Yoran bekommen hatte, war verschwunden… Er war doch nicht? Panisch lief er wieder aus der Hütte und suchte denn nahen Wald ab, doch auch dort fand er keine Spur von seinem Kleinen…

Fast verrückt vor sorge, rannte er zur Hütte zurück und schickte denn Falken, denn Yoran ihn für Notfälle da gelassen hatte mit einer Nachricht los, ehe er sich selbst erneut auf die Suche nach Tinwe machte, doch mit jeder Minute die verstrich, wurde er immer panischer und rief immer lauter dessen Namen, in der Hoffnung, dass er ihn irgendwie hören und zu ihm kommen oder zumindest ebenfalls nach ihm rufen würde, doch nichts…

 

Schließlich kam er an die kleine Straße, die nach Bachtal führte und Ladriel beschlich ein furchtbarer Verdacht, Tinwe wollte doch nicht etwa wie der kleine Elb in der Geschichte losziehen oder?! Oder, oder hatte Tinwe etwa auch so ein komisches Gefühl bei der Geschichte gehabt und wollte zu Yoran um ihn danach zu fragen? Verdammt, in welche Richtung sollte er denn jetzt gehen? Auf einmal hörte er aus der Ferne lautes Hufgetrappel, er wusste nicht, wieso, aber sein erster Impuls war es, sich hinter einem der umliegenden Bäume zu verstecken, doch was war, wenn die Reiter Tinwe gesehen hatten? Vielleicht war es ja auch eine Patrouille, die Yoran ausgesendet hatte, um nach Tinwe zu suchen, also wartete er erst einmal ab. Doch als die Reiter näherkamen, erkannte er, dass es keine von Yorans Männern wahren, denn sie trugen fremde Rüstungen und, und eine Fahne, die er nicht kannte. Kurz war er versucht sich doch zu verstecken, doch dann kam ihm wieder in den Sinn, das Yoran von einem hohen Besuch geredet hatte. Ob das die, die Menschen wahren? Wenn, wenn ja dann, dann kamen sie vom Rand des Waldes, das hieß, wenn, wenn Tinwe diesen weggenommen hatte, dann musste er ihnen doch direkt in die Arme gelaufen sein oder?!

Also nahm Ladriel all seinen Mut zusammen und hielt denn ersten Reiter auf, der in seine Nähe kam.

„Ent… Entschuldigen sie das, das ich euch, euch aufhalte, aber haben sie vielleicht einen kleinen Elben gesehen? So groß, Dunkle schwarze Locken? Bitte sagen sie mir, dass sie ihn gesehen haben…“

Der Mann schien kurz zu überlegen, ehe er dem Tross ein Zeichen gab zu halten, ehe er sich zu den anderen Reitern umdrehte. „Hat von euch einer auf dem weg hier hin irgendwo ein Kind gesehen?“

Die Männer sahen sich fragend an, doch alle schüttelten mit dem Kopf ... Also hatten sie ihn nicht gesehen? Verdammt bedeutete das Tinwe irgendwo durch, denn Wald irrte? Oder war er vielleicht doch die Straße in die andere Richtung gelaufen Richtung Bachtal? Verdammt in welche Richtung sollte er denn nun gehen?

 

Plötzlich wurde die Wagentür der Kutsche geöffnet und ein großer Mann, der fast schon die Größe eines Elben hatte, stieg aus. Vermutlich wollte er wissen, wieso es nicht weiterging. „Was ist denn…“

Wieso sprach der Mann denn nicht weiter? Und wieso sah er ihn an, als wäre er ein Gespenst?

Er, er hatte doch sicher schon öfter einen Elben gesehen, immer immerhin, hatte Yoran gesagt, würde dieses Bündnis schon 10 Jahre bestehen.  Auf einmal ging die Wagentür ein weiteres Mal auf und eine wunderschöne Frau stieg ebenfalls auf die Kutsche und sah ihn nicht minder erschrocken an. Was hatten diese Menschen nur? Das, das alles war doch irgendwie absurd, außerdem hatte er jetzt keine Zeit für so etwas. Er musste weiter nach Tinwe suchen und wenn diese Leute ihn nicht gesehen hatten, dann, dann war Tinwe vermutlich in die andere Richtung gelaufen, wenn er denn auf der Straße geblieben war… Schnell verabschiedete Ladriel sich höflich von den Menschen und wollte schon weitersuchen, als der Mann plötzlich seinen Namen rief. „Ladriel…“

Sofort blieb er an Ort und Stelle stehen. Wo, woher kannte der Mann seinen Namen? Ängstlich drehte er sich um und sah denn Mann irritiert an. „Wo… woher wisst… wisst ihr…“ doch noch bevor aussprechen konnte, fiel ihm die Frau ins Wort. „Samuel, du musst ihm helfen, seinen Sohn zu suchen.“ Danach wandte die Frau sich denn Wachen zu. „Das Pferd meines Mannes, sofort!“

Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, wurde ein weißer Schimmel ähnlich denn von Yoran herbeigeführt und der Mann schwang sich neben ihm auf den Rücken des majestätischen Tieres und streckte ihm seine Hand entgegen. "Komm."

War, war, dass sein Ernst? Er, er sollte zu ihm auf, auf das Pferd steigen? Kurz überlegte er, ob er dem Mann trauen konnte, aber was hatte er für eine Wahl? Mit einem Pferd würden sie Tinwe sicher viel schneller finden und, und wenn diese Menschen wirklich Gäste von Yorans Vater wahren, dann, dann konnte er ihnen trauen oder? Zögerlich ergriff er die Hand des Mannes, der ihn mit einem Ruck zu sich aufs Pferd und damit direkt in seine Arme… Doch groß Zeit darüber nachzudenken hatte Ladriel nicht, denn da trieb der Mann das Pferd schon an.

 

Erst nach einer Weile zog der Mann kurz die Zügel an und zwang das Tier dazu, langsamer zu laufen, was Ladriel ziemlich erleichterte. Ehrlich gesagt hatte er sich doch ganzschön erschreckt, als das Tier mit ihnen auf seinen Rücken wie wild los galoppiert war… Ob sein Herz deswegen wie wild in seiner Brust schlug? Oder lag das noch immer an der großen sorge, die er sich um seinen Kleinen machte… Tinwe… wo, wo konnte er nur hingelaufen sein…

„Keine Angst, wir finden ihn schon… Wo lebt ihr beiden denn?“

Wo sie lebten? „Ich… wir beide, haben eine kleine Hütte dort unten in der Nähe vom Bach.“

Noch bevor er denn man fragen konnte, wieso er das wissen wollte, wendete dieser bereits das Pferd. „Dann lass uns dort noch einmal nachsehen. Du suchst doch sicher schon eine ganze Weile… Vielleicht hat er ja inzwischen denn Weg alleine nach Hause gefunden.“

Ja, ja sicher das, das war möglich… Erst jetzt viel ihm auf das es vielleicht eine dumme Idee gewesen war einfach panisch loszulaufen. Was war wenn, Tinwe inzwischen nach Hause gefunden hatte und er nicht da war? Nicht auszumalen, wenn, wenn er erneut losgelaufen wäre um ihn zu suchen, weil er nicht da war… Verdammt, er, er hätte vielleicht lieber Zuhause ausharren sollen und warten ob, ob Yoran mit, mit seinen Männern ihn fand, aber er, er hatte einfach nicht fertiggebracht Zuhause tatenlos herumzusitzen…

Auf einmal gab der Mann dem Tier erneut die Sporen und das Tier galoppierte wie wild mit ihnen los. So schnell, dass er sich verzweifelt an dem Arm des Mannes festhielt, denn dieser wie selbstverständlich um seine Talje gelegt hatte… Erst als sie die kleine Brücke beim Bach erreichten, verlangsamte der Mann das Tier, beließ seinen arm, aber wo er war und zu Ladriels Verwunderung störte es ihm nicht, im Gegenteil. Er wusste nicht, wieso, aber, aber irgendwie fühlte er sich im Arm dieses Mannes wohl…

„Wie, wie heißt dein Sohn eigentlich?“

Ladriel war von der Frage so überrascht, dass er wie mit dem einem Pfeil geschossen antwortete. „Leumas Tinwe, aber ich rufe ihn immer nur Tinwe.“

Der Mann schien zu nicken und Ladriel konnte seinen Atem ihm Nacken spüren und den Duft des Manns hinter sich riechen, welcher ihn seltsam vertraut vorkam.

„Leumas Tinwe… Ein schöner, aber irgendwie ungewöhnlicher Name oder? Tinwe kann ich mich erinnern, war Stern, aber was bedeutet Leumas?“

Der, der Mann konnte also zumindest bedingt die alte Sprache der Elben, ob das daran lag, dass er ein Abgesandter der Menschen war? „Ja… ja Tinwe bedeutet Stern, doch was Leumas bedeutet, kann ich euch leider selbst nicht verraten. Prince Yoran hat Tinwe diesen Namen gegeben ...“ Und mir denn meinen… Ladriel wusste nicht, wieso, aber bei der Erwähnung von Yorans Namen zog der Mann so stramm die Zügel an, dass das Pferd leicht scheute und sie beinahe abgeworfen hätte ...

„Verzeih…“ war alles, was der Mann dazu sagte, nachdem er das Tier wieder unter Kontrolle gebracht hatte. Wieso hatte der Mann nur so komisch auf die Erwähnung von Yorans Namen reagiert?

Hegten die beiden etwa einen Zwist miteinander? Irgendwie konnte Ladriel sich das nicht vorstellen, Yoran war eigentlich immer nett und freundlich, wenn auch etwas reserviert und auch der Mann wirkte nicht so, als würde er streit suchen. Ob zwischen den beiden etwas vorgefallen war?

Ehrlich gesagt traute er sich nicht zu fragen und mit Erleichterung stellte er fest, dass sie sein Haus fast erreicht hatten. „Das da vorne ist mein Haus.“

Kurz trieb der Mann, das Pferd noch einmal auf den letzten Metern an, ehe er neben dem Gartenzaun zum Stehen brachte und ihm vom rücken des Tieres half.

Ohne sich noch einmal umzudrehen lief, Ladriel schnell zum Haus und riss die Tür auf, doch leider war von Tinwe noch immer nichts zu sehen… Doch immerhin war der Falke denn er zu Yoran gesendet hatte zurück. So ruhig er konnte trat er auf das Tier zu um es nicht zu erschrecken und nahm denn Tier, denn Zettel ab, der mit einer kleinen ledernen Schnur an dessen Bein befestigt gewesen war.  //Es ist alles gut, Leumas ist bei mir im Palast. //

Erleichtert atmete Ladriel auf und drückte denn Zettel an sein Herz, zum Glück war seinem kleinen Schatz auf seinem kleinen Abenteuer nichts passiert…

 

„Gute Nachrichten?“

 

Erschrocken drehte er sich um und sah direkt in das Gesicht des Mannes. Wann, wann war er ihm denn ins Haus gefolgt? Und, und seit wann stand er schon so, so nah? Erneut hatte er das Gefühl, das sein Herz im bis zum Hals schlagen würde und dieses Mal war er sich, sicher das nicht Tinwes verschwinden, sondern dieser Mann dafür verantwortlich war.

Irgendwas an ihm machte ihn seltsam nervös, aber irgendwie auf eine gute Art. Ob es dem Mann genauso ging? Einen Moment standen sie sich einfach so gegenüber, ehe er sich zusammenriss, um den Mann endlich zu antworten. „Ja, ja sie, sie haben ihn gefunden. Er, er ist in Bachtal, dieser kleine Ausreißer…“ Sobald er ihn ordentlich durchgeknuddelt hatte, würde er Tinwe eindeutig noch einmal eine predigt darüber halten, dass er sich nicht alleine vom Haus zu entfernen hatte…

Auf einmal lachte der Mann und streckte seine Hand nach ihm aus, zog sie jedoch sofort wieder zurück und drehte sich von ihm weg. „So, so sind Kinder nun mal nicht?“

Was war das denn gewesen?

„Das ... das ist übrigens ein wunderschönes Haus… Lebst du alleine mit deinem Sohn hier?“

Ja tat er aber wieso interessierte denn man das? Ehrlich gesagt war es für Ladriel ein befremdliches Gefühl, das, dass jemand anderes, außer er Tinwe oder Yoran in diesem Haus war… Anscheinend merkte der Mann, dass ihn diese Frage irritiert hatte, denn er setzte sofort an, sich zu erklären. „Entschuldige, das geht mich vermutlich nichts an… Ich habe mich eigentlich nur gefragt, wo… wo seine Mutter ist… Ich, ich mein bei euch kümmern sich doch auch eher die, die Frauen um die Kinder oder?“

Ja, ja, taten sie normalerweise, aber normalerweise hatten die Kinder auch keine zwei Väter, aber er konnte denn man ja schlecht sagen, dass er mehr oder weniger Tinwes Mutter war das, das wusste niemand außer dem Heiler aus dem Palast und… und Yoran und Ladriel war der Meinung, dass dies vermutlich auch besser so war… Allerdings fühlte er sich doch irgendwie genötigt, etwas zu sagen, also drückte er es so diplomatisch aus, wie er konnte… „Er hat keine Mutter…“

Wie erwartet drehte der Mann sich abrupt zu ihm und sah ihn mitleidig an… Vermutlich dachte er, dass das Tinwes Mutter gestorben sei, und, und vermutlich war es auch besser, dass er das dachte…

"Ich verzeih ... Das, das tut mir leid ... Ich, ich stelle zu viele Fragen oder? Ich ... Vermutlich sollte ich dich jetzt lieber nach Bachtal bringen, damit du deinen, deinen Sohn wieder in die Arme schließen kannst ..."

Ohne ihn noch einmal anzusehen, drehte der Mann sich um und ging bereits Richtung Tür.

Und komischerweise hatte Ladriel das Bedürfnis, ihn aufzuhalten, dabei wollte er doch selbst so schnell wie möglich zu Tinwe... Doch wieso, wieso verwirrte dieser Mann ihn so? Lag das an dessen verhalten? Immerhin verheilt er sich einer Seitz so, so, als wenn sie sich ewig kennen würden, und ... und anderseits fragte er ihn regelrecht aus ... Nachdenklich folgte er, dem man schließlich nach draußen, wo dieser bereits auf seinem Pferd saß. Irgendwie hatte das Bild etwas Trauriges, doch Ladriel wusste nicht, woher dieses Gefühl kam, und als der Mann ihn schließlich erblickte, lächelte er sofort wieder. „Komm, ich helfe dir, dieses Mal setzt du dich aber vielleicht lieber hinter mich, dann kannst du dich besser festhalten.“

Er, er sollte sich hinter ihn setzten und… und sich an ihm festhalten? Warum war ihm diese Vorstellung nur, nur irgendwie peinlich?

„Na komm, ich beiß nicht… und Skala auch nicht.“

Verlegen schluckte Ladriel und ließ sich schließlich von ihm aufs Pferd helfen und setzte sich so nah er konnte hinter denn Mann, da er Angst hatte nach hinten runter zufallen…

„Bist du bereit? Dann halt dich bitte gut an mir fest.“

Zögerlich nickte Ladriel und schloss wie gefordert seine Arme, soweit er konnte, um den muskulösen Brustkorb des Mannes, ehe dieser dem Tier auch schon die Sporen gab. Hatte er gedacht, sie seien vorher schnell geritten, so war dies kein Vergleich zu jetzt, sie flogen förmlich über die Straße ... Sie ritten so schnell, dass sein Zopf über seie Schulter fiel und sich das Band, mit dem er seine Haare zusammengebunden hatte, löste und im Wind davonflog.

 



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