Zum Inhalt der Seite

Beim zweiten Mal

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Seit der vierten Staffel habe ich dieses Bild im Kopf - endlich konnte ich es aufs (digitale) Papier bringen ;) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Beim zweiten Mal

“Hey Kiyoko, schau mal! Da vorne ist ja unsere alte Schule!”

Ryunosuke Tanakas Stimme hallt laut in Richtung der Frau, die ein Stück hinter ihm läuft. Sie schließt zu ihm auf, ihr Blick in die gleiche Richtung gerichtet wie seiner.

“Ja, daran habe ich vorher auch schon gedacht. Komisch, nach so langer Zeit hier zu sein.”

“Komm, gehen wir hin.”

“Wie meinst du das genau?” Stirnrunzelnd sieht Shimizu ihn an. Sie kennt ihren Freund nun schon einige Jahre und manche seiner Gedankengänge sind, nun, nicht immer logisch.

“Ja was wohl?” Breit grinsend erwidert Tanaka ihren Blick. “Wir gehen rein.”

“Wie rein?” Ihre Augen stehen hinter den Brillengläsern weit offen.

“Nur auf den Schulhof, jetzt komm schon.”

“Ryu, wir sind keine Schüler der Karasuno mehr! Wir können da nicht einfach … hey!”

Da hat er schon ihr Handgelenk mit einer Hand umgriffen und zieht sie einfach hinter sich her.

“Ryu, bitte”, versucht Shimizu ihn zurückzuhalten, doch keine Chance. Wie auch? Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es auch durch, nicht immer mit gutem Ausgang.

“Was denn, Kiyoko?” Tanaka grinst sie so selbstsicher an, dass auch síe schmunzeln muss. Kurzerhand entwindet sie ihm ihre Hand und schiebt sie stattdessen in seine.

“Okay, aber nur kurz gucken, ja? Immerhin sind wir schon eine Weile keine Schüler mehr hier und ich noch länger als du.”

“Ach, das ist doch nur ein einziges Jahr, Kiyo.”

“Ein Jahr länger nicht mehr an der Karasuno als du.”

Auf diese Aussage bleibt er stehen und ein seltsamer Ausdruck erscheint in seinen Augen. Mit seiner nächsten Handlung überrascht er seine Freundin. Er zieht sie in seine Arme, umarmt sie fest.

“Ich wünschte mir, wir hätten alle drei Jahre zusammen an der Oberschule verbracht. Und am liebsten noch alle anderen Schuljahre davor auch.”

Ein Schmunzeln erscheint auf Shimizus Lippen, während sie die Umarmung erwidert.

“Ich auch, Ryu, ich auch.”

“Hmm.”

Sie stehen ein paar Minuten so da, genießen es, sich so in den Armen halten zu können, da löst sich Tanaka schließlich seufzend von ihr.

“Na gut, komm, gehen wir rein.”

“Wirklich?” Shimizu seufzt ebenfalls. “Ich hatte gehofft, du hättest es vergessen …”

“Ich doch nicht”, grinst er sie über seine Schulter an, während er ihre Hand wieder in seine nimmt und zum Eingang des Schulgelände gehts.

“Das war mir klar”, erwidert sie trocken, folgt ihm jedoch.
 

Immer wieder sieht sie sich unsicher um, als sie über das Schulgelände laufen. Vermutlich würden sie nur eine Ermahnung erhalten, dass sie hier nichts mehr zu suchen haben, falls sie von irgendjemanden erwischt werden würden, trotzdem. Sie ist immerhin bereits seit über vier Jahren nicht mehr hier an der Schule, ihr Freund seit drei.

“Lass uns noch zu den Sporthallen gehen”, entscheidet er kurzerhand.

“Ryu, bitte.” Sanft zieht Shimizu an seiner Hand.

“Ach komm schon, Kiyo. Da haben wir uns doch auch vor so langer Zeit kennengelernt und wir haben dort eigentlich unsere ganze Zeit zusammen verbracht. Okay, nicht zusammen, aber es gehört zu unserer gemeinsamen Geschichte dazu.”

“Na gut! Aber nur kurz und dann gehen wir sofort wieder! Ich will keinen Ärger bekommen!”

“In Ordnung. Also schnell!”

Und schon zieht Tanaka sie zielgerichtet zu der Sporthalle, in der sie früher immer mit dem Volleyballclub waren. Er als Mitglied, sie als Managerin.

“Man ist das lange her”, murmelt ihr Freund gleich darauf ehrfürchtig, während er auf die Eingangstüre der Sporthalle blickt.

“Du sagst es”, flüstert Shimizu neben ihm. Die Gefühle nehmen sie regelrecht ein. Sie spürt, wie Tanakas Hand ihre fester umgreift und erwidert den Druck sogleich. Sie stehen noch einen Moment so da, dann löst er sich von ihr und tritt nach vorne.

“Was machst du da?”, fragt sie alarmiert.

“Na was wohl? Ich will reinschauen. Vielleicht ist die Türe ja offen.”

“Ryu, es ist fast 20 Uhr Abends, da ist abgeschlossen, ziemlich sicher!”

“Werde ich gleich sehen.”

“Aber wir sollten das nicht tun!”

“Ach, jetzt stell dich nicht so an, nur ganz kurz und … Wow, Kiyo, sieh nur, es ist offen!”

“Ryu, bleib hier! Geh da nicht rein. Ryu, du … Verdammt, Ryu!”

Ungläubig sieht Shimizu ihrem Freund hinterher, der gerade in die Sporthalle verschwunden ist.

“Komm rein, es ist mega!”, ertönt seine Stimme aus dem Inneren.

“Sicherlich nicht! Das ist Hausfriedensbruch, Ryunosuke Tanaka."

“Jetzt stell dich nicht so an, Kiyoko Shimizu!” Der nicht mehr kahle Kopf ihres Freundes streckt sich aus der geöffneten Türe und grinst sie an. “Komm her.” Eine Hand streckt sich ihr zu der Aufforderung passend entgegen.

“Sicherlich nicht! Ich begehe doch keinen Hausfriedensbruch!”

“Jetzt komm schon, Kiyo!”

“Nein komm du! Und zwar da raus! Sofort!”

Er blinzelt sie ungläubig an, ehe ein breites Grinsen auf seinen Zügen erscheint und ihr ist bewusst, dass er etwas plant.

“Was?”, knurrt sie regelrecht, woraufhin sich sein Grinsen noch vertieft.

“Ich komme raus. Aber nur, wenn du vorher hier reinkommst.”

“Oh Gott Ryunosuke, deine dummen Ideen werden uns noch in Teufels Küche bringen!”

“Jetzt komm einfach schnell, dann können wir gleich wieder verschwinden.”

“Du …”, knurrt Shimizu , beendet allerdings den Satz nicht und tritt zu ihrem Freund.

“Vergiss deine …”

“Straßenschuhe nicht, ich weiß schon!”

Tanaka entgegnet darauf nichts, besser so!
 

Kaum dass sie die Sporthalle betreten hat, prasseln jede Menge Erinnerungen auf die ehemalige Managerin ein. Sie schließt ihre Augen und zieht den Geruch tief ein. Sie kann fast den Aufprall von Volleybällen und die Rufe hören. Das Lachen ihrer Kameraden.

“Erinnerst du dich eigentlich noch an unser erstes Aufeinandertreffen?”, fragt Tanaka in dem Moment und ein Lächeln liegt bei der Frage auf seinen Zügen.

Überrascht dreht Shimizu ihren Kopf mit wieder geöffneten Augen zu ihm. “Ähm, ja, ich denke schon.”

Er deutet zu ihr. “Du standest tatsächlich fast an dieser Stelle, du bist gerade über die Türschwelle hineingesprungen gekommen. Und ich”, er dreht sich zur Seite und läuft zu der Wand, die neben der Türe ist, “ich stand ungefähr dort.” Wieder sieht er sie lächelnd an. “Erinnerst du dich auch noch daran, was ich das erste war, was ich zu dir gesagt habe?”

Auch Shimizu muss lächeln. “Wie als ob ich das jemals vergessen könnte. Du hast mich tatsächlich gefragt, ob ich dich heiraten will.”

“Oh ja.” Tanaka lacht und reibt sich den Hinterkopf. “Das war vielleicht eine Frage …”

“Stimmt.” Shimizu lacht ebenfalls, ehe sie ihren Blick wieder durch die Sporthalle gleiten lässt. “Seitdem ist viel Zeit vergangen.”

“Mhm. Aber soll ich dir etwas sagen? Heute ist unser erstes Aufeinandertreffen genau sechs Jahre her.”

“Wirklich?” Erstaunt sieht sie ihn an.

“Ja. Oh, und weißt du deine Antwort noch?”

“Natürlich. Ich habe nein gesagt oder etwas ähnliches, ich habe auf jeden Fall abgelehnt.”

“Das hast du. Aber ich hoffe doch, dass es heute anders sein wird.”

Als der Satz endlich richtig zu Shimizu durchdringt, weiten sich ihre Augen. Als sich Tanaka dann an der Stelle, an der er gerade noch gestanden hat, auf ein Knie niederkniet, kurz davor noch ein kleines Kästchen aus der Tasche gezogen hat, schlägt sie ungläubig ihre Hände vor den Mund und ihr Herz nimmt einen Takt zu.

“Kiyoko, als du damals zu dieser Tür regelrecht herein geschwebt bist und ich dich das erste Mal gesehen habe, da war es, als hätte mich ein Blitz getroffen. Du warst die schönste Frau, die ich in meinem Leben je gesehen habe. Das bist du auch heute noch für mich. Niemand ist dir jemals gleich gekommen oder überhaupt nur ähnlich gewesen. Ich habe mich auf den ersten Blick in dich verliebt und daran hat sich niemals etwas geändert. Dir hat mein Herz gehört, von diesem ersten Blick damals. Dir gehört es auch heute noch. Die Verliebtheit, die hat sich geändert. Aus dem Verliebtsein ist Liebe geworden. Wahre und echte Liebe. Ich bin so froh, dass du es damals dann auch erkannt hast, auch wenn ich lange gebraucht habe, dich davon zu überzeugen, dass ich der eine Richtige für dich bin. Vor sechs Jahren haben wir uns das erste Mal gesehen. Vor noch nicht ganz vier Jahren haben wir dann endlich zusammengefunden. Und heute, heute will ich es noch einmal wagen. Kiyoko Shimizu, du Liebe meines Lebens, willst du mich heiraten?”

Er hebt das kleine Kästchen in ihre Richtung und öffnet es, so dass sie den silbernen Ring darin funkeln sehen kann.

Shimizu blinzelt und ihr Herz geht viel zu schnell. Langsam lässt sie ihre Hände sinken.

“Nein, danke.”

Sie erkennt, wie sich Entsetzen in Tanakas Gesicht ausbreitet und er regelrecht zusammensackt, daher beeilt sie sich, weiterzureden.

“Das war es, was ich damals gesagt habe, als du mir diese Frage das erste Mal gestellt hast. Damals dachte ich nur, was das denn soll. Zu Beginn habe ich dich für einen Rüpel gehalten, für unmöglich. Doch … irgendwie hat es mir ja auch imponiert, dass du immer dazu gestanden hast, was du für mich empfindest und dass du dir Mühe gegeben hast. Du hast vorher gesagt, dass du es schade findest, dass wir nicht alle drei Jahre zusammen an der Oberschule waren. Ich finde es schade und bereue es auch ein wenig, dass ich nicht schon viel früher festgestellt habe, wie du wirklich bist und was du mir bedeutest.” Sie tritt zu ihm, geht vor ihm ebenfalls auf die Knie und umfasst mit beiden Händen sanft sein Gesicht, hebt es zu ihrem hoch. “Ich wünschte, ich hätte es schon früher gewusst, denn ich hätte es geliebt, hier mit meinem Freund zusammen zu sein, ihn bei den Spielen anzufeuern. Doch ich bin froh, dass ich es schließlich erkannt habe. Besser spät als nie, so heißt es doch, nicht wahr?” Ein Lächeln erscheint auf ihren Zügen. “Auf die Frage, die du mir heute schon ein zweites Mal stellst, gibt es dieses Mal nur eine einzige Antwort. Ryunosuke, Liebe meines Lebens, aus meinem ganzen Herzen, ja, ich will dich heiraten.”

Er sieht sie ungläubig an, dann blinzelt er und als die Worte endlich bei ihm ankommen, breitet sich ein Strahlen auf seinen Zügen aus, das sich gleich darauf auf Shimizus fortsetzt. Sie zieht an seinem Gesicht und setzt gleich darauf ihre Lippen auf seine, um ihn zu küssen. Er schlingt seine Arme um sie, erwidert den Kuss gierig. Als er ihn wieder löst, lässt er seine Stirn an ihre Schulter sinken.

“Frau, du machst mich fertig! Ist dir eigentlich klar, dass du mir gerade fast einen Herzinfarkt beschert hast, als du meine Frage erst einmal mit “nein, danke” beantwortet hast? Zum zweiten Mal in meinem, unserem Leben? Mensch, deine Ablehnung damals war nicht so schlimm wie der Moment gerade.”

Shimizu beißt sich auf die Unterlippe. “Entschuldige bitte, das wollte ich nicht. Mir ist das nur in den Kopf gekommen … ich, ähm, ich hätte meine Antwort besser wählen sollen.”

“Ja, hättest du. Du bist schuld, wenn ich irgendwann einen Herzanfall bekomme!”

“Nein, daran bist dann nur du selbst schuld, Ryunosuke! Du mit deinem aufbrausenden Temperament.”

“Ernsthaft?”, fragt er sie seufzend. Wieder nickt sie, ehe sie leise lacht.

“Ich liebe dich.”

“Ich dich auch, Kiyo.” Auch er lächelt, stockt kurz, als ihm etwas einzufallen scheint. “Hey Leute”, ruft er plötzlich in die leere Sporthalle hinein, “sie hat übrigens Ja gesagt. Habt ihr gehört? Ja!”

Mit großen Augen sieht Shimizu zu, wie sich die Sporthalle plötzlich füllt.
 

“Herzlichen Glückwunsch!”, schallen laute Stimmen durch den Raum, man hört das Knallen von -Sektkorken?

Da sind sie, alle, zumindest fast alle. So viele ihrer Freunde und alten Mannschaftskameraden.

“Herzlichen Glückwunsch, Kiyoko. Ich freue mich so sehr für dich”, erklingt Yachis Stimme und ihr Managerin-Schützling taucht vor ihr auf.

“Zum Glück hast du ja gesagt”, erklärt Sugawara grinsend, der einen Arm auf der Schulter von Sawamura abgestützt hat.

“Jap, alles andere wäre vermutlich peinlich geworden”, murmelt Azumane neben den beiden.

“Jap, vor allem für Tanaka”, fügt Ennoshita hinzu.

“Ihr … ihr seid alle da”, stottert Shimizu, während ihr Freund, nein, ihr Verlobter ihr aufhilft.

“Natürlich!” Der neben ihr Stehenden grinst sie breit an, während er einen Arm um ihre Mitte legt und sie an sich zieht.

“Du hast das geplant?”

“Auch das, ja.”

“Traut man ihm ja auch kaum zu.”

“Ach, sei nicht so miesepetrig, Tsuki.”

“Klappe, Yamaguchi.”

Shimizu blickt alle Anwesenden der Reihe nach, als ihre Augen zum Schluss auf die von Ukai treffen. Der ehemalige Trainer grinst sie breit an.

“Ich hätte ja echt nicht gedacht, dass er dich noch hier herein bekommt, Shimizu.”

Schon laufen ihre Wangen rot an. “Schlussendlich haben wir auch keine Berechtigung hier zu sein. Aber gehe ich richtig von der Annahme aus, dass Sie die Türe absichtlich aufgelassen habe? Also sie nicht abgeschlossen haben.”

Ein Lachen entkommt dem Älteren. “Richtig. Tanaka kam vor einiger Zeit auf mich zu und hat gesagt, dass er dir einen Antrag machen will. Er hat auch erzählt, dass er dir hier in der Sporthalle, wohl dort an dieser Stelle”, Ukai deutet dorthin, wo Tanaka Shimizu gerade gefragt hat, ob sie ihn heiraten will, “schon einmal einen Antrag gemacht hat, der Idiot.”

“Hey.”

“Was denn? Sei froh, dass sie dieses Mal ja gesagt hat.”

“Bin ich ja auch. Mehr als nur froh!”

“Das hoffe ich doch. Naja, auf jeden Fall”, Ukai blickt wieder zu Shimizu zurück, “habe ich ihm natürlich sofort zugesagt, dass er dir hier den Antrag machen kann. Ich meine, es muss ja auch Vorteile haben, dass ich hier immer noch Trainer bin.”

“Vielen Dank”, richtet sie an ihn, woraufhin er ihr ein aufrichtiges Lächeln schenkt.

“Ich freue mich für euch beide, sehr sogar.”

“Dafür ebenfalls vielen Dank.”

Er winkt ab und dreht sich zur Seite. “So, gibt es jetzt nicht noch einen Sekt, um anzustoßen?”
 

~~~
 

“Wir sollen euch auch von Hinata und Kageyama gratulieren und euch alles Gute wünschen. Die beiden konnten aus den euch bekannten Gründen leider nicht dabei sein.” Yachi lächelt das frisch verlobte Paar an.

“Das ist ja auch verständlich.” Shimizu lächelt ebenfalls. “Aber es ist schön, dass sie auch vom Ausland aus an uns gedacht haben.”

“Ist doch klar.” Yamaguchi, der hinter Yachi steht und dieser beide Hände auf die Schultern gelegt hat, kichert. “Immerhin hat Tanaka im Messenger extra eine Gruppe erstellt, in der er uns geschrieben hat, dass er dir einen Antrag machen will und uns gebeten, dabei zu sein.”

“Wirklich?” Erstaunt dreht sich Shimizu zu ihrem Verlobten. Der zuckt mit den Schultern und reibt mit der Hand über seine kurzen Haare.

“Naja, sie gehören ja auch irgendwie zu unserer Geschichte dazu und daher wollte ich sie gerne dabei haben.”

“Das ist so süß von dir.”

Bei Shimizus liebevollem Blick und ihrem Lächeln läuft Tanaka rot an.

“Seht es so”, erklingt Tsukishimas Stimme trocken, “wenn die Volleyballidioten dabei wären, dann hätten sie jetzt schon angefangen, zu spielen.”

“Sei ehrlich, du vermisst sie, Tsukki.” Dessen Freundin Keiko muss breit grinsen, während sie ihren Freund anblickt.

“Ich vermisse sie genauso sehr, wie ich Fußpilz vermisse”, erwidert dieser augenrollend auf ihre Frage.

“Ernsthaft, du vermisst Fußpilz?”, fragt Tanaka verwirrt. Nun ist diesem Tsukishimas vernichtendert Blick sicher.

“Ernsthaft? Natürlich nicht!”

Kurz blinzelt Tanaka ihn an, dann scheint er zu verstehen.

“Ahhhh”, gibt er von sich, ehe er mit seinen Schultern zuckt. “Klar, alles andere wäre auch seltsam.”

“Eine Frage, Tsukki”, richtet Yachi da an diesen.

“Hmm?”, macht er, während er sie ansieht.

“Wenn Hinata und Kageyama Volleyballidioten sind, da sie ja professionell spielen, bist du dann nicht auch ein Volleyballidiot? Immerhin spielst du ja auch professionell, wenn auch nur in der zweiten Liga.”

Während Tsukishima sie mit großen Augen ungläubig anstarrt, lacht Yamaguchi laut und Tanaka grinst breit. Auch Shimizu schmunzelt, während sie ihre Hand um die ihres Verlobten schließt.

“Komm Ryu, gehen wir mal weiter.”

“Klar, machen wir.” Er wendet seine Aufmerksamkeit sofort ihr zu. “Auch wenn ich das da noch gerne länger beobachtet hätte.”

“Das glaube ich dir.” Mahnend drückt sie seine Hand. “Aber du hättest sicherlich noch Öl ins Feuer gekippt, ich kenne dich doch.”

Gemeinsam treten sie zu den Älteren, die miteinander herumalbern.

“Ryu, du alter Schwerenöter!” Sugawara gibt dem Jüngeren einen Schlag auf den Rücken. “Kaum zu glauben, jetzt kommst du unter die Haube! Und hast noch dazu unsere Kiyoko gezähmt!”

“Sollte man nicht eher sagen, sie hat ihn gezähmt?”, fragt Azumane mit hochgezogenen Augenbrauen.

Kurz hält Sugawara inne und denkt nach, ehe er nickt. “Du hast sowas von recht.”

Während Tanaka beleidigt seine Backen aufplustert, lachen die anderen und der einzigen Frau unter ihnen entkommt ein Kichern.

Sawamura wendet sich ihr zu. “Herzlichen Glückwunsch Shimizu. Und auch dir, Tanaka. Das ist wirklich eine tolle Sache, das ihr euch verlobt habt. Ich, nein, sicherlich wir alle, freuen uns für dich.”

“Da seht ihr es, unser Kapitän für immer.”

“Klappe, Suga”, richtet dieser an seinen besten Freund, der daraufhin nur lacht.

“Danke, Daichi”, sagt Tanaka und streicht sich zum wiederholten Male durch die Haare.

“Ja, vielen Dank dir”, stimmt auch Shimizu zu.

Kurz darauf werden die beiden von Nishinoya in Beschlag genommen, woraufhin die drei Ältesten wieder unter sich sind.

Ein Seufzen entkommt Sugawara. “Kaum zu glauben, oder?”

“Was genau? Dass die beiden sich verlobt haben? Oder dass sie überhaupt ein Paar sind?”, fragt Sawamura schmunzelnd.

“Vermutlich etwas von beidem.” Azumane grinst, während Sugawara schmunzelnd nickt.

“Genau das. Aber ich finde es schön, sie beide so zu sehen. Tanaka war zwar wirklich ein Spinner, aber er hat immer dazu gestanden, dass er sie mag.”

“Das stimmt, das hat er.” Sawamura schiebt beide Hände in die Hosentaschen und blickt, ebenso wie seine Freunde, dem Paar hinterher. “Umso schöner, dass sie glücklich sind.”

“Und das erst recht”, stimmt Azumane zu.
 

~~~
 

Es ist schon etwas später, als Tanaka vor seiner Verlobten steht und versucht, deren Hand, die sie vor ihm ausstrecken muss, zu fotografieren.

“Was macht ihr denn da?”, fragt Ennoshita verwirrt.

“Ich will Tora unbedingt ein Foto von dem Verlobungsring schicken”, erklärt Tanaka.

“Oh man, gib mir dein Handy und stell dich zu Shimizu”, erklärt Ennoshita und gibt gleich darauf Anweisungen. “So, nimm sie von hinten in den Arm. Shimizu, heb deine Hand mit dem Handrücken in meine Richtung, sodass man deinen Verlobungsring gut erkennen kann. Noch ein wenig höher, ja, genauso, perfekt.” Gleich darauf reicht er das Handy an dessen Besitzer zurück. “Schick ihm das Foto und dann sag ihm Grüße von mir.”

“Mache ich, dank dir, Alter.”

“Klar, immer wieder gerne.”

“Oh man, wer hätte das gedacht.” Kinoshita taucht neben Ennoshita auf.

“Dass die beiden heiraten werden?”

“Nein, dass er sie überhaupt rumgebracht hat.” Ein Grinsen liegt auf Kinoshitas Zügen.

“Also ich nicht, niemals.” Narita schüttelt seinen Kopf, ehe er auflacht. “Erinnert ihr euch noch? Als der Trottel Shimizu das erste Mal sieht und sie dann knallhart fragt, ob sie ihn heiraten will?”

“Der Trottel. War ja auch nicht anders zu erwarten, dass sie nein sagt.” Ennoshita steckt seine Hände in die Hosentaschen.

“Und vorher”, Narita schüttelt seinen Kopf, “ich dachte, ich bekomme einen Herzinfarkt, als sie wieder “nein, danke”, sagt. Gott, da war ich überzeugt davon, dass auch Tanaka einen bekommt.”

“Nicht nur du.” Kinoshita schüttelt seinen Kopf. “Ich dachte auch kurz, das ist es jetzt mit Tanaka gewesen. Aber Shimizu hat die Kurve ja noch gut bekommen.”

“Das hat sie.” Ennoshita lacht, während er das Paar weiterhin betrachtet. Irgendwie macht es ihm auch Hoffnung, dass wenn die beiden es schaffen, dass es jeder von ihnen schaffen kann.
 

~~~
 

Es ist schon spät, als sich schließlich alle die Sporthalle verlassen. Sie verabschieden sich voneinander, verabreden, sich schon bald wieder zu sehen und nicht nur an der Hochzeit, ehe sie sich auf den Weg nach Hause machen.

Shimizu und Tanaka bleiben noch einen Augenblick zu zweit vor der Sporthalle stehen und sehen diese an. Schließlich drückt sie seine Hand sanft und ein Lächeln erscheint auf ihren Zügen.

“Ryu”, wendet sie sich dem Mann zu, der bis vor kurzem noch ihr Freund war, jetzt ihr Verlobter ist und in naher Zukunft ihr Ehemann sein wird, “danke für alles, was du getan hast. Es war ein wunderschöner Abend.”

Er grinst schief. “Es war echt schwer, dich reinzubekommen. Es gab echt so ein paar Minuten, wo ich richtig Muffensausen bekommen habe, dass ich dich nicht an in die Sporthalle bekomme. Dabei wollte ich dich unbedingt an dieser Stelle noch einmal fragen.”

Ein Kichern entkommt ihr. “Ich habe es dir wirklich schwer gemacht, entschuldige bitte. Aber ich finde, es sei mir verziehen, dass ich nichts Verbotenes machen wollte.”

“Dir ist alles vergeben, glaube mir, Kiyo.” Tanaka dreht sich und zieht sie in seine Arme. “Ich danke dir, dass du ja gesagt hast.”

“Was denkst du denn, was ich sonst gesagt hätte?”

Er hebt seine Augenbrauen. “Ähm, du hast zuerst nein gesagt? Und das bereits zum zweiten Mal?”

“Oh je.” Sie lässt ihre Stirn an seine Schulter sinken und kichert gleich darauf. “Das wirst du nie vergessen, nicht wahr?”

Ein Grinsen breitet sich auf seinen Zügen aus. “Niemals. Aber weißt du, was ich noch viel weniger vergessen werde?” Er zieht sich ein wenig zurück, ohne die Umarmung zu lösen und sie trotzdem anblicken zu können. Fragend erwidert sie seinen Blick. “Dass du dich für mich entschieden hast. Heute ebenfalls bereits zum zweiten Mal. Kiyoko Shimizu, ich liebe dich, habe ich immer, werde ich immer.”

Sie lächelt ihn an und legt ihre Hand sanft in Herzhöhe auf seine Brust. “Ich dich auch, Ryu. Für immer.”
 

~~~Ende~~~
 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Centranthusalba
2022-07-21T18:57:06+00:00 21.07.2022 20:57
😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍
Dass Tanaka richtig romantisch sein kann, kaum zu glauben. Und alle sind da. 😅😅
Die Dialoge waren wieder Spitze!
Tsuki: Ich vermisse sie wie Fußpilz.
Echt, du vermisst Fußpilz?
🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣

Und auch die drei „alten Herren“. Sehr schön. Konnte sie direkt vor meinem inneren Auge sehen. 👍🏻
Antwort von:  Tasha88
21.07.2022 21:27
das freut mich doch sehr :)
ich mag es tatsächlich auch ^^
und wie Kiyoko ihm einfach nochmal ein "Nein Danke" hinknallt.

generell alle - Tsukki wie er leibt und lebt :D
und die drei "alten Herren" - oh man, die werde ich ebenso wie Mario einfach nur vermissen, wenn sie mal weg sind T.T


Zurück