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Beyond the sky - 空を越えて [DabixOC]

**Omegaverse**
von

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Part VI – paranormal liberation front

„Bis zu jenem Tag dachte ich, dass die Schurkenliga ein Hindernis für uns sei, und ich hinterfragte dies nicht. Mein Blickfeld war beschränkt. Ich war gefesselt von meinem Blut und unserer Lehre. Doch ich sah die wahre Befreiung!“, Re-Destros Stimme hallte durch den gesamten Versammlungsraum, während fast alle 100.000 Freiheitskämpfer am Fuße der Empore versammelt waren. Alle Augenpaare waren auf den Braunhaarigen gerichtet, der in einem großen Thronstuhl saß und zur Menge sprach.
 

„Dies ist keine Kapitulation! Tomura Shigaraki ist der wahre Befreier! Das sage ich erfüllt von Ehrfurcht! Meine Abdankung ist daher notwendig!“
 

Ein Gemurmel ging durch die Reihen. Die Unsicherheit der Anwesenden war mehr als spürbar. Re-Desto jedoch folgte mit seiner Rede weiter fort:
 

„Von heute an ist Tomura Shigaraki der Oberste Führer der Befreiungsarmee und er wird die Wiederkunft vollenden! Er führt uns auf einen Weg noch größerer Befreiung!“
 

Dabi stand in der Zwischenzeit gemeinsam mit Twice, Toga, Spinner und dem Rest der Kommandanten weit hinter Shigaraki und Re-Destro. Sie befanden sich aktuell in einem Art Zwischengang, der zur Empore führte. Sein Blick ging durch die Reihe. Neben ihm standen Skeptic und dieser Trumpet. Den Langhaarhacker kannte er ja schon, aber dieser Trumpet war nicht von dieser Welt. Mit seinen lockigen nach hinten gegelten Haaren sah er mehr als merkwürdig aus. Zu allem Übel war er auch noch der Anführer der „Hearts and Mind Party“ Partei. Dieser Typ war mehr als lästig und hatte eine Überzeugung von sich, die fernab von Gut und Böse lag. Als Dabis Iriden weiterwanderten, blieben sie schließlich bei der Eisfratze hängen. Dieser stand zusammen mit Mirabelle etwas abseits der Gruppe und unterhielten sich. Ein Knurren verließ Dabis Kehle. Er konnte dieses Eismännchen auf den Tod nicht ausstehen und dass dieses auch noch ausgerechnet mit dem Normalo-Biest verkehrte erst recht! Augen verdrehend wand der schwarzhaarige Schurke seinen Blick wieder nach vorne.
 

„Die Befreiungsarmee und die Schurkenliga werden fusionieren und einen neuen Namen erhalten. Erdacht wurde er von mir, Re-Destro, und Spinner von der Schurkenliga. Also dann! Verkünde den Namen, Tomura Shigaraki!“
 

In diesem Moment ergriff ihr Anführer das Wort und das war auch schon das Signal, wo sie nach vorne treten sollten. Jeder Leutnant nahm während dem Betreten der großen Versammlungshalle bereits den entsprechenden Platz in der Reihe ein. Dabi befand sich weit links. Kurz darauf folgte auch schon die große Enthüllung.
 

„Befreiungsfront des Paranormalen!“
 

Jubel brach aus und die Hände gingen allesamt Richtung Decke. Von der noch eben vorhandenen Unsicherheit war nichts mehr übrig. Stattdessen war die Menge außer sich. Immer wieder riefen sie Shigarakis Namen. Es herrschte ein Ausnahmezustand. Dabi sah in die Menge und ließ seine Augen schweifen. Dass tatsächlich so viel Trubel veranstaltet wurde, konnte selbst der Flammenquirk-Nutzer nicht nachvollziehen. Diese Leute waren doch allesamt verrückt geworden. Währenddessen lauschte er weiterhin Shigarakis Rede, die noch weiter das Wort an die Menge richtete:
 

„Wir legen die Bezeichnung „Schurken“ ab. Und der neue Name lässt eine weitere Auslegung des Begriffs Metakräfte zu.“
 

Der Weißhaarige legte seine Hand, die er zuvor noch im Gesicht getragen hatte, ab. Blutrote Iriden blickten in die Menge. Ein siegsicheres Grinsen legte sich auf dessen Lippen, als er sich erhob und seine Hände zur Decke richtete:
 

„Außerdem werden diese zehn hier zu Aktionstrupp-Kommandanten ernannt. Sie werden Einheiten mit verschiedenen Ausrichtungen leiten. Aber der Name ist natürlich nur Dekoration. Tun wir einfach, wonach uns der Sinn steht…“, der Raum tobte – die Menge fühlte sich von der Rede mitgerissen und jubelte auf.
 

Dabi sah während dem Ausnahmezustand zu seiner linken. Seine türkisfarbigen Seelenspiegel weiteten sich. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass ausgerechnet Mirabelle neben ihm stand. Die Blondhaarige hatte ihre Arme vor ihrem Brustkorb verschränkt und blickte in die Menge. Ihre goldenen Iriden blitzten auf. Die Art und Weise, wie sie einfach dastand, ließ niemanden erahnen, dass sie ein wahres Monster war und ohne mit der Wimper zu zucken sämtliche Nomus abschlachten konnte. Die türkisfarbigen Augen wanderten den Körper der jungen Frau ab. Aktuell trug sie ein schwarzes Ganzkörperoutfit, das ihre feminine Figur perfekt zur Geltung brachte und hauteng anlag. Ihre Brosche ruhte auf derselben Seite, wie auch beim vorherigen Outfit. Eine Augenbraue des Flammenquirk-Nutzers wanderte skeptisch nach oben. Dieses Schmuckstück schien der Blondhaarigen wohl sehr wichtig zu sein. Auch als sie bis vor wenigen Stunden noch blutverschmiert den Besprechungsraum betreten hatte, blieb diese glitzernde Brosche unberührt und war so ziemlich das einzige an ihrem Körper, das nicht mit Blut eingesaut war. In diesem Moment hatte Mirabelle bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zwischen ihr und Toga, die bisher als einziges weibliches Wesen 24/7 um ihn herumgesprungen war, lagen Welten. Diese Frau war auf der einen Seite das komplette Gegenteil von der Blutsaugerin, aber auf der anderen Seite veranstaltete sie dasselbe – wenn nicht sogar noch ein größeres - Blutbad. Seine Iriden wanderten weiter. Was allerdings neu war, war der lange hellblaue Schal, der sich um ihren Hals befand und fast bis zum Boden reichte. Mirabelle schien ihn gar nicht zu bemerken. Kopfschüttelnd begab sich der Schwarzhaarige schließlich zu Mr. Compress und mischte sich nach der Rede zusammen mit seinen Kameraden unter das Volk.
 


 


 


 

An diesem Abend wurde reichlich gefeiert und man wurde den einzelnen Leuten vorgestellt. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung, die auf gemeinsamen Umtrunk einlud. Dabi hingegen konnte sich wirklich was Besseres vorstellen, als hier unter Menschen zu sein. Er hasste Menschenmengen – immer noch. Auch als Kommandant hat sich diese Abneigung nicht geändert. Als er auch noch mitbekam, wie beliebt dieses Normalo-Biest bei den Leuten war, glaubte er komplett im Wald zu stehen. Die Leute waren allesamt von Mirabelle mehr als begeistert. Sie schien tatsächlich einen hohen Einfluss auf die Freiheitsfront zu haben. Aber dennoch kam ihm fast wieder die Kotze hoch, als dieser Geten sich noch an sie klebte und nicht von ihrer Seite wich. Immer mehr braute sich eine dunkle Wolke über Dabi zusammen. Es ist nicht so, dass er auf das Eismännchen eifersüchtig war, er hasste es ihn einfach nur zu sehen! Seine Laune war langsam am Nullpunkt angelangt. Er wollte einfach nur noch weg von hier. Toga, die sich einen Drink gegönnt hatte, gesellte sich zusammen mit Spinner zu dem Schwarzhaarigen.
 

„Meine Güte Dabi-Lein, nun komm mal etwas in Partylaune~“, grinsend hielt sie ihm einen Becher mit Vodka entgegen, den der Angesprochene erst skeptisch beäugte.
 

„Was genau verstehst du eigentlich daran nicht, dass ich Anti-Trinker bin!“
 

„Mensch Blue Flame! Nun komm schon, mein Bester. Auf gute Bruderschaft~“, Spinner war schon so betrunken, dass er einen Arm über Dabis Schulter legte und sich ihm aufdrängte, was der Flammenquirk-Nutzer erst recht nicht ausstehen konnte.
 

„Bleib mir vom Leib oder ich verarbeite dich zu Brennholz!“, mit aller Mühe versuchte sich der Schwarzhaarige seinen Kameraden vom Hals zu schaffen. Allerdings wurde er hierbei durch eine bekannte Stimme unterbrochen.
 

„Aber, aber – Wer ist hier nicht in Feierlaune~?“
 

Der Größere ließ von dem Grünhäutigen ab und sah erschrocken hinter sich. Türkisfarbige Augen trafen auf goldene Iriden. Sofort wich Dabi zurück, woraufhin Spinner fast eine Begegnung mit dem Boden machte. Warum musste man ihn auch so dermaßen quälen? Ausgerechnet Mirabelle stand vor ihm - zur Abwechslung mal allein. Bevor er jedoch das Wort an die Blondine richten konnte, kam Toga ihm zuvor und hüpfte freudig hinter diesem hervor.
 

„Aw, du bist Mirabelle, oder? Schön deine Bekanntschaft zu machen. Jin hat mir schon viel von dir erzählt. Du warst wirklich gut bei der Prüfung. Hätte dir so viel Brutalität gar nicht zugetraut. Ich bin Himiko Toga und ich hoffe auf gute Freundschaft. Du musst wissen, ich liebe Blut und alles, was damit in Zusammenhang steht~“, und schon plapperte die Verwandlungsquirk-Nutzerin wie ein Wasserfall auf Mirabelle ein und schüttelte hierbei mehrmals ihre Hand. Die Überforderung stand ihrem Gegenüber ins Gesicht geschrieben.
 

„Ach was, nicht doch. Ich habe einfach nur alles getan, um da irgendwie wieder lebend rauszukommen, aber danke für das Kompliment“, ein mehr als gequältes Lächeln zierte Mirabelles Lippen, während sie sich verlegen am Hinterkopf kratzte.
 

Dabi, der der Konversation der beiden Frauen folgte, sah mehrmals zwischen ihnen hin und her. Erst jetzt fiel dem Schwarzhaarigen auf, dass Toga und Mirabelle in etwa dieselbe Körpergröße teilten. Sie waren fast gleichgroß. Aber dennoch war ersichtlich, dass Mirabelles Körper durchtrainierter war. Als Frau war es sehr schwierig Muskeln aufzubauen. Sie musste wohl viel trainieren, dennoch besaß sie alle Rundungen, die zu einer Frau gehörten. Dabi musste zugeben, dass sie sehr attraktiv auf ihn wirkte. Sein Blick galt vor allem ihrem rechten Arm. Fühlte sie gar keine Schmerzen? Oder war sie schon so gut abgehärtet, dass ihr eine Schnittwunde dieser Art nichts anhaben konnte? Bevor Dabi jedoch weiter in seinen Gedanken versinken konnte, stand auch schon Mirabelle vor ihm und wedelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht hin und her.
 

„Erde an Schwachkopf! Bist du noch anwesend?“
 

„Hä?“, mehr als perplex starrte Dabi auf die junge Frau herab und realisierte, dass er gerade komplett abgedriftet war. Dann halten Mirabelles Worte in seinem Kopf wieder und eine Zornesader bildete sich an seiner Schläfe. Wie frech war dieses Biest denn bitte?! Toga machte die Lage natürlich nicht besser. Sie lachte sich im Hintergrund kaputt und krümmte schon am Boden. Wutentbrannt wand er sich der jungen Frau zu, die immer noch vor ihm stand.
 

„Sag mal – legst du es echt drauf an, mich zu reizen? An deiner Stelle würde ich das lassen, kleines hübsches Vögelchen, sonst verbrennst du dir noch deine schönen Federchen~“, zähne-grinsend verschränkte Dabi seine Arme vor seinem Oberkörper, während Mirabelle den Größeren nur verdattert anstarrte. Augenblicklich lief ihr Kopf knallrot an. Ob vor Scharm oder vor Wut, konnte keiner in diesem Moment sagen.
 

„Wie bitte? Hübsches Vögelchen? Ich glaub dir piept´s wohl! An deiner Stelle würde ich mal ein anderes Outfit wählen, Grufti! Willst du so etwa morgenfrüh vor deine Division treten?“, mehr als abwertend nahm die Blondhaarige den Stoff des Mantels in ihre Finger und wand diesen hin und her.
 

„Mein Outfit passt mir angegossen – danke für den Hinweis, Vögelchen~“, konterte Dabi und zog sich seinen schwarzen Mantel zurecht, der seit neustem mit noch mehr Nieten versehen war. Auf Wunsch hatte man ihm extra diesen Mantel angepasst und auch seine Hose war mit den gleichen Nieten verziert. Er mochte es dunkel – war ihm doch egal was andere davon hielten. Aber der Spitzname gefiel ihm – so konnte er die Alte schön aus der sonst so neutralen-emotionslosen Fassade locken.
 

„Was zum?“, Geten, der sich zwischenzeitlich zu ihnen gesellt hatte, blieb wie angewurzelt stehen, während Twice neben ihm in helles Gelächter ausbrach. Die Tränen drangen bereits aus dessen maskierten Fassade hervor.
 

„Haha, die beiden sind so witzig, ich fang gleich an zu weinen!“
 

„Ach, vergessen wir das Ganze einfach, Flameboy! Wir werden noch lange genug Zeit miteinander verbringen, mein Hübscher~“, die Ex-Soldatin ließ schließlich von Dabi ab und legte lachend einen Arm um Getens Schulter, der mehr als verdutzt seine Freundin anstarrte.
 

„Mirabelle, was-?“, bevor der Eisquirk-Nutzer seine Frage zu Ende stellen konnte, griff die Angesprochene auch schon nach dem zweiten Vodka-Becher, der sich in Getens Hand befand, und sah über ihre Schulter zurück zu Dabi und den anderen.
 

„Nun denn, habet wohl meine lieben Kameraden, wir sehen uns auf dem Schlachtfeld, cheers~“, nach diesen Worten zwinkerte die Normalo dem Schwarzhaarigen erneut zu und kippte sich daraufhin den Becherinhalt in ihren Mund.
 

Zusammen mit Geten machte sie sich dann auf den Weg zurück in die Menge und ließ einen verärgerten Dabi zurück, der einfach nur bestellt und nicht abgeholt dastand. Spinner und Toga hatten dem Szenario zugesehen, während sich Twice ihnen anschloss. Mehr als perplex sah er zwischen seinen Kameraden hin und her.
 

„Eine Frage, was war hier gerade los, Himiko?“
 

„Ach je, Jin – Dabi ist in Flirten wirklich eine Vollniete!“, abwertend hob die Angesprochene hierbei ihre Hand auf und ab.
 

Sofort war Dabis Gehör anwesend und eine gewaltige Wut staute sich in ihm auf. Seine Fäuste gingen bereits in Flammen auf. Seine Zähne presste er so fest es ging zusammen. Er durfte jetzt nicht ausrasten. Wutentbrannt warf er Toga einen Blick zu, der tausend Bände sprach. Sofort verstummten die Stimmen seiner Kameraden und Dabi stapfte zurück zu ihnen.
 

„Hey- was?“, ohne auch nur zu antworten, riss er Toga den Becher aus der Hand. Was die Vogelscheuche konnte, konnte er schon lange! Was bildete sich dieses Weibsstück bitte ein? Zudem sie ihn hat aussehen lassen, wie ein gottverdammter Vollidiot! Das hielt man doch nüchtern echt nicht mehr aus. Eigentlich hatte der Schurke vor Monaten schon geschworen keinen Alkohol mehr anzurühren, aber dieses Monster trieb ihn regelrecht dazu!
 

„Dieser Alten wird noch hören und sehen vergehen!“, murmelte Dabi in seinen nicht vorhandenen Bart, exte den Inhalt in einem Schluck hinunter und stapfte mehr als angefressen aus der Halle. Er musste hier weg.
 

Toga, Spinner und Twice standen einfach nur da und tauschten Blicke aus. Keiner von ihnen wurde je Zeuge, wie Dabi seine eiskalte Maske fallenließ und erst recht hatten sie noch nie mitbekommen, dass der Flammenquirk-Nutzer Alkohol trank. Verdutzt sahen sie ihrem Kameraden nach, der den Ausgang des Saals anpeilte. Schließlich war es Toga, die das Wort an ihre beiden männlichen Kollegen richtete.
 

„Mein Vorschlag wäre -wir passen lieber mal auf unseren Flammenteufel auf, bevor er etwas dummes angestellt, wer ist dabei?“
 

„Ach meine liebste Himiko – für dich hole ich die Sterne vom Himmel~“, entgegnete Twice und fiel vor der Blondhaarigen auf die Knie. Spinner hingegen atmete genervt aus.
 

„Ihr seid echt bescheuert – wenn er dahinterkommt, könnt ihr euer Todesurteil unterschreiben, das ist euch klar, oder?“
 

„Ach papperlapapp Spinner, es ist unsere Mission, unserem Kameraden auf die richtige Spur zu geleiten~“, die gelben Iriden der Verwandlungsquirk-Nutzerin flammten auf.
 

„Richtige Spur- hab ich was nicht mitgekriegt?“, fragend runzelte Spinner daraufhin die Stirn. Toga kicherte auf die Frage hin und hob mehrmals ihre Augenbrauen nach oben. Anstatt ihrem Kameraden jedoch zu antworten, zog sie beide Kerle zu sich hinunter.
 

„Keine Sorge, lasst das mal schön meine Sorge sein. Ich kümmere mich darum~“
 


 


 


 


 

Der nächste Morgen brach schnell heran. Die Sonne ging bereits hinter den Bergen auf und warf ihre Sonnenstrahlen auf das Land, das zuvor mit dichtem Nebel bedeckt war, der langsam nach oben aufstieg. Die Vögel sangen ihr Morgenlied und es herrschte ein sinnlicher Morgen, zumindest für die Außenwelt. Für Dabi galt dies natürlich nicht. Gähnend saß er im Besprechungsraum zusammen mit den anderen Leutnants. Es war gerade mal 7 Uhr. Eine Zeit, wo er am liebsten noch im Bett lag. Gelangweilt verweilte der Schwarzhaarige auf seinem Stuhl und wippte seinen linken Fuß auf und ab. Irgendetwas musste er tun – schließlich musste er sich wachhalten. Die Nacht war schneller rum, als er schauen konnte. Bis er überhaupt seinen wohlverdienten Schlaf gefunden hatte, hatte schon Stunden gedauert. Sein Kopf hatte zuvor den gesamten Tag verarbeitet. Aber vor allem ging ihm dieses seltsame Gefühl nicht aus den Gliedern. Immer wieder spürte er eine Präsenz, die er nicht deuten oder gar sehen konnte. Er vernahm sie immer wieder, wenn ihm ein Schauer über den Nacken lief. Etwas war seit gestern anders. Alles begann damit, als er sie traf. Seine Iriden wanderten zum Pult, an dem Mirabelle aktuell stand und auf eine Leinwand hinter ihr deutete, auf dem sie zuvor alle wichtigen Stichpunkte niedergeschrieben hatte.
 

„Nun denn, ich habe mir hier eine Konstellation überlegt, und zwar werden wir je mit zwei Teams agieren.“, daraufhin deutete die Blondhaarige mit einem Zeigestock auf die einzelnen Skizzen.
 

„Es wird je ein Mitglied der Liga und ein Mitglied der Metafront in einer Einheit zusammenarbeiten. Re-Destro und ich haben sehr lange überlegt und uns auf euere Stärken und Schwächen konzentriert. Demnach wird die Verteilung der Truppen wie folgt durchgeführt:
 

Nr. 1) Auftakt-Aktionstrupp Unter-Menschenmassen-Begraben-Regiment, auch bekannt als Truppe BLACK, wird von Twice allein angeführt werden. Aufgrund seiner Quirk ist er in der Lage durch seine Doppelgänger alles allein in Schutt und Asche zu legen.“
 

Auf die erste Benennung hin, fiel der Maskierte auf die Knie und jubelte auf.
 

„Jawoll~ seht mal, wie cool ich bin – ich kack mich gleich ein!“
 

Helles Gelächter folgte und erfüllte den Raum. Mirabelle hingegen räusperte sich daraufhin kurz und fuhr weiter fort:
 

„Nr. 2) Auftakt-Aktionstrupp Überfallkommando/Nachrichten-Regiment, von uns betitelt als CARMINE, werden Toga und Skeptic leiten. Wir hoffen hier auf entsprechende gute Zusammenarbeit.“
 

Toga sah zum Schwarzhaarigen auf, der neben ihr stand und reichte diesem die Hand, woraufhin dieser sich leicht bücken musste und die Geste erwiderte.
 

„Nr. 3) Auftakt-Aktionstrupp Überfallkommando/ Unterstützungs-Regiment, Experiment BROWN, werden Spinner und Mr. Compress unter ihre Fittische nehmen. Hier haben wir ausnahmsweise mal erlaubt, dass zwei Kommandanten der Liga zusammenarbeiten. Ich hoffe, dass bereitet euch keine Umstände.“
 

Auf die Worte hin klatschten sich die benannten Kommandanten die Hand ab und gaben sich ein High-Five. Dabi sah gelangweilt zu ihnen. Die hatten es gut. Aber bisher war sein Name noch nicht genannt worden. Skeptisch sah er zu Mirabelle auf, die sich nun wieder ihrer Liste zuwand, die sie in ihrer Hand hielt. Nun blieb niemand mehr von der Liga übrig, außer Shigaraki und dieser hatte weiß Gott andere Dinge zu regeln. Genauso wie Re-Destro, der dieser Versammlung aktuell beiwohnte und neben der Ex-Soldatin stand. Murrend blickte er neben sich. Also blieben nur noch Geten und Trumpet übrig. Beide waren seiner Meinung nach eine mehr als schlechte Wahl. Wobei – fehlt nicht Mirabelle selbst auch noch? Bevor Dabi jedoch weiter darüber nachgrübeln konnte, fielen auch schon die Sätze, die seine Nerven endgültig in Schmorr-Brand versetzten.
 

„Und dann kommen wir auch schon zur letzten Einheit - der Auftakt-Aktionstrupp Überfallkommando / Überraschungsangriff-Regiment, auch VIOLET genannt, fällt unter die Führung von unseren Fernkampfspezialisten. Die Entscheidung war echt schwierig zu treffen, aber da die Quirks hervorragend miteinander harmonieren, konnten wir die Konstellation nicht anders aufstellen. Geten und Blue Flame werden hier die Truppen vorantreiben.“
 

Entsetzen folgte und Stille legte sich über den Raum. In diesem Moment hätte man eine einfache Stecknadel auf den Boden fallen hören können. Alle Anwesenden wussten, was los war und es verhieß nichts Gutes. Aber nicht nur bei Dabi – sondern bei der Eisfratze ebenfalls. Ungläubig sahen sich die beiden Kommandanten an und der Sturm kam sofort ins Rollen.
 

„Wie bitte – ich soll mit Väterchen Frost zusammenarbeiten? Ich glaub es hackt euch! Nie und nimmer arbeite ich mit diesem Gnom hier zusammen!“, mit dem Zeigefinger deutete Dabi auf den Eisquirk-Nutzer, während seine andere Hand in Flammen aufging.
 

„Moment mal, wen nennst du hier Gnom – Narbenfratze! Soviel ich weiß, haben bellende Hunde hier nichts zu melden!“, eine Zornesader hatte sich auf Getens Schläfe gebildet und die Temperatur im Raum sank augenblicklich wieder gegen Nullpunkt. Der Kaffeebecher von Re-Destro begann bereits zu kristallisieren.
 

„WIE WAR DAS?! Sag das nochmal!“, bedrohlich baute sich Dabi daraufhin vor dem Kleineren auf. Was bildete sich dieses Eismännchen bitte ein? Seine Flammen würden ihn wegschmelzen! Von wegen Harmonie! Scheiß drauf!
 

Mirabelle blickte währenddessen zwischen den beiden Streithähnen hin und her, ehe sie erschöpft ausatmete. Sie hätte es wissen müssen. Immerhin hatten Re-Destro und Skeptic sie schon über die Streitereien der beiden informiert. Pfeifend krempelte sie sich daraufhin ihre Ärmel nach oben. Re-Destro, der weiterhin neben der Ex-Soldatin verweilte, fuhr mit seinem Rollstuhl zur Seite, sodass die Jüngere die Treppen hinabsteigen konnte. Ihre Fäuste knackten bereits. Alle Anwesenden fühlten schon die Aura, die die Blondhaarige ausstrahlte und sprangen panisch zur Seite. Alle außer Dabi und Geten, die immer noch einander gegenüberstanden und sich gegenseitig allerlei Schimpfwörter um die Ohren schlugen.
 

„HALT DEINE VERDAMMTE FRESSE ODER ICH NUTZ IHN ALS KÜHLSCHRANK!“
 

„ACH WIRKLICH? NUR SCHADE, DASS ICH DEINEN EISARSCH VERBRENNEN WER-!“, im nächsten Moment folgte ein Poltern und ein heftiger Schmerz durchzog Dabis Schläfe, woraufhin er den Halt verlor und rückwärts umkippte. Sein kompletter Kopf vibrierte und fühlte sich an, als ob ihn jemand mit einem Baseball-Schläger verarbeitet hätte. Gleichzeitig hielt er sich die Nase, woraus Blut tropfte. Ungläubig sah er zu Geten, der sich ebenfalls den Kopf hielt und am Boden verweilte.
 

Alle anderen Anwesenden hielten die Luft an. Mirabelle hatte tatsächlich Dabi und Geten jeweils am Hinterkopf gepackt und ihre Köpfe gegeneinandergeschlagen. Nun saßen beide Streithähne am Boden und sahen zu der Ex-Soldatin auf, die mehr als angefressen vor ihnen stand und auf sie herabblickte. Ihre Iriden funkelten gefährlich auf, während sich hinter ihr ein dunkler Nebel zusammenzubrauen schien.
 

„Was geht in aller Herrgotts Namen bitte…“, die Worte waren noch ruhig gewählt, doch im nächsten Moment bildete sich eine Zornesader an Mirabelles Stirn, woraufhin die junge Frau die Fassung verlor und auf die beiden Kommandanten einschrie:
 

„…IN EUREN SPATZENHIRNEN VOR!!! WAS IST DAS BITTE FÜR EIN BENEHMEN?! UND IHR WOLLT AKTIONSTRUPPKOMMANDANTEN SEIN?!!! ICH GLAUB ICH SPINNE!!!! REIßT EUCH GEFÄLLIGST ZUSAMMEN!!!!“
 

Fassungslos verweilte Dabi an Ort und Stelle. Gerade im Moment kam wieder ihre innere Bestie zum Vorschein und verdammt nochmal, er gab es ungern zu – aber dieses Normalo-Biest war ein wahres Monster und es faszinierte ihn auch noch. War er geisteskrank? Die Art und Weise, wie Mirabelle vor ihnen stand. Diese Aura sprach Bände und ausgerechnet er und die Eisfratze hatten sie freigelassen. Geten versuchte währenddessen vergebens auf seine Freundin einzureden, aber stattdessen packte sie den Weißhaarigen am Kragen und zog ihn zu sich hoch. Eine Standpauke folgte die nächste und nach wenigen Minuten hatte sich Mirabelle auch wieder beruhigt. Erschöpft legte sie ihre Stirn in Falten.
 

„Ihr zwei seid echt hoffnungslose Fälle… also muss ich den Plan doch nochmal ändern, wie schade. Nur gut, dass ich hier schon an einen Plan B gedacht habe…,“ genervt hielt sie sich die Stirn und wand ihren Kopf hin und her.
 

Auf die Worte hin hoffte Dabi schon auf ein Wunder. Er hoffte innig, dass er doch nicht mit dem Eismännchen zusammenarbeiten müsse. Er nahm freiwillig Trumpet als Partner - es war ihm alles egal. Hauptsache er kam irgendwie aus dieser Lage wieder raus. Aber zu seinem Leidwesen wurde im nächsten Moment seine Hoffnungen zerstört …
 

„In diesem Fall werde ich das Team VIOLET mitunterstützen-“
 

…und seine Wünsche mit Füßen getreten.
 

„-Da ich neben dem Nahkampf auch eine Fernkampfspezialistin bin, werde ich entsprechend im Hintergrund mitagieren und aufpassen, dass ihr zwei Schwachköpfe euch nicht die Schädel einschlägt! Wenn ich noch einmal so ein Benehmen mitbekomme, dann Gnade euch Gott!“
 

Fassungslos verweilte Dabi am Boden und spürte immer mehr und mehr, wie ihn die Panik überlief. Das Gefühl, das sich langsam mehr und mehr in ihm ausbreitete, kannte er nicht. Es war komplett neu. Als er auch noch dabei zusah, wie Geten aufjubelte – sank seine Laune endgültig auf den Höllenpfad. Das war jetzt nicht ihr fucking Ernst? Jetzt hatte er ausgerechnet beide um die Ohren!?
 

Das ist jetzt nicht wahr?! Wollt ihr mich alle verarschen?!
 

Als der Schurke dann auch noch dieses siegreiche Grinsen Getens zu sehen bekam, war es aus und vorbei. Bald brande hier die Hölle, soviel stand fest. Dabi ließ sich nicht so behandeln, erst recht nicht von einem Weibsstück, das hier einen auf Feldwebel machte! Sie waren hier nicht beim Militär! Knirschend biss Dabi die Zähne aufeinander, sodass sein Kiefer schon wehtat. Und das tat er normalweise nie, da er bisher noch nie so einen Druck aufbauen musste. Er kochte innerlich. Am liebsten würde er diesen Ort jetzt schon im Flammenmeer aufgehen lassen. Wie soll er das bitte bloß aushalten? Wenn das so weitergeht, dreht er irgendwann noch durch.
 

Wie Recht er jedoch mit seiner Vorahnung haben sollte, war dem schwarzhaarigen Schurken zumindest in diesem Augenblick noch nicht bewusst.
 


 


 


 


 

[Zur selben Zeit ganz wo anders]
 

Regen peitschte gegen die bereits eingerissenen Scheibenfenstern, während der Wind unnachgiebig dagegen schlug und die Gläser vibrieren ließ. Donner ertönte und ließ den Steinboden beben. Vor dem Fenster stand eine Gestalt, ein Mann, eingehüllt in einem Umhang, dessen Kapuze herabgezogen war. Mit vor Armen verschränkter Brust blickte er in den Sturm, der vor ihm stattfand und mit mehreren Blitzen antwortete. Helle Funken erfüllten den dunklen Raum, der mehr an einen Kerker einer Burg erinnerte. Währenddessen nährten sich Schritte, woraufhin die Aufmerksamkeit des Mannes bei einem seiner Diener lag.
 

„Toroshimaru-Sama“
 

Auf diesen Namen hin wand sich die Gestalt dem Anwesenden zu, der einige Meter hinter ihm stand. Helle Blitze fegten erneut über den Sturmhimmel, woraufhin das Gesicht des Mannes, dessen Name soeben gefallen war, aufhellte. Eine Augenklappe zierte die linke Gesichtshälfte – das rechte Auge funkelte rot auf. Was allerdings mehr als auffällig wirkte, war die Narbe, die sich unter der Augenklappe über die Wange hin bis zum Nacken über den Hals seitlich erstreckte. Giftgrüne Strähnen fielen diesem ins Gesicht – die restlichen Haare waren zu einem Dutt hochgebunden.
 

„Erstatte Bericht…“, eine dunkle Stimme legte sich über den Raum, woraufhin der Diener erstarrte und zu zittern begann. Aufgrund der Nervosität begann der kleinwüchsige Mann bereits mit seinen eigenen Fingern zu spielen.
 

Bevor dieser jedoch antworten konnte, ging die Tür auf und zwei großgewachsene Männer in Rüstungen betraten den Raum. Gefolgt von einem Rothaarigen jungen Mann, den sie zuvor gefesselt und geknebelt hatten. Toroshimaru trat daraufhin vor die beiden Männer, die zurückwichen und ihre Stäbe vor dem Gefangenen über Kreuz in den Boden rammten. Der Rothaarige zitterte am ganzen Körper.
 

„Bitte… habt Erbarmen“, kam es leise flüsternd über dessen Lippen, als er zum Grünhaarigen aufsah.
 

„Aber, aber… wer hat denn hier Angst?“, Toroshimaru ging vor dem jungen Mann auf die Knie und hob sein Kinn an. Langsam wand er dieses mit seinen Fingern hin und her.
 

„Du bist schuldig eine Verbindung mit einem meiner Untergebenen eingegangen zu sein? Jeder kennt das Gesetz. Jeder weiß, dass wir keine Kreuzung zwischen Beta und Omega dulden.“, die Worte des Grünhaarigen waren ruhig und langsam gewählt.
 

„Bitte… lasst mich gehen! Ich bin ein armer Schlucker, der von seiner langjährigen Freundin verlassen wurde und sich danach dem gleichgeschlechtlichen zugewandt hat. Bitte, ich wusste nicht, dass er ein Omega ist…“, stammelte der Beta und krümmte in sich zusammen.
 

„Als Beta hättest du die Signale trotzdem merken müssen… WIR sind anders als IHR“, ein breites Grinsen breitete sich auf Toroshimarus Lippen aus, während er sich erhob und auf den Beta herabblickte.
 

„Weißt du, wir, die Hokkaido, haben ein klares Bild vor Augen. Wir dulden nur Beziehungen zwischen Alpha und Omega. Ein Beta hat bei uns nichts zu suchen und jeder, der die Regeln, die auch der Kommission bekannt sind, bricht, zahlt mit seinem Leben~“
 

„Nein, bitte lass-“, im nächsten Moment wurde dem Beta der Mund zugehalten. Ungläubig sah der Rothaarige auf die Hand des Grünhaarigen herab, der zuvor erneut vor ihm kniete. Sein noch vorhandenes Auge blitze gefährlich auf.
 

„Ich habe euere Ausreden so satt, wisst ihr das auch? Was denkt ihr, müssen wir alles erdulden, wenn wir jeden dahergelaufenen Hund einfach laufen lassen? Weißt du eigentlich mit wem du hier gerade redest?“, danach ließ Toroshimaru von dem Beta ab und wand ihm den Rücken zu.
 

„Als Ober-Alpha habe ich unsere Gesetze zu wahren und richte über alle Verbrechen, die mit uns in Verbindung stehen. Dein Partner hat bereits die erforderliche Strafe erhalten. Aber du… wirst anders behandelt werden.“, zur selben Zeit nährte sich hinter dem Grünhaarigen ein dunkler Schatten und ein Knurren hallte im Raum wider. Die Temperatur sank augenblicklich gegen Nullpunkt. Jegliche Glücksgefühle und Emotionen schwanden. Es wirkte so, als ob diese von dem Schattenwesen aufgesogen wurden, das langsam an die Beteiligten herantrat.
 

„Nicht ich werde als Richter über dich sprechen, sondern er…“, langsam wand sich Toroshimaru dem Wesen zu, das hinter ihm zum Vorschein kam. Ein Wesen, das komplett in dunklem Nebel gehüllt war. Es hatte die Gestalt eines Wolfes. Glutrote Augen fixierten den am Boden geknebelten Beta, der sich zu befreien versuchte, aber von den beiden Wachen in Schach gehalten wurde.
 

„Shallow – ich überlasse ihn dir…“, nach diesen Worten wand sich der grünhaarige Alpha von dem Beta ab, woraufhin der Schattenwolf an den Rothaarigen herantrat. Zähnefletschend stellte er sich dem Beta entgegen.
 

Im nächsten Moment war auch schon ein schmerzlicher Aufschrei zu vernehmen, der von den Decken widerhallte. Toroshimaru trat währenddessen an seinen Diener heran, der sich ebenfalls noch im Raum befand und dem Geschehen mit Entsetzen folgte. Er wusste, dass sein Gebieter keine Gnade walten ließ. Mit Schrecken sah er dabei zu, wie die Bestie den Beta in Stücke riss und seine Innereien im Raum verteilte. Es verging mehrere Minuten, die sich jedoch wie Stunden anfühlten. Die Wachen hatten zwischenzeitlich den Raum wieder verlassen. Langsam wand sich der Kleinere daraufhin dem Alpha zu, der an ihm vorbeilief.
 

„Wie ist die Lage?“, der Grünhaarige trat erneut an die Fensterfront und legte seine Handfläche gegen die brüchige Scheibe. Der Sturm hatte immer noch nicht nachgelassen und wütete weiter.
 

„Wir haben es erfolgreich geschafft eine Omega in der Befreiungsfront einzuschleusen. Aufgrund der Genmanipulation, die man an ihr durchgeführt hatte, waren unsere Spuren nicht erkennbar, sodass sie unentdeckt blieb und forschen konnte.“
 

„Was hat Shila bereits herausfinden können? Habt ihr sie gefunden?“
 

„Eure potenzielle Partnerin ist eine der Kommandanten der Paranormalen Befreiungsfront. Sie ist für die Organisation der Streitmächte zuständig und leitet die militärische Einheit unter sich. Zudem war es ihr gelungen mehrere Nomus und auch einen High End abzulichten. Somit hat sie zu ihrer alten Stärke zurückgefunden. Was unseren Einsatz erschweren wird.“
 

„Was anderes hätte ich auch von Mirabelle nicht erwartet…“, während der Alpha weitersprach, zog er sich die Augenklappe vom Gesicht und enthüllte ein weißes Auge - die längliche Narbe ging komplett durch die Augenhöhle hindurch.
 

„Immerhin hat sie mir vor zwei Jahren diese Verletzung zugefügt…wenn sie sich damals nicht gegen mich aufgelehnt hätte, wäre sie längst MEIN“, hierbei fuhr eine seiner Fingerkuppen das Narbengewebe nach. Die Verletzung war inzwischen komplett verheilt, jedoch hat es sein linkes Augenlicht gekostet.
 

„Warum sind sie so besessen von ihr, Sir? Sie ist ein Omega und hat sich gegen sie, einen Alpha – nein einen Ober-Alpha, aufgelehnt! Ihr droht die Todesstrafe!“
 

Im selben Augenblick schritt der Schattenwolf an dem Diener vorbei und trat an den Alpha heran, der weiterhin am Fenster verweilte. Blut tropfte aus seinem Maul hervor und seine Pfoten waren blutgetränkt und hinterließen entsprechende Spuren. Der kleinwüchsige Mann schluckte schwer und sah dem Wesen nach. Die Kälte war mehr als spürbar, die von dem Monstrum ausging.
 

„Weißt du Nils,…“, Toroshimaru wand sich daraufhin seinem Diener zu, während er dem Schattenwolf durch das Nebelfell strich.
 

„Als Ober-Alpha wird man geboren… als höchstes Individuum geht man eine Verbindung mit einem Wesen aus einer anderen Welt ein. Schattenwölfe existieren hier nicht. Solange ich lebe, lebt auch mein Seelenpartner an meiner Seite hier in dieser Welt. Aber wo es einen Ober-Alpha gibt, gibt es auch einen entsprechenden Gegenpart.“
 

„Meinen Sie wirklich sie ist eine Queen-Omega? Die Letzte dieser Art gab es vor mehr als 100 Jahren!“
 

„Omegas lieben die Harmonie und den Frieden dieser Welt. Ein normaler Omega würde sich niemals gegen einen Alpha behaupten. Eine Queen- oder ein King-Omega hingegen würden es mit jedem aufnehmen. Sie machen vor Alphas nicht halt und vor einem Ober-Alpha erst recht nicht. Sie sind starken Wesens und ihr Gerechtigkeitssinn geht über die normalen Grenzen hinaus. Sie werden auch als Anführer der Omega bezeichnet. Nils, sie ist meine perfekte Partnerin. Auch wenn sie selbst es aktuell zumindest noch anders sieht…“, ein gehässiges Grinsen zierte Toroshimarus Lippen, als er schließlich den Schattenwolf unter dem Kinn graulte. Sein rotes Auge fixierte den kleineren Mann.
 

„Behaltet Mirabelle im Auge. Sobald sich eine passende Gelegenheit ergibt – schlagen wir zu.“
 

„Sehr wohl, mein Herr“, verneigend trat der Diener schließlich aus dem Raum und ließ den Alpha allein. Die Schritte verstummten.
 

Der Grünhaarige wand sich schließlich erneut seinem Partner zu, der mit roten Iriden zu seinem Herrn aufsah. Ein leises Winseln folgte, ehe der Anführer der Hokkaido erneut das Fell des Schattenwesens zu streicheln begann. Erst sanft, dann fester – was dem Wolf jedoch nichts auszumachen schien. Während den Streicheleinheiten wand sich Toroshimaru ihm zu.
 

„Ach Shallow, schon sehr bald wird die Beta-Welt vor uns niederknien und wir werden wieder zu alter Stärke zurückfinden. Viel zu lange hat man uns kleingehalten und unterschätzt. Immerhin machen wir nur noch 5 Prozent der Erdbevölkerung aus. Und dass alles nur, weil man vor hunderten Jahren unseresgleichen abgeschlachtet hat. Wieviel Blut wurde deswegen schon vergossen? Gleiches mit gleichem vergolten? Aber wir werden uns erheben und wenn die Gerüchte der Weltregierung stimmen, wird sie uns mit ihrer Macht helfen können. Re-Destro kann noch so lange versuchen sie von uns fernzuhalten, aber das Schicksal lässt sich nicht umstimmen.“, gedankenversunken sah Toroshimaru wieder aus dem Fenster und blickte in den Sturm hinaus.
 

Hierbei lehnte er erneut seine Hand an die Glasfläche und ließ seine Fingerkuppen kreisen. Vereinzelt sprangen die Blitzfunken Richtung Fenster. Der Alpha blickte auf die Scheibe und sah dabei zu, wie die Funken ihm entgegenblitzen und sich erneut entfalteten. Ein leises Kichern folgte. Sein rechtes Auge funkelte gefährlich auf, während ein krankhaftes Grinsen sich auf dessen Lippen legte.
 

„Warte nur ab, Mirabelle – meine Teure - schon sehr bald werden wir vereint sein. Unser neues Utopia steht unmittelbar bevor. ~“
 


 


 

— • All of this time, I can't believe I couldn't see • —

— • Kept in the dark, but you were there in front of me • —

— • I've been sleeping a thousand years, it seems • —

— • Got to open my eyes to everything • —

[Evanescence – Bring me to life]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  swetty-mausi
2023-06-08T18:10:36+00:00 08.06.2023 20:10
Tolle Geschichte
Antwort von:  Mina_Tara
10.09.2023 16:43
Vielen Dank :3


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