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Pretty Liar

Kein Wort zu niemanden
von

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Flora

Ich habe nicht erwartet, dass sich Nicolas noch mal bei mir melden würde, und schon gar nicht am selben Abend. Doch das hat er. Ich war wirklich unsicher, ob ich mich darauf einlassen soll, aber jetzt wo ich ihm gegen über sitze und wir zusammen Essen, bin ich froh, hier zu sein. Mein Teller ist bereits leer, während er noch weiter isst. Kein Wunder, Nicolas hat auch sehr spät angefangen, zu Essen. Ich sehe zu ihm, lege meine Hand unter mein Kinn und stütze mich darauf. Warum verdammt nochmal, ist er so süß? Schleicht sich die Frage in meinen Kopf. Er sieht zu mir. sofort setze ich mich gerade hin und sehe ertappt aus dem Fenster. Mein Herz pocht und ich spüre, wie meine Wangen heiß werden. Hat er es gesehen, wie ich ihn angestarrt habe? Langsam sehe ich wieder zu ihm und schaue in seine braunen Augen hinein. Ich schlucke. Er sieht zu seinem Essen zurück, sticht mit seiner Gabel in seine Stake und hält es mir hin. verwundert sehe ich ihn an.

»Möchtest du mal probieren?« frägt er mich. Ich schüttle den Kopf.

»Nein danke, ich esse kein Fleisch« erkläre ich ihm. Sein Blick wandert von mir zu seinem Teller und dann wieder zu mir. langsam nimmt er seine Gabel zurück zu seinem Teller. »Endschuldige, dass wusste ich nicht« endschuldigt er sich und wirkt hektisch. Glaubt er, ich würde es ihm übelnehmen? Er sieht von mir weg. »Schon gut« lache ich.

»Woher hättest du das denn wissen sollen. Es ist aber nett von dir, dass du mir etwas geben wolltest«

»Du siehst noch so hungrig aus, ich dachte, bevor du mir noch vom Fleisch fällst« lacht Nicolas nun auch. Es ist verrückt, wie vertraut es sich mit ihm anfühlt. Ich habe dieses verlangen ihm alles zu sagen. Und ich spüre, dass es ihm genau so ergeht.

»Ist es denn ok für dich, dass ich es Esse?« ich kichere und drücke mir meine Hand gegen den Mund. Seine Frage ist einfach zu rührend. Verwundert sieht er mich an. Ich unterdrücke ein lautes Lachen und schlucke es herunter.

»Natürlich, solang ich es nicht Essen muss, ist es mir egal. Aber du kannst es gerne Essen.« »Ich möchte nur nicht unhöflich sein, Flora«

»Das bist du nicht« versichere ich ihm und lege meinen Kopf leicht auf die Schulter. Ich lege meine Hände in den Schoss und betrachte weiter seine Brauen Augen. Plötzlich lässt Nicolas seine Gabel auf den Teller fallen und sieht mich an, als habe er sich erschreckt. »Was ist los?« frage ich. »Ich habe noch etwas für dich« Nicolas greift neben sich und ich folge mit meinen Augen seiner Hand.

»Für mich?« frage ich verwundert. Er holt ein kleines Notizbuch vor und reicht es mir über den Tisch. Ich nehme es entgegen und sehe es neugierig an. Es ist grün und ich sehe das es eine rote Schur, in der ersten Seite stecken.

»Was ist das?« frage ich, obwohl diese Frage überflüssig ist, da es offensichtlich ist. Es ist ein Notizbuch. Doch was ich eigentlich wissen will, ist, warum gibt er es mir?

»Als ich deine Nachsicht gelesen habe, ist mir aufgefallen wie fiel du eigentlich zu sagen hast.« erklärt er. Ich sehe ihn an. Er sieht mich an.

»Ich habe mir etwas überlegt. Jedes Mal, wenn wir uns sehen, nehmen wir es mit« Nicolas deutet auf das Büchlein in meinen Händen.

»Schreib alles, was du möchtest, dort hinein. Egal was du loswerden möchtest. Wenn wir uns das nächste Mal, gibst du es mir und ich werde das Gleiche tun. Auf diese weißen Schreiben wir und gegenseitig ohne das oberflächliche: Hi, Wie geht’s.« ich lächle ihn an und drücke das Buch gegen meine Brüste.

»Aber was soll ich denn reinschreiben?« frage ich.

»Alles worüber du reden willst, oder du antwortest mir. Ich schon mal angefangen.« er zwinkert mir zu. Ich kichre.

»Ich danke dir«

Noch eine ganze Weile sitzen wir da, und reden uns Kreutz und quer durch alle möglichen Themen. Nicolas erzählt von seiner Familie, von seinem Bruder, der ihm sehr fehlt und dass er sich sorgen um ihn macht. Er verrät mir, wie oft er schon seiner Eltern zur Weißglut gebracht hat, weil er lieber im Wald unter einem Baum lass, statt zu trainieren. Und jedes Mal, wenn er mir etwas von sich erzählte, fühlte ich mich ihm ein Stück näher. Er lächelte dann auch immer so und wirkte sorglos. Es wurde immer später, Draußen hat es wieder zu regnen angefangen. Der Regen ballt gegen die Scheibe, während auch der Himmel laut grollt. Ein Gewitter zieht über Magix hindurch und scheint noch stärker zu werden. Besorgt, wie ich zurück nach Alfea kommen soll, sehe ich aus dem Fenster. Ich sehe auf mein Handy. »Ach herrjeh, schon Zwölf Uhr« meine Uhr lügt leider nicht, als ich zur Uhr an der Wand sehe, stelle ich fest, dass es wirklich schon so spät ist.

»Ist alles ok?« ich lächle Nicolas an und schüttle leicht den Kopf. Nur ich schaffte es, bis über die ausgangs Sperre draußen zu bleiben. Nach Alfea konnte ich also heute nicht mehr. Doch was jetzt? »Was ist los?« fragt Nicolas nun.

»Ich habe die Zeit völlig vergessen«

»Soll ich dich irgendwo hinfahren? Mein Auto ist direkt vor der Tür« bittet er mir an, was wirklich lieb ist, doch leider wird mir, dass nicht helfen. Die Tore von Alfea waren zu.

»Danke, aber leider sind alle Türen meiner WG zu.«

»Wo willst du dann jetzt hin?« sieht mich Nicolas besorgt an.

»Ich suche mir einfach ein Hotel für die Nacht. Keine Sorge, ich schlafe schon nicht auf der Straße« versichere ich ihm. Doch dazu wird es auch nicht kommen.

»Das ist doch quatsch, du kannst auch mit mir kommen« überrascht sehe ich ihn. Meint er das ernst? Sein Gesicht ist ernst und Augen strahlen so fiel Entschlossenheit aus. »Bist du dir sicher?«

»Natürlich. Ich schlafe gerne auf der Couch« lächelt er dann. Normalerweise sollte ich ablehnen und sagen:

»Danke, aber nein danke« Doch ich vertraue ihm und weiß auch nicht, wo ich sonst hinsoll. »Ok« antworte ich. Leicht nickt er mir zu und atmet fast schon erleichtert aus.

»Dann zahlen wir mal, oder möchtest du noch etwas?« Ich schüttle den Kopf und grinse ihn an. Seine Augen leuchten zu mir und sein lächeln erhellt sein Gesicht. Ich möchte einfach nicht glauben, dass er mich nur mit zu sich nimmt, um mich ins Bett zu kriegen.

Nachdem Nicolas gezahlt hat, verabschieden wir uns von der netten Kellnerin und machen uns auf den Weg. Draußen regnet es noch immer wie aus Eimern. Ich kuschle mich weiter in Nicolas Jacke, die er mir vorhin gab als ich tropfend nass zu ihm stoß. Wie laufen nicht sehr weit, da Nicolas Auto nah genug am Eingang parkt. Ein Schwarzer Jeep Compass.

Schnell öffne ich die Beifahrertür und setze mich in das Auto. Als ich mir den Gurt umlegt5e, um mich anzuschnallen, bemerkte ich wie sauber sein Auto war. Man kann locker von der Fußmatte essen, so clean ist es hier. Nicolas nimmt neben mir Platz. Er steckt den Zündschlüssel rein und stattet den Motor. Dann reibt er sich das Regenwasser aus dem Gesicht, um besser zu sehen und schaltet auch, denn Scheibenwischer ein. Ein seltsames Kribbeln entstand in meinem Bauch. Ein Kribbeln, dass meinen ganzen Körper vereinnahm. Fasziniert von ihm, mit was für einer Leichtigkeit er alles macht, beobachte ich in. Wir Fahren los und mein Blick richtet sich nach vorne. Mein Herz pochte, während der Fahrt. Ich habe keine Angst, dass Nicolas mir irgendetwas antut oder sich mir aufdrängt. Es ist eher so, dass ich von ihm fasziniert bin und ich mich frage, was jemand wie er, an mir gefällt. Ich bin nichtgerade aufgeweckt und selbstbewusst wie andere Feen. Ich bin lieber im Hintergrund und komme nur selten aus mir heraus. Zudem bin ich auch keine Fee, die man unbedingt als atemberaubend schön bezeichnen würde. Meine Lippen sind unglaublich dünn und schmal. Meine Augen könnte man mit Schlafzimmer- Augen beschreiben und meine Haut, war weder Weiß noch wirklich Dunkel. Und dann waren da ja auch noch meine privaten Probleme. Nein, ich war wirklich nicht zu beneiden. Ich mache einem nur ärger. Mein Vater hatte es selbst gesagt.

Meine Eltern sind auch gerade dabei sich zu trennen. Sie haben beschlossen, dass es keinen Sinn mehr hat zusammen zu bleiben. Und nachdem mein Vater auch völlig dem Alkohol verfallen ist, gibt es nichts, was meine Mutter noch an ihn hält. Er gibt mir die Schuld an allem. Vielleicht hat er ja, auch recht. Ich habe Mama gesagt, dass Papa sie betrügt und so alles nur noch verschlimmert.

Geknickt von dieser Tatsache, sehe ich aus dem Fenster des Fahrenden Autos und betrachte die vorbei gehenden lichter. Sie strahlen in meinen Augen wieder und lassen sie wie Sterne funkeln, was im Glas vor mir sehe. Es hat aufgehört zu regnen, doch die Straßen waren noch immer nass. Es erinnerte mich an den Tag, an dem ich meinen Vater damit konfrontierte, dass er Mama betrog. Er hatte mich an dem Tag so heftig angeschrien es ihr nicht zu sagen, dass ich ihm drohte, es ihr erst recht zu sagen. Er hatte mich an diesem Tag das erste Mal geschlagen. Es tut weh, wenn ich daran denke, dass mein Vater mir an allem die Schuld gibt und sich wünscht, es würde mich nicht geben. Dies hatte er schon einmal bei einem Streit so gesagt. Mama wollte mich trösten, doch seine Worte sitzen seit heute noch tief in mir. So ist es auch kein Wunder, das mein Vater will, dass ich nach Lynphea soll. Mit allen Mitteln versucht er, mich zu bestrafen. Zudem möchte er auch, dass ich unser großes Gewächshaus weiterführe.

Mein Blick huschte rüber zu Nicolas. Es ist verrückt, wie sicher ich mich bei ihm fühle. Das Verlangen näher zu ihm zu rücken unterdrückt, merke ich aber, wie nah ich ihm sein möchte. es ist so still zwischen uns, doch ausirgendeinem Grund, ist es keine unangenehme stille.

»Wir sind gleich da« spricht Nicolas nacheiner Weile und sieht kurz zu mir rüber. Ich lächle und nicke. Seine Stimme ist so gefühlvoll und gleichzeitig so bestimmend. Es jagt mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken. Doch dieses Gefühl ist so intensiv, dass ich es jedes Mal spüren möchte, wenn er spricht. Während seine Augen wieder nach vorne gerichtet sind, sehe ich an seinen Armen entlang und frage mich Plötzlich, wie es sich wohl anfühlt, wenn er mich mit ihnen umschließt. Wie warm würde es sich in ihnen anfühlen und wie würde er duften, so nah? Ich schaffe es nicht weg zu sehen und meine Gedanken halten mich fest an ihn. Mir wird allmählich heiß und ich spüre die Hitze in meinen Ohren. Meine Gedanken rasen schon wieder in alle Richtungen. Ich sollte ihn nicht so ansehen. Ehe ich mich weiter in Überlegungen spinne, kommt der Wagen zum Stehen. Nicolas steigt aus und wenige Augenblicke später öffnet er mir die Beifahrertür. Er hält mir seine Hand hin, die ich zögernd ergreife. Sobald ich ihn berühre, breitet sich wieder dieses unglaubliche Kribbeln in meinem Körper aus. Ich sehe zu Boden und lasse seine Hand nach einem kurzen Augenblick langsam wieder los. Ich sehe auf und lese an der wohnungswand die Zahl: 14. Schweigend folge ich ihn in einen Wohnblock. Er Öffnet die untere Tür und betritt das Treppenhaus. Wir gehen die Treppen rauf bis in den zweiten Stock. Nicolas zückt seinen Schlüssel und öffnet seine Tür mit einem leichten ziehen, gefolgt von einem drücken. Fragend sehe ich ihn an. Er sieht zu mir.

»Die Tür klemmt manchmal. Dann muss man etwas ziehen und drücken« erklärt er. Ich gehe weiter in seine Wohnung rein und bemerke sofort den frischen Duft von Dieffenbachie und Monstera. Von dem Flur aus kommt man direkt an seiner Küche vorbei und dann zum Wohnzimmer. Man sieht sofort auf den großen Bücherschrank, der bis obenhin vollgestellt ist. Der Schank besteht aus reinem und massivem Holz. Es musste ihn fiel mühe gekostet haben, dass ding hier her zu schleppen. Ich gehe auf ihn zu, lege Nicolas Jake auf dem Weg dorthin auf seine Couch und ziehe eins der Bücher heraus. Ich schlage es in meiner Hand auf. Leise höre schritte hinter mir, die langsam auf mich zu kommen und dann verstummen. Ich weiß, dass Nicolas nun dicht hinter mir steht. Mich zu ihm drehen, verkneife ich mir jedoch.

Langsam sehe ich seine Hand von hinten nach vorne strecken. Er berührt sanft meine Hand und lasst mich behutsam das Buch zurückstellen. Mich zu ihm gedreht, schaue ich ihn mit zur Seite gelenden Kopf an. Er nähert sich mir. Seine kleinen Schritte auf mich zu bewegen mich, dieselben schritte zurückzugehen. Allmählich spüre ich schon den massiven Holzschrank an meinem Rücken und zucke erschrocken zusammen. Unsicher, was er tun möchte und vorhat, drücke ich mich weiter nach hinten. Mein Puls pocht und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Mein Körper wird schwer und auch fällt mir das Atmen plötzlich schwerer. Es ist, als hätte ich einen Kloss im Hals, der mich zu ersticken droht. Ich habe Angst und bin verunsichert.

»Verdammt, warum ausgerechnet jetzt?« Frage ich mich. Es ist doch alles gut gewesen, Nicolas tut doch nichts, dass meine Angst begründet. Mir gefällt seine Nähe und ihn noch einmal küssen, würde ich auch gerne. Ich würde jetzt alles kaputt machen, wenn ich ihm sagen würde, dass ich Angst habe. Doch meine wackeligen Knie sind anderer Meinung. Sollte ich also einfach schweigen und meine Bedenken herunterschlucken? Es wäre wohl besser. Sonst habe ich es auch immer so gemacht, alles einfach runterschlucken. So habe ich es schließlich gelernt. Als ich Nicolas wieder ansehe, bemerkte ich sein erschrockenes Gesicht und seine ungläubige Mimik. Ich habe doch nichts sagt. Was ist passiert? Zaghaft strich er über meine Wange und unter mein Auge. Seine Berührung ist so sanft und behutsam, als wollte er mich nicht zerbrechen. Ich habe mich so sehr in Gedanken verstrickt, dass ich nicht bemerkt hatte, dass ich weine. »Was ist los?«, fragt er mich nun und lässt mir wieder Platz. Ich schaffe es nicht zu reden, es ist, als hätte ich meine Stimme verloren oder verlernt, wie man Worte benutzt.

»Habe ich was falsch gemacht, Flora? Sag es mir bitte. Habe ich dich verletzt?« Es fühlte sich noch immer alles so erdrückend an und nahm mir die Luft zum Atmen. Nicolas versuchte noch immer zu erfahren was los ist, doch ich kann ihm nichts sagen, weil ich es selbst nicht weiß. Es ist, als gäbe es da etwas, dass tief in mir lodert, dass von mir verdrängt wird. Eine Erinnerung, die schon lange zurück liegt. Eine Erfahrung, welche so schrecklich ist, dass mein Körper und mein Kopf, sie verleugnet. Ich mache gerade alles Kaput und diese Erkenntnis tut genau so weh. Ich drücke meine Hände gegen Nicolas Oberkörper, stoße ihn weiter weg von mir und renne an ihn vorbei. Mein Ziel ist nur noch weg von hier und dieser Peinlichen Situation. Er muss mich für komplett verrückt halten. Bis zur Hälfte des Raumes gekommen, hält mich Nicolas dann doch noch auf. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er mir, überhaupt nach ist. Mit seiner Hand hält er mein Handgelenk Leicht fest. Zu ihm Gewand, reise ich an meinem Arm herum und bemühe mich wie in einem dunklen Tunnel aus seinem Griff zu befreien.

»Ok, alles gut. Beruhige dich, ich las dich los« beruhigt er mich und lässt mich dann auch los. Etwas heruntergekommen, sehe ich ihn zitternd an und bin mir sicher nun wirklich alles zerstört zu haben. Ich will nur noch losgeheulten und mich in mein Bett verkriechen. Sein Gesicht ist kreidebleich geworden, wer würde es ihm verübeln, wenn er mich nie wieder sehen wollen würde? Ich mache einem wirklich, nur Probleme. Jetzt spüre ich die Tränen, wie sie langsam über meine Wangen und meinem Kinn kullern. Ich schniefe und bemerkte den Druck auf meiner Brust erneut, der mir das Atmen erschwert. Mein Atmen ist zitterig und fühlt sich unglaublich mühsam an. Am liebsten würde ich einfach, nicht atmen, damit dieser schmerz nachlässt endlich. Als ich Nicolas ansehe, bemerke ich noch immer seinen Beunruhigten Gesichtsausdruck. Er sorgt sich um mich.

»Atme langsam ein, und dann wieder aus« bittet er mich, was ich tue, ohne darüber nachzudenken.

»Zehle von 10 herunter bin 0, wenn es nicht besser wird« ich sehe zum Boden und beginne damit herunterzuzahlen. Nicolas entfernt sich völlig von mir, verschwindet in meinem Augenwinkel und bleibt vorerst verschwunden. Ich halte meine Hand gegen die Brust und bemühe mich weiter zu Atmen. Als ich bei null angekommen bin, erscheint Nicolas auch wieder, dieser hält mir ein Glas Wasser hin. zögernd greife ich danach, nehme aber dann einen großen schlug aus dem Glas. Ich zittere noch immer und fühle mich mehr als unwohl, mit dieser Situation. »Geht es wieder?« fragt mich Nicolas. Seine Hand liegt leicht auf meiner Schulter und seine Augen sehen mich an. Ich umgreife das Glass mit beiden Händen und sehe zögernd zu ihm. Er sieht wirklich besorgt aus. Ich nicke und blicke zum Boden vor mich.

»Was war denn los?«

»Ich weiß es nicht« spräche ich leise und hätte angenommen, er habe es nicht gehört. Doch er hört es und sucht nun erstrecht nach meinem Blick. Ihn angesehen, bemerke ich sein sanftes lächeln und das Funkeln in seinen Augen.

»Ich wollte dich nicht erschrecken« sagt er schließlich und hält nun auch seine Andere Hand an meine Schulter. Ihn jetzt direkt in die Augen gesehen, lächle ich ihn wieder an.

»Das weiß ich« hauche ich aus und gehe einige Schritte auf ihn zu. Ich lege meinen Kopf auf seinen Oberkörper und den Stoff seines T- Shirts. Es duftet wirklich, unendlich gut. Mit seinen Armen umschließt er mich und drücken mich sanft an ihn. Ich spüre sogar seinen Atem und kann sein Herz in seiner Brust hören.

»Hattest du schon öfters solche, Panik Attacken?« fragt er gegen meine Haare. Ich schüttle leicht den Kopf.

»Nein, es war das erste Mal« gestehe ich und drücke mein Gesicht gegen den Stoff seines T-Shirts.

»Es ist alles gut, dass muss dir nicht Peinlich sein« überrascht davon, dass er weiß, wie ich mich fühle sehe ich zu ihm hoch. Er lächelt mich an.

»Danke« flüstere ich. Ich spüre seine Hände an meinem Rücken. Das Glas in meiner Hand steht noch immer zwischen uns und verhindert, dass wir uns noch näherkommen.

Nicolas lässt mich wieder los und geht einige stritte von mir weg. Ich habe mich wieder beruhigt und verstehe noch immer nicht, wie das nur passieren konnte. Ich schäme mich so sehr. »Ich werde noch einige Schlafsachen für uns holen« verkündet Nicolas und läuft zu der Tür, die mir erst jetzt auffällt. Sie führt zu seinem Schlafzimmer, in das ich ihn Neugierig folge.

Es ist groß, hell und sieht supergemütlich aus. Und ein grüner Teppich liegt unmittelbar vor seinem Doppelbett. Gegenüber davon ist ein Schrank, in welchem seine Klamotten sind. Er öffnet diesen. Nacheinander greift er hinein und zieht, T- Shirt und Hose raus. Das Oberteil ist braun und die Hose Bech. Dann geht er zum Bett legt die Sachen darauf und nimmt sich eine der Zwei Decken so wie ein Kissen. Er sieht zu mir und läuft auf mich zu. Ich gehe bei Seite, wende meinen Blick aber nicht von ihm ab.

»Ich habe dir etwas zum Schlafen auf mein Bett gelegt« lächelt er und verlässt sein Zimmer darauf hin. Ich sehe ihm noch einen Moment nach und grinse vor mich hin.

»Er ist so großartig« flüstere ich leise und lege meinen Kopf auf meine Schulter. Dan schließe ich die Tür, stelle mein Glas auf den kleinen Nachttisch, neben dem Bett und befreie mich aus meinen Sachen. Ich lege meine Sachen vorsichtig auf Nicolas Bett und ziehe das T-Shirt von ihm über meinen Kopf. Auch die Hose, die er mir extra gab, ziehe ich an, obwohl mir das Oberteil völlig gereicht hat. Dann öffne ich die Tür zurück ins Wohnzimmer. Nicolas hat bereits seine Couch gerichtet, um dort die Nacht zu verbringen. Ich sehe zu ihm und laufe dann langsam auf ihn zu. Nicolas sieht mich von der Couch aus an und lächelt.

»Dir stehen meine Sachen wirklich gut« ich sehe von mir runder und dann wieder zu ihm. »Sogar besser als mir selbst« spricht er weiter und schmunzelt nun. Ich gehe weiter auf ihn zu und setze mich neben ihn. Während ich ihn ansehe, lasse ich meinen Kopf auf seine Schulter sinken und schlisse schließlich die Augen. Er duftet so gut. Seinen Arm um mich gelegt, drückt er mich an sich und streicht über meinen Arm. Ich spüre, wie jedes Haar sich bei mir hebt. Er küsst meine Falschen Haare und setzt seinen Zeigefinger und Daumen unter mein Kinn. Leicht gehoben sehe ich ihn an. Mein Herz klopft wie verrückt und prallt gegen meine Rippen mit aller Wucht. Doch jetzt habe ich keine Angst. Nein, ich weiß, dass ich bei ihm sicher bin. Meine ganze Hitze steigt in meine Ohren und mein Körper fühlt sich an wie Pudding. Ich beuge mich seinen Berührungen und warte ab, was seine nächsten Schritte sind.

zu seinem Hals gesehen, bemerke ich sein schweres schlucken und sehe dann wieder in seine Augen. Leicht meinen Mund geöffnet, rutsche ich ihm weiter entgegen. Ich neige mein Gesicht zur Seite und bin bereit die nervige Stimme in meinem Kopf zum Schweigen zu bringen. Nicolas kommt mir entgegen und seine Hand streift über meine Wange. Er ist so vorsichtig und gefühlfall. Ich fühle mich wie Honig in seinen Berührungen. Es sind lediglich Millimeter, die uns noch von einem Kuss trennen und doch, fühlt es sich an, als wären es Kilometer. Ich möchte seine Lippen noch einmal spüren. Bereit dazu sehe ich ihn an und bemerke das Leuchten in seinen Augen. Doch da ist auch noch etwas anderes. Er zögert.

»Möchtest du das wirklich?« stumm nicke ich ihm zu. Er sieht unsicher aus, als hadert er mich sich selbst oder als hätte er sich selbst gefragt.

»Ich will nicht das du glaubst, ich würde das Ausnutzen, dass es dir eben so schlecht ging« ich schlucke schwer, nicke ihm dann aber erneut zu.

»Das weiß ich« versichere ich ihm. Er streicht mit seinen Fingern in meine Haare. Mein ganzer Kopf kribbelt. Leicht drücke ich mich mit meinen Beinen auf und übergehe so, die letzte Distanz, die zwischen uns war. Seine Lippen sind genauso wie heute Mittag, weich und mehr als Kuss fähig. Nicolas Hand streift mit seiner zu meinem Kiefer und drückt mich näher an sich. Es ist, als hätte mein Verlangen ihn zu küssen, nun ihn befallen. Die überwältigenden Regungen, die meinen Körper durchströmten, riefen eine elektrische Energie hervor, die von mir zu ihm übergingen.

Als ich Nicolas jetzt erneut küsse weiß ich, dass ich niemals mehr einen anderen küssen möchte. Er beugt sich noch weiter vor, dann spüre ich seine Zunge, die sanft in meinen Mund eindringt, wo sie auf meine Zunge trieft, die sie bereits erwartet. Er löste seinen Mund von meinem, und ich sitze mit Geschlossenen Augen aber mit weit geöffneten Herzen vor ihm. Ich spüre sein Herz unter dem Stoff seines T-Shirts schlagen, und er legt seine Hand an mein Herz. Worte sind nicht mehr nötig, wir spüren uns aus den Tiefen unserer selbst, mit der Sprache unserer Fingerspitzen. Ein letztes Mal streift er meine Lippen, als würde er sich von mir verabschieden. Als ich meine Augen aufmache, sehe ich in sein lächelndes Gesicht. Er sieht mich an und zieht langsam seine Hand von meinem Hinterkopf hervor.

»Das fühlt sich von Mal zu Mal besser an« lacht er. Ich nicke ihm verlegen zu und schmunzle in Richtung der Decke, auf der ich sitze. Unsicher was ich jetzt tun sollte, ziehe ich meine Beine auf die Couch. Es gefällt mir, in seiner Nähe zu sein, und am liebsten würde ich jetzt nicht gehen.

»Bist du dir sicher?« frage ich Nicolas bewusst herausfordernd, während ich zu ihm sehe.

»Das sollten wir nochmal testen« Nicolas grinst breit zu mir rüber, stützt seinen Arm neben mir ab und beugt sich zu mir vor. Unsere Lippen prallen erneut auf einender und verschmelzen sich wie zu einem. Meine Augen locker geschlossen, spüre ich jede seiner Bewegung. Er drückt mich mit leichtem druck zurück auf den Weichen Untergrund und streicht mit seiner Hand über mein Haar. Seine Hand streicht weiter über meine Wange und zu meinem Nacken. Jede seiner Berührung, versetzt mir eine Gänsehaut, die ich mit Wohlwollen ertrage. Sein Mund leicht geöffnet, tue ich es ihm gleich und lasse seine Zunge wieder in meinen Mund gleiten. Ich spüre sein Gewicht auf mir und seinen verzweifelten versuch mich nicht spüren zu lassen, wie sehr er mich will.

Langsam löst er unseren Kuss, Ich öffne die Augen und sehe zu ihm auf. Seine Augen funkeln noch immer wie Sterne, seine Mundwinkel formen ein Lächeln und sein Gesicht erhellt den gedämmten Raum, in welchem wir liegen. Nicolas Atem ist beschleunigt und ich höre sein atmen, sein leises seufzen. Er versucht sich selbst zurückzunehmen, mich nicht zu erschrecken oder zu drängen. Ist es so offensichtlich, dass ich noch Jungfrau bin? Stelle ich mich so unerfahren an? Ich schlucke meine Fragen runder.

»Du bist Wunderschön« flüstert er, während seine Finger eine strähne aus meinem Gesicht streichen. Ich sehe verlegen zu seinem T-Shirt, um ihm nicht meine roten Wangen zu zeigen, er drückt mein Blick mit seiner Hand jedoch wieder zu sich. Ich habe gerade so viele Gefühle in mir und jedes davon, möchte genau hier an seiner Seite sein. Geht es ihm genauso?

»Ich meine es ernst, du bist wunderschön. Nicht nur dein Aussehen, sondern auch deine Intelligenz und dein Lachen, so wie auch deine Art. Alles an dir ist großartig« ich lächle und bringe kaum ein Wort heraus. Noch nie hat jemand so etwas zu mir gesagt. Leicht beiße ich mir auf meine Unterlippe und lege meinen Kopf schräg.

»Ich bin froh, dass wir die Zeit vergessen, haben« gestehe ich ihm und verschweige, dass ich mit Absicht nicht auf die Uhr gesehen hatte.

»Ich auch« spricht er leise zu mir und lässt sich zu mir heruntersinken. Sanft küsst er meinen Hals. Mein Körper zittert bei dieser Berührung und alles in mir wacht auf. Meine Hände in seine Haare vergraben kralle ich mich in ihnen fest und Stöße ein unbeabsichtigtes Stöhnen aus. Nicolas Hand fährt langsam über meinen Körper. Er streift über den Stoff seines T-Shirts, dass ich noch immer trage, zu meiner Hüfte. Ganz langsam fährt er wieder nach oben, unter das Schirrt und bringt allein dadurch meinen Körper zum Pochen. Noch nie habe ich solch ein Gefühl verspürt. Es ist, als würde sich jede Faser nach ihm sehnen und ihn förmlich anschreien, sie zu berühren. Seine warme Hand umschließt schließlich meine Brunst und drückt diese leicht. Seine Küsse erreichen wieder meinen Mund. Mein Becken ihm entgegen gehoben spüre ich sein tiefes verlangen nach mir und meinem Körper und regle mich unter ihm weiter zu ihm. »Nicolas«, keuche ich gegen seine Lippen.

»Hör bitte nicht auf.« meine Finger bewegen sich zu seinem Oberkörper. Ich stecke sie unter seinem T-Shirt durch und berühre forschend seinen Körper. Er ist unglaublich muskulös. Alles an ihm ist stark und fest. Ist das ein Sixpack? Ich zucke kurz zusammen, was Nicolas bemerkt. Er löst seine Lippen und sieht mich an. Ich öffne schwer meine Augen und sehe zu ihm.

»Ist alles in- Ordnung?« fragt er mich. Ich nicke.

»Sag mir, wenn du etwas nicht möchtest, Ja?« Ich nicke erneut.

»Wir sollten es vielleicht trotzdem für Heute damit belassen« Nicolas streicht über mein Haar und beugt sich noch einmal zu mir herunter. Er küsst meine Stirn und sieht mich anschließen an. Mir gefällt seine fürsorgliche und vernünftige Art.

»Soll ich dich zum Bett bringen?«

»Nicht nötig, Außerdem weiß ich nicht, ob ich dich dann wieder gehen lassen kann.« gestehe ich ihm. Er lacht. Es ist ein echtes Lachen, mit echten Gefühlen. Ich liebe sein lachen und wie er dabei die Augenschließt.

»Darauf hoffe ich, Ich würde gerne morgenfrüh, neben dir aufwachen« »Warum tun wir es dann nicht?« frage ich, wissend dass es keinen Grund gab, der dagegensprach.

»Ich wusste nicht, ob du es auch möchtest« gesteht er und nähert sich meinem Gesicht.

»Ich bin gerne bei dir, dann fühle ich mich sicher« wispere ich ihm zu. Nicolas streichelt über meine Wange, bis zu meinem Ohr, dann nähert er sich diesem und setzt einen Kuss zwischen meinen Hals und meinem Ohr. Es bitzelt und meine Nacken Haare stellen sich gerade auf. Dieser Mann, lässt mich völlig neue Dinge fühlen. Dinge, die mir völlig neu sind, doch ich will sie alle erkunden und dass nur mit ihm.

»Ich weiß gar nicht, ob ich dieses Vertrauen von dir, verdient habe« überrascht sehe ich ihn an und bringe dabei kaum ein Wort heraus. Er ist plötzlich so ernst. Ich lächle ihm zu, lege meine Arme um seinen Hals und sehe ihm in seine Augen. Er sieht mich fragend an. »Das endscheide ich aber, nicht du« Er beugt sich zu mir, küsst meine Wange und legt seine Arme um mich. Ich spüre nun seinen ganzen Körper auf mir. langsam legt er seinen Kopf auf meinen Brustkorb und hört mit Sicherheit, das heftige Schlagen, meines Herzens. Nach einer Weile bewegt sich Nicolas nicht mehr, dafür höre ich ihn aber laut Atmen.

»Er ist eingeschlafen« flüstere ich leise und streiche über seine blonden Haare. Ich schlisse meine Augen, denn morgen muss ich zurück nach Alfea, der Unterricht beginnt schließlich auch für mich wieder. Auch wenn ich nur zu gerne, hier bei Nicolas bleiben wollen würde. »Ich lasse mein Herz aber bei dir hier. Pass einfach darauf auf für mich« wispere ich kurz bevor mich der schlaf auch erwischt.



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