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Stranded with a Dragon

von

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Schwarzes Unheil

„Scheiße Kaiba, was ist das?!“
 

Joey konnte seinen Schrecken nicht zurückhalten, als er sah was sich unter Kaibas Oberteil befand. Hinter dunkel verfärbten Verbänden blitzten Teile seiner Haut auf die fast schwarz waren und schienen wie altes Pergament zu zerfallen. Große tiefe Risse gingen daraus hervor und zogen sich wie dunkle Wurzeln über den gesamten Oberkörper des Brünetten.

Joey hatte so etwas noch nie gesehen. Es glich keiner Wunde und keiner Krankheit die er kannte. Es sah regelrecht so aus, als würde der Größere zuerst versteinen und sich dann Stück für Stück auflösen.
 

In der nächsten Sekunde krümmte sich Kaiba erneut heftig vor Schmerzen und ließ den Blonden überfordert zurückschrecken. Joey hatte ihn noch nie so gesehen und das warf ihn ziemlich aus der Bahn, da Kaiba nicht der Typ war der offen Schmerzen zeigte. Es war als würde Strom durch den Körper des Größeren fließen und ließ seine Muskeln spannen wie ein Bögen.

Die langen Schmalen Finger des Brünetten streckten sich zittrig in Richtung von Joeys Arm aus, als er schwer keuchend und verzerrt vor Schmerz verlangte:
 

„D-Deine Duel-Disk…gib sie mir…urgh…mach schon!…“
 

Davon aufgeschreckt fackelte Joey nicht lange und gab sie ihm einfach. Zu sehr verwirrte ihn die Szenerie vor ihm, als dass er Kaiba dieses scheinbare Rettungsseil verwehren würde und da er nicht wusste, was er tun sollte, beobachtete er einfach was passierte.
 

Unter größter Anstrengung versuchte Kaiba seine zittrigen Finger unter Kontrolle zu bringen.

Er entfernte die Abdeckung und zog einige Instrumente aus seiner eigenen Digitalen Duel-Disk um in der alten Maschine herumzuwerkeln. Eine ganze Weile ging das so und Joey machte sich langsam wirklich Sorgen. Kaiba atmete sehr schwer, hatte sichtlich Mühe seine Bewegungen unter Kontrolle zu halten und auf seiner Stirn floss nur so der Schweiß hinunter.

„Kaiba, kann ich irgendwas tun?“

„Urgh…aufhören zu nerven...“
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit fand der Brünette schließlich wonach er suchte. Joey sah wie er einen kleinen Chip aus der alten Disk mit einer Pinzette herauszog und sich fast so etwas wie Erleichterung in seinem Blick wiederfand.

Ohne zu warten öffnete er eine Klappe an seiner eigenen Modernen Variante und Joey sah an den verrußten Metallelementen, dass dort zuvor scheinbar sehr viel Herumgelötet wurde.

Kaiba setzte den Chip an die vorbereitete Stelle und mit flackernden Lichtern kam zum ersten Mal wieder Leben in die Kaputte Duel-Disk.
 

Er verlor keine Zeit, ließ das Stück ausfahren und gab einen Code ein. Eine weiteren Klappe, die bis dahin im inneren fest verborgen war öffnete sich nun und verwirrte Joey nur noch mehr mit ihrem Inhalt. Denn aus ihr ragte nun eine ganze Reihe an Spritzen mit einer seltsam bläulich leuchtenden Flüssigkeit heraus.

Bevor Joey überhaupt verarbeiten konnte was er sah, riss Kaiba eine der Spritzen heraus und rammte sie sich selbst mit einem unterdrückten Schmerzenzlaut genau in die Mitte seines Oberkörpers. Da wo diese seltsame Krankheit am schlimmsten zu sein schien.
 

So wie das Medikament in seinen Körper überging, begannen sich die Krämpfe nach und nach einzustellen. Die verzerrten Ausdrücke auf dem sonst so ruhigen Gesicht des Brünette verschwanden, bevor er sich letztendlich knochenlos und mit der Atemgeschwindigkeit eines Marathonläufers langsam am Boden entspannte.

Joey verstand nicht. Was war das für eine seltsame Krankheit?

„Kaiba…was ist das?“
 

Seto antwortete zunächst nicht, da er immer noch versuchte seinen Atem zu regulieren und seinen Körper wieder zu entspannen. Doch dann kam es letztendlich schwach von seinen Lippen:

„Das…geht dich…nichts an…“
 

„Geht mich nichts an? Alter! Ich dachte du kratzt gleich ab! Was ist das für n Zeug?!“

„Verschwinde Wheeler! Kümmer dich…um deinen…ei-genen…“
 

Kaiba schaffte es nicht mehr den Satz zuende zu bringen und auch lag wenig von seiner sonstigen schärfe in dem Ton. Zu sehr war sein Körper von den Strapazen ausgelaugt, als dass er es verhindern konnte ohnmächtig zu werden. Die Spritze in seiner Hand rollte über den Boden, als seine Glieder Schlaff wurden und sein Arm vom Körper rutschte.
 

Und Joey beunruhigte das nur noch mehr. Verwirrt beobachtete er zunächst nur sein jetzt schlafendes Problem. Aber je länger er versuchte sich das ganze irgendwie zu erklären, desto mehr Fragezeichen ploppten in seinen rauchenden Schädel auf:

„Ahhhh Verdammt! Du dämlicher Stinkstiefel, das ist doch wohl die Höhe!“ Raufte sich Joey schließlich seine blonden Haare, weil ihn diese Situation sichtlich überforderte.
 

Er hatte das Gefühl er müsste was machen nur…was? Er hatte keine Ahnung, was das war oder wie er damit helfen könnte. Kaiba dieser Arsch ist ja auch zu verkniffen, als dass er mal Klartext reden würde!

Joey wusste nur, dass dieser selten dämlicher Bastard seine beste Chance war von dieser Insel herunter zu kommen. Der Typ war immerhin ein Genie. Er wäre nicht einmal überrascht, wenn Kaiba es schaffte aus nem Stein und ner Banane einen Supercomputer zu bauen.
 

Wenn der verreckte, war Joey richtig am Arsch!
 

Er versuchte zunächst einfach zu testen, ob der Brünetten wirklich komplett weggetreten war. Ungeniert pickste Joey vorsichtig in die Makellose Wange:

„Hey…Hey Kaiba…man jetzt mach doch nicht diesen alter. Ich hab doch keine Ahnung, was das ist. Ich kann dir nicht helfen ohne zu wissen wie. Komm schon!“
 

Aber nichts rührte sich.

Gestresst rieb sich Joey seinen Nacken.

Na toll und jetzt? Is ja nicht so als könnte er zur nächsten Apotheke rennen und Antibiotika oder sowas besorgen.

Nicht nur war das Bein von Kaiba im Arsch und kurz davor ihn an einer Blutvergiftung verrecken zu lassen, nein der musste ja in allem was er tat übertreiben und sich auch noch irgend son schwarzen Schmadder einfangen.

Joey konnte ihn immer noch nur verfluchen. Wie konnte jemand so kluges so dumm sein?!

Er ließ den Blick zunächst auf die vielen dunkel verfärbten Verbände schweifen und das Grauen, welches darunter lag, ehe er weiter zu der leeren Spritze wanderte.
 

Kaiba musste das schon länger haben. Schließlich war er sich ziemlich sicher das diese Spritzen genau gegen dieses schwarze Zeug waren.

Vielleicht war er deswegen auch so angespannt gewesen, seitdem sie auf dieser Insel waren. Eben weil Kaibas Duel-Disk nun einmal kaputt war und er deswegen nicht an seine dringend benötigten Medikamente kam.
 

Er hätte nur was sagen müssen…
 

So ein Idiot. Sie beide waren einfach nur idiotische Sturköpfe.

Joey wird Mokuba nicht mehr unter die Augen treten können, wenn Kaiba hier verreckt. Und er würde sich das auch nicht verzeihen. Nicht nachdem er Mokuba sein Versprechen gegeben hat.

Also entweder er macht nichts und Kaiba stirbt vielleicht oder er versucht was auf gut Glück und im besten Fall stirbt Kaiba eventuell nicht ganz so vielleicht oder im Schlimmsten Fall eher mehr vielleicht.
 

Na was soll da schon schief gehen?
 

Joeys wusste zwar nicht genau wie er helfen konnte, aber wenn er sich ein Bild von dem Ganzen machte, fällt ihm bestimmt etwas ein.

Daher zog der Blonde zunächst vorsichtig Kaibas Oberteil aus um ungehindert die Verbände entfernen zu können.

Und schnell fragte er sich ob es das richtige war. Denn als er sie langsam Abzog schienen Teile von Kaibas zerfallener Oberhaut sich mit abzulösen.
 

Joey verzog das Gesicht. Das konnte wahrlich nichts Gutes heißen.

Ohne die verfärbten Verbände, sah Joey dann das komplette Ausmaß.

Tiefe schwarze furchen zogen sich über den ganzen Oberkörper und konzentrierten sich auf Höhe des Herzens. Es sah aus wie der Boden eines ausgetrockneten Wasserlochs, nur das noch die schwarze Färbung hinzu kam und dieses seltsame abblättern der Haut. Es gab kein Blut, keine fleischigen Wunden. Nur diese ausgedörrte blätternde Schwärze.

Und Joey wurde noch weniger schlau daraus, als zuvor. Ihm gefiel das ganze so garnicht.
 

Er hatte überhaupt keine Ahnung, wie er Kaiba damit helfen konnte. Aber etwas konnte er tun.

Zwar nicht im Bezug auf diese seltsame Krankheit, aber Joey konnte sehen wie verschwitzt der Größere war und durch das herumgewälzte auf dem Höhlenboden war er auch ganz schmutzig geworden.

Die Kombination aus Schweiß und Dreck war jedenfalls nicht gut für seine Verletzungen.

Joey riss ein sauberes Stück seines nassen Shits ab um es zunächst auf Kaibas heiße Stirn zu legen und ihm damit etwas mehr Linderung zu verschaffen.
 

Die Wunde am Bein decke er mit dem Rest seines Shirts ab. Es wäre nicht gut, wenn wieder die Fliegen sich dort einnisten.

Als letztes Deckte er ihn noch mit Kaibas weißen Mantel zu, damit auch sein Oberkörper nicht frei lag.

Joey musste erst einige Dinge besorgen, bevor er wirklich helfen konnte. In dem Dreck hier und ohne eine Möglichkeit Wasser zum Säubern zu transportieren, konnte er nicht viel machen.

Und ihn mit raus zu nehmen wäre aufgrund der Sonne für die Wunden auch nicht gut.

Daher rannte Joey mit einem Affenzahn raus aus der Höhle und zu seinem eigenen Lager. Kaiba musste solange einfach durchhalten.
 


 

Einige Minuten später und beladen mit Ästen, seiner Jacke, großen Grünzeug sowie diversen handgemachten Dingen, trudelte der Blonde wieder in die Höhle ein.

Kaiba fand er so vor wie er ihn zurückgelassen hatte und Joey wusste nicht ob er erleichtert darüber war, oder nur noch mehr besorgt.
 

Zunächst Zurrte er aus einigen selbstgemachten Seilen die Äste zu einer Matte zusammen und bepolsterte diese dann mit dem großblättrigen Grünzeug. Damit hätte er auf jedenfalls schon einmal eine saubere Unterlage.

Dann holte Joey mit Hilfe von gereinigten Kokosnussschalen Wasser in die Höhle, bevor er damit begann Kaiba bis auf die Unterhose von seinen schmutzigen Klamotten zu befreien.

Es brachte nichts ihn zu behandeln, wenn der Brünette selbst ein reiner Bakterienherd war.

Joey zerriss sein bereits beschädigtes T-Shirt nun komplett, sodass er mehrere kleinere Stoffstücken hatte, mit denen er nun Arbeiten konnte.
 

Er reinigte sie nochmals in der Quelle vor der Höhle, bevor Joey damit begann Kaiba vom Schutz und Schweiß zu befreien.

Er arbeitete sich von seinen Beinen langsam hinauf und legte ihn dabei Stück für Stück auf das saubere Bett. Mit äußerster Vorsicht bewegte er Kaibas schlanke Glieder um ihm nicht versehentlich noch mehr Scherzen zu bereiten und Joey fiel schnell auf, dass der Firmenchef an seiner unteren Hälfte übersäht war mit kleineren Schürfungen und blauen Flecken.

Wahrscheinlich verursacht durch das Rettungsboot vom Unfall dachte Joey bei sich. Vielleicht rührte daher auch die schlimme Verletzung an seinem Bein.
 

Als er bei dem Bereich ankam, der von dieser schwarzen Krankheit befallen war, stockte Joey zunächst. Sollte er dabei gehen? Vielleicht macht er es ja schlimmer, wenn er versuchte mit dem feuchten Stoff über die bröckelnde Haut zu fahren. Doch Kaiba hatte auch diese Verbände drüber gehabt.
 

Joey beschloss einfach sehr vorsichtig den Bereich abzutupfen. Die dunklen toten Hautflocken klebten förmlich an dem weißen Stoff, sodass Joey diesen ständig in der Kokkusnussschale reinigen musste.

Er hinterfragte ob das wirklich das richtige war bei der Menge toter Zellen, die von der Brust des Größeren abblätterten. Noch dazu kam, dass Kaibas angespannter Ausdruck wieder auf dessen Gesicht lag. Es musste ihm Schmerzen bereiten dort berührt zu werden.
 

Doch sobald die oberste Schicht ab war, gab es darunter wieder festes aber leicht runzliges dunkles Gewebe. Es war fast wie bei einem Reptil das sich Häutete, nur…das es keine neue Haut gab.

Die oberste Hautschicht war weg.
 

„Ich hoffe für dich, dass das nicht ansteckend ist Eisklotz. Sonst haben wir wirklich ein Problem.“

Als Joey nur noch den Kopf zu säubern hatte, lag der Brünette bereits komplett auf dem Blätterbett.

Um besser arbeiten zu können bettete Joey ihn auf seine Knie und säuberte erneut den Stoff in der Schale, bevor er damit begann Kaibas glatte Züge zu reinigen.
 

Joey tupfte vorsichtig das verschwitzte Gesicht des Brünetten ab. Er strich den tief gezogenen Pony zurück und brachte Kaiba sichtlich Linderung, als das Kühle nass seinen erhitzten Körper weiter kühlte.

Dabei kam Joey nicht umhin dieses entspannte Gesicht ohne den braunen Vorhang genauer zu beobachten. Wann hatte dieser arrogante Sadist denn schonmal so einen normalen Ausdruck dem jegliche Anspannung fehlte? Und wann konnte er sich das mal so dicht vom nahen anschauen? Das war ein Once in a Lifetime event!
 

Joey betrachtete ihn neugierig, während er alles vom Dreck befreite. Die makellose Haut, die perfekt gerade Nase, die langen Wimpern der entspannt geschlossenen Augen und eine Gesichtsform, als hätten Engel selbst es geschnitzt.

Und auch wenn Kaiba nicht wach war, um ihn aktiv zu dissen, brachte er Joey trotzdem auf die Palme.
 

Dieser Typ war doch einfach nur unfair! Nicht nur hatte der Kohle ohne Ende, nein dieser Stinkstiefel durfte auch noch das Aussehen eines Supermodels genießen. Wahrscheinlich war seine Klamotte auch nur so Hauteng, damit er jedem sein definiertes Sixpack vorführen konnte.
 

Wenn der nicht so verliebt in seine Firma und sich selbst wäre, könnte der bestimmt reihenweise die Weiber abschleppen. Der konnte froh sein das Joey gerade keinen Edding zur Hand hatte.

Glücklicher Bastard!

Einige Leute hatten echt das große Los gezogen.

Und er selbst…
 

Gedankenverloren strich Joey mit seinem vor Arbeit gerauten Finger über die zarte Wange des Größeren.

Sie war so viel weicher als seine eigene Haut. Ohne Makel und rein wie Porzellan. Keine Flecken, Keine Narben…

Joey selbst war das komplette Gegenteil. Nicht wenig Zeugnisse seiner vielen Straßenkämpfe blieben dauerhaft auf ihm zurück. Vermutlich hatte er von der ganzen Sonne auch schon einige Sommersprossen in seinem Gesicht und das Jahrelange körperliche Arbeiten hatte auch Spuren hinterlassen.
 

Man merkte deutlich die sozialen Schichten in denen sie sich bewegten.
 

Sie waren wirklich wie Tag und Nacht.
 

Ein armer Straßenschläger, dessen Freunde sowie seine Schwester die eigentliche Familie waren und ein reicher Firmenchef der gefühlt alles was er sich vorstellte umsetzen konnte, aber nur seinen eigenen Bruder an sich heran ließ.

Zwar beneidete er Kaiba um seinen schlauen Kopf und das viele Geld, aber Joey würde das Leben des CEO´s niemals erfüllen. Zu einsam sah es für ihn aus. Zu wenig Leben lag darin. Zu wenig Spaß.

Es war doch absurd das ausgerechnet sie beide zusammen hier landeten.
 

Joey faltete seine grüne Lederjacke so zusammen, dass ihr weicher Innenstoff nach außen zeigte und bettete Kaibas Kopf darauf. Abschließend deckte er ihn wieder mit dem weißen Mantel zu und setzte sich vorerst daneben.

Für´s erste war das alles was er tun konnte. Aber er bezweifelte, dass es genug sein würde.

Joeys Fuß stieß gegen die leere Spritze, welche noch immer am Höhlenboden ruhte.

Interessiert nahm er sie zur Hand um sie genauer zu betrachten. Es war noch ein Tropfen in ihr vorhanden. Blau schimmerte er ihm entgegen.
 

Wahrscheinlich war Kaiba so erpicht darauf an seine alte Duel-Disk zu kommen, weil er diese Spritzen brauchte. Deswegen wohl auch diese aggressive Angespanntheit. So ein Sturkopf! Hätte er einfach was gesagt, dann hätte Joey auch nicht seine Position so ausgespielt. Kaiba war sonst durch nichts Tod zu bekommen, egal wie schlimm es aussah.

Und abgesehen von dem schwarzen Zeug, war da immer noch das entzündete Bein. Es gab hier keine Antibiotika oder irgendwelche Desinfektionsmittel. Aber Kaiba brauchte sie. Sein Körper war deutlich geschwächt, sodass Joey es bezweifelte er könnte es ohne sie heil überstehen.
 

Doch er musste es einfach schaffen. Alleine schon um Mokubas Willen und damit Joey selbst seine eigene Schwester wiedersehen konnte.

Verzweifelt raufte sich Joey die Blonden Haare.

Denk nach!

Hatte er vielleicht irgendwann mal etwas aufgeschnappt, was man für eine solche Wunde nutzen könnte? Im Bio Unterricht? Irgend ein Erste Hilfe Kurs? Vielleicht das eine Mal als er im Zoo arbeitete.

„Ahhhh, komm schon Joey! Irgendwas in deinem Hirn muss doch von Nutzen sein!“
 

Plötzlich hörte er surren. Joey sah zum Eingang der Höhle und erblickte eine Biene, die dort fleißig nach Blumen suchte.

Er hätte weinen können.

Warum? Von allen Erfahrungen die er bis jetzt gemacht hatte, musste ihm ausgerechnet dieser eine Besuch im ägyptischen Museum einfallen und sein Interesse an Mord und Totschlag. Nur weil sie damals dort waren um mehr über Atem zu erfahren, kannte er genau ein altertümliches Heilmittel was Ägyptische Soldaten bei Kriegswunden verwendet haben.

Joey stand schnell auf, schnappte sich fix eines der brennenden Holzstücken und folgte nicht ganz willig dem kleinen Insekt. Schließlich wusste er genau, auf was er sich da einlassen wird.

„Ich kann nicht fassen, dass ich das tatsächlich für dich tue. Dafür schuldest du mir echt was Kaiba!“
 


 


 

Eine 1km Verfolgungsjagt später fand Joey sich am Fuße einer Hohen Klippe wieder. Und unter einem Vorsprung, in ca. 6m Höhe hingen einige Waben frei herunter. Umgeben von unzähligen Bienen die deutlich größer waren als ihre kleinen Verwandten welche Joey kannte.
 

Er freute sich jetzt schon auf die unzähligen Stiche. Schließlich war das einzige was seinen Körper gerade bedeckte nur seine löchrige Jeans du wenn er nach dem Aussehen ging, werden diese Viecher sicher mehr Schmerzen bereiten, als normale Bienen.
 

Wenn hinterher keine neue Duel-Disk für ihn raussprang, spuckt er diesem Geldsack bei der nächsten Gelegenheit in sein Getränk!
 

Joey suchte sich zunächst einige trockene Äste und Zundermaterial zusammen, um sein Feuer nicht zu verlieren. Er platzierte es genau unter dem Nest und fügte noch einige feuchte Blätter hinzu um ordentlich Rauch zu den Bienen aufsteigen zu lassen. Dann schmiedete er seine Strategie.

Klettern war raus. Wenn er aus der Höhe abstürzte und sich was bricht, waren sowohl er als auch Kaiba geliefert.

Also musste er es irgendwie abschlagen, sodass es beim Feuer landete und die Bienen vertrieb.

Joey versuchte zunächst mit Steinen das Nest herunter zu werfen. Doch egal wie oft er auch traf, die Waben blieben wo sie waren.
 

Verdammte Bauingenieurtechnische-Wunderbiester!

Nachdem Plan A nicht funktioniert hatte, musste Plan B ran. Oder zumindest eine Idee für Plan B.

Ein langer Stock alleine wäre vermutlich zu kurz, aber wenn er vielleicht die ersten zwei Meter hinauf kletterte, könnte es eventuell ausreichen. Aus der Höhe hier im Sand zu landen, wäre wohl nicht so schlimm.

Gesagt getan. Einige Zeit später hatte Joey dann einen alten langen Ast gefunden. Das trockene Holz war gerade Leicht genug, um es mit Hilfe der Felswand bis zu den Waben zu schaffen, wenn er das erste Stück selbst kletterte. Er durfte nur nicht das Gleichgewicht verlieren.

Joey testete zuerst die Beschaffenheit der Felswand. Wenn sie zu brüchig wäre konnte er leicht abrutschen, aber schien diese stabil zu sein.
 

Nur…jetzt war alles voller Rauch.

Joey riss ein Stück Hosenbein ab und band es sich über Mund und Nase. Nicht nur um sich vor dem Rauch zu schützen, sondern auch damit keine Biene ihm in den Rachen fliegen würde. Das könnte sonst fatal enden. Abgesehen davon, dass er am besten nicht im Feuer landete.
 

Er lehnte den Ast direkt neben sich und begann mit seitwärts gepressten Schritten seinen kurzen Aufstieg.

Der Erste Teil war leicht, doch stach schnell der Rauch in seinen Augen. Als Joey dann die knappen zweieinhalb Meter hinter sich gebracht hatte festigte er seinen Halt so, dass er eine Hand frei hatte um den Stock zu manövrieren.

Er ließ das obere Ende die Felswand erklimmen, bis es die Höhe des Nestes erreichte. Nur konnte er nicht wirklich kontrolliert damit arbeiten. Der Stab war einfach zu lang.
 

Stattdessen nutzte Joey einfach die Schwerkraft um den Ast nach hinten fallen zu lassen und so eine der Waben herunter zu schlagen.

Aber war dies leichter gedacht, als getan. Denn der erste Versuch ging daneben und hätte Joey fast zu Boden gerissen.

Beim Zweiten traf er zwar das Nest, nur war es nicht genug um die Wabe zum Fallen zu bewegen.

„Ach komm schon du scheiß Teil!“, fluchte er, als die erste Biene einen Stich auf seiner Schulter hinterließ.

Die Biester wurden langsam sauer.
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2750377/
 

Aber auch der dritte Versuch lieferte keine Beute und zwei weitere Stiche fanden ihren Weg auf seinen Körper. Doch das schlimmste war, dass diese echt weh taten. Da waren normale Stiche ja n Witz gegen!

Als Joey dann den vierten Versuch wagte, traf das Obere Ende des Astes nicht nur sein Ziel, sondern schaffte es auch die Hälfte der Wabe mit sich zu nehmen. Und Joey konnte seinen Sieg nicht für sich behalten:

„Ja Baby! Na geht doch!“
 

Doch weilte die Freude nicht lange. Denn wo Joey am liebsten Luftsprünge gemacht hätte, brach bei den Bienen die Hölle los.

So schnell er konnte, trat der Blonde den Abstieg an und wurde dabei von mehreren Bienen attackiert. Gerade als er noch knapp eineinhalb Meter zu überwinden hatte, stach ihn eines der Mistviecher genau in die Handfläche.

Joey war davon so überrascht, dass einer seiner Füße den Halt verlor und er das Letzte Stück fallend hinter sich brachte.

Und zu seinem Glück, landete der Blonde beim abrollen mit dem rechten Unterarm genau im rauchenden Feuer.

Reflexartig zog er ihn hoch als die Hitze seinen Körper triggerte. Doch Joey achtete nicht darauf, sondern hatte nur die vielen Bienen im Kopf welche nun um ihn herum schwirrten.
 

Von allen Seiten attackierten ihn nun die, welche sich nicht vom Rauch vertrieben ließen. Kopflos schnappte Joey sich die zerbrochenen Wabenteile und nahm die Beine in die Hand.
 

Er achtete nicht einmal auf die genaue Richtung. Hauptsache weg von all diesen Mistviechern.

Joey rannte einfach und schlug irgendwann unterbewusst wieder den Weg zu Kaiba ein. Selbst als keine Biene mehr an ihm klebte rannte er einfach weiter. Zu sehr schreckte ihn der Schmerz auf, den sie ihm bereitet hatten.

Doch kurz bevor Joey das Lager erreichte, begann er sich wieder etwas zu beruhigen bis er letztendlich zum Stehen kam. Der lange Sprint ließ ihn gierig nach Luft ringen und wieder herunterkommen. Währenddessen betrachtete er kurz seine goldene Ausbeute.
 

Gottseidank hatte das funktioniert.

Er hatte die Waben und damit den Honig den er brauchte.

Als Joey das klar wurde, begann er wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Es war zwar kein Garant dafür das es mit der Wunde helfen würde, aber allein es jetzt in den Händen zu halten war wie ein kleiner Gewinn im Lotto.

Doch während er die Warben betrachtete, bekam seine Freude schnell einen Dämpfer sobald der Blonde seinen rechten Unterarm sah.
 

Eine wütend rote Farbe gepaart mit schwarzen Ruß hatte sich darauf breit gemacht und an einigen Stellen bildeten sich bereits kleine Brandblasen.

Joey hatte den Schmerz Aufgrund des Adrenalins garnicht gemerkt und auch jetzt noch spürte er nur dumpf das Zwiebeln.

Na Klasse. Nicht nur durfte er sich um all seine Stiche kümmern, bei denen einige wahrscheinlich noch den Stachel mit drin hatten, nein jetzt hatte er auch noch diese Verbrennung.

Und das alles nur um dem Geldsack irgendwie nicht sterben zu lassen.

Er musste das schnell kühlen, also sah Joey zu, dass er besser zur Quelle kam.
 


 


 

Einige Zeit später kühlte Joey seine Verbrennung in dem kalten Wasser der Quelle.

Und leider war der Schmerz wieder komplett da.

Mit seiner freien zupfte er die verbliebenen Bienenstachel aus seinen Stichen. Um Kaibas Wunde am Bein hatte er sich bereits gekümmert.
 

Joey hatte damals im ägyptischen Museum gelernt, dass Soldaten ihre Kriegsverletzungen mit in Honig getränkten Verbänden behandelten. Also hatte er seine eigenen gereinigten T-Shirt Fetzen auch in Honig getränkt und damit die entzündete Wunde verbunden. Er hoffte nur, dass bei diesem geschichtlichen Hausmittel auch was Wahres dran war.

Wehe er hat all diesen Mist für nichts eingesteckt!

Als Joeys Arm nur noch dumpf brannte, verband er auch diesen vorsichtig mit den Honigverbänden in der Hoffnung, dass sie seiner Verletzung helfen würden.
 

Na Klasse! Jetzt würde ihn diese lästige Verbrennung ständig nerven und er hatte noch so viel geplant für heute. Aber auch die vielen Stiche laugten ihn sichtlich aus.
 

Daher beschloss er erst einmal sich auszuruhen und später der Arbeit nachzugehen. Joey packte sich in ein schattiges Plätzchen gleich neben der Quelle, darauf bedacht sich nicht gegen seinen Rücken zu lehnen. Noch immer steckten die Stacheln darin, die nach wie vor fest in seiner Haut verankert waren. Nur kam Joey nicht daran. Er musste einfach hoffen, dass sie sich irgendwann von selbst verflüchtigten, oder wenn er Glück hatte würde sich der werte Herr Kaiba dazu herablassen sie ihm heraus zu ziehen. Jedenfalls sofern er demnächst aufwachte. An sonsten musste Joey sich etwas anderes überlegen.

Aber darüber konnte er sich auch später noch den Kopf zerbrechen. Für den Moment war er einfach nur fertig.
 


 


 

Als die Nacht hereinbrach war Joey zufrieden mit dem, was er heute alles geschafft hatte. Nach seinem Nickerchen hatte er den Spätnachmittag damit verbracht die Kleidung und geschwärzten Verbände im Wasser zu waschen, sodass sie nun draußen an einigen Ästen vor sich hin trockneten.
 

Zudem hatte Joey sein eigenes Bett in der Höhle errichtet, da er ja irgendwo hier schlafen musste. Kaiba alleine zu lassen war keine Option mehr wenn der so schlecht darin war sich mal um seinen Körper zu kümmern. Und Joey wollte hier weg, also musste der Eisklotz jetzt mit ihm als seine persönliche Klette leben. Zumindest bis sie von der Insel herunter waren.

Er hatte genug Feuerholz für die Nacht gesammelt, damit ihnen die Mücken nicht so auf die Pelle rücken würden und im Schein des Feuers machte sich Joey gerade daran das Abendessen vorzubereiten.
 

Es gab was ganz besonderes. Schließlich enthielten die Waben eine Delikatesse, welche Joey noch von seiner japanischen Oma kannte. Er selbst hatte es zwar nie zubereitet, aber wie schwer konnte das schon sein?

Die nachtaktiven Vögel schrien laut in die Nacht, begleitet von dem zirpen einiger Zikaden. Joey sah kurz in den Himmel wo der Mond hell leuchtete. Er stand kurz vor seiner vollen Form und sorgte dafür, dass man selbst ohne Feuer alles sehen konnte. Es war deutlich angenehmer zu wissen was vor einem Lag, als in der Dunkelheit blind umher zu tappen. Und wenn man nicht ihre prekäre Situation bedachte, fand Joey es nach wie vor schön hier.
 

Es gab keinen Straßenlärm. Keine Menschenmengen die einen zu erdrücken schienen. Kein Licht von allen Seiten. Man konnte so viele Sterne sehen. Das Meer hören. Das leichte Rauschen der Blätter im Wind. Das Leben drängte ihn nicht etwas aus sich zu machen.
 

Für Joey war das Glas hier nach wie vor halb voll.

Plötzlich unterbrach ein schmerzhaftes Grummeln seine idyllische Stille und überrascht schaute der Blonde zum Bett hinter sich.

Kaiba war aufgewacht und setzte sich schwerfällig auf seine Unterarme auf. Und während Joey ein freudigen Jubelschrei unterdrücken musste, jetzt wo es seinem miesgelaunten Supercomputer anscheinend wieder besser ging, schaute Kaiba für einen kurzen Moment nur verwirrt aus der Wäsche.
 

Doch lag schnell wieder der zynische Blick in seinen Augen, als er Joey sah. Aber Joey war das egal:

„Du bist wach! Man, hast mir echt einen Schrecken verpasst.“
 

Kaiba packte seinen schmerzenden Kopf und fragte nur gepresst:

„Urgh…Wie lange war ich weg?“
 

„Wenn man die Umstände betrachtet nicht lange. Du bist seit heute Morgen bewusstlos gewesen und es wundert mich ehrlich gesagt, dass du jetzt schon wach bist. Wie geht’s dir?“
 

Aber natürlich ignorierte der Größere Joeys letzte Frage und sah nur verwundert an sich herunter, da ihm jegliche Kleidung fehlte. Zudem stellte sich eine ziemliche Genervtheit in dessen Gesicht ein. Vermutlich weil Joey jetzt zumindest einen Teil seines kleinen Geheimnisses kannte. Oder vielleicht weil er vor ihm Schwäche gezeigt hatte.

Wahrscheinlich wohl eine Mischung aus beidem. Als Kaiba dann sah, dass sein Arm unbedeckt war, fragte er gereizt:

„Wo ist meins Duel-Disk?“
 

Joey konnte sich schon genau vorstellen warum er genau die wollte:

„Du kannst echt nicht einmal die Arbeit ruhen lassen oder? Ich dachte du würdest abkratzen alter. Die Sachen sind hinter dir, aber lass den Kram fürs erste. Trink erstmal was und komm wieder auf die Beine. Du musst echt besser auf dich aufpassen.“

Er reichte ihm eine der Schalen mit Wasser, welche er im Voraus für den Abend gelagert hatte, doch nahm Kaiba sie zuerst nicht entgegen. Er betrachtete nur skeptisch die Flüssigkeit und Joey nervte diese Abwehr Haltung jetzt schon. Immerhin waren sie wegen ihrer beiden Starrköpfigkeit in dieser misslichen Lage.
 

„Stinknormales Wasser. Wenn du zu lange wartest frisst es dich.“, drückte er ihm die Schale einfach in seine schmalen Hände und setzte sich dann wieder ans Feuer um weiter an der Wabe zu arbeiten.
 

Joey hatte keinen Bock mehr auf Konfrontationen. Zu sehr hatte ihn der Tag ausgelaugt. Und die ganzen Stiche nervten am meisten. Sie juckten fürchterlich!

Zu seiner Erleichterung trank Kaiba schließlich in bedächtigen Schlucken nach und nach das Wasser. Wäre auch noch besser gewesen, wenn der Geldsack die Diva raushängen lassen hätte.

Lange herrschte zwischen ihnen Stille, in der Joey einfach an der Wabe herumzupfte und Kaiba nur still vor sich hin auf seinen Mantel starrte. Er schien nachzudenken.
 

Irgendwie war diese Ruhe zwischen ihnen seltsam. Auf eine unangenehme weise.

Doch Joey versuchte sich nur darauf zu konzentrieren diese Viecher mit seinen selbstgebauten Stäbchen aus ihren Waben zu zupfen. Garnicht so einfach wenn man nur flackerndes Feuer als Lichtquelle hatte.

Er zog gerade eine weitere heraus die dann in einer der Kokusnussschalen neben den anderen ärgerlich herumwurmte, als Kaiba endlich diese quälende Stille unterbrach:

„Wheeler was machst du da?“
 

Joey sah nicht auf von seinem Tun, als er schlicht antwortete:

„Ich kümmre mich ums Abendessen. Kannst dich freuen. Es gibt Bienenbrut.“

Den letzten Teil beendete er mit einem wissenden Grinsen in Richtung des Brünetten. Dem kam bestimmt schon die Kotze hoch bei dem Gedanken diese kleinen Viecher zu verzerren und Joey würde sich diesen Blick sicher nicht entgehen lassen.

Aber zu seiner Enttäuschung gab es keine Reaktion. Vielleicht kannte er diese Delikatesse ja sogar. Immerhin schmeckten die Viecher garnicht schlecht wenn man sie ordentlich durch brutzelte und es war auch nicht gerade ein unbekanntes Gericht.

„Und was ist mit deinem Arm passiert?“
 

Das überraschte Joey jetzt nun wirklich. Seit wann zeigte dieser Eisklotz Interesse an seinem Wohlbefinden? Dem hatten die ganzen Keime doch bestimmt ins Hirn geschissen.
 

„Ach das ist halb so wild. Deine Wunde am Bein ist entzündet und ich hab Honig dafür besorgt. Ich hab mal aufgeschnappt, dass Honig antibakteriell wirken soll bei Verletzungen. Frag mich aber nicht wie genau. Mir is da bloß n kleiner Unfall passiert. Bienen stehen leider nicht so drauf wenn man ihnen ihr Zeug klaut. Aber immerhin scheint es ja funktioniert zu haben, wenn du jetzt schon wach bist.“
 

Kaiba zog den Mantel etwas zur Seite, bis sein Bein darunter zum Vorschein trat. Ein leicht zuckriger Geruch breitete sich in der unmittelbaren Nähe aus und golden schimmerten die gesträngten Stoffstücke im flackernden Licht. Zudem fiel ihm jetzt auch das grüne Jackenkissen auf.
 

Joey begann damit die Brut in einer der Schalen zu rösten, als Kaiba sich nur verärgert die Nasenwurzel massierte.

Er war sichtlich unzufrieden mit seiner Situation.

Es verging wieder eine ganze Weile in der der Brünette nur schwieg und nachzudenken schien.

Wahrscheinlich kotzte es ihn an, dass die `Straßenratte´ der `perfekten Lebensform´ den Arsch gerettet hatte.

Doch Joey wollte keine Wiedergutmachung dafür. Für ihn wahr es nach wie vor selbstverständlich jemanden der Hilfe brauchte auch zu helfen. Jeder brauchte irgendwann mal Hilfe und Joey wusste selbst wie schlimm es war wenn man niemanden hatte der einem Half.
 

Joey wollte nur eines:

„Hör mal Kaiba. Ich weiß du kannst mich nicht leiden und ehrlich gesagt ich dich auch nicht wirklich. Aber wenn wir von dieser Insel herunter wollen, bleibt uns nichts anderes übrig als zusammen zu arbeiten.

Denn machen wir uns nichts vor. Du bist echt lausig im überleben und ich zu dumm um aus meiner Duel-Disk irgendwas zu basteln, was jemanden kontaktiert der uns abholen kann. Außerdem kannst du mit dem Bein die nächste Zeit keinen Schritt machen. Von dem komischen schwarzen Zeug auf deiner Brust mal ganz abgesehen. Was ist das überhaupt?“
 

Kaiba schwieg nur und stierte ihn ärgerlich an. Scheinbar gefiel ihm diese Tatsache nicht sonderlich doch beantwortete er auch nicht die Frage.
 

Daher fuhr Joey einfach fort:

„Jedenfalls bin ich dafür, dass wir einen Deal machen. Du bastelst uns ne Möglichkeit Hilfe zu rufen und ich sichere unser Überleben. Ich bringe dir Essen, ich bringe dir Wasser. Was auch immer du von dieser Insel willst. Solange das heißt, dass ich wieder nach Hause komme, mach ich es. Du bekommst sogar meine Duel-Disk.

Und sobald wir gerettet wurden, gibst du mir als Kompensation eine von deinen neuen Disks und siehst mich höchsten noch bei Duelmonsters Turnieren. Wir werden einfach beide unserer Wege gehen wie gehabt.

Außerdem hab ich Mokuba versprochen dich zurück zu bringen. Zwar kann ich dich nicht Leiden, aber dein Bruder ist ein anderes Thema und du bist ihm nun einmal sehr wichtig. Selbst wenn du nein sagst wirst du mich wegen ihm nicht mehr los. Dafür vertraue ich dir und deinem Urteil über deinen Körper mittlerweile zu wenig. Und meine Schwester ist bestimmt auch schon krank vor Sorge wegen mir.

Je früher wir nach Hause kommen desto besser.

Also was sagst du dazu?“
 

Joey sah, dass es Kaiba sichtlich gegen den Strich ging sich seine Schwäche eingestehen zu müssen. Und er wusste, dass Joey recht hatte. Doch womit der Blonde nicht gerechnet hatte, war der plötzliche zynische Lachanfall, den Kaiba dann bekam.

Es begann mit einem kurzen Kichern, welches sich schnell in herzhaftes Lachen umwandelte. Und Joey bereitete dies mehr als nur Unbehagen. Wenn der Typ lachte, stab jegliche Unschuld.
 

„Alter was hast du denn jetzt? Oder erscheint es euer Hochwohlgeboren so absurd mit mir zusammen zu arbeiten?“

Kaiba hielt inne mit seinem Lachen um Joey zu antworten:

„Das ist es nicht. Deine vergebenen Mühen amüsieren mich.“
 

Und Joey war noch verwirrter. Vergebene Mühen?
 

Doch bevor er weiter darüber grübeln konnte, bestätigte Kaiba:

„Gut. Von mir aus. Machen wir es so. Bis wir von dieser Insel herunter sind arbeiten wir zusammen und ich bin heute Großzügig. Du bekommst nicht nur eine neue Duel-Disk sondern ich komme auch für sämtliche Arztkosten hinterher auf. Außerdem bekommst du das Startgeld des Turniers als Entschädigung zurück.“
 

Bei Joey freute sich der Kontostand:

„Oh Kinder da klingelt die Kasse! … Moment, du schmeißt mich aber nicht aus dem Turnier raus oder?“

„Nein. Schließlich bezweifle ich eh, dass du es bis zum Finale schaffst. Ich hab es nicht nötig einer Kirchenmaus auch noch ihr letztes Geld aus der Tasche zu ziehen.“
 

„Haha sehr witzig.“, antwortete Joey sarkastisch und fragte sich in der nächsten Sekunde ob Kaiba irgendwie wusste, dass sein letztes Geld tatsächlich für das Startgeld drauf ging oder er einfach nur gewitzelt hatte.
 

Egal was, beides hinterließ bei Joey einen bitteren Nachgeschmack. Aber er verwarf diese Stichelei fürs erste, da ihm etwas anderes schon die ganze Zeit das Leben schwerer machte, als es sein sollte:

„Klasse. Da das nun geklärt ist und wir gerade beim Thema Arzt waren…du hast doch so ne tolle Pincette für Technikkram. Mir stecken noch immer ein paar Bienenstacheln im Rücken an die ich selbst nicht herankomme. Denkst du du könntest vielleicht…“

Kaiba rollte nur mit den Augen, bevor er kurz mit leicht genervten Unterton antwortete:

„Komm her Wheeler.“
 

Einen Moment später saß Joey mit dem Rücken zu ihm, während Kaiba die Stacheln herauszog. Die weichen Hände fühlten sich wirklich angenehm an und man merkte, wie gezielt der Brünette mit seinen Instrumenten umgehen konnte. Jetzt wo Kaiba seine Medikamente hatte, schien er wirklich deutlich entspannter zu sein.
 

Nebenbei hielt Joey die Schale mit gerösteten Bienenmaden welche sie währenddessen aßen. Es verwunderte den Blonden, dass dieser Schnösel scheinbar kein Problem damit hatte so etwas zu essen. Um sich von dem lästigen Ziepen abzulenken machte Joey das einfach zum Gesprächsthema:

„Sag Mal hast du Bienenbrut schonmal gegessen? Die meisten kennen das heutzutage garnicht mehr und finden das eklig.“
 

Kaiba unterbrach seine konzentrierte Arbeit nicht und antwortete schlicht:

„Hab ich nicht. Es sind Insekten, Insekten sind Proteine und Proteine sind Energie. Mehr muss ich nicht wissen.“

„Aber wie schmeckts dir denn?“

„Der Nussige Geschmack ist eine positive Überraschung.“

„Ja oder? Ich fand die Dinger als Kind schon immer geil. Einfach in die Pfanne und du hattest n super Snack für zwischendurch.“
 

Kaiba sagte zuerst nichts dazu und Joey dachte es wäre der seltsam ruhigen Stimmung zwischen ihnen Geschuldet.

Doch dann:
 

„Wheeler du hast doch die ganze zeit am Strand gelebt oder?“
 

„Ja. Bin auch des Öfteren entlang des Wassers lange auf Erkundungstouren gewesen. Wieso fragst du?“

„Hast du auch nur ein Stück Plastik gesehen? Oder irgend ein anderes Treibgut, was menschengemacht war?“

Joey überlegte kurz. Er wusste von seinem eigenen geheimen Strand zuhause wie viel Müll über das Meer immer den Weg in den Sand fand. Nicht nur dort. Immerhin wurde nicht selten über Aufräumaktionen an Stränden berichtet. Daher wunderte es Joey wirklich als er antworten musste:
 

„Jetzt wo du es sagst, nein. Nicht ein Stück.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yui_du_Ma
2023-10-17T19:14:53+00:00 17.10.2023 21:14
Das war ein gutes Kapitel, macht neugierig auf mehr.
Sehr gut geschrieben und man fiebert richtig mit, besonders das mit den Bienen, genial. ^.^
Das Joey so lieb zu Kaiba ist, fand ich interessant.
Komisch ist nur der Spruch von Kaiba, nach dem Lachanfall.
Mh, bin gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  Backfisch85
19.10.2023 01:07
Freut mich, dass es dir gefallen hat.^^
N bisschen survival darf eben nicht fehlen bei ner Strandung.
Joey is auch nur so "nett", weil er nach Hause will und sich ja gezeigt hat, dass das nix wird, wenn die beiden sich nur die Köppe einschlagen. :D
Die Story steht noch an ihrem Anfang und wird den Beiden so einige Hürden aufbürden.


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