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Be like that

von

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Be like that
 

Habe ich schon mal erwähnt wie schön es hier auf L2 ist? Nein?? Muss mir glatt entfallen sein. Ich meine zur Rechten kann man gleich die berüchtigte Ruine unseres Rathauses sehen. Nein, es ist nicht beim Bürgerkrieg zerstört worden. Nachdem man unseren Bürgermeister erschossen hat, wurde es nicht mehr gebraucht und ist schneller zerfallen als man das Wort Rathaus überhaupt denken konnte.

Und nur wenige Straßen weiter kommt man an das berüchtigte ,Tor'. Jo das ist echt eine Schönheit und dient eigentlich nur dazu, uns davon abzuhalten auf die andere Seite zu gelangen. Auf der anderen Seite ist das Leben. Dort wohnen die Reichen und weniger Schönen. Prachtvolle Bauten, sprich mit allen 4 Wänden und Dach, und Straßen die man mit Autos auch befahren kann. So muss das Leben aussehen.

Ich meine nicht das ich es schlecht hätte. Mein Leben wäre nur viel besser, wenn ich nicht gerade ungefähr 10 Typen hinter mir hersitzen hätte, die auch nur ungefähr mindestens doppelt so groß und stark sind wie kleines, sechsjähriges Ich.

Ach weswegen die hinter mir her sind??? Keine Ahnung?? Na gut ich meine die brauchen ja nun wirklich nicht das ganze Essen für sich, sind eh viel zu fett. Das ist ja bekanntlich ungesund. Na ja und nachdem ich ihre Gesundheit fördern wollte, muss ich jetzt was für meine tun: Um mein Leben laufen. Und ich muss sagen ich halte mich nicht schlecht. Leider habe ich den unnötigen Ballast von Essen vor einiger Zeit abwerfen, da es doch etwas beim rennen behinderte.

Okay, wie gesagt, dass ganze geht jetzt schon seit circa 30 Minuten so und so langsam habe ich keine Lust mehr. Aber ich habe auch recht wenig Lust Prügel oder schlimmeres zu beziehen. Wie noch schlimmer?? Mein Gott benutzt mal eure Birne ein wenig. Ihr wisst schon...ja genau das. Seid schon ein wenig naiv ne???

Also zurück zum Thema nach jetzt circa 40 Minuten geht mir langsam echt die Puste aus. Ich frage mich, wie die es geschafft haben ihre Massen so lange überhaupt in Bewegung zu halten. Und die kommen sogar näher. Ich glaube ich könnte hier ein wenig Hilfe gebrauchen, aber wo hernehmen? Vielleicht sollte ich mich mental schon mal auf mein Ende einstellen. Denn wie ich gerade mit entsetzen feststellen muss, bin ich falsch abgebogen und mitten in einer Sackgasse gelandet. Ob die wohl ne Entschuldigung annehmen?? Na einen Versuch war es wert. Okay da hilft wohl nur beten. Wenn ich nur wüsste wie man das macht. Ich denke da gehört wohl auch so was wie glauben dazu, na dann Gute Nacht.

"Na kleiner, dumm gelaufen ne?" "Hast du wirklich gedacht, du könntest uns entkommen?" Wenn ihr jetzt gedacht habt, ich habe so eine große Klappe wie ich gerade tue, dann habt ihr echt falsch geraten. Ich hab so eine Angst ich könnte nicht mal den Mund aufmachen wenn ich wirklich, wirklich gewollt hätte. Um ehrlich zu sein sitze ich jetzt in der hintersten Ecke und versuche mich gerade so klein wie möglich zu machen. Ja mit meinen Gedanken war ich immer groß, aber eigentlich bin ich wohl der größte Angsthase aller Zeiten. Weshalb musste ich auch gerade deren Futter klauen?? Könnte daran liegen, das ich seit 4 Tagen nichts mehr gegessen habe, aber das ist nur eine Vermutung. Ich habe gehört, das man dann langsam etwas verrückt werden soll.

Nun hocke ich hier, die Augen fest zugekniffen und warte darauf, das die Prügelei beginnt. Ich höre Schritte auf mich zukommen und kann die Schläge hören. Nur eine entscheidende Sache fehlt: der Schmerz. Ich wage es ein Auge zu öffnen und sehe einen Jungen vor mir, der kräftig Schläge an die bösen Buben verteilt. Er wird wohl ein paar Jahre älter sein als ich, und auch wohl ein ganzes Stück größer, wenn auch nicht annähernd so groß wie meine Kumpels da.

Da kann ich nur staunen. Plötzlich sind alle 10 verschwunden und ich starre die leere Gasse hinauf. So merke ich auch nicht wie mir eine Hand hingehalten wird. "Hey, alles in Ordnung, kleiner?"

"Was?" "Ob du in Ordnung bist??" "Ich....ich denke schon." "Klasse. Hi, ich bin Solo? Wo kommst du her, willst du mit kommen?" "Was?" "Sag mal, kannst du auch was anderes sagen? Ich fragte wo du herkommst?" "Von nirgendwo." "Gut dann kannst du ja genauso gut mitkommen. Ist ganz nett bei uns und wir können immer Unterstützung gebrauchen. Du siehst eigentlich recht flink aus." Ich will ja nicht ständig wiederholen, aber mir fällt beim besten Willen nichts kreativeres ein. "Was?" "Oha, daran müssen wir noch arbeiten. Aber nu lass uns mal keine Zeit verlieren." Damit zieht der Junge mich an meinem Arm nach oben und aus der Gasse heraus.

Er schleppt mich ein paar Häuserblocks weiter bis wir vor einem alten heruntergekommenen Einfamilienhaus stehen. "Ist zwar nicht das Ritz, aber es lässt sich leben." Das ist das einzige was er sagt bevor er mich die Treppen hochzerrt und wir das Haus betreten. "Hey, kommt mal alle her! Wir haben Zuwachs!" Habt ihr jemals eine Horde Elefanten auf euch zurennen hören?? Ich nicht, aber so ungefähr muss es sich anhören, als plötzlich etwa ein duzend Kinder auf uns zurennen. Gott sei Dank finden sie die Bremse und halten kurz vorher an. Jetzt wechselt das Trampeln in ein lautes Getöse aus Stimmen und schreien etc. "Hey, mal Ruhe! Also das hier ist....ja wie heißt du eigentlich?" "Äh...ich weiß es nicht. Ich glaube ich habe keinen Namen." "Oh...ok. Dann gebe ich dir jetzt eben einen. Wie wäre es mit Saki*?" "Äh, ich weiß nicht. Der ist schön, aber..." "Gut dann ist es beschlossene Sache. Leute das hier ist Saki. Ich finde hier ist noch ein wenig Platz. Also denke ich kann er bleiben. Jemand was dagegen? Nein? gut. Also, Saki herzlich willkommen. Das hier is unser zuhause und es kann auch gerne deins werden, wenn du möchtest." "Ich...ja...wenn ihr wollt. Ich würde gerne bleiben." "Super." Nach der Reihe wird mir hier nun jeder vorgestellt. Ich werde mir das wohl nie merken können, aber das scheint niemanden zu stören. Es müssen in der Zwischenzeit noch mehr Kinder geworden sein, denn es nimmt gar kein Ende. Mir werden Namen an den Kopf geschmissen. Die Kinder sind wohl so zwischen 3 und 11, wobei Solo, wer hätte es gedacht, der älteste ist. Ich bin also gutes Mittelmaß.

Und ich habe jetzt einen Namen. Wisst ihr man macht sich da nich so wirklich Gedanken drum, wenn man alleine ist, schließlich spricht man sich selbst so selten an. Ob mir mein Name gefällt?? Na ja ich kenne mich in dem Gebiet ja nun nicht so aus, hatte ja noch nie einen, aber es ist ein Name und das reicht mir. Und wenn ich einen schöneren finde, dann nenn ich mich einfach um, schließlich steht es ja nirgendwo geschrieben.
 

Ich hätte nie gedacht, dass das Leben so schön sein kann. Wie sich herausstellt, ist Solos ,Bande' (er haut mich immer wenn ich das sage) wirklich wie eine kleine, große Familie und sie haben mich bereitwillig aufgenommen. Ich lerne viel und schnell und man kommt gut über die Runden. Es gibt kleine Teams in unserer ,Familie' die für bestimmte Aufgaben zuständig sind. Die Aufgaben gehen der Reihe nach durch, so das jedes Team mal für jede Aufgabe zuständig ist. Ich bin natürlich mit Solo in einem Team, schließlich muss ich ja noch lernen.

Sozusagen der Azubi. Aber er sagt, das ich schnell lerne und gar nicht so schlecht bei meiner Arbeit bin. Kommt davon, wenn man spaß dabei hat. Solo hat ein Loch im Tor bzw. dessen Mauer gefunden und so kann man schon mal so einen richtig großen Fang machen. Die andere Seite ist aber auch nicht so toll, wie ich sie mir vorgestellt habe. Ich habe immer geglaubt, da herrscht Friede, Freude, Eierkuchen, es gibt viele glückliche Familien und alles ist friedlich. Aber in Wirklichkeit sind dort alle genau so egoistisch, genauso rücksichtslos und auch nicht wirklich friedvoll. Dabei haben sie doch alles. Ich wäre so glücklich wenn ich nur einen Teil von dem besitzen würde, was die alle haben und trotzdem gönnen sie dem anderen nicht ein bisschen und sind furchtbar geizig. Sie wollen das was sie nicht haben. Vielleicht sollten sie mal auf unsere Seite schauen und sich glücklich schätzen. Aber eigentlich können sie auch ein wenig so bleiben. Denn während sie sich so richtig in den Sachen des anderen festbeißen, merken sie überhaupt nicht wie ihnen die hälfte wieder fehlt. Um so besser für uns.

Heute war auch wieder ein guter Tag. In den letzten Wochen hatten wir schon ein bisschen Pech gehabt aber heute wird jeder wieder ausreichend zu essen haben. Und was viel wichtiger ist, es ist mein Verdienst gewesen und Solo guckt mich schon die ganze Zeit stolz an. Ich habe das Gefühl ich bin einen ganzen Kopf größer als vorher. Man muss nur die nehmen, die sowieso schon am lautesten Schreien. Selbst wenn du erwischt wirst, da achtet keiner mehr, drauf wenn derjenige dann wegen dir anfängt zu schreien. Noch so eine Eigenschaft. Sie ignorieren einander. Es gibt keinerlei Zusammenhalt. Nicht mal in einer Familie. Das ist anders als bei uns. Keiner würde es dem anderen übel nehmen, wenn eine ,tour' mal nicht so gut geklappt hat und das obwohl man seit langem nichts mehr gegessen hat und nun wieder nur einen Happen bekommt.

Aber wer sollte an so einem Tag schön nachtragend sein. Wir haben gefeiert, Solo hatte sogar eine Flasche Wein erwischt. Ich weiß, wir sind noch mehr als minderjährig aber irgendwie muss man sein Leben ja auch mal genießen und nebenbei haben nur die älteren etwas bekommen, und ich gehörte auch nur dazu, weil ich heute am meisten erwischt hab.

Jetzt ist es zwar schon spät, aber alle sind noch wach und es wird doch ziemlich laut. Ich will mich mal wieder etwas zurückziehen. Ich bekomme Kopfschmerzen, der Wein war doch keine so gute Idee. Also, wenn ich meine Ruhe in diesem Haus haben will, dann gibt es nur einen Platz wo dies einigermaßen möglich ist: das Dach. Also geht es auf den etwas morschen Dachboden. Da muss man schon ein bisschen aufpassen wo man hinläuft, auch als jetzt 7 jähriger, unterernährter Junge. Jep, ich hatte Geburtstag. Das wurde einfach mal so von Solo und den anderen beschlossen. Gut es gab nicht viel zu feiern, aber mir wurde gratuliert und ich habe sogar ein Geschenk bekommen. Ein Haarband, damit ich meine langen Zotteln endlich mal unter Kontrolle kriege, hat Solo gesagt. Außerdem meint er das es die gleiche Farbe hat, wie meine Augen, ob das nun stimmt, weiß ich nicht, hab noch nie einen Spiegel zu Gesicht bekommen. Wenn man es dann geschafft hat bis zum Fenster am anderen Ende des Dachboden zu kommen ohne durch den boden zu brechen, dann muss man nur dadurch auf das Dach klettern. Und da bin ich jetzt und bin erstaunt, denn wie ich sehe bin ich nicht der erste, der heute diese Idee gehabt hat. "Hey, Saki. Was treibt dich denn hier hoch?" "Die Ruhe? Und die Kopfschmerzen." Nun fängt er an zu lachen.

"Haha, sehr witzig. Ich hab gar nicht mitbekommen, dass du weggegangen bist." "Tja, das ist ja der Trick an der Sache, eben nicht erwischt zu werden. Sonst wäre es hier sehr voll geworden." "Das stimmt wohl." "Sag mal, Saki, hast du dir schon mal die Sterne angesehen?" "Ein paar mal wieso?" "Findest du sie auch so schön?" "Ich weiß nicht. Sie sehen doch alle gleich auch und sie sind mir zu weit weg." "Aber das ist es ja gerade, was so schön an ihnen ist. Du hast scheinbar noch nicht wirklich genau hingesehen. Komm, setz dich zu mir." Dazu lasse ich mich nicht zweimal bitten, schließlich ist das stehen auf dem Dach doch etwas unbequem. Also platz ich mich neben ihn. "Weißt du, ich liebe die Sterne, Saki. Sie erinnern mich daran, dass es da draußen noch so viel gibt, wofür es sich zu leben lohnt. Und vielleicht, kann ich dass ja alles mal sehen. Sie lehren mich, dass ich die Hoffnung nie aufgebe. Manchmal wünschte ich mir irgendwo dort zu sein. Irgendwo, weit weg von hier, wo es friedlich ist und die Menschen einen nicht verachten. Wo man nicht jeden Tag ums überleben kämpfen muss, nicht stehlen, lügen und sich schlagen muss um was zu Essen zu bekommen." "Ich beineide dich." "Was?"

"Na ja, alles was du willst ist es so weit wie möglich von hier weg zukommen, und ich bezweifle kein Stück, dass du das schaffen würdest, hier und jetzt. Aber trotzdem bist du immer noch bei uns, passt auf uns auf, beschützt uns und tust so als wäre unser Lebensstil das einzig wahre. Ich würde alles dafür geben, wenn ich auch so sein könnte."

"Wie kommst du denn darauf?" "Ich will auch so stark sein. Ich will nicht immer derjenige sein auf den aufgepasst werden muss. Ich will derjenige sein, der auf sich selbst und die anderen aufpassen kann. Ich will nicht das kleine Kind sein." "Weißt du, kleiner, ich glaube du bist stark, du brauchst nur noch etwas Zeit. Aber ich muss es wohl, sein der dich bewundert, denn du bist erst seit zwei Monaten bei uns und sorgst dich schon genauso um die kleineren wie ich es nach über 1 Jahr. Du bist sehr stark und ich glaube das du einen sehr guten Anführer und Beschützer abgeben würdest." "Meinst du das ernst??" "Durchaus." "Ich danke dir." "Ich sollte jetzt wohl mal langsam wieder runtergehen, die anderen machen sich bestimmt schon Gedanken." "Ja ich werde mir deine Sterne noch etwas ansehen." "Tu das, vielleicht erkennst du was ich meine."

Solo verlässt das Dach und ich bin nicht wirklich schlauer als vorher. Ich bin schon stolz, von Solo so etwas zu hören, aber ob er recht hat. Würde ich wirklich Rücksicht auf die anderen nehmen, wenn sich eine Gelegenheit ergeben würde?? Ich weiß es nicht. Ich tendiere zwar zum ,Ja' aber ob es wirklich so ist, weiß man wohl erst, wenn man in so eine Situation kommen würde. Ich wäre echt gerne wie Solo. Er glaubt immer noch an seine Träume auch wenn sie noch so aussichtslos sind. Wenn ich das nur könnte. Ich glaube nicht mehr daran, hier raus zu kommen. Die andere Seite des Tores wird für mich nur durch das Loch im Zaun erreichbar sein. Niemand will so etwas wie mich. Ich habe nur Solo und die anderen und ich bin froh über jeden einzelnen. Die einzige Familie die es für mich gibt.
 

***
 

Sie haben heute Solo geschnappt. Und ich konnte nur zusehen. Es war eigentlich wie immer. Wir sind durch den Zaun geschlüpft und hatten auch keinen Schlechten fang. Natürlich musste der letzte Beutezug schief gehen. Und den haben wir natürlich auch nur gemacht, weil wir uns etwas Luxus gönnen wollten. Eins der Kinder hatte Geburtstag, da wollten wir etwas besonderes mitbringen. Eigentlich hatten wir schon eine menge zusammen und es hätte auch so ein Festmahl gegeben, aber Ich musste ja noch auf diese blöde Idee kommen. Da war halt diese Pralinenschachtel und ich dachte, dass sich die Kinder über Schokolade bestimmt freuen würden. Also habe ich sie mitgehen lassen. Mist nur, dass der Ladenbesitzer wohl Adleraugen haben muss und mich gesehen hat. Laos sind wir gerannt wie diese Katzen...wie heißen die noch gleich??? Na ja egal auf jeden Fall, sehr schnell. Und dann standen wir plötzlich im Wald, na ja eigentlich war es eher eine Mauer ,vor' der wir standen und na ja die haben eben die schlechte Angewohnheit, dass man da schwer durchkommt. Und da ich der kleinste bin, hat Solo mich schnell hinaufgeworfen. Aber er hat es nicht mehr rechtzeitig geschafft, schließlich mussten wir ja noch ein bisschen davor stehen und darüber diskutieren, wie wir hierher gekommen waren und ob sie sich nicht vielleicht von selbst in Luft auflösen könnte (was die Sache sicherlich erleichtert hätte). So haben ,Sie' ihn jetzt. Wer auch immer ,Sie' sind.

Okay Panikattacke, Wutanfall, zerbrochene Glasscheibe und Frust mal hinter mir gelassen bin ich jetzt dabei ein Rettungskommando zu bilden und einen Plan zu schmieden. Ich meine wie könnte ich Solo jetzt nicht helfen. Es war doch meine Schuld. Ich habe beschlossen, die älteren mitzunehmen. Wir müssen jetzt erst einmal die Stadt auskundschaften und Solos Standpunkt herausfinden. Dann können wir weiter denken. Oder besser ich würde dann weiter denken, die anderen hatten so die ,Wir-legen-jetzt-die-Stadt-in-Schutt-und-Asche-bis-wir-unseren-Freund-gefunden-haben' Taktik. Eigentlich nicht schlecht und es wäre wohl auch sehr lustig aber wohl kaum effektiv. Ich hoffe nur das Solo recht gehabt hat und ich wirklich ein geborener Anführer bin. Sonst ist er hoffnungslos verloren.
 

Die Stadt ist gar nicht so groß wie sie scheint. Nach gut 2 Stunden hatten wir alles durchforstet.

Nun haben wir zwar einen Lageplan, aber immer noch keinen blassen Schimmer wo Solo sein könnte. Na ja Ich muss halt noch üben, das war der erste Versuch. Aber immerhin, kennen wir jetzt Hunderte von Fluchtwegen nach draußen. Also durchkämmen wir zum zweiten mal diese doofe Stadt und nun halten wir die Augen noch mehr geöffnet als vorher. Er muss hier irgendwo sein.

Wir rennen also noch einmal an allen Häusern, Einkaufsgeschäften u.s.w. vorbei und wenn ich ehrlich sein soll, geht mir die Hoffnung langsam flöten. Ich habe alles verbockt. Ich hasse es, es zugeben zu müssen, aber ich habe keinen blassen Schimmer wie wir ihn finden sollen. Ich hab total versagt. Und die anderen werden langsam ziemlich ungehalten. Ich hoffe ich schaffe es sie wenigstens dazu zu überreden, es für heute sein zu lassen und morgen weiter zu suchen ohne die Stadt total zu verwüsten. Ich hab sie einmal sauer erlebt und das fand ich schlimm. Ich will gar nicht wissen, wie es aussieht wenn sie Stinksauer sind. Ich bin froh, wenn ich nich gleich die Hölle erlebe. Also sehe ich zu, dass ich mich ganz schnell nach oben aufs Dach verdrücke. Da kann ich dann weiter planen. Oder auch nicht. Ich muss an das Gespräch denken. Solo hat Recht. Die Sterne sind echt wunderschön. Ich war jetzt schon ein paar mal hier oben und hab sie mir angesehen und um so öfter ich hier liege um so mehr kann ich Solo verstehen. Mit diesen Gedanken muss ich wohl eingeschlafen, denn als ich die Augen wieder aufmache ist es erstens schon gar nicht mehr so dunkel und zweitens steht da irgendjemand vor mir. Obwohl...nicht irgendjemand: "Solo???" "Jep wie er leibt und lebt." "Wie bist du...ich meine...wir haben die habe Nacht nach dir gesucht!! Ist alles in Ordnung???" "Ja mir geht es bestens. Is nix schlimmes passiert. Die wollten mich in irgendein Waisenhaus stecken, aber ich konnte irgendwann mal unbemerkt abhauen. Ich hab davon gehört. Du hast gut nachgedacht." "Quatsch es ist alles schiefgelaufen und gebracht hat es gar nix. Wir haben dich schließlich nicht gefunden. Ich hab total versagt. Dabei dachte ich dass ich es schaffen könnte. Und im Enddefekt habe ich sie alle enttäuscht." "Halt mal den Kopf hoch kleiner. Du hast nen ziemlichen Mut bewiesen und es geschafft die Racker alle beisammen zu halten. Das haben noch nich viele hinbekommen. Du hattest einen plan und alle haben darauf gehört, und dass ist ein guter Anfang." "Und trotzdem war es dumm. Ich habe es total falsch angefangen. So wie wir gesucht haben, hätten wir dich nie gefunden. Stell dir vor, du hättest nicht weglaufen können, dann wärst du nie zurückgekommen." Na toll, muss ich erwähnen, dass ich gerade voll dabei bin zu heulen und mich wie ein Kleinkind aufführe, oder darf ich das geschickt überspringen? Jetzt muss Solo mich für total unfähig und schwach halten. "Hey nu is aber gut. Ich hab ne Idee aber ich verrate sie dir noch nicht. Erst musst du mit runter zu den anderen kommen. Okay??" "Ja okay." Jetzt sollte ich mich vielleicht mal wieder fangen sonst muss ich so verheult zu den anderen. Also schnell die Tränen weggewischt und das alte grinsen aufgesetzt. Bis wir es die Treppen hinuntergeschafft haben, sehe ich schon nicht mehr ganz so schlimm aus, hoffe ich.

"Also Leute, hört mal her. Saki hier hat gestern bewiesen, dass er es einmal schaffen könnte meinen Platz einzunehmen. Er muss noch viel daran arbeiten, aber ihr habt ihm vertraut und das is ein großer Anfang. Und als Dankeschön, dass er sich die mühe gemacht hat, einen Plan zu schmieden, ernenne ich dich zu Duo. Du bist jetzt mein Vize, Kumpel." Die Kinder fangen alle an zu jubeln, ich habe zwar keinen warum, aber das scheint ja niemanden zu stören. Saki ist Geschichte he??? Duo??? Klingt nett, nach Solo kommt Duo. Ich glaube zwar nicht dass ich so was verdient habe, aber wenn Solo so ein Vertrauen in mich setzt, dann will ich ihn nicht enttäuschen. "So, Duo, jetzt musst du mir noch einen Schwur ableisten." Das verwirrt mich jetzt. Er hält mir grinsend die Hand hin. "Wir sind jetzt für immer ein Team." Nun wird's mir klar. Ich freu mich so, dass ich fast vergesse die Hand zu ergreifen. "Für immer!!"
 

***
 

Klopf klopf
 

"Hey, Duo!! Sag mal pennst du??? Wir müssen los!!"
 

"Was??" Mein Gott ich muss wirklich tief in meinen Erinnerungen gewandert sein, dass ich Trowa nicht mal gehört habe. Eben dieser streckt jetzt den Kopf zur Tür hinein. "Kommst du oder was??" "Bin schon unterwegs." Er kann noch so gerade das Grinsen sehen, was ich aufgelegt habe, bevor der Kopf wieder verschwindet.

Okay, der Krieg ist vorbei, Solo leider viel zu früh darin gestorben, aber ich habe viele andere gefunden, die mich unterstützen und am Leben erhalten (sozusagen). Da die Gundams und ihre Piloten nicht mehr gebraucht werden, ist irgendwer von uns ( und ich war es nicht) auf die glorreiche Idee gekommen eine Band zu gründen. Wir haben viele unserer Gedanken, Sorgen und Erlebnisse zu Songs gemacht und sie kommen wirklich an.

Ein letztes Mal werfe ich noch einen Blick auf den Schreibblock vor mir ,bevor ich Trowa folge, blicke auf mein letztes Meisterwerk:
 

Be like that
 

He spends his nights in California,

watching the stars on a big screen

Then he lies awake and he wonders,

why can't that be me

Cause in his life he is filled with all this good intentions

He's left a lot of things he'd rather not mention right now

But before he says goodnight,

he looks up with a little smile at me and he says
 

If I could be like that, I would give anything

Just to live one day, in those shoes

If I could be like that, what would I do, what would I do
 

Now and dreams we run
 

She spends her day up in the Northpark,

watching the people as they pass

And all she wants is just a little piece of this dream,

is that too much to ask

With a save home, and a warm bed, on a quiet little street

All she wants is just that something to hold onto,

that's all she needs
 

Yeah!
 

If I could be like that, I would give anything

Just to live one day, in those shoes

If I could be like that, what would I do, what would I do
 

I'm falling into this, in dreams we run away
 

If I could be like that, I would give anything

Just to live one day, in those shoes

If I could be like that, what would I do, what would I do
 

If I could be like that, I would give anything

Just to live one day, in those shoes

If I could be like that, what would I do, what would I do
 

If I could be like that, I would give anything

Just to live one day, in those shoes

If I could be like that, what would I do, what would I do
 


 

Deine Wünsche werde ich immer weiter tragen und dich nie vergessen, Solo



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-12-02T12:15:32+00:00 02.12.2004 13:15
schöne geschichte^-^


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