Zum Inhalt der Seite

Final Fantasy Two Realistics

Part 21-25
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nameless' Solo

Kapitel 23: Nameless' Solo

»Liebe die Tiere, Gott hat ihnen die Grundlagen des Denkens und

die ungetrübte Freude geschenkt. Störe sie nicht, quäle sie nicht,

beraube sie nicht ihres Glücks, gehe nicht gegen Gottes Ansicht an.«

Dostojewski Die Brüder Karamasow
 

Nameless befand sich immer noch auf der Highwind. Alleine, in einer Holzkiste. Er fiepste nur noch etwas, weil er seine verbliebene Energie sparen musste.

Sein Flügel tat weh und er konnte ihn nicht bewegen, was ein großer Nachteil war.

Er hatte die Augen geschlossen und lauschte auf Geräusche, aber außer dem surren der Maschine war nichts zu hören. Die Stimmen waren verschwunden und vermutlich auch Kim. Wie konnte sie ihm das nur antun?

Er war froh gewesen sie endlich wieder zuhaben, nachdem sie in den großen Fluss gefallen war, und nun verschwand sie einfach wieder, ohne ihn mitzunehmen.

Nameless fiepste etwas lauter. Es war der eigentümliche Ruf der Chocobokinder, wenn sie ihre Mutter suchten. Ein spitzes Geräusch, welches in den Ohren der Menschen wehtat. Natürlich reagierte keiner darauf. Es war keiner da, der hätte darauf reagieren können. Nameless kratzte mit seinem rechten Hinterlauf auf den Holzboden und versuchte sich irgendwie in die Höhe zu stemmen, aber er war dafür viel zu schlapp.

Sein Körper wollte nicht mehr auf ihn hören, etwas, was der Chocobo noch nie verspürt hatte. Immer- oder meistens zumindest- hatte Jemand ihn getragen, ob es nun Billy, Kim oder Red gewesen waren. Und wenn er mal laufen musste, so hat er es gerne getan, schließlich ist er ein Chocobo und braucht viel Bewegung. Aber jetzt war alles ganz anders, denn er konnte sich nicht bewegen. Vorsichtig öffnete er ein Auge und sah gegen die Wand des Holzkastens.

Es war steil. Zu steil für den kleinen Chocobo. Er würde gewiss niemals da hoch kommen. Nicht einmal wenn er fliegen konnte, eine Sache, die Chocobos nicht beherrschten, da sie Rennvögel waren und ihr Körper zu groß für ihre Flügel war. Außerdem war sein einer Flügel sowieso gebrochen, da gab es nichts in der Richtung zu überlegen.

Nameless versuchte noch einmal sich aufzustellen, und dieses mal gab er sich mehr Mühe. Bei Kim hatte er gesehen, dass rumliegen und sich mit seinem Schicksal abgeben nichts brachte. Sie tat immer etwas um das Schicksal zu ihren Gunsten zu wenden.

Chocobos sahen sich immer alles von ihren Müttern ab, deshalb waren auch meistens die Charakterzüge ähnlich, wenn auch nicht gleich, aber immerhin so ähnlich, dass Nameless wusste, dass er aufstehen konnte, wenn er es nur wollte, ganz so, wie Kim.

Langsam und unter schmerzen kämpfte sich der Chocobo auf die Füße, bis er schließlich stand, den einen Flügel am Körper geschmiegt, den anderen einfach schlaff runterhängend lassend. Wieder sah er zu dem Rand der Holzkiste.

Es war wirklich zu hoch für ihn. Aber es gab immer mehrere Wege, auch das hatte er gelernt.

Vorsichtig drehte er sich um die eigene Achse und erkannte schnell ein kleines Loch in dem Holz. Er hopste darauf zu und untersuchte es. Es war nicht größer als Nameless' Kopf, aber das konnte er ändern. Langsam begann er das Loch mit dem Schnabel zu erweitern.

Es würde lange dauern, aber es würde sich Lohnen.

Der scharfe, harte Schnabel eines Chocobos war als Waffe ungeeignet, da er klein war und nicht spitz zulief, sondern eher dem Schnabel eines Papageis ähnelte. Trotzdem hatte Nameless schon Chocobos dabei beobachtet, wie sie einen Menschen mit ihrem Schnabel angriffen, anstatt mit ihren langen, kräftigen und Krallenbewehrten Beinen.

Zu etwas musste der Schnabel ja gut sein und Nameless war er in diesem Fall keine Waffe, sondern ein nützliches Werkzeug.

Er riss große Stücke Holz heraus und schiebte sie mit seiner empfindlichen Zunge wieder aus seinem Schnabel um das nächste Stück herauszuhauen.

Nach einer halben Stunde arbeit war er fertig. Das Loch war nun groß genug zum hindurchschlüpfen. Er tat es auch sogleich und befand sich dann in einen kleinen Raum, der mit Stroh ausgelegt war. Die Holzkiste war in echt eine Futterkrippe für ausgewachsene Chocobos, und selbst dafür ziemlich hoch.

So schnell es eben ging hopste Nameless über den Boden, bis er vor der geschlossenen Tür stand. Er sah an ihr hoch. Der Türgriff würde ihm nichts nützen. Erstens konnte er ihn eh nicht erreichen und zweitens hatte er keine Hände um ihn runterzudrücken.

Nameless sah sich um und entdeckte einen Schrank neben sich, in dem ein paar Utensilien standen. Er könnte versuchen hochzuklettern und von dem obersten Regal aus auf den Türgriff springen und vielleicht reichte sein Gewicht aus, um ihn runterzudrücken und die Tür zum aufgehen zu bewegen. Er entschied sich dafür.

Die Regale waren relativ dicht übereinander und es sollte nicht schwer werden hochzukommen. Nameless sprang in das erste Regal, streckte sich dann, um mit dem Schnabel an das zweite zu kommen und hievte sich mithilfe seiner Füße und Krallen hoch.

Er machte eine kurze Pause. Sein Flügel tat so weh und er war so erschöpft, dass er auf der Stelle einschlafen könnte, aber er durfte nicht aufgeben.

So nahm er das dritte, vierte und fünfte Regal in angriff, bis er schließlich ganz oben war und eine zweite Pause einlegen musste.

Sein Herz hämmerte schnell und sein Körper zitterte vor Erschöpfung.

Nameless watschelte an den Rand des Regals und sah zu der Türklinke. Es war weiter weg, als es erst den Anschein gemacht hatte.

Dennoch nahm er mutig Anlauf und sprang. Tatsächlich landete er mit den Füßen auf der Klinke und drückte sie runter, so, dass die Tür aufging. Er selbst prallte hart auf dem Boden auf und hatte glück gehabt, dass er mit Stroh ausgelegt war und dass er sich so abgerollt hatte, dass seinem kaputten Flügel nicht noch mehr passierte.

Einen Moment blieb er benommen liegen, dann schaffte es Nameless wieder auf die Beine und quetschte sich durch den Türspalt hindurch.

Die zweite Hürde war geschafft und er befand sich in einem riesigen Saal, wenn es überhaut einer war. Eine zweite Tür rechts von ihm versperrte ihm den weg, links neben ihm befand sich eine art Schlucht, aus der seltsame Geräusche drangen und bei näher Betrachtung konnte Nameless seltsame Dinge arbeiten sehen. Über diese Dinge führte eine Brücke, aber der Chocobo sträubte sich dagegen, darüber zu gehen. Es sah zu gefährlich aus und er wollte sein Leben nicht riskieren, schließlich wollte er Kim wiedersehen.

Also hüpfte er an der Schlucht vorbei zu einer langen Eisentreppe, die steil nach oben Führte.

Nameless sah nach oben und begann dann damit sie zu erklimmen.

Langsam und Mühevoll kam er auf der letzten Treppe an und wieder versperrte eine schwere Tür ihm den Weg, aber diese war einen Spalt breit offen und helles Tageslicht und frische Luft bahnten sich einen Weg nach drinnen. Der Chocobo zögerte nicht und schob sich durch den Spalt. Ein kalter Luftzug brachte seine Federn durcheinander und grelles Sonnenlicht nahm ihn ein. Er wusste es nicht, aber Nameless befand sich auf Deck der Highwind.

Er hopste zu dem Geländer und sah durch die Stäbe in die Tiefe.

Da kam er nicht runter. Es war dieses mal wirklich zu hoch und wenn er sprang war er tot.

Nameless sah sich um, konnte aber nichts nützliches entdecken, außer einem hölzernen Ding, welches zusammengerollt war.

Vorsichtig ging er darauf zu um es genauer zu begutachten. Es lag knapp am Rand des Decks und als Nameless dagegen stupste drohte es runterzufallen.

Der Chocobo blickte das Seil an, welches an zwei Geländerstangen befestigt war. Vermutlich sollte dieses Etwas in die Tiefe fallen. Fragte sich nur warum...

Menschen hatten wirklich seltsame Dinge.

Nameless stieß es mit seinen kräftigen Füßen runter, und im fallen wurde das Ding plötzlich lang und reichte bis zum Boden. Es hatte Stufen wie eine Treppe, war aber so steil wie ein Regal. Was auch immer es war, Nameless konnte daran nicht runterklettern.

Er sah sich nochmals um, aber es gab nichts, was ihm half, also ließ er sich auf den Bauch fallen und schloss erschöpft die Augen. Solange, bis er Stimmen hörte.

Instinktiv fuhr er hoch und sah sich hektisch um. Waren die bösen Menschen zurück?

Schließlich erkannte er die Stimme. Vorsichtig, und um sicher zugehen, kroch er zum Rand und stierte nach unten. Elf Personen nährten sich dem fliegendem Teil.

Nameless erkannte sie sofort mit Freunden. Es waren Kim und die Anderen.

Der Chocobo fiepste auf, obwohl sie es dort unten sicher nicht hören konnten. Einen Moment lang hatte er angst, dass sie nicht zu ihm kommen würden, aber dann blieben sie an dem hölzernen Teil stehen und einer nach dem Anderen begann daran empor zu klettern.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück