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Tru Calling

Destiny of a Jedi Knight reloaded...[Epilog lädt]
von

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The cold Stab of Death (II)

.:Chapter 16, Part 1 – Unsure and Missunderstood:.
 

Day 08 – Lan
 

Lanath war zweifellos eine hübsche Hauptstadt. Dennoch bekam Tru nicht mehr allzu viel davon mit, da sie es für sicherer hielt, drinnen zu bleiben. Die Gefahr, innerhalb der Gebäude auf irgendwelches Gewürm und Gekreuchs zu stoßen, sank dann auf ein Minimum. Ihre Hauptaufgabe sah sie jetzt ohnehin in zweierlei Dingen: das Sicherheitssystem ständig zu überprüfen und Obi-Wan aus dem Weg zu gehen. Sie hätte nicht erwartet, dass es noch schlimmer werden könnte, besonders nicht dadurch, dass endlich die Möglichkeit bestand, dass sie und ihr Meister mehr verband als nur die reine Zuneigung zwischen Mentor und Padawan. Aber genau dadurch fühlte sie sich jetzt verschüchtert und verwirrt.

All die Zeit war sie davon ausgegangen, dass sie den ersten Schritt zu tun hatte und nun war er in die Offensive gegangen. Das hieß, er war es auch, der das Tempo der Beziehung weitgehend festlegte und somit befand die junge Frau sich vor dem großen Problem des Ungewissen. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie denn eine wirkliche Beziehung hatten... und wann so etwas anfing. Vielleicht hätte sie mit ihm darüber reden sollen. Aber was, wenn für ihn alles selbstverständlich schien.

Sie hatte Angst, das Falsche zu tun. Deshalb tat sie gar nichts und lief weg. Keine sehr weise Verhaltensweise für eine angehende Jedi.

„Tru? Verzeiht mir bitte, aber...“

Die Blonde hob den Kopf und sah Eirtaé fragend an. Sie hatte genau genommen nicht einmal bemerkt, dass jemand in ihr Quartier eingedrungen war. Erstaunlich, wie sehr die äußere Wahrnehmung doch rapide nachließ, wenn man sich auf sich selbst konzentrierte.

„Was gibt es denn?“

„Die Jodtabletten der Prinzessin sind alle geworden. Jemand muss in die Stadt und neue besorgen. Dummerweise besteht die Königin darauf, dass man sie über alle Einkäufe, die ihre Tochter betrifft, vorher informiert. Und, nun ja...“, die Zofe war sichtlich nervös und Tru konnte fühlen, wie ihr bei dem Gedanken unwohl wurde, „...sie ist im Moment nicht gerade sehr gut auf mich zu sprechen, weil mir da ein kleines Missgeschick unterlaufen ist...“

„Schon gut, schon gut. Ich werde es ihr sagen.“
 

Das Quartier der Königin befand sich in der obersten Etage, um genau zu sein, füllte es fast die Hälfte des Raumes dort aus. Es war mehr eine Art eigenständiger kleiner Wohnung, in die die junge Padawan sich vorwagen musste, aber bereits, als sie das Ende der Treppe nach oben erreicht hatte, wusste sie, das sie ungelegen kam.

Es war ein Déjà vu.

Die Königin war nicht allein in ihrem Quartier, es drang noch eine Stimme heran, die Tru gehofft hatte, erst wieder zu hören, wenn sie ihre Gedanken geordnet hatte: Obi-Wan.

Und erneut befanden die beiden sich in einer Art Disput.

Die Blonde hatte sie schon einmal belauscht... was machte es da schon aus, wenn sie es noch einmal tat? Vorsichtig schlich sie sich näher an die Tür, um auch alles mit zu bekommen...
 

„Ich finde, das Benehmen, das du an den Tag legst einfach unmöglich! Ich habe dir meine Schülerin als Schutz für deine Tochter zur Verfügung gestellt, nicht, damit sie ihre Amme wird!“

„Sieh an, auf einmal spielen wir den Ordnungshüter...“, Zenobias Antwort zeugte von enormer Lustlosigkeit bezüglich dieses Themas. Wahrscheinlich nahm sie Obi-Wans Ärger nicht einmal richtig zur Kenntnis. Auch dieses Mal stand ein gefülltes Weinglas vor ihr auf dem Bürotisch, das fast bis zum Rand gefüllt war und wieder einmal saß der Jedimeister ihr direkt gegenüber, „...das hat dich doch vorher auch nicht gestört.“

„Doch, das hat es sehr wohl. Ich hatte lediglich die naive Hoffnung, dass du irgendwann etwas Einsicht zeigen würdest.“

„Du magst die Kleine, was? Wie niedlich...“

„Sie ist meine Schülerin,“ entgegnete Obi-Wan in einem derart resoluten Tonfall, dass Zenobia es für unklug hielt, noch weiter darauf herum zu hacken.

„Und äußerst fähig im Umgang mit Kindern. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie schwer es ist, ein Kind groß zu ziehen, und das in meiner Position?“

„Nein, aber ich glaube, du weißt es am wenigsten, da du sie ja stattdessen von anderen erziehen lässt.“

Wütend griff die Königin nach dem Weinglas und schleuderte es in Obi-Wans Richtung. Es verfehlte sein Ziel und zersprang klirrend in einer Ecke. Die bunten Scherben glitzerten lebhaft und erinnerten irgendwie an ein vergessenes Mosaik. Der Jedi hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, warf jedoch einen Seitenblick auf den Scherbenhaufen und seufzte einmal um den Verlust etwas so Schönen trauernd.

„Wage es nie wieder, mir vorzuwerfen, ich würde mich nicht um Michelle kümmern! Sie bekommt alles, was sie will! ALLES! Das ist mehr als genug, wenn man bedenkt, wessen Idee es war, dass ich das Kind behalte!“ Sie griff jetzt direkt zur Flasche und trank einen Schluck daraus.

„Du bist wirklich erbärmlich und bemitleidenswert zugleich.“, meinte ihr Gegenüber kalt, „Du hingegen solltest lieber ein wenig Mitleid mit deiner Tochter haben, sie hätte es eher verdient.“

„Sie ist nicht nur meine Tochter, wie du nur zu gerne zu vergessen pflegst. Und wenn sie eines verdient hätte, dann, den Namen Kenobi zu tragen!“
 

Tru wich so abrupt von der Tür weg, dass man hätte denken können, sie hätte ihr einen Schlag vepasst. Das konnte nicht... das war unmöglich...

Andererseits würde es so viel erklären, warum Michelle Obi-Wan immer ’Papa’ nannte, die Ähnlichkeit. Und doch weigerte sie es sich zu glauben. Es war einfach zu viel.

Sie rannte davon.
 

„Das reicht. Ich lasse mich nicht noch einmal auf diese alberne Diskussion ein.“ Obi-Wan stand auf und wollte gehen, aber Zenobia erhob sich ebenso schnell.

„Obi-Wan, warte! BITTE!“

„Warum sollte ich?“

Mit tränenfeuchten Augen lief die Königin auf ihn zu und legte ihren Kopf an seine Schulter. Die Miene des Rotblonden versteinerte sich schlagartig.

„Bitte... ich schaffe das nicht, die Belastung. Können wir nicht einfach noch mal ganz von vorne anfangen? Das Kind braucht einen Vater...“

„Nein. Das Kind braucht SEINEN Vater. Wenn du anfängst, Ben in mir zu sehen, ist das dein Problem Zenobia, aber ich werde nicht die Fehler meines Bruders begradigen.“

Er ließ sie stehen.

So ganz allein in dem riesigen Quartier kam Zenobia sich wieder wie ein Kind vor, das spürte, wie die Wände immer weiter nach außen rückten...
 

~*+*~

Obi-Wan konnte nicht Michelles Vater sein. Das war einfach unmöglich. Nicht bei der Distanz, mit der er dem Kind ständig begegnete und erst recht nicht der Abneigung, die er ihrer Mutter entgegen brachte. Wieder warf die Padawan der Kleinen einen verstohlenn Blick zu. Und jedesmal wenn sie es tat, schien das all ihre Gründe über den Haufen zu werfen und sie musste noch einmal bei null anfangen.

Tru hatte die Sache mit den Tabletten noch nicht vergessen, aber sie hatte Angst, dieser Frau ins Gesicht zu blicken. Sie hatte sich immer gefragt, was wohl vorgefallen sein musste zwischen dem Jedimeister und der Königin, dass er eine solche Abneigung ihr gegenüber empfand und jetzt hatte sie wohl ihre Antwort.

Die Blonde fühlte sich hilflos und... verraten. Ja, das traf es wohl am ehesten. Auch wenn sie nicht genau wusste, worin dieser Verrat bestand, er schien einfach da zu sein.

Sie wollte tief durchatmen, um endlich wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, aber so richtig wollte es nicht gelingen. Denn etwas war in ihr erwacht, eine heißkalte Empfindung, die mehr und mehr ihr Herz und ihre Gedanken vergiftete.

Er war eingetreten.

Der Moment, den Qui-Gon mehr als alles gefürchtet hatte.

Früher oder später würde es losbrechen. Es wartete förmlich darauf.
 

Aber die wirr gewordenen Gedanken Trus legten sich augenbichklich wieder, als Michelle zu schreien anfing. Sie brüllte und kreischte nach ihrer Mutter, etwas, was noch nie eingetreten war (Tru war sich bis dahin noch nicht einmal sicher gewesen, ob Michelle Zenobia überhaupt als ihre Mutter ansah). Das Schlimmste war aber, das der Grund dafür fehlte: Die Prinzessin hatte sich nirgends verletzt, es hatte keinen plötzlich auftretenden Lärm gegeben, nichts, was dem Baby hätte Angst machen können. Dennoch schrie sie und das Geräusch drang Tru wieder einmal bis unter dfie Knochen und ihr wurde eiskalt. Jetzt blieb ihr nichts anderes, als zu Zenobia zu gehen.

Aber Michelle mitnehmen?

Die Padawan lief los und nahm die Prinzessin nicht mit, weil sie sonst nur das ganze Haus alarmierte.
 

Die Tür zu Zenobias Quartier öffnete sich zischend und kaum betrat Tru den Raum, hatte sie das Gefühl, in die Leere zu treten. Ihr Magen kribbelte, als würde sie rasend schnell fallen.

Der Raum war leer, das sagte ihr ein kurzes Eintauchen in der Macht. Wie konnte es dann sein, dass sie die Königin so klar vor sich sah?

Vielleicht war der Raum nicht leer, aber er war tot.

SIE war tot.

Die Erkenntnis traf die Blonde im Beruchteil einer Sekunde, noch bevor sie all das Blut wahrnahm, dessen Lache ihr fast bis an die Füße reichte.
 

Blut! Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann sie zum letzten Mal so viel davon gesehen hatte (wahrscheinlich nie) und bei der Macht, es mussten einige Liter sein.

Eine Weinflasche lag umgestürzt auf dem Schreibtisch und die dunkle Flüssigkeit verschmolz perfekt mit den langen burgunderfarbenen Spritzern draum herum.

Zenobias Kopf lag direkt daneben und man hätte fast denken können, die Königin schliefe nur, wäre da nicht die Blutverschmierte Klinge des Vibrodolches gewesen, den die Tote noch immer fest umklammwert hielt. Und an dem anderen Handgelenk...

Selbstmord!

Selbstmord...

Selbstmord?
 

/Suizid./, Der Gedanke schien Tru unmöglich. Sie wusste, dass sie versagt hatte. Vielleicht war Zenobia wirklich in den Freitod gegengen, aber bestimmt nicht freiwillig. Sie musste aufgeregt gewesen sein, nach dem Streit. Aufgewühlt.

Mit anderen Worten: leicht zu manipulieren.

Der Padawan wurde klar, dass sie versagt hatte.

Das erste der drei Opfer war ein weiteres Mal gestorben. Zu früh.

Zu früh?

Zum ersten Mal fragte Tru sich, inwiefern ihr eingreifen in die Zukunft den Ablauf der Dinge verändert haben musste. Was, wenn die anderen auch früher sterben mussten?

Andererseits, der Mörder hatte nur eine Chance genutzt. Vielleicht wäre das Streitgespräch früher oder später ohnehin ausgebrochen, Tru hatte das Ganze nur beschleunigt.

Es bestand die Chance, dass Obi-Wan und Michelle erst in drei Tagen sterben würden... dem Zeitplan gemäß. Denn noch schöpfte niemand Verdacht, nicht, da alles aussah wie Selbstmord. Dennoch... Sie hatte versagt. Es hätte gar nicht erst sowit kommen dürfen.

Die Padawan warf noch einen letztenb Blick auf den leblosen Körper Zenobias, dann drehte sie sich um und löste den Alarm aus.
 

.:Intermezzo – Farther away (Zenobia’s Theme [XD]):.
 

~I took their smiles and I made them mine.

I sold my soul just to hide the light.

And now I see what I really am,

A thief, a whore, and a liar.

I run to you,

Call out your name,

I see you there, farther away.
 

Im numb to you - numb and deaf and blind.

You give me all but the reason why.

I reach but I feel only air at night.

Not you, not love, just nothing.

I run to you,

Call out your name,

I see you there, farther away.
 

Try to forget you

but with out you, I feel nothing

Don't leave me here, by myself.

I can't breathe.

I run to you,

Call out your name,

I see you there, farther away.
 

Farther away~
 

.:Chapter 16, Part 2 – Confessions of a dangerous Mind:.
 

Die Gedanken in Obi-Wans Kopf überschlugen sich förmlich. Es war gerade mal wenige Stunden her, dass sie den Leichnam der Königin gefunden hatten. Es hatte alle geschockt, denn obwohl keiner von ihnen sonderlich vertraut mit Zenobia gewesen war, so hatte man wenigstens ihre Gegenwart geduldet und absolut niemand hätte damit gerechnet, dass sie Selbstmord begehe. Sie war einfach nicht der Typ dafür, denn wer mit ihrer Ignoranz und Überheblichkeit vorging, der war sich selbst genug, das Geschehen hätte nur eintreten können, wenn die betreffende Person beginnt, an sich selbst zu zweifeln.

Konnte der Streit, den er und sie gehabt hatten, der Auslöser gewesen sein? Der Jedi hatte das nicht gehofft, denn das Letzte, was er jetzt brauchte, waren Schuldgefühle.

Dann jedoch geschah etwas, das alles herum riss.
 

Die Handelsförderation hatte eine neue Forderung nach Naboo gesandt, die dann verschlüsselt nach Lan weiter gesendet worden war. Sie verlangten auf einmal nur noch nach der Aushändigung der Prinzessin. Obi-Wan hatte begonnen, eins und eins zusammen zu zählen; wahrscheinblich war die Prinzessin ohnehin von vornherein das Ziel gewesen. In ihr steckte ein enormes Potential, sie war machtsensitiv und wenn Lord Dooku sie in die Finger bekam... und das wqürde er zweifelsohne, da die Handelsföderation sich den Separatisten angeschlossen hatte.

Weiter nach der Königin zu fordern machte keinen Sinn, denn jetzt wirkte es, als seien sie einsichtig geworden und zu Verhandlungen bereit, wenn sie ihre Forderungen etwas zurück nahmen. Aber er war sich ziemlich sicher, dass die Neimoidaner wussten, dass die Königin tot war. Und das hieß wiederum, es gab ein Leck unter ihnen... oder einen Spitzel. Dann war es nur eine Sache weniger Tage, bis die Handelsförderation sie alle aufgespürt hatte.

Michelle währenddessen war fast wahnsinnig geworden. Fast unablässig hatte sie nach ihrer Mutter geschrieen und erst jetzt hatte man sie beruhigen können. Das Kind war nach der Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf gefallen, der Obi-Wan nur recht kam und ihn daran erinnerte, dass es noch eine weitere Person gab, an die er sich wenden musste.

Er hatte das dringende Bedürfnis, mit Tru zu reden. Nicht nur, um sie von den aktuellen Geschehnnissen in Kenntnis zu setzen und sie zu fragen, ob sie einen erneuten Ortswechsel für sinnvoll halte, nein, ihre Gegenwart beruhigte ihn. Und sie schaffte es fast immer, ihn zum Lächeln zu bringen. Aber diesmal war es anders.

Er spürte es schon, als er sich ihrem Quartier näherte. Die Luft schienm erfüllt zu sein von einer Art innerem Aufruhr und er nahm etwas fremdartiges wahr. Der Jedimeister konnte sich nicht genau erklären, was es war, aber es alarmierte ihn.

Des Anstandes halber klopfte er vorsichtig an, aber keine Antwort. Tru blieb still, obwohl er genau wusste, dass sie da war und sie mit seinem Wissen rechnen musste. Was also sollte dieses Versteckspielchen?
 

~Bitte frag’ mich nicht, was los mit mir ist

Und ob ich dich noch liebe

Wenn das alles ist, was übrig ist

Nehm’ ich den Abschiedsbrief~
 

Obi-Wan trat dennoch ein, während seine Sorge um sie von Sekunde zu Sekunde wuchs. Scheinbar unbegründet, denn auf den ersten Blick schien nichts ungewöhnlich. Seine Padawan stand nur seelenruhig am Fenster und blickte hinaus. Aber genau diese Ruhe, war es, die störte. Würde Tru wirklich derart beherrscht bleiben, wenn gerade ein Mensch gestorben war?

„Sie ist tot...“, hauchte die Blonde kaum hörbar, doch fehlte es ihrer Stimme weit mehr als nur an Intensität, sie wirkte so leer. Die blauen Augen, die nach draußen gerichtet waren, hatten den Himmel im Blick und so sah sie alles und gleichzeitig nichts.

„Ich weiß,“ erwiderte der Ältere, weil das nunmal das Einzige war, dass er dazu sagen konnte.

Erst als er ihr geringschätziges, freudloses Lachen hörte, wurde ihm langsam klar, was wirklich mit seiner Schülerin los war. Sie war verbittert.

„Ihr wisst es, so, so...“, - der Sarkasmus in ihrer Stimme war zu stark, um ihn zu ignorieren – „und das ist alles. Es ist euch anscheinend egal. SIE ist euch anscheinend egal. Meinetwegen. Das interessiert mich nicht.“

/So hört es sich aber nicht gerade an.../, stellte Obi-Wan mit Besorgnis und neu hinzugekommener Nervosität fest.

„Was mich jedoch vielmehr interessiert,“ fuhr Tru unbeirrt fort, wobei sie sich zu ihm umdrehte, sich erwartend und herausfordernd gegen die Wand lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte, „ist die Frage, wie lange Ihr noch vorhattet, mir die Sache zwischen Euch und der Königin zu verschweigen.“ Ihr Blick war kalt und gnadenlos, wie der eines Scharfrichters. Noch ein Hauch Sadismus und Selbstgefälligkeit und sie hätte Zenobia Konkurrenz machen können.

Aber sie hatte ihn mit ihren Worten eiskalt erwischt. Die Frage drängte sich ihm auf, woher sie darauf kam und fassungslos stellte er fest: „Du hast gelauscht?“

„Ich bitte Euch Meister, dieses Vergehen ist harmlos im Vergleich zu dem Euren. Oder wollt Ihr mir jetzt die Ohren vollheulen, dass ich Euer Vertrauen missbraucht hätte? Dann könnt Ihr vielleicht ein Bruchteil dessen nachempfinden, das ich jetzt fühle.“
 

Und in diesem Moment fiel es ihm wieder ein. Qui-Gons Worte aus seinem Traum. Noch einmal hallten sie blass in seinem Kopf wieder, doch was anfangs noch tadelnd und belehrend geklungen hhatte, wirkte jetzt erschöpft und traurig.
 

’Sie vertraut dir. Bedingungslos. Wenn sie herausfindet, dass du ihr Vertrauen missbraucht hast, wird sie ausrasten, Codex hin oder her. Vielleicht drängst du sie so zur dunklen Seite der Macht. Ihr werdet Beide darunter leiden.’
 

Der Rotblonde versuchte, sich davon nicht beirren zu lassen, auch wenn ihm jetzt einiges klarer wurde und betrat ihren Raum mit langsamen Schritten.

„Es tut mir Leid, Tru. Ich hätte dir etwas sagen können...“

„Können?“, unterbrach die Padawan ihn ungehalten, „KÖNNEN? Ihr hättet etwas sagen MÜSSEN! Nicht nur, dass es ein Risiko für die gesamte Mission dargestellt hat, ihr habt meine Gefühle regelrecht mit Füßen getreten.“

Obi-Wan hatte das Gefühl den roten Faden verloren zu haben. Sicher, es zu verschweigen war nicht gerade fair gewesen, aber das schien nicht der Grund dafür zu sein, dass Tru sich so verletzt fühlte. Was also dann?

„Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz...“
 

Es war nicht das erste Mal, dass Tru anfing zu weinen, aber diesmal war es bei weitem der schrecklichste Anblick, den ihr Meister je zu ertragen hätte. Geradeso, als ob sie es selbst nicht einmal merkte, blieben ihre Gesichtszüge weiterhin gnadenlos. „Als ich Euch kennen lernte, hatte ich ständig das Gefühl, ihr würdet mich dafür verurteilen, die Tochter eines Jedi zu sein, geradeso, als sei ich Schuld an meiner Existenz, daran, dass mein Vater vielleicht in Euren Augen in Ungnade gefallen sein mag.“

Er wollte dem widersprechen, doch dann merkte er, dass sie in gewisser Weise Recht hatte. Anfangs mochte das vielleicht noch zugtroffen haben, aber er hatte ihr nie gesagt, dass sich diese Ansicht schlagartig geändert hatte. Etwas sagte ihm, dass ein ’Es tut mir Leid, dass du das so aufgefasst hast’, ihr nicht mehr ausreichen würde.
 

~Es ist leider wirklich wahr, ich war viel zu selten da

Doch ich tat es niemals gern, ich wär lieber nah als fern

Denn ich liebe dich, warum glaubst du mir nicht

Warum traust du mir nicht und sieht mir nicht mal ins Gesicht~
 

Die Blonde fuhr unterdessen fort: „Aber das war noch nicht einmal das Hauptproblem. Was mich stört, ist diese Verlogenheit, die Ihr dabei an den Tag gelegt habt. Wie Ihr mit einer solchen Selbstgefälligkeit über mich richten könntet und dabei selbst kein Stück besser wart. Und ich wette, jetzt, da die Königin tot ist, würdet ihr noch zulassen, dass Michelle als Waise aufwächst, anstatt für eure eigene Tochter einzustehen.“
 

/Ein Missverständnis. Ein lächerliches Missverständnis und ich kann es nicht einmal richtig stellen. Sie würde mir nicht zuhören, nicht in diesem Zustand. Mir bleibt keine andere Wahl.../
 

Es gab nur noch eines, dass er wissen musste. Dann erst würde er sie in Ruhe lassen können.

Und warten.

Vielleicht würde er stundenlang darüber meditieren müssen, wie es hatte dazu kommen können, aber er würde so lange warten, bis sie bereit war, die Wahrheit, die er ihr geben wollte, auch anzunehmen. Eine, die viel harmloser war, als das, was seine Schülern annahm, doch der Mensch hatte schon immer die Angewohnheit, sich immer gleich auf den schlimmsten Verdacht zu stürzen.

Zuerst zählte nur eines: dass das Warten nicht vergebens sein würde.
 

„Du bist eifersüchtig.“, meinte Obi-Wan nüchtern, als sei es eine Feststellung, wenngleich man es kaum mehr als eine Annahme bezeichnen konnte.

„Oh, vergebt mir, wenn ich mich solch niederer Empfindungen nicht so sehr erwehren kann, wie Ihr, großer Jedimeister. Und wie könnte ich denn auch nicht, ihr habt immerhin ein Kind mit dieser, dieser...“ ihr fehlten die Worte, aber ihr Gegenüber fand zum ersten Mal das wieder, das er hier eigentlich gesucht hatte: sein Lächeln.

„Wenn dem so ist“, entgegnete er sanft, „dann gibt es noch Hoffnung für uns Beide.“

/...weil es heißt, dass du mich noch liebst.../
 

~Denkst du ich lass dich gern allein, ich würde lieber bei dir sein

Du weißt genau es wird nicht gehen, denn da sind Dinge am entstehen

Die ich geplant hab, du wirst sehn, danach wird alles wieder gut

Trotz deiner Trauer, deiner Wut[...]~
 

Tru verstand ihn einfach nicht. Sie begegnete dem Mann, der ihr noch vor wenigsten Stunden das Wichtigste gewesen war (mittlerweile war das Wichtigste ihre geistige Gesundheit), mit einem Blick, der besagte: ’hast du mir denn überhaupt zugehört?’

Wollte er sich denn nicht verteidigen?

War das wirklich seine Art, sich so sang und klanglos schuldig zu bekennen und noch nicht einmal den kleinsten Ansatz Reue zu zeigen?

Sie schüttelte den Kopf darüber und spürte, dass seine Anwesenheit sie schmerzte.

„Raus.“

„Erst, wenn du weißt, dass ich dich liebe.“

„RAUS!“, schrie Tru und diesmal blieb es nicht dabei. Sie streckte ihre Hand aus und beförderte Obi-Wan mit einem schmerzvollen Machtstoß aus ihrem Quartier und mit einer zweiten Handbewegung schlossen sich die Türen zwischen ihnen und bildeten so die ersehnte räumliche Distanz.
 

Es war schon schrecklich gewesen, ihn mit all den Vorwürfen zu konfrontieren, aber der süße Stich, den seine letzten Worte mit sich gebracht hatte, war noch viel schlimmer.

So war es besser, sie musste sich nicht mehr mitr dem Problem befassen, wenn sie es einfach verschwinden ließ. Jetzt konnte sie sich in aller Ruhe auf ihre Aufgabe beschränken und nur darauf.

Aber...

(und natürlich gab es ein aber, es gibt IMMER ein aber)

Aber...

Warum tat es dann so weh ihn zu verlieren?
 

~Nein, ich lass keinen Kampf entsteh’n, ich will dir immer in die Augen seh’n können

Du sagst du liebst mich noch und dass du auf meine Einsicht hoffst

Dann lass mich besser geh’n, ich will dir nicht im Wege steh’n

Ich lass dich besser geh’n, ich will dir nicht mehr im Wege steh’n~
 

Chapter 16: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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Huahaha! Es geht weiter.

Sorry wegen der langen Pause, aber ich musste das nächste Kapitel wenigstens so weit schreiben, bis ich eine einigermaßen brauchbare Vorschau hatte. Ist nicht die beste Stelle... aber die andere hätte ich erst schreiben müssen und ich wolltge euch nicht so lang warten lassen.

Rechtschreibfehler könnt ihr behalten, ich weiß nicht mehr, wann ich die FF zuletzt Korrektur gelesen habe...
 

[...]Es weckte Erinnerungen an Obi-Wans Kuss, die so matt schienen, als wäre es schon ein Jahr her. Und zu allem Überfluss machte es sie wieder weicher als beabsichtigt. „… ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin.“ Auch er kam langsam näher, in eindeutiger Absicht.[...]



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-03-16T11:59:53+00:00 16.03.2007 12:59
Gelesen*puh*
Man bin ich langsam geworden mit lesenXD
Aber war das denn bitte? Er hat es ihr gesagt und sie schmeißt ihn raus? tststs so geht das aber nicht Schwesterchen ich will das nochmal sehen wie er es ihr sagt und sie ihm zuhört klar soweit?XD
Und musste die Königin sterben? Ich weiß sie war ne blöde Zicke, aber ich mag blöde Zicken, wenn sie aussehen wie Catherine Zeta-Jones...*tüdeldü*
Aber die Vorschau sieht vielversprechend aus, bin schon gespannt.

Liebe Grüße
Deine Keksschwester
Von:  Ace12
2007-03-11T20:24:54+00:00 11.03.2007 21:24
Juhuu endlich geht's weiter XDD
Also, ich muss sagen, du hast dich trotz der langen Zeit kein bisschen verschlechtert! ^^
Das freut mich sehr, denn dadurch bleibt uns dein unvergleichlicher Stil auch weiterhin erhalten xDD
*lob*
Und zur Story... ich muss sagen... du hast mich schon fast geschockt xD'''
Ich selbst hatte ja auch schon die vage Vermutung, wer denn nun der Vater des Kindes sein könnte... und es hat mich trotdem umgehauen, als du das auch noch zuerst bestätigt hast XDDD' Aber dann... puh... Entwarnung ^^'
Was lernen wir daraus?
Du schaffst es immer wieder, die Spannung bis aufs Äußerste zu treiben XDDD
Also, ich hoffe sehr, dass du uns mit dem nächsten Kapitel nicht allzu lange warten lässt (obwohl ich das sehr gut verstehen kann xDD') ^^
Ich freue mich auf die Fortsetzung! xD
Greetings,
Ace.


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