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Final fantasy Two Realistics The Worldportal

Part 21-25
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Die Ageguards

Kapitel 23: Die Ageguards

»Sei dir keinem gnädig, die so verwegene Übeltäter sind. Des

Abends heulen sie wiederum wie die Hunde und laufen in der Stadt

umher. Aber du, Herr, wirst ihrer lachen und aller Heiden spotten.«

Der 59. Psalm
 

Kim war in der Klemme. Sie hatte es zwar geschafft, Niklas zu retten und heil mit ihm aus dem Tunnel zu kommen, aber wie sollte es jetzt weiter gehen?

Sollte sie jetzt einfach zurück zur Phönix gehen?

Barret und Vincent waren wahrscheinlich schon im Shinragebäude und Joey musst vor einer Horde Verlorener fliehen, während Kim bereit war, Midgar zu verlassen.

Momentan versteckte sie sich mit Niklas in einer kleinen Nische und lauschte angestrengt auf irgendwelche verräterischer Geräusche, aber es war alles still.

Der Junge hing ihr die ganze Zeit am sprichwörtlichen Rockzipfel, während Kim angestrengt darüber nachdachte, wie sie nun weiter vorgehen musste.

Sie drückte ihn etwas von sich »Haben sie dir auch wirklich nichts angetan?«

Niklas schüttelte den Kopf und schniefte leise »Nein.. sie haben mich nur eingesperrt.. aber dafür haben sie so einen komischen Typen umgebracht.. glaub ich..«

»Du meinst Tseng! Dem geht's gut! Er ist bei den Anderen!«

»Den Anderen? Kim.. wo sind wir hier?« Fragte Niklas und musterte Kim, die etwas zurückhaltend antwortete »Auf jedenfall nicht mehr in unserer Heimat.. ehrlichgesagt nicht einmal mehr in unserer Zeit..«

Der Junge sah sie fragend und verwirrt an, woraufhin Kim seufzte »Es ist schwer zu erklären.. also.. vergiss es einfach..«

Mehr beredeten sie nicht. Die Stimmung war zu angespannt dafür, erst recht, weil sie wussten, dass hier neben den Verlorenen auch noch die Ageguards ihr Unwesen trieben. Selbst wenn Barret und Vincent sie stellten, bezweifelte Kim stark, dass sie Sedas und die Übrigen besiegen konnten. Sie hatte ja selbst mitangesehen, wie mächtig Endless Leviathan und Endless Phönix waren und wenn dazu jetzt auch noch die anderen zwei dazukamen..

Kim schauderte. Sie bezweifelte, dass selbst Endless Bahamut dann noch die geringste Chance gegen sie hatte, obwohl er so stark war.

Nein, sie hatten nur eine geringe Chance, wenn sie die Ageguards trennten und sie dann bekämpften. Cloud hatte recht gehabt, ihr überstürztes Handeln würde ihnen noch den Tod bringen.

Besorgt dachte Kim an Barret, Vincent und Joey. Sie würde ihnen gerne helfen, aber sie musste sich um den kleinen Niklas kümmern und ihn so schnell es ging aus Midgar rausbringen. Außerdem gab es noch ein Problem; Kims Substanz.

Sie war aus unergründlichen Gründen nicht mehr golden, sondern wieder orange, was eigentlich bedeuten musste, dass sie Bahamut nicht mehr rufen konnten.

Aber warum?

Die einzige Erklärung, die Kim dafür hatte war, dass sie mit irgendwem nicht mehr wirklich befreundet war, oder mit mehreren...

Aber mit wem? Und warum sollte die Freundschaft zwischen ihnen zerstört werden? Wodurch?

Kim biss sich auf die Unterlippe, wurde aber von Niklas in ihren Gedanken unterbrochen »Kim... ich will hier weg...«

Etwas irritiert sah sie zu ihm runter und nickte dann sachte »Ist gut.. ich bring dich zur Phönix.. da kann Cid auf die aufpassen, während ich noch mal hierher zurück gehe...«

»Was? Du willst noch mal hierhin? Nein! Lass uns zurück nach Hause! Bitte Kim!« Jammerte der Junge und drückte sich an Kim, die ihn mit sanfter Gewalt von sich schob und ihn leicht anlächelte »Niklas.. ich verspreche dir, ich bringe dich wieder nach Hause.. aber ich muss meinen Freunden hier helfen.. verstehst du?«

Niklas sah sie verweint an, nickte aber trotzdem etwas und wischte sich mit dem Ärmel die Nase ab. Kim strich ihm über den Kopf und nahm dann seine Hand »Gut.. dann bringe ich dich jetzt erst zu Cid!«

»Wer ist das?«

»Keine Sorge, er ist ein netter Onkel!« Grinste Kim und verließ dann mit dem Jungen die Sicherheit der Nische, um der breiteren Straße zu folgen, welche sie schon gefolgt war, um hierher zu kommen. Obwohl sich Kim öfters umsah und auf verräterische Geräusche lauschte, war sie sich ziemlich sicher, dass sie von keinem der Verlorenen angegriffen werden würden, da diese bestimmt alle hinter dem Ex- Soldaten her waren.

Kim hoffte inständig, dass ihm nichts passiert war, immerhin hatte er sich sozusagen für sie und Niklas geopfert. Vielleicht hätten sie wirklich einen anderen Weg suchen sollen, wie Cloud es gesagt hatte. ein vernünftiger Plan hätte sie sicherlich weiter gebracht als dies hier.

Sie verließen die Straße und gingen nun über einen unebenen, sandigen Weg, der zwischen mehreren Schrott- und Müllhaufen entlangführte.

Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum Ausgang und Kim beschloss, etwas schneller zu gehen, damit sie bald aus dieser Horrorstadt herauswaren und sich in der sicheren Phönix ausruhen konnten. Niklas musste sie dabei mehr oder weniger hinterher schleifen, weil er so stark zitterte, dass er kaum noch anständig laufen konnte.

Kim hätte nie gedacht, dass sie sich mal so sehr um diesen Quälgeist sorgen würde und alles daran setzten würde, ihn zu retten, aber er erinnerte sie an sich selbst, als sie zum ersten mal hier gewesen war- und sie wollte auf keinem Fall, dass ihm so etwas passierte wie ihr damals.

Nein- Niklas war jung und verdiente eine anständige Zukunft, nicht so eine wie sie Kim beschert worden war.

Sie sah kurz zu dem Jungen, der hinter ihr her trottete und sich dabei hektisch umsah. Er war total blass und in seinen Augen konnte man deutlich den Ausdruck von Angst entnehmen.

Kim überlegte einen Moment angestrengt, dann beschloss sie, den Kleinen mit einem Gespräch auf andere Gedanken zu bringen, möglichst eines, was nicht an all dies erinnerte.

»Niklas!« Rief sie halblaut und wartete, bis sie seine Aufmerksamkeit hatte »Sag mal.. ähm.. wie ist es eigentlich so.. äh.. in der.. in der.. in der Schule?«

Sie hätte sich am liebsten selbst geschlagen. Das war nicht gerade das, was man als gute Ablenkung beschreiben konnte, im Gegenteil, es war das blödeste, was Kim in so einer Situation je gesagt hatte- neben dem "ich muss jetzt gehen" - Satz, den sie damals zu den Turks gesagt hatte, als diese sie in Junon erkannt hatten.

»Blöder Ablenkungsversuch!« bestätigte Niklas und ging einen Schritt schneller. Kim grinste etwas »Tja.. also.. ich-« Sie unterbrach ihren Satz mit einem lauten Aufschrei, als etwas ihren Oberschenkel verbrannte. Mit unterdrücktem Gewimmer zog sie die Substanz aus der Tasche und ließ sie auf den Boden fallen, ehe der Schmerz auch ihre Hand befallen konnte.

»Was? Was ist?« Schrie Niklas panisch und sah sich gehetzt um, bis sein Blick auf die Substanz fiel.

Kim drückte derweil beide Hände auf die schmerzende Stelle und biss die Zähne zusammen. Ihre Augen waren voller Tränen und sie zitterte etwas.

Eine ganze Weile stand sie einfach nur so da und kämpfte gegen einen Heulkrampf an, der losbrechen wollte, dann, als der Schmerz langsam nachließ, zog sie die Hände zurück und öffnete die Augen wieder, um zur Substanz zu sehen. Diese lag auf dem Boden, welcher schwarz vor Ruß war, und dampfte etwas, während die Farbe sich änderte.

Kim konnte es nicht fassen. Was ging hier nur vor?

Anstatt orange, verfärbte sich die Endlesses jetzt in einen hellen Rotton und hörte schließlich auch wieder auf zu rauchen wie ein heißer Kessel.

Entgeistert starrte das Mädchen den Stein an, dann wanderte ihr Blick zu ihrer Hosentasche, welche angesenkt worden war und stark nach verbranntem Stoff roch.

Niklas trat vor und tickte die Substanz etwas mit dem Fuß an »Ganz kalt... was war eben?«

Kim zuckte mit den Schultern und schüttelte dann schockiert den Kopf »Ich.. weiß nicht... keine Ahnung..«

Ihr Gefühl sagte ihr ganz eindeutig, dass etwas wirklich schlimmes passiert war, mit einem der Anderen die sich in Midgar befanden...

Nach dem zu Urteilen, was mit der Substanz passiert war, musste es sich um Barret und Vincent handeln. Aber was war passiert?

Sie malte sich die schlimmsten Sachen aus. Außer sich vor Anspannung und Angst krallte sich Kim die Substanz, welche nun wieder absolut kalt war, stopfte sie sich in die Hosentasche und packte dann Niklas am Arm, um ihn mitzuzerren.

Kim musste Hilfe holen! Cid, sie musste Cid holen und mit ihm die Anderen retten, die noch hier in Midgar waren. Mit der Phönix sollte es kein Problem sein- hoffte sie.

»Kim! Nicht so schnell! Ich kann nicht so schnell!« Schrie Niklas auf und stolperte hinter ihr her, während Kim nur noch schneller wurde.

Sie folgten dem Weg, bis sie schließlich fast an dem torartigen Ausgang waren, hinter dem eine karge, felsige Landschaft zu sehen war.

Ihr Ziel fest im Blick, rannte Kim weiter, ohne auf mögliche Gefahren zu achten, was auch sogleich bestraft wurde, als vor ihr Endless Ifrit auftauchte.

Das dunkle Geschöpft war wie aus heiterem Himmel in einigem Abstand vor ihr gelandet und versperrte somit den Ausgang. Kim stockte der Atem und sie hielt abrupt an. Entgeistert starrte sie das Monster an, während der Junge hinter ihr laut aufschrie und sich an ihr festkrallte.

Kim drehte sich um und wollte den Weg zurückrennen, aber hier stand bereits Endless Shiva und versperrte den Rückweg.

Überfordert mit der jetzigen Situation sah Kim sich um und stellte schockiert fest, dass auf den beiden großen Schrotthügeln, links, wie rechts, ebenfalls Endless Monster standen. Es waren Endless Phönix und Sedas Monster, Endless Leviathan.

Sie saßen wie die Ratten in der Falle.

Mit rasendem Herzen sah Kim sich nach einem möglichen Fluchtweg um, konnte aber keinen entdecken, und selbst wenn, währen die Monster sicher schneller gewesen.

»Na so ein Pech..« Rief eine Stimme und Kim wandte sich zu Endless Ifrit um, neben dem ein Junge ausgetaucht war. Einer der Ageguards, sein Name war Versaav, dass wusste Kim von Tifa, die es ihr gesagt hatte.

er war ein ziemlich schmächtiger Typ, mit braunen Haaren und einem schmalem Gesicht mit ebenfalls brauen Augen, die hämisch zu Kim und Niklas rüber blitzen.

»Wie unangenehm! Wegen denen so ein Zirkus zu machen! Das hätte Aquila auch alleine machen können.. ach ja.. stimmt ja.. er hat ja gegen die kleine verloren..« lachte Jemand und es war die Stimme eines Mädchens. Kim zog Niklas noch etwas mehr zu sich und sah dann zu Endless Shiva, bei der jetzt ein Mädchen stand, dass nicht größer war als Kim selbst. Sie hatte Pechschwarze Haare, die sie als Zopf trug, einen schlanken Körper, über den sie ein Kleid trug und ein hübsches Gesicht mit kleinen, grünen Augen.

»Moment mal! Keine Kritik, okay, Needle- Baby? Das Sweetheart ist stärker als es aussieht!« murrte ein dritter und den kannte Kim zur genüge. Mit einem wütenden Gesichtsausdruck sah sie zu Aquila, der neben seinem Phönix stand und ihr auch so gleich zuzwinkerte.

»Natürlich..« lachte Needle »Gibs doch zu! Es ist dir nur peinlich, weil du gegen ein Mädchen verloren hast!«

»Nein.. ist es mir nicht.. nicht, wenn das Mädchen so eine Bestie kontrolliert! Da hast du erst recht keine Chance, Needle- Baby!«

Needle stampfte wütend auf und ballte beide Hände zu Fäusten »Nenn mich nicht so! du blöder Idiot!«

Aquila belächelte sie nur und wollte gerade eine passende Antwort geben, als sich eine neue Stimme einmischte »Müsst ihr euch immer streiten?«

Kim und Niklas durchzuckte ein schrecken und beide drehten sich zu Endless Leviathan um, denn diese ruhige, kraftvolle Stimme gehörte keinem anderen als Sedas, dem Anführer der Ageguards. Er stand aufrecht und mit verschränkten Armen neben seiner Bestie und sah erst Aquila, dann Needle tadelnd an, als diese es bemerkten, winkten sie rasch ab.

»Ach komm schon Sedas.. das sind doch nur neckische Spielchen!« mahnte Aquila, woraufhin Needle ihn grimmig ansah »Wie bitte? Du-«

»Das reicht jetzt!« rief Sedas herrisch dazwischen und die beiden Streithähne wurden abrupt still. Kim sah wütend zu dem einäugigen Anführer hoch, der seinerseits mit einem bösen lächeln auf sie nieder sah. Es vergingen einige Sekunden, ehe er etwas sagte, vermutlich wollte er diesen Moment etwas auskosten.

»So.. und jetzt zu euch Beiden..« Sagte er und fixierte sie mit einem kühlen Blick.

Niklas sah zur Seite und kniff die Augen zu. Er zitterte leicht, weshalb Kim ihn am Arm packte und hinter sich zog, um ihn besser schützen zu können.

In ihr selbst stieg auch die Angst hoch und die Sorge um Barret und Vincent, aber sie ließ sich nichts anmerken, weil sie den Jungen beschützen musste- koste es, was es wolle!

»Was willst du?« knurrte Kim und versuchte nur auf Sedas zu achten, der jetzt leise lachte und seinerseits fragte »Hat sich deine Substanz verändert?«

Kim begriff sofort »Barret und Vincent.. was hast du mit ihnen gemacht?«

Sedas zuckte mit den Schultern und trat beiseite »Wieso fragst du sie nicht selbst?«

Angespannt und mit einem flauen Gefühl im Magen, starrte Kim zu der Stelle des Schrotthaufens, an der bis eben noch der Ageguardanführer gestanden hatte.

Es dauerte etwas, aber dann vernahm sie ein lautes Geräusch und kurze Zeit darauf tauchten zwei Verlorene oben auf dem Hügel auf, deren rote Augen gierig zu Kim und Niklas runter sahen. Trotzdem blieben die beiden Monster bei Sedas stehen, der grinsend zu ihnen sah.

Entgeistert schlug sich Kim die hand vor den Mund und starrte zu ihnen rauf.

»Nein..« Nuschelte sie fassungslos über das, was sie dort sah.

Sie wollte es nicht glauben. Ihr Verstand ließ das nicht zu. Aber Barret und Vincent hatten gegen die Ageguards kämpfen wollen und es war wahrscheinlich, dass diese zwei Verlorenen mal ihre Freunde gewesen waren.

Dennoch brüllte Kim »Nein! Du lügst! Das sind nicht Barret und Vincent! Das sind andere! Andere die ihr zu diesen Bestien gemacht habt!«

Sedas seufzte und schüttelte leicht den Kopf »Wieso sollte ich dich anlügen? Die Beiden haben uns angegriffen und gedacht, sie könnten uns besiegen..« Er grinste »Aber daraus wurde nichts..«

Kim schüttelte abwesend den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein! Das durfte einfach nicht wahr sein! Aber sie wusste, dass Sedas nicht log. Der beste beweis hierfür war Kims eigene Substanz, die plötzlich die Farbe geändert hatte, was kein Wunder mehr war, wenn man bedachte, dass zwei ihrer Freunde zu diesen Bestien geworden waren, die nicht mehr wussten, was Freundschaft überhaupt war.

»Wie konntest du nur?« fragte Kim schockiert und sah wieder zu Sedas hoch, der mit dem Zeigefinger wackelte und zurück gab »Wieso ich? Ihr seid doch selbst schuld.. schließlich seit ihr hier aufgetaucht und habt uns angegriffen, nicht umgekehrt! So was unüberlegtes passt gar nicht zu diesem Cloud..«

»Es war ja auch nicht seine Idee...« Rief Kim und verbarg ihr Gesicht in der Handfläche. Cloud hatte recht gehabt. Er hatte sie noch gewarnt und versucht sie aufzuhalten und sie haben es ihm gedankt, indem sie mit ihm gestritten hatten.

Der Anführer der Ageguards sah mit gespielter Überraschung auf Kim nieder »Nicht? Was es dann deine?«

»Nein! Ich hab mich ihr lediglich angeschlossen! Weil ich den armen Niklas aus euren dreckigen Pfoten befreien wollte!« raunte Kim zurück.

Aquila machte ein schmerzhaftes Gesicht bei dem Wort "dreckige Pfoten" und ließ sogar ein halblautes "autsch" hören, wodurch er einen bösen Blick Sedas kassiert, der ihn sofort wieder zur Besinnung brachte.

Sofort wandte sich der Anführer wieder Kim zu und belächelte ihren Standpunkt »Soso.. also bist du selbst mit schuld an dem hier!«

»Das stimmt doch gar nicht!«

»Natürlich! Immerhin hast du dich dem angeschlossen, anstatt etwas gegen das Vorhaben deiner Freunde zu unternehmen.. oh ja.. da hat sich das "Herz der Freundschaft" wirklich einen begnadeten Meister gesucht..«

Kim ballte die Hände zu Fäusten und wollte antworten, aber ihr fiel einfach nichts gescheites ein. Er hatte recht. Sie hatte nichts gegen Barrets Vorhaben gesagt, obwohl sie wusste, dass er und Vincent niemals im Stande gewesen wären, die Ageguards zu besiegen. Außerdem wusste sie um die Gefahr, immerhin hatte Tseng ihnen davon berichtet. Sie hatte gewusst, dass hier Tausende der Verlorenen ihr Unwesen trieben, aber trotzdem war sie auf Barrets Idee eingegangen. Vielleicht hatte Sedas wirklich recht und Kim verdiente ihre Substanz überhaupt nicht.

Sedas, dem Kims Unentschlossenheit nicht im geringsten entging, fuhr unwillkürlich mit den Sticheleien fort »Ach ja.. da fällt mir noch etwas ein..« Er nickte Versaav zu, der daraufhin seiner Bestie ein leichtes Handzeichen gab. Endless Ifrit brüllte auf und verschwand dann in der Dunkelheit.

»Da ist ja noch einer von euch.. nicht wahr? Der seltsame Typ in dem Tunnelsystem, der so freundlich war, die Verlorenen abzulenken.. wirklich tapfer.. aber hast du ihn davon abgehalten? Du weißt am besten wie Gefährlich diese Monster sind.. aber du hast ihn trotzdem gehen lassen und es schien dir völlig egal zu sein, was aus ihm wird!« Vollendete Sedas den Satz und seufzte dann schwer, während sich Aquila und Needle einen bösen Blick zuwarfen, der allerdings nichts mit ihrem Hass aufeinander zu tun hatte, sondern vielmehr mit dem was noch folgen sollte.

Kim schüttelte den Kopf und gab verzweifelt und gleichzeitig wütend zurück »Das ist nicht wahr! Natürlich habe ich mir sorgen gemacht! Und ich wäre auch zurückgekommen, nachdem ich Niklas in Sicherheit gebracht hätte!«

»Wirklich?« grinste der Ageguardanführer und schien direkt in ihre Seele zu sehen.

Kim biss die Zähne zusammen und krümmte sich etwas, als der stechende Schmerz durch ihren Bauch zuckte, den sie schon öfters verspürt hatte.

Die schwarze Substanz in ihr schien sich von Sedas böser Energie zu nähren.

Immer wütender werdend starrte Kim zu ihm hoch und knirschte »Ja.. wirklich..« Obwohl sie sich dessen nicht mehr sicher war.

»Wie schön.. erlaube mir, es dir etwas leichter zu machen..« Sedas sah zu Versaav, hinter dem langsam wieder Ifrit auftauchte. In seinen Pranken hielt er Joey, der lauthals fluchte und versuchte sich zu befreien.

Kim drehte sich verblüfft zu ihm um und konnte mit Erleichterung feststellen, dass er nicht verletzt worden war.

»Joey!« Rief sie aus und der Ex- Soldat hörte auf zu fluchen und starrte ebenfalls verblüfft zu Kim rüber »Kim?«

Sie nickte eifrig und tat einen Schritt auf ihn zu, als Sedas Stimme sie zurückhielt »Nicht so schnell! Mit ihm habe ich noch etwas vor!«

Kim sah zu Sedas, der finster grinste »Schließlich will ich es ihm doch danken, dass er mich und die anderen drei hier abgelenkt hat, indem er die Verlorenen auf sich aufmerksam gemacht hat..«

»Was hast du vor?« Fragte Kim tonlos.

In ihr stieg ein unangenehmes Gefühl hoch, welches sich mit ihrer Angst und ihrer Wut mischte. Der Ageguardanführer sah sie scheinheilig an »Ich? Wieso ich?«

In diesem Moment wurde Joey von Endless Ifrit losgelassen und Sedas zeigte auf ihn. Noch ehe Kim oder der Ex- Soldat einen gescheiten Gedanken fassen konnte, preschten die beiden Verlorenen los, an der schockierten Kim und dem zitterndem Niklas vorbei, genau auf Joey zu, der nur noch die Arme vors Gesicht ziehen konnte, bevor ihn die Klauen der Monster erwischten. Kim schrie auf und rannte los, musste aber kurz vor Joey abbremsen, weil sich Endless Ifrit ihr in den Weg stellte.

Entgeistert musste Kim dabei zusehen, wie ihre einstigen Freunde Barret und Vincent dabei waren Joey zu töten, der versuchte sich zu wehren, aber unterlag und schließlich unter schmerzen und aufschreien zusammenbrach.

»Nein!« schrie Kim wütend auf und entfesselte damit die Mächte ihrer Endless Substanz.

Mit einem mal war die gesamte Umgebung von einem grellen Licht eingenommen, die dunklen Endless Monster brüllten auf und verschwanden im Nichts, als hätte sie der Wind verweht, die Ageguards zogen mit einem Aufschrei die Arme vor die Augen und duckten sich weg, als könnten sie sich so dem Licht entziehen. Auch Niklas schrie lauthals auf, allerdings aus Überraschung, anstatt aus schmerz, wie es die Zeitenvernichter getan hatten.

Auch die beiden Verlorenen kreischten auf und krümmten sich arg im Licht, während der Ex- Soldat, der schon so gut wie tot gewesen war, geheilt wurde.

Kim selbst schrie ebenfalls auf und ihr rann vor Anstrengung der Schweiß von der Stirn. Sie hatte die Macht der Substanz noch nie so herausgefordert, erst recht nicht, als sie noch rot gewesen war. Lange würde sie es sicher nicht aushalten können, denn die Nebenwirkungen traten langsam ein. Ihr wurde schwindelig und es fiel ihr schwer zu Atmen.

Als dann schließlich Blut aus ihrem Mundwinkel lief, wusste Kim, dass sie nicht nur nicht mehr konnte, sondern auch, dass etwas nicht in Ordnung war- und es ging nicht von der Substanz aus.



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