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Hoenn Abenteuer und verzwickte Verhältnisse

von

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Kampf über Kampf

Sooo, dieses Mal mache ich etwas unerwartetes... etwas neues... ich widme dieses Kapitel jemandem =3

Einer lieben Freundin, die ich schon länger kenne, leider aber noch keine Gelegenheit hatte, sie zu treffen =(

Also, dieses Kapitel ist für dich, Feuchen =D Ich hoffe, es gefällt dir ^^

Weil du bald Geburtstag hast ;D
 

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Es dauerte sogar kürzer als ich angenommen hatte. Wir waren in knapp drei Minuten da und standen vor einem kleinen Waldstück mit sehr viel hohem Gras, was mir wahrscheinlich bis über die Knie reichte.

„So, und nun?“, fragte ich und sah mich interessiert um.

In der Ferne konnte ich auf einer Erhebung eine Hütte erkennen, sonst gab es nur Bäume und Gras. Und wir standen mitten drin. Nirgends war auch nur ein Trainer.

„Schade, es ist keiner da... Dann müssen wir wohl gegeneinander kämpfen“, sagte Brix in nicht sehr begeistertem Tonfall.

Was sollte ich denn sagen? Ich gegen Brix? Wollte er mich verarschen? Was mir jedoch am meisten Sorgen bereitete, war Brix' Blick, während er kämpfte. Ich bekam dabei ja sogar ein Schaudern, wenn er auf meiner Seite stand.

„Ähm, gut...“, antwortete ich mit etwas zittriger Stimme. So ein verdammter Mist, jetzt schlotterten mir schon die Knie noch bevor Brix überhaupt ein Pokemon heraus geholt hatte!

„Keine Sorge, ich werde nicht so kämpfen wie immer, du bist schließlich noch eine Anfängerin.“ Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln und entfernte sich einige Schritte von mir, um den Pokemon Platz zu machen.

„Los, Natu“, sagte er und warf den Pokeball. Ein kleines, rundes, grünes Pokemon mit Schnabel und Flügeln erschien und ich kam nicht umhin, „süß“ zu sagen.

Es war aber auch wirklich entzückend.

Brix lächelte mich an und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich es schaffen konnte. Brix war einfach viel zu gerissen und manipulierend, der schaffte es sogar, allein mit seinem Lächeln andere anzustacheln.

„Worauf wartest du denn?“ Nur Brix schaffte es, diese Frage nicht ironisch klingen zu lassen. „Hol dein Pokemon aus dem Ball.“

Ich riss mich zusammen, aber es war so verdammt schwer, nicht von Natu zu schwärmen.

„Hydropi, komm raus.“ Mein kleiner, blauer Freund erschien vor mir, drehte sich zu mir um und sprang mir in die Arme. Es sah mich mit großen Hundeaugen an und kuschelte sich an mich.

War ja schon irgendwie süß...

„Hydropi, sag mal, willst du nicht eben ein bisschen kämpfen? Ich muss schließlich noch lernen.“

Ich wusste nicht, wieso ich es fragte und es ihm nicht befahl. Es war nur so klein und unschuldig, dass ich es nicht zu etwas zwingen konnte.

Hydropi sprang fast augenblicklich aus meinen Armen und stellte sich in Kampfposition. Brix grinste nur hinterhältig, weshalb ich mir etwas dämlich vorkam.

„Du kennst seine Attacken?“

„Ja.“ Wenn es etwas gab, das ich in- und auswendig kannte, dann waren es wohl alle Informationen zu Hydropi. Ich wusste nahezu alles über dieses Pokemon, auch wenn ich es bis vor kurzem alles verdrängt hatte.

„Einen Tipp vorab. Setze niemals Lehmschelle gegen ein Flugpokemon ein. Boden ist effektlos gegen Flug. Aber du wusstest ja bestimmt, dass einige Typen anderen überlegen sind.“ Er lächelte mich an. Wie immer eigentlich.

„Gut, alles klar.“ Es war zwar nicht wirklich alles klar, aber immerhin wusste ich, dass Boden gegen Flug keine Wirkung hatte.

„Ich zähle an, okay?“ Ich nickte. Sollte er ruhig machen.

„Drei... zwei... eins... Los!“, rief Brix und ich dachte fieberhaft nach.

„Blubber!“, befahl ich schnell, allerdings war Brix wohl darauf vorbereitet.

„Weich aus, Natu, und versuch es dann mit Schnabel.“

Die Blasen trafen ins Leere und Natu kam blitzschnell auf Hydropi zugeflogen. Sein kleiner, orange-gelber Schnabel blitzte gefährlich.

„Hydropi!“, rief ich, doch es war zu spät. Hydropi wurde getroffen. Durch den Angriff wurde es etwas zurückgeschleudert, raffte sich jedoch wieder auf. So schwer war es nicht getroffen.

„Hydropi, alles in Ordnung?“ Es gab einen zustimmenden Laut von sich.

„Pass auf!“

Hydropi sprang rechtzeitig zur Seite, bevor Natu es erneut mit seinem Schnabel erwischen konnte. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, so heftig, dass ich glaubte, es würde gleich heraus hüpfen.

Natu war zu langsam gewesen, es hatte Hydropi verfehlt und war somit nicht sofort wieder bereit, zurückzuschlagen.

„Hydropi, Aquaknarre!“

Ich wusste nicht, ob mein Plan aufgehen würde – bei Brix wohl eher nicht – aber ich musste es dennoch versuchen. Was blieb mir denn anderes übrig?

Hydropi traf, aber ich empfand es überhaupt nicht als toll, so ein süßes Pokemon anzugreifen.

„Schnell, Tackle es!“, rief ich Hydropi zu. Zwar reagierte es sehr schnell, jedoch schaffte Natu es dennoch, auszuweichen Natu beließ es nicht beim Ausweichen, es versetzte Hydropi gleich darauf einen Schlag mit den Flügeln, sodass Hydropi kaum auf die Beine kam.

Langsam merkte ich, wie ich zitterte.

Stopp!“, rief ich , als Brix für einen neuen Befehl ansetze. Brix hielt inne, auch Natu blickte mich an.

Ich lief zu Hydropi und nahm es in meine Arme.

„Das reicht, Hydropi ist erschöpft.“

Es blickte zu mir hoch. „Hydro“, machte es, bevor es sich an mich kuschelte und die Augen schloss.

Ich bemerkte Brix' seliges Lächeln, als er uns ansah.

„Was?“, fauchte ich, ihn mit verengten Augen anstarrend. Man konnte ja nie wissen, was er dachte.

„Nichts.“ Er pfiff unschuldig, während er Natu in den Ball zurück rief.

„Ich glaube nicht, dass ich gerne kämpfe...“, gab ich schließlich zu.

„Ach, das war spitze“, sagte Brix munter. Lob von ihm war sehr aufbauend, wenn man ihn mal kämpfen gesehen hat.

Kämpfe mit Brix dauerten wohl nie lange. Entweder man verlor, oder man pisste sich so sehr ins die Hose, dass man abhaute oder heulte. Da wettete ich drauf.

Irgendetwas raschelte im Gebüsch hinter Brix und ich hielt im ersten Moment die Luft an. Brix hatte es auch bemerkt.

Etwas weiß-blaues huschte aus dem Gebüsch und landete vor meinen Füßen. Es war ein kleiner, weißer Vogel mit blauen Streifen, der mich erwartungsvoll musterte.

„Wingull!“, kreischte es und drehte sich zum Wäldchen. Es deutete mit seinen Flügeln dort hinein.

Pecko, schoss es mir durch den Kopf.

„Brix, ich glaube, es will, dass wir ihm folgen“, sagte ich, woraufhin das Vogelpokemon aufgeregt mit dem Schnabel klapperte und losflog.

Ich wechselte einen kurzen Blick mit Brix und wir beide folgten dem Pokemon. Hydropi war mittlerweile in meinen Armen eingeschlafen.

Es dauerte nicht lange, bis wir in der Ferne einen alten Mann erkennen konnten, der auf dem Boden saß.

Eindeutig Pecko, dachte ich, als wir auch schon bei dem Mann waren.

„Mr. Schneider, haben Sie sich verletzt?“ Ich kannte diesen alten Mann. Er war es, den ich früher so oft besucht habe.

„Fiona, mein Kind! Bist du das wirklich? Wie schön, dich zu sehen. Ich dachte, du bist erst einmal eine Zeit lang nicht mehr hier. Schön und groß bist du geworden...“

Meine Wangen färbten sich rot, das konnte ich nur zu gut spüren.

„Ja, ich muss leider gestehen, dass ich wohl umgeknickt bin, deshalb habe ich meinen treuen Freund Pecko hier gebeten, Hilfe zu holen.“

Er deutete auf das Vogelpokemon, welches sich nun erleichtert neben seinen Trainer setzte und uns ansah.

Es sah immer noch so lieb aus wie damals, als es noch klein war.

Brix taxierte mich schon wieder mit den seltsamsten Blicken, also schlug ich vor, Mr. Schneider in die Stadt zu bringen. Der Weg war nicht lang und mit Stützen links und rechts von ihm, schafften wir es bis zum Pokemoncenter, wo wir ihn erst einmal auf einen der Sitzplätze verfrachteten.

„Vielen Dank euch beiden... Junge, wie ist dein Name?“ Mr. Schneider lächelte Brix an. Anscheinend mochte er ihn.

„Brix, Sir, mein Name ist Brix Birk.“

„Birk... Dein Vater ist ein großartiger Mann, ja... Du bist ein guter Bursche. Pass auf Fiona auf, Brix, wenn ihr weiterzieht.“

Auch wenn es sich verdammt nach einer Voraussage anhörte - verdammt, ich brauchte doch keinen Babysitter!

Nun lächelte auch Brix und es kam mir wie eine einzige, große Verschwörung vor.

Das einzige, das mich beruhigte, war das Wissen um Mr. Schneiders und Brix' Verlässlichkeit. Immerhin haben mir beide schon Mal aus der Klemme geholfen.

Außerdem hatte Mr. Schneider gute Menschenkenntnisse und man konnte ihm in diesen Dingen immer vertrauen (auch wenn er sich da bei Kevin wohl ein wenig verschätzt hatte). Er war mindestens doppelt so weise wie er alt war.

„Ach herrje, Mr. Schneider! Was machen Sie denn hier?“, hörten wir jemanden sagen und schon kam ein junger, gepflegter Mann zu uns heran. Er war sehr ordentlich angezogen. Ein Anzug, gegelte, kurze Haare und eine Brille mit runden, kleinen Gläsern.

„Ah, Charles, du kommst genau richtig.“

Ich kannte den Mann, Mr. Schneider kannte ihn auch und ich hoffte, dass Brix ihn nicht kannte und nicht kennen lernen würde.

„Fiona!“ Charles hatte mich gesichtet. Nun hieß es, zu flüchten, egal wohin. Aber natürlich – wie konnte es anders sein – erwischte er mich, bevor ich auch nur gezuckt hatte.

Er zerquetschte mich. So richtig. Mein Vater war ja schon schlimm genug, aber Charles war der schlimmste Alptraum, was Umarmungen betraf...

Ich bekam keine Luft mehr und mein Brustkorb schmerzte schon, als er mich endlich losließ.

Ich schnappte hörbar nach Luft, drehte mich zur Seite und hustete.

„Du... bist... so... tot“, keuchte ich.

„Ach komm schon, Fiona!“, sagte Charles fröhlich und wandte sich an Mr. Schneider. „Was ist passiert? Geht es ihnen nicht gut?“

„Ich habe mir den Fuß umgeknickt, Charles, mein Junge. Könntest du mir zurückhelfen?“, fragte Mr. Schneider ihn und ich wusste einfach, dass Charles nicht nein sagen würde.

„Aber natürlich, Mr. Schneider. Ihr beiden könnt ruhig gehen, aber kommt mich besuchen! Fiona, du weißt ja, wo ich wohne“, sagte Charles, zwinkerte Brix und mir zu, half Mr. Schneider auf die Beine und stützte ihn.

„Wenn ihr wollt, könnt ihr mich auch besuchen, ich kann euch dann kostenlos übersegeln“, meinte nun auch Mr. Schneider und zwinkerte ebenfalls. Die Verwandtschaft von den beiden konnte man nicht leugnen.

Wir begleiteten die beiden zum Pokemoncenter und verabschiedeten uns dort, da wir weiter zur Arena wollten.

„Glaubst du, ich schaffe das?“, fragte ich. Immerhin war ich gerade erst Trainerin geworden und der Arenaleiter war schon... erfahrener, viel länger Trainer und sowieso besser.

„Ja.“

Das... hatte ich jetzt nicht erwartet. Vielleicht ein „das schaffst du schon“ oder ein „mach dir keinen Kopf“, aber dass Brix einfach „Ja“ sagte... Schon seltsam, dass er mir so etwas von Anfang an zutraut, obwohl ich noch nie einen Kampf gewonnen hatte und gerade Mal einen Kampf hinter mir hatte.

War Brix nicht etwas zu] optimistisch?

Er blickte mich an. „Was denn? So wie du vorhin gekämpft hast, das war einfach spitze! Ehrlich, du denkst gut und schnell nach. Das einzige, was du noch tun musst, ist, deine Fähigkeiten auszubauen und das schaffst du nur durch Praxis. Also immer wieder kämpfen.“

Ich war rot, das konnte ich spüren. Wie immer, wenn mir jemand Komplimente machte.

„Oh, schau mal! Das Mädchen da wird ja ganz rot vor Verlegenheit!“, rief ein junges Mädchen auf der anderen Straßenseite ihrer Freundin zu und deutete mit dem Finger auf mich

„Das nennt man Zornesröte!“

Das Mädchen verschwand peinlich berührt und zog ihre Freundin schnell mit. Richtig so!

Brix kicherte. Er fand ja sowieso immer alles lustig. Besonders wenn es mir peinlich war. Und erst dieses Dauergegrinse! Er sollte sein Grinsen patentieren lassen. Oder in Werbungen mitmachen.

Ich stellte mir Brix' Gesicht im Fernsehen vor, wie er genüsslich in ein mit Nutella beschmiertes Brot biss und anschließend in die Kamera grinste.

Uärgh.

Nein, so etwas konnte man Brix und vor allem mir nicht antun. Schrecklich.

„Wollen wir dann?“

Ich nickte. Es half ja doch nichts, es aufzuschieben. Mein Herz klopfte so schon sehr heftig. Ich wollte es jetzt nur schnell hinter mich bringen und gewinnen – oder das Wahrscheinlichere: verlieren.

Die Arena war ganz in der Nähe des Pokemoncenters. Jedenfalls hatten wir uns kaum vom Pokemoncenter entfernt, da sahen wir schon die Arena.

Alles in allem... sah sie sehr... alt aus. Alt und wie ein gewöhnliches Gebäude, das ein ganz kleines bisschen an eine Festung erinnerte.

Es war braun, oder zumindest bräunlich, ich wollte ja nicht übertreiben. Ich jedenfalls wäre nicht gerne den halben Tag hier, um auf Herausforderungen zu warten.

Einmal noch schaffte ich es, einzuatmen, warf Brix einen Blick zu und betrat dann zusammen mit ihm das Gebäude.

Vor uns erstreckte sich ein langer Raum. Er wirkte verdammt verlassen und ungemütlich mit Betonboden, an einigen Stellen Erde und Sand und kleine Felsbrocken. Es gab zwar Fenster, aber es wirkte dennoch dunkel und kalt.

Etwa in der Mitte befand sich eine große Plattform. An den Wänden links und rechts waren Bänke und drum herum lagen Teppiche, wohl um es etwas gemütlicher zu gestalten.

Der Arenaleiter glänzte allerdings nur mit seiner Abwesenheit.

„Hallo?“, rief Brix in die Halle hinein und es echote zurück. Gruselig.

Wir traten bis zu der Plattform vor und sahen am anderen Ende eine Tür. Ich glaubte, dass ich lieber nicht wissen wollte, was sich dahinter befand.

„Lass uns nachsehen, es ist ja niemand da. Vielleicht haben wir dort drin mehr Glück“, schlug Brix vor, auf die Tür deutend.

Einen Augenblick später wurde die Tür laut knallend aufgeschlagen und ein hübsches Mädchen mit zwei langen, schwarzen Zöpfen, einem mitternachtsblauen Kleidrock und schwarzen Hosen kam hereingerannt.

„Tut mir Leid! Ich habe total verschlafen!“, rief sie uns zu und ich hob skeptisch beide Augenbrauen. Den Trick mit einer hatte ich noch nicht so ganz raus.

Sie kam um die Plattform herum zu uns und schüttelte uns beiden gleichzeitig energisch die Hände.

„Mein Name ist Felizia. Du bist wohl der Herausforderer?“ Sie sah Brix an. Kein Wunder, dass sie ihn für den Trainer hielt, immerhin hatte er diese natürliche Ausstralung.

„Nein“, antwortete er vergnügt.

„Nein, ich bin es“, sagte ich etwas kleinlaut. Ich gab es zu: ich war eingeschüchtert. Und sehr irritiert.

„Ah, auch gut, wundervoll! Bist du Anfängerin?“ Sie schien neugierig und relativ direkt, wenn ich mir die Bemerkung erlauben durfte.

„Ja, so ziemlich.“

Sie strahlte. Warum auch immer.

„Dann komm mit. Du“, sie wandte sich an Brix, „kannst dich hinsetzen, wenn du willst. Da sind Bänke.“

Brix grinste – wie immer – und schlenderte hinüber zur rechten Bankreihe.

Ich war nervös. Egal, wie sehr ich versuchte, mir einzureden, dass ich nicht nervös war. Bei mir funktionierte so etwas nie. Verdammte Meditation.

„Da ist eine Markierte Stelle auf der Plattform“, sagte Felizia und deutete überflüssigerweise auf etwa die Mitte des Randes, wo erstens ein weißer Strich war und zweitens einige kleine Felsbrocken drum herum lagen.

„Da solltest du die aufhalten und am besten nicht drüberklettern, das könnte gefährlich werden. Alles klar? Wir kämpfen eins gegen eins, insgesamt können wir zwei Pokemon einsetzen. Gut, das war's zu den Regeln, denke ich. Wir rufen gleich unsere Pokemon und der Kampfrichter gibt uns den Einsatz. Klar soweit?“

Ich nickte. War ja nicht so schwer. Aber welcher Kampfrichter bitteschön?

„SATO!“, schrie Felizia plötzlich und ohne Vorwarnung, sodass ich bestimmt einen Gehörsturz erlitten hatte – und einen Schock dazu.

Die Tür wurde zum zweiten Mal geöffnet – dieses Mal Gott sei Dank viel leiser. Dafür wurde sie darauf ohrenbetäubend zugeknallt.

Ich blickte zu Brix. Wieso nur überraschte es mich nicht, dass er so aussah, als wäre nichts gewesen?

„Schon da, Lizy“, rief ein weiteres Mädchen in unsere Richtung. Sie hatte weiß-blondes, kurzes Haar, ein rotes T-Shirt mit weißer Aufschrift („SaTo Wa(R)S hErE“), eine weiße Stoffhose und ein derartiges Honigkuchenpferd-Grinsen, dass ich befürchtete, noch in den nächsten fünf Sekunden alle meine Zähne mit Karies zu verseuchen.

Was ich allerdings am wenigsten nachvollziehen konnte war, dass dieses blonde Etwas ohne Schuhe herumlief. Auf kaltem Betonboden, beziehungsweise auf Sand und Erde.

Es hatte ja nicht einmal Socken an.

Sato – so ihr Name – hielt wohl nichts von Langsamkeit und Ruhe. Sie sprintete auf uns zu, kam rutschend zum Stehen und strahlte über das ganze Gesicht.

„Kann's losgehen?“, fragte sie auch gleich und warf mir dann erst einen Blick zu.

„Oh, entschuldige – Sato, verdammt! - Ähm, ich bin selber erst seit kurzem Arenaleiterin und Sato hier ist meine Kampfrichterin. Sie ist ebenfalls neu. Stör dich nicht an ihr. Auch wenn sie nicht danach aussieht, sie hat sehr viel Ahnung davon.“

Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Das war ein sehr seltsamer Verein.

„Lizy! Das ist gemein von dir!“

„Ac, sei still, Sato. Gut, kein Problem dann? Wollen wir, äh, anfangen?“

Also soweit ich es beurteilen konnte, war Felizia zumindest eine Anfängerin, was die Arenaführung betraf. Und sie war nervös, was sehr günstig für mich war, denn so erhöhten sich die Chancen, dass ich wenigstens eine Runde gewann.

Felizia begab sich zu ihrer Seite der Plattform und ich zu meiner. Die Felsbrocken boten zwar nicht wirklich Schutz, aber immerhin war alles, was unterhalb der Gürtellinie lag, abgedeckt.

„Gut“, sagte Felizia, sah kurz zu Sato, ob diese bereit war, und fuhr dann fort.

„Wähle dein Pokemon. Ich wähle Kleinstein.“

Ein Fußballgroßes, unförmig rundes, graues und verdammt hässliches Pokemon erschien vor Felizia. An den Seiten hatte es so etwas wie Arme, nur waren sie zweimal so lang wie es selbst. Und da das ganze Ding aus Stein zu bestehen schien, fragte ich mich, wie es die Arme überhaupt bewegen konnte.

„Okay, los, Zigzachs!“ Ich warf so entschlossen wie möglich den Ball und mein Zigzachs tauchte auf dem Kampffeld auf. Anstatt sich jedoch seinem Gegner zuzuwenden, sprang es mir direkt in die Arme.

„Wie süß~!“, rief Sato entzückt, legte ihre Hände an ihre Wangen und war, wenn denn überaupt möglich, noch eine Spur fröhlicher. Wie sie mich mit ihren glitzernden Augen ansah, war es ja schon fast gruselig.

War ich hier denn nur von glücklichen Optimisten, die alle auf Wolke zweitausendundfünfzig schwebten, umgeben?

„Schau mal, wie sehr es seine Trainerin liebt! Das nenne ich gute Pflege!“, quietschte Sato.

Sie war vollkommen aus dem Häuschen, was ich nicht ganz verstehen konnte. Es war doch nur ein Zigzachs. Außerdem war es mein Zigzachs. Nur ich durfte es so anschmachten!

„Zigzachs, ich hatte eigentlich vor, mit dir zu kämpfen“, flüsterte ich meinem Pokemon zu. Es musste ja niemand mit anhören, was ich zu ihm sagte, oder?

Zigzachs stieß einen lauten Schrei aus und hopste auf den Boden. Es lief einmal um mich herum, mich mit diesen großen, schwarzen Augen anstarrend, bevor es sich schließlich dazu entscloss, sich vor mich zu stellen und noch einmal „Zigzachs“ zu sagen.

„Ist es nicht herzallerliebst, Lizy?“ Sato schmachtete schon wieder mein Pokemon an. Frechheit!

„Sato, jetzt komm in die Pötte, meine Gegnerin wird sonst ungeduldig!“

„Mein Name ist Fiona“, warf ich ein. Immerhin sollte sie doch wenigstens meinen Namen kennen, wenn ich sie vom Spielfeld putzte.

„Äh, okay, gut, schöner Name.“

„Oh, zu Fremden bist du also immer so nett, aber ich muss hier unter dir leiden!“ Sato warf theatralisch die Arme in die Luft und verzerrte ihr Gesicht.

Felizia sah sie nur tadelnd an.

„Okay, okay, ich fange ja an... Also, wenn ich die Fahne hebe, könnt ihr anfangen. Auf die Plätze...“

Ich wurde wieder nervös.

„Fertig...“

Meine Hände begannen, zu zittern, und mein Herz klopfte so schnell wie ein Buntspecht, der sich gerade ein Loch in einen Baum klopfte.

„Los!“ Sato hob die Fahne...

und mein Herz blieb fast stehen. Ich dachte angestrengt nach.

„Kleinstein, tackle es.“ Felizia legte los und ich hatte mir immer noch nichts überlegt. Was konnte Zigzachs überhaupt?

„Pass auf!“, rief ich ihm zu und es wich mit einer Leichtigkeit aus, dass es mir die Sprache verschlag.

„Zigzachs... Setze Ruckzuckhieb ein!“ Ich hoffte nur, dass es diese Attacke beherrschte.

Zigzachs rannte dem Kleinstein im Zickzack entgegen und stieß es schließlich. Allerdings schien es Kleinstein nicht viel auszumachen. Es hatte sich in Null Komma nichts wieder in Kampfposition begeben und Felizia hatte auch schon einen neuen Befehl in petto.

„Los, Kleinstein, Steinwurf.“

Ich wusste nicht, was das für eine Attacke war, aber es hörte sich nach etwas sehr Furchtbarem an, das dazu noch von oben kam.

„Zigzachs, pass gut auf und... versucht auszuweichen, so gut es geht.“

Kleinstein allerdings hatte überhaupt nicht vor, Zigzachs irgendwie entkommen zu lassen. Es sah so aus, als würde es Steine in die Luft spucken, ganz viele gleichzeitig. Diese Steine fielen dicht wie Regen auf den Boden und trafen Zigzachs von allen Seitn. Einen Fluchtweg gab es praktisch nicht und so langsam geriet ich in Panik.

Was sollte ich tun?

„Zigzachs...“ Ich biss mir verzweifelt auf die Unterlippe. Und dachte nach. Irgendetwas konnte ich dich sicher tun, musste] ich tun.

Zigzachs heulte vor Schmerz auf.

„Zigzachs! Setz Heuler ein!“

Es gehorchte mir und stieß ein Geheule aus, das wohl nicht nur Kleinstein beeinflusste.

Der Steinregen hörte auf.

Yes!

„Los, äh, Tackle es!“

Zigzachs schüttelte sich einige Steine vom Rücken und sprintete auf Kleinstein zu. Dieses Mal jedoch schien die Attacke besser zu wirken.

Womit ich nicht gerechnet hatte, war Felizias schnelle Reaktion darauf.

„Kleinstein, verwirre es und setz Intensität ein.“

Sie war ruhig und konzentriert und das bereitete mir Sorgen. Sie war sich anscheinend ihres Sieges sicher. Und ich, stellte ich fest, war hier schon am Schlottern.

Kleinstein schwebte, hüpfte und rollte um Zigzachs herum. Mein armes Pokemon würde noch durchdrehen, wenn ich nicht bald etwas unternahm.

Und dann kam mir die Rettende Idee.

„Zigzachs, schließ die Augen.“

Vielleicht konnte ich ja doch noch den Kampf herumreißen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Takeya-kun
2007-09-09T15:37:53+00:00 09.09.2007 17:37
Hey hey! Schönes, neues Kapitel, und endlich voller Kampfaction, so was gefällt mir. Der Kampf gegen Brix war ja schon mal nicht schlecht, aber Fiona braucht natürlich noch mehr Erfahrung, um gegen gute Trainer bestehen zu können. Rein theoretisch müsste sie dann gegen Felizia haushoch verlieren, aber bislang schlägt sie sich sehr wacker. Bin mal gespannt, was für eine Strategie sie damit verfolgt, dass Zigzachs die Augen schließen soll....ich vermute mal, das soll entweder bewirken, dass Kleinstein es nicht durcheinander bringen kann, oder, dass sich Zigzachs damit noch besser konzentrieren soll.
Du hast das Kapitel aber auch echt an einer spannenden Stelle beendet...Schade. Aber böse bin ich deswegen nicht, denn so was macht ja erst die Spannung aus. Und ich selbst beende Kapitel auch ständig an den spannendsten Stellen.
Lol, eigentlich hätte Fiona viel bessere Karten, wenn sie gleich Hydropi eingesetzt hätte, weil Wasser gegen Gestein und Boden im Vorteil ist. Aber das beste Pokémon spart man sich ja gerne bis zum Schluss auf.
Ich hab das in meiner Story auch nicht anders gemacht. Mein Hauptchara hat ja auch Hydropi, aber gegen Kleinstein setzt er auch erst mal ein anderes Pokémon ein.

Ich bin echt gespannt, wie es weitergeht...und hoffe, dass Fiona ihre Nervosität in den Griff bekommt. ;)
Von:  Rowan90
2007-09-07T12:28:21+00:00 07.09.2007 14:28
heyho^^
coolio, endlich kämpft fiona mal^^ und ich muss sagen das macht sie wirklich gut, das zigzachs die augen schließen soll is echt clever, somit wirds ja net verwirrt :)
löl, nur fiona darf ihre pokemon 'anschmachten'? na das sollte sie sich abgewöhnen, sie findet andre pokis ja auch süß (siehe natu)
schreib schnell weida^^
hdgdal rowan90


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