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Wounded Angel

Chapter 19 freigeschaltet...~*erfolgreich abgeschlossen*~
von

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Chapter ten

"Mein Gott, war das heute wieder anstrengend.", dachte Miyavi, während er seine Wohnungstür hinter sich schloss, seine Jacke auszog und seine grün gepunktete Krawatte lockerte.

Er hatte heute eine neue Ladung Kleider für seinen Laden bekommen. Bis er alles registriert und eingeordnet hatte, war es schon wieder Abend gewesen. Manchmal hasste er es richtig der Chef eines Ladens zu sein. Immerzu musste er neue Ladungen aufnehmen und bis zum späten Abend arbeiten. Manchmal, wenn er jedoch überhaupt keine Lust mehr hatte, machte er früher Schluss.

Lustlos ließ er seine Jacke auf den Boden fallen und lief in sein Wohnzimmer. Als wenn sein Arbeitstag nicht schon stressig genug gewesen wäre, fand er heraus, dass Rui, eine Frau die er vor kurzem vergewaltigt hatte, Selbstmord begangen hatte. Dies machte ihm keineswegs etwas aus, doch er fand es etwas schade, da er manchmal mit dem Gedanken gespielt hatte, sie noch einmal zu besuchen.

Ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht, bei dem Gedanken an Rui, wie sie sich schluchzend unter ihm gewunden hatte, als er ihr einen "Überraschungsbesuch" erstattet hatte. Sie kannte ihn. Er hatte es bisher immer so gemacht, dass er all seine Opfer mindestens eine Woche kannte, was den Kick später erhöhte. Dies hatte er aber erst Jahre nach seiner Zeit als Gang-Mitglied herausgefunden.

Immer noch lächelnd, schenkte er sich ein Glas Wein ein und stellte sich vor seine Fensterfront, die, wenn man hinaussah, einen wunderbaren Blick auf Tokio gewehrte. Sachte schwenkte er mit seinem Handgelenk das Glas mit dem Wein. Er blickte hinab auf die Stadt, die leuchtend in der Dunkelheit der Nacht unter ihm lag. Kurz nippte er an seinem Wein und ließ den Blick schweifen. Als er ein Geräusch hinter sich hörte drehte er sich verwundert um, konnte jedoch nichts Verdächtiges sehen. Plötzlich legte sich von hinten ein Arm um seinen Hals und jemand hielt ihn ihm Schwitzkasten. Erschrocken rang Miyavi nach Luft. Er hatte doch abgeschlossen. Wie konnte dieser jemand hinter ihm rein gekommen sein?

"Na, Miyavi? Wie geht es dir? Hast du es schon mitbekommen? Rui ist tot.", flüsterte der Mann der ihn festhielt. Miyavi musste die Knie beugen, da sein Hintermann kleiner war als er. Doch trotz seiner Größe war dieser Mann hinter ihm verdammt stark, das wusste Miyavi. Und die Stimme kam ihm auch bekannt vor. Sogar sehr bekannt.

Um noch etwas Zeit zu gewinnen, um herauszufinden wer dieser Mann war, beantwortete er dessen fragen mit hochnäsigem und arrogantem Ton:

"Danke. Mir geht gerade eben noch blendend. Und ja. Das mit Rui habe ich gehört. Eine Schande wenn du mich fragst. Ich hätte mich gerne noch einmal mit ihr getroffen."

Der Griff um Miyavis Hals verstärkte sich und er rang nach Luft.

"Du elender Bastard. Wie konntest du nur!?", knurrte der Mann und holte etwas aus seiner Jackentasche hervor.

"Es war sehr amüsant, muss ich sagen. Sie hatte einen sehr weiblichen Körper und sehr zarte Haut.", sagte Miyavi beiläufig und erinnerte sich noch einmal an Ruis Körper.

"Ich bringe dich um. Ich bringe dich um.", sagte der Mann immer wieder und hielt den Gegenstand, den er aus seiner Tasche geholt hatte, an Miyavis rechte Schläfe.

Miyavi wandte den Kopf leicht nach rechts und erschrak als er die Pistole sah. Wer war dieser Mann?

"Düfte ich wenigstens wissen, wer mich umbringen will und aus welchem Grund?", fragte Miyavi gelangweilt, doch innerlich war er vor Schreck wie eingefroren.

"Obwohl ich mir den Grund schon denken kann.", fügte er hinzu und lachte gemein laut auf.

Der Mann hinter ihm drückte die Pistole fester an Miyavis Schläfe und sagte dann voller Verachtung:

"Meinen Namen werde ich dir sagen: Kyo. Präge ihn dir gut ein, denn ich werde dich auch in deinen weiteren Leben verfolgen und töten, glaub mir. Denn das was du getan hast ist nicht zu verzeihen. Ich werde nicht nur Rui rächen, sondern auch tausend Andere, die dir zum Opfer gefallen sind, du Arsch. Noch irgendwelche letzten Worte?!", sagte Kyo wütend, lockerte aber den Griff um Miyavis Hals, da er keine Spuren hinterlassen wollte.

Miyavi merkte es und dachte Kyo würde nun doch Angst bekommen. Deshalb sagte er ruhig:

"Du kannst mich nicht umbringen. Das traust du dich nicht, denn ein Mord, würde deine heiß geliebte Band vernichten." Miyavi grinste breit.

"Nicht nur meine Band ist mir wichtig. Rui war mir auch verdammt wichtig. Ist dir vielleicht schon eingefallen, dass ich den Mord auch als Selbstmord aussehen lassen könnte?", flüsterte Kyo leise.

Miyavi riss erschrocken die Augen auf und wollte noch etwas sagen, doch er wurde von einem lauten Schuss unterbrochen, der durch das Appartement hallte.

Sobald Kyo geschossen hatte, ließ er Miyavi los und trat schnell einen großen Schritt zurück, damit ihn keine Bluttropfen trafen.

Miyavis Körper fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden und langsam breitete sich eine Blutlache um seinen Kopf aus. Kyo schritt sockig neben ihn, betrachtete Miyavi noch ein letztes Mal und legte die Pistole in Miyavis rechte Hand und legte die Hand so hin, dass es aussah, als hätte Miyavi sich selbst in den Kopf geschossen. Dann trat Kyo zurück und ging aus dem Appartement hinaus. Draußen angekommen zog er seine Gummihandschuhe und seine Socken aus und ging barfüßig in die kalte Nacht hinaus. Er fühlte nichts. Wollte nichts fühlen, denn er wusste, er würde dies niemals vergessen können. Genauso wie er nie vergessen würde, wie es sich angehört hatte, als Ruis Körper auf dem Auto aufgeschlagen hatte.

Keiner beachtete ihn auf der Straße, denn trotz der späten Zeit, waren noch viele Passanten unterwegs. Kyo überquerte die Straße und schloss sein Auto auf, setzte sich hinein.

Als er saß holte er einen Müllsack hervor und schmiss die Gummihandschuhe hinein. Er zog seine Socken aus und schmiss diese auch hinein.

Kyo öffnete das Handschuhfach seines Autos, holte ein Paar neue Socken hervor, zog diese und seine Schuhe, die er auf der Rückbank abgelegt hatte, an. Schließlich zog er noch seine Jacke und seine Jeans aus und schmiss auch diese beiden Sachen in den Müllsack.

Er griff noch einmal nach hinten auf die Rückbank und holte sich die zu Recht gelegten Kleider nach vorne, die er dann mit viel Schwierigkeit anzog.

Als er dann endlich vollends bekleidet vor dem Steuer saß, schmiss er noch einige Abfälle mit in den Müllsack und schnürte diesen zu. Erschöpft seufzte er auf, startete den Motor und fuhr zum nächsten Müllsammelplatz. Dort angekommen stieg er aus und schmiss den Müllsack mit Schwung auf einen der großen Müllberge.

Als auch dies erledigt war, trabte er langsam zu seinem Auto zurück und fuhr müde nach Hause.
 

Er öffnete seine Wohnungstür und trat ein. Das erste was er sah war, dass auf seinem AB ein rotes Lämpchen blinkte. Lustlos ging er darauf zu und drückte es.

"Sie haben zwei neue Nachrichten. Nachricht eins:

"Hallo Kyo. Hier ist Hyde.", sprach eine schniefende Stimme.

"R-Rui hat Selbstmord begangen. I-ich wollte dir nur Bescheid sagen, bevor du es von irgendjemand Fremden erfährst. D-du kannst dich jederzeit bei mir melden, okay? Bis irgendwann."

Kyo betrachtete den AB gefühllos und drückte auf Pause. Er war Hyde wirklich dankbar, dass er ihm angerufen hatte, doch leider war er persönlich dabei gewesen, als Rui gesprungen war. Hyde wusste es nicht, und das war auch gut so. Doch Kyo musste Hyde noch Ruis Abschiedsbrief geben, den er immer noch in seiner Jackentasche hatte. Kyo sah auf seine Jackentasche hinunter. Strich langsam mit einem Finger darüber. Spürte die Kanten und Ecken des Briefes. Und plötzlich überkam ihn tiefe Trauer. Ihm wurde zum ersten Mal bewusst, dass er seine beste Freundin verloren hatte. Sie war nicht in Urlaub gefahren. Nein. Sie würde nie wieder kommen. Er würde nie mehr mit ihr sprechen können. Sie war endgültig, für alle Zeit, weg. Doch dann dachte er an Hyde. Kyo ging es bestimmt im Gegensatz zu Hyde gut. Hyde hatte sie sein ganzes Leben lang gekannt. Für ihn war dies alles noch viel schlimmer.

Kyo wischte sich die Tränen vom Gesicht und drückte auf den Play-Knopf des Anrufbeantworters.

"Kyo! Hier spricht deine Mutter. In zwei Wochen ist Weihnachten und deswegen könntest du deine geliebte Mutter ruhig mal wieder besuchen. Ich hab dich schon soo lange nicht mehr gesehen. Eine Mutter muss doch wissen wie es ihrem Baby geht, wenn es nicht mehr zu Hause ist. Also....an Weihnachten schmeiße ich wie jedes Jahr eine Weihnachtsparty, die um sechs Uhr abends stattfindet. Ich würde mich wirklich seeehr freuen, wenn du endlich wieder für einen Tag nach Hause kommen würdest."

Kyo blickte seinen AB geschockt an. Seine Trauer war augenblicklich verflogen. Gott... konnte sie ihn nicht einmal in Ruhe lassen?, dachte Kyo und schüttelte den Kopf. Doch die Nachricht war noch nicht zu Ende:

"Und damit du dich nicht zu einsam fühlst, habe ich deine ganzen Bandkollegen auch eingeladen. Wie ich herausgefunden habe, habt ihr einen neuen Bassisten. Er hört sich wirklich sehr freundlich an, muss ich sagen. Er war zwar etwas erstaunt als ich ihn auf seinem Handy angerufen habe, aber trotz allem war er sehr freundlich. Ach übrigens: Sie haben alle zugesagt. Wir sehen uns dann an Weihnachten Kyo. Bis dann. Küsschen."

Kyo konnte sich nicht regen. Nein. Das war alles nur ein Witz. Wie hatte sie die ganzen Telefonnummern herausgefunden?, fragte er sich immer wieder.

Nein, nein. Wahrscheinlich hatte sie sich nur einen Witz erlaubt. Oder doch nicht?

Das musste er so schnell wie möglich herausfinden. Blitzschnell nahm er sein Schnurloses Telefon in die Hand und wählte Kaorus Handynummer.

"*tuuuuut* *tuuuut*..... Ja?", meldete sich Kaoru genervt.

"Kaoru?", fragte Kyo erstaunt, denn Kaoru ging normalerweise immer freundlich an sein Handy.

"Ja wer denn sonst? Was ist Kyo? Du störst gerade.", fragte Kaoru drängend. Kyo konnte im Hintergrund Toshiyas Stimme hören, die Kaoru aufforderte etwas freundlicher zu sein.

"Hat dich meine Mutter zufälligerweise heute angerufen?", fragte Kyo ohne Umschweife.

Lachen ertönte.

"Ja, hat sie" Weiteres Gelächter. Nun auch im Hintergrund von Toshiya.

"Sie hat Toshiya und mich zu einer Weihnachtsparty eingeladen." Lachen.

"Sehr freundliche Frau, deine Mutter. Sie hat uns gerade so überfallen. Toshiya und ich waren voll geschockt, als wir auf einmal einen Anruf von deiner Mutter bekommen." Kurze Pause. Dann erschallte wieherndes Gelächter von Kyos Freunden.

Kyo wurde rot und murmelte irgendetwas vor sich hin, dass sich so anhörte wie: "Ich bring sie um!"

"Nein das tust du nicht.", sagte Kaoru, als er sich wieder einigermaßen einbekommen hatte.

"Doch. Irgendwann.", sagte Kyo grummelnd.

"War das Alles was du fragen wolltest?", fragte Kaoru nun.

"Ja. Warum?", sagte Kyo, konnte es sich aber fast schon denken.

"Du hast Toshiya und mich gerade bei etwas unterbrochen und das würden wir gerne weiterführen.", sagte Kaoru und Kyo hörte Toshiya lautstark demonstrieren.

"Mensch Kaoru. Das geht doch Kyo nichts an.", hörte Kyo Toshiya schreien und konnte fast schon sehen wie Toshiya rot anlief.

"Na dann wünsche ich euch noch viel Spaß.", sagte Kyo grinsend.

"Danke. Werden wir haben. Gute Nacht.", verabschiedete sich Kaoru und legte auf.

Kyo stellte sein Telefon wieder auf die Aufladestation und ging immer noch lächelnd in seine Küche.
 

"Man Kaoru! Kyo muss doch nicht wissen was wir machen.", maulte Toshiya und wehrte Kaorus Liebkosungen ab. Kaoru stöhnte frustriert auf und sah Toshiya in die Augen.

"Totchi-chan....meinst du denn er ist blöd?", fragte Kaoru und sah Toshiya ernst an.

"Nein, natürlich nicht, aber du musst ihm ja nicht sooo offensichtlich auf die Nase binden was wir gerade vorhatten.", sagte Toshiya beleidigt und mit hochrotem Kopf.

Kaoru seufzte tief auf, nahm Toshiyas Kopf zwischen seine Hände und sagte sanft zu ihm:

"Okay. Ich mach's nie wieder. Versprochen! Vergeben?"

Toshiyas Gesichtszüge entspannten sich und sahen Kaoru mit sanftem Blick an.

"Ja.", sagte Toshiya und streichelte Kaoru verträumt eine Strähne aus dem Gesicht. Kaorus Blick veränderte sich augenblicklich. Leise schnurrte er:

"Dann können wir jetzt ja weiter machen, oder?"

Mit diesen Worten beugte sich Kaoru über Toshiya und begann diesen leidenschaftlich zu küssen. Toshiya stöhnte auf und ließ sich in die Kissen in Kaorus Himmelbett fallen.
 

"Also...gute Nacht.", sagte Shinya schüchtern zu Die, drehte sich um und steckte den Schlüssel in seine Wohnungstür. Er verharrte einen Moment, dachte kurz nach, drehte sich um und fiel Die um den Hals. Dieser sah erstaunt auf den Anderen hinab, der ihn umklammerte. Irgendetwas bedrückte ihn, das merkte Die sofort. Sanft strich er über den Rücken seines Freundes und fragte:

"Was ist los Shinya?"

"I-Ich hab Angst dich zu verlieren.", schniefte Shinya und drückte Die noch fester an sich.

Die warf Shinya einen verwirrten Blick zu, doch Shinya sah ihn nicht, da er sein Gesicht fest an Dies Brust gedrückt hatte.

"Warum?"

"Weil ich nicht mit dir schlafehehehe.", sagte Shinya weinend.

Die seufzte auf.

"Das haben wir doch schon so oft durchgekaut, Shin-chan.", sagte er ungeduldig.

"Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich dir so viel Zeit lasse wie du brauchst!?"

"Aber irgendwann wird es dir langweilig mit mir und dann verlässt du mich.", schniefte Shinya und vergrub sich in Dies Oberteil. Noch ein tiefer Seufzer von Die.

"Nein, wird es mir nicht. So und jetzt hör auf mit heulen und schließ deine Wohnungstür auf.", sagte Die und zeigte auf Shinyas Wohnungstür.

Shinya blickte zur Tür, wieder zu Die, dann wieder zur Tür.

"Okay.", sagte er dann schließlich und ließ Die los. Dieser wischte ihm mit seinem Daumen die Tränen von den Wangen und sagte dann zärtlich:

"Ich liebe dich Shinya und das wird sich auch nicht ändern, wenn du nicht mit mir schläfst."

Shinya schniefte und lächelte Die glücklich an.

"Danke.", sagte Shinya zärtlich und gab Die einen sanften Kuss auf den Mund. Die gab keine Antwort sondern lächelte nur.

Shinya drehte sich um und schloss seine Wohnungstür auf. Kurz bevor er eintrat drehte er sich noch einmal zu Die um, lächelte und fragte: "Wartest du wirklich auf mich?"

"Ja. Selbst wenn ich mein ganzes Leben lang warten muss.", sagte Die und sah Shinya ernst an.

"Danke. Gute Nacht.", flüsterte Shinya und zog die Tür hinter sich zu. Zurück blieb ein über das ganze Gesicht grinsender Die.

"Gute Nacht.", flüsterte er in die Leere hinein, drehte sich um und machte sich auf den Heimweg.



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