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Bildungsstreik 2009 (Bildungsstreik)
Hmm... ob ich mitstreike kann ich noch nicht genau sagen, kommt drauf an, wie meine Laune ist. ich find die Diskussion darum allerdings sehr witzig. Da gibt es die eine Seite, die meint wir Studenten fordern zu viel und da gibt es die andere Seite, die die Leute, die den Streik nicht nachvollziehen können. Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen.

- Studiengebühren: Wir in MS haben 275€ Studiengebühren. Damit kann ich leben, solange sie sinnvoll eingesetzt werden und wir auch was davon haben. Das impliziert auf jeden Fall eine Verbesserung der Lehre. Bedeute für mein 1. Fach bisher eine halbe MItarbeiterstelle (die wir wirklich brauchen), für die wir jedes Mal aufs neue kämpfen müssen, während andere Fachbereiche alles mögliche in den A**** geschoben bekommen. Wenn Studiengebühren, dann bitte gerecht verteilen und nicht kleinere Fächer komplett abwatschen. Das war nicht nur bei uns so, sondern auch in anderen Fächern. Es kann irgendwie nicht sein, dass ich als Geisteswissenschaftlerin den Naturwissenschaftlern ihre Studienverbesserung finanziere.

- Bachelor/Master: Da waren aus den Diskussionen, die ich so mitbekommen habe, rauszuhören, dass viele das System im Großen und Ganzen gut finden. Wieeeeee schön für euch. Eure Argumente: Wir haben dadurch nicht zuviel Freiheit, uns wird gesagt, was wir tun sollen und weil wir alle so intelligent sind und das auch auf anhieb schaffen blockieren deswegen keine Studienplätze. Gleichzeitig kommt ihr mit Motivation und blabla um die Ecke. Leute, wenn ihr motiviert seid, schafft ihr euer Studium auch mit Magister recht flott. Demnach ist das für mich kein Argument, dieses System beizubehalten. Für mich sieht die Realität eher so aus (es ist meine Erfahrung die ich gemacht habe, ich kann es nicht empirisch belegen, aber da ich sehr viele Leute kenne, denen es ähnlich geht, kann es ja nicht ganz falsch sein):

Viele schaffen es NICHT, in der Regelstudienzeit fertig zu werden. Und das liegt nicht daran, dass sie faul sind und das Studentenleben genießen wollen. Bei uns liegt es vor allem am 2-Fach-Bachelor. Es kommt zu sehr vielen Überschneidungen (bei denen, wo das nicht der Fall ist, Glückwunsch, aber ich hab schon einige Kurse nicht gekriegt, weil ich zur selben Zeit was anderes hatte). Außerdem sind die Anforderungen teilweise echt hoch. Das liegt auch nicht an mangelnder Arbeitseinstellung. Es ist einfach so. Früher wurden die Studenten "Fachidioten" genannt, heute hab ich das Gefühl, dass es nicht mal schlecht wäre, einer zu sein. Aber dank der B/M Studiengänge bleibt einfach keine Zeit, einzelne Dinge zu vertiefen, weil man nur noch am lernen ist. Ich zum Beispiel stehe dazu, dass ich NUR für die Klausuren lerne. Sobald die geschrieben sind kann ich mich an fast nichts erinnern. Sicher, man kann es auffrischen, aber wenn man es braucht hat mans nichts parat, weil man nicht genug Zeit hatte, das gelernte so zu vertiefen, dass man es auch anwenden kann. Und in den Ferien kann man die Sachen auch nicht alle vertiefen, da wir ja in ziemlich jeden Kurs eine Leistung erbringen müssen. ich hab damit in den ferien 3-4 Hausarbeiten, hin und wieder auch noch Essays oben drauf + Vokabeln lernen, da ich ja aus meinen Sprachen nicht rauskommen darf (besonders Arabisch. Die Sprache ist nicht schwer, wenn man die zeit hat, sich damit auseinanderzusetzen - aber mein Fach baut auf arabisch auf, wenn ich hier keine Grundkenntnisse habe, bin ich ziemlich am Arsch.)

Alles in allem unterstütze ich viele Dinge, zumindest, die in MS bestreikt werden sollen. Gerade beim 2FBa _muss_ es Verbesserungen geben. Sei es, dass man die Regelstudienzeit erweitert oder dass man vernünftige Lehrpläne erstellt und keine Utopien. Studenten sind auch nur Menschen. Wir können nicht den ganzen Tag von Seminar zu Seminar rennen und überall die selbe Leistung bringen. Es mag sein, dass einige nur wenige Kurse haben, aber ich hab stellenweise echt vor morgens bis Abends Uni und muss dann abends um 9, wenn ich wieder zu hause bin, noch Hausaufgaben machen, weil ich keine Zeit hatte, es vorher zu tun. Und dann am nächsten Morgen um 5 Uhr wieder aufstehen. Manchmal wünsche ich mir auch, dass ich einfach n stumpfen Job bei Lidl oder so hab. Da muss man auch früh aufstehen, allerdings ohne den ganzen Tag in drei verschiedenen Sprachen zu denken, sich mit irgendwelchen Theorien auseinanderzusetzen und nach der Arbeit noch Hausaufgaben zu machen. Da geht alles irgendwann in Routine. Und zum Thema arbeit und nebenverdienste: Wenn ich Zeit hätte, würde ich Arbeiten gehen. Bzw, wenn ich einen Job hätte, wo ich nebenher meinen Unikram erledigen kann. Als Aushilfe im Supermarkt geht das nicht. Da weiß ich von anfang an, dass mein Studium länger dauern wird, weil mir die Zeit, die ich arbeiten würde, zum lernen fehlt. Ich lerne sicherlich nicht 24/7, das ist gar nicht möglich, aber dass mir als Student das Recht auf Freizeit weggenommen wird, "weil wir ja alles in den Arsch geschoben bekommen und nichts dafür tun" find ich, ehrlich gesagt zum Kotzen. Diesen Menschen wünsche ich manchmal auch, dass sie meinen Stundenplan über drei jahre hinweg durchhalten, OHNE zu jammern.

Wie gesagt, gegen Studiengebühren hab ich nichts (soviel zum Thema "in den Arsch geschoben bekommen"), auch wenn ich verstehe, dass viele dagegen sind, da es gerade leute aus unteren Schichten abschreckt, wenn sie hören, dass Uni XY 500€ Gebühren erhebt. Auch diese Menschen haben ein recht darauf eine Universität zu besuchen. Wenn unsere Uni 500€ Gebühren erheben würde (was echt lächerlich ist, einer unserer Profs hat mir erzählt, dass die in Köln die Gebühren teilweise verrechnet bekommen, weil dem Rektorat aufgefallen ist, dass sie plötzlich zu viel Geld hatten) würde ich wahrscheinlich auch nicht studieren, einfach, weil ich viel zu viel Angst hätte, es nicht stämmen zu können. Da können mit diese Intelligenzallergiker vorrechnen, was sie wollen: Solange man die 500€ AUF EINMAL bezahlen muss, wird sich jeder doppelt überlegen, zur Uni zu gehen. Sicher hat man, wenn man erstmal Bafög kriegt oder arbeiten geht, die Möglichkeit so sparsam zu sein, dass man 100€ im Monat einspart, aber bevor das Studium beginnt? auch gibt es welche, die wirklich trotz Sparkurs so gerade eben über die Runden kommen, obwohl sie arbeiten geben und keine allzu teuren Hobbies haben - sollen die vielleicht noch mehr Arbeiten gehen? Sicherlich kann man das auch über Banken finanzieren etc. das muss man später allerdings zurückzahlen und das wirklich JEDER nach dem Studium einen Job kriegt, der genug abwirft, dass man das alles abbezahlen und trotzdem noch gut leben kann, ist auch nicht sicher.



[EDIT] Weil viele auch die Abschaffung des NCs fordern, bzw viele nicht verstehen, wie sowas gefordert werden kann. Ich persönlich glaube auch nicht, dass es durchsetzbar ist, bei Fächern wie Jura oder Medizin. Aber viele Unis erheben pauschal auf _alle_ Fächer einen NC. Das hat vorrangig (zumindest hab ich das gefühl) nichts mit Kapazitätsauslastung zu tun. Bei uns ist es in vielen Fächern so, dass schlussendlich doch alle Studenten genommen werden, die sich für ein fach bewerben. (zumindest bei kleineren Fächern, die froh um jeden Studeneten sind, die sie kriegen). Wenn es wirklich ein Kapazitätenproblem gibt, gibt es viele Lösungen, wie man den NC umgehen kann. Einstufungstest, persönliche Gespräche, Losverfahren etc. Man kann auch nur einen Teil der Kapazität fest vergeben und einen anderen Teil per Test/Bewerbung/etc. Dass bspw. bei 500 freien Plätzen 300-400 fest vergeben werden und für den rest gäbe es eben diese Auswahlverfahren. Dadurch gäbe es Chancen für wirklich jeden in dieses Fach zu kommen. Das ist dann sowas wie auf dem Arbeitsmarkt, es gibt so und so viele freie Stellen, wer die aussagekräftigste Bewerbung abgibt, bekommt den Job. Weil, und da geb ich einigen Recht, Der NC sagt nichts über den menschen aus. Es ist stellenweise wirklich willkür der Lehrer. Auch da spreche ich aus eigener erfahrung. Ich hatte am Gymnasium das Problem, dass ich mit den Leuten aus meiner Stufe nicht richtig klar gekommen bin und schon immer ein sehr ruhiger Mensch war. ich hab mich anfangs nie viel gemeldet, nicht, weil ich mit dem Stoff überfordert war, sondern einfach, weil ich dachte, dass die anderen eh schon alles gesagt haben. Auf dem zeugnis hab ich dann die Quittung bekommen. Gut eigenes verschulden. Allerdings bleibt das in denn Köpfen der Lehrern hängen. In den jahren danach hab ich mich deutlich aktiver am Unterricht beteiligt, oftmals sogar mehr gesagt, als Leute, die von anfang an auf ner 2 oder 1 standen, und kam trotzdem nicht über eine 3- oder 4+ hinaus (und das obwohl ich später von einigen wirklich unterstützung hatte, die meine Noten nicht gerecht fanden... hats was geändert? Nein, weil was der Lehrer sagt, stimmt ja uu;;;) Jetzt im Studium bin ich, im gegensatz zu früher, ein ganz anderer Mensch, ich beschäftige mich viel mit meinen Fächern und demenstprechend sind auch meine Noten (die man keineswegs erahnen könnte, wenn man mein Zeugnis sieht.. mein Abischnitt war 3,5 mein jetziger Notenschnitt liegt irgendwo bei 2,6 oder so) Deswegen: NC durchaus gerechtfertig, aber es ist nicht so, dass es an alternativen dazu mangeln würde... (im Mexxthread hierzu gab glaub ich die Diskussion zum Medizinstudium, wo ich mir echt an den Kopf gepackt hab, wie sehr manche leute die Leistung der Menschen an ihren Noten festmachen... Sätze wie "Von sowas will ich nicht behandelt werden" - oder so ähnlich - sind einfach unverschämt. Nur weil man in der Schule nicht der beste war, heißt das nicht, dass man es im Studium - Und man studiert nunmal Fächer die einen auch INTERESSIEREN - nicht irgendwie aufholen kann.. Sicher sind die Anforderungen hoch, aber Leute mit schlechteren Schulabschlüssen gleich zu verurteilen find ich auch nicht richtig. Am Ende des Studiums haben alle dieselbe medizinische Ausbildung genossen und entweder haben sie es zum Arzt geschafft, oder nicht. Wenn jemand ständig was während der behandlung falsch machen würde, würden die Profs oder Chefs da schon drauf achten, ich glaub nämlich auch nicht, dass jeder Arzt einser-schüler war uu;;;; Wissen kann man sich auch aneignen, ohne dass es von inkompetenten Lehrern benotet wird -.-)

In dem Sinne,
Amen.

PS: Ja, ihr könnte meine Einschätzung jetzt in der Luft zerfetzen, das ändert aber weder was an meinen Erfahrungen, noch an meiner Meinung ^_____^V
16.06.2009 12:41 Verlinken 1 Kommentar