Der Apfel
Autor: Lunatik
Die Sonne schien herein und wärmte meine Hand. Ich zog sie weg und legte meine Hände auf dem Schoß zusammen. Die Lichtstrahlen schafften es nicht bis zu meinem Herzen, dafür war das Fenster nicht breit genug. Stattdessen fühlte es sich an, als würde etwas in mir ziehen. Jemand schrie nach meiner Seele und ich schaute auf. Der Raum war still und schläfrig. Kein Eifer, keine Begeisterung. Es war nur Einbildung. Ich senkte meinen Blick nach unten und spürte meine Augen brennen. Ich erinnerte mich an das Lächeln. An den Klang meines eigenen Lachens bei einem Witz. An die hitzigen Diskussionen. Das Thermometer hatte viel mehr angezeigt als die Temperatur in der Vorhersage versprach. Doch das schien nun so weit entfernt. Viel mehr als nur einige Zentimeter. Ich blickte zum Apfel. Tag für Tag. Die Diskussionen verblassten, die Beteiligung im Zimmer sank. Es blieb nichts mehr übrig außer dem rinnenden Wasser.
Der Sommer ging vorüber und die Außentemperatur näherte sich der meines Herzens an. Die Vögel zogen davon. Der Apfel fiel vom Baum. Niemand sah danach, niemand interessierte sich mehr dafür. Jeder verließ den Raum. Manche sagten sich auf Wiedersehen, manche Lebe wohl. Der Apfel faulte auf dem Boden.
Hätte ich dich doch erreicht! Hätte ich mich doch mehr vorgelehnt, mich mehr getraut. Hätte ich dich doch berührt. Vielleicht hättest du mich dann anders angesehen? Vielleicht wären deine Worte dann nicht zu einem Rauschen geworden? Vielleicht...
Doch nun ist Winter und ich gehe. Hinter mir führt eine einsame Spur durch den Schnee.