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Change of life

von

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Kaptiel 15

Kapitel 15
 

Keine viertel Stunde nach dem Harry und Lucius den Raum verlassen hatten, kam Tom ins Speisezimmer gerauscht und fragte ängstlich: “Wo ist er und was genau ist passiert?“

Draco übernahm das Antworten.

“Er ist jetzt mit Paps oben im Kinderzimmer und spielt. Es sieht so aus, als wäre seine Seele durch die chaotischen Ereignisse der letzten Zeit zurück in das Stadium eines Siebenjährigen verfallen. Wohl so lange, bis er die Ereignisse unterbewusst verarbeitete hat. Aber der Prüfer vom Ministerium kommt in fünfzehn Minuten. Wir wissen nicht, wie lange dieser Zustand anhält.“

“Ich werde eine Illusion auf mich legen und die Prüfungen machen, das bin ich ihm schuldig“, meinte Tom leise.

“Gib dir nicht die Schuld. Früher oder später wäre es ohnehin passiert“, versuchte Jessmina Tom aufzumuntern. Sie spürte seine starken Schuldgefühle.

“Doch. Es ist meine Schuld. Hätte ich mich zurückgehalten, hätte er vielleicht genug Zeit gehabt alles zu verarbeiten. Das ist nur passiert, weil ich so ungeduldig war.“

“Das ist nicht wahr. Wenn jemand an seinem Zustand schuld ist, dann Dumbledore und die Muggel bei denen er untergebracht war. Weißt du was er uns erzählt hat“, mischte Draco sich ein. Man konnte deutlich seine unterdrückte Wut spüren. Tom sah den Blonden nur fragend an und schüttelte den Kopf. “Er hat erzählt, dass sein Onkel ihn dazu gezwungen hat, andere Männer zu befriedigen. Wenn er es nicht getan hat, wurde er bestraft. Er war damals sieben Jahre alt.“

“Nein“, keuchte Tom erschrocken. “Er ist im Kinderzimmer, oder?“

Draco nickte nur.

Tom stürmte regelrecht aus dem Raum in Richtung zweiten Stock. Die Tür zum Kinderzimmer riss er schon fast auf. Auf dem Boden saßen Lucius und Harry mit Karten in der Hand. Harry hob den Kopf und sah Tom im ersten Moment ängstlich an. Dann begann er zu strahlen.

“Tommy!!“ rief er, stürmte auf Tom zu und fiel ihm um den Hals. “Mein Tommy!! Was machst du hier?? Spielst du wieder mit mir???“

Tom schloss seine Arme um den großen, kleinen Jungen und wisperte. “Mein kleiner Panther.“

“Ähm Tom, warum kennt er dich?“, fragte Lucius verwundert, während er aufstand.

Harry löste sich von Tom und sah ihn groß an.

“Sind das Freunde von dir? Die sind ganz doll nett zu mir! Lucius hat sogar mit mir gespielt! Und Draco hat mir versprochen, dass mir hier keiner weh tut! Passt du jetzt auf mich auf? Spielst du wieder mit mir?“, plapperte Harry drauf los. Bei Tom schien er jegliche Schüchternheit abgelegt zu haben und sich einfach wahnsinnig zu freuen, den Älteren zu sehen.

Tom lächelte ihn nur sanft an.

“Natürlich spiele ich wieder mit dir, mein kleiner Panther. Und ja, das sind meine Freunde. Aber sag, wie kommst du her?“

“Das weiß ich nicht. Auf einmal stand ich hier in dem Zimmer. Ich glaube ich bin weg gelaufen, weil mein Onkel wieder irgendwas ekliges von mir wollte. Und dann ist Draco gekommen und war ganz lieb zu mir. Aber er hat ganz komische Sachen gefragt. Und dann sind wir runter gegangen. Da ist ein ganz großes Esszimmer. Und da war dann Lucius und noch ein paar andere. Erst haben sie mich nur komisch angeguckt, aber dann waren sie ganz lieb zu mir und Lucius hat gesagt, dass er mit mir spielt. Aber da war auch so ein kleines komisches Ding, dass da auf einmal mit einem ganz komischen Geräusch da war. Weißt du, was das war?“

“Ein kleines komisches Ding, das auf einmal da war? Hm. Weiß nicht, was war’s denn“, lächelte Tom den Jüngeren an, ohne auf Lucius Frage einzugehen.

“Lucius hat gesagt, dass das ein Hauself war. Aber ich weiß immer noch nicht, was ein Hauself ist. Kannst du mir das erklären?“

“Ich erklär es dir später, kleiner Panther. Versprochen. Aber ich muss vorher noch was ganz Wichtiges machen.“

“Kommst du dann wieder und spielst mit mir?“ fragte Harry und sah Tom mit großen Augen bittend an.

“Natürlich komm ich dann wieder und spiele mit dir. Magst du nicht wieder mit runter zu den Anderen gehen und mit allen spielen, während ich die Sache noch erledige?“

“Au ja. Und die spielen echt alle mit mir?“

“Ja. Bestimmt“, lächelte Tom und nahm Harry auf den Arm. Dieser schlang vertrauensvoll seine Arme um den Größeren und kuschelte sich bei ihm ein, ein glückliches Lächeln auf den Lippen und mit leuchtenden Augen. Diese Tatsache versetzte Tom einen kleinen Stich im Herzen. Das war das erste Mal, seit Harry aufgewacht war, dass man in seinen Augen echte Gefühle außer Angst lesen konnte, und das ausgerechnet so.

Leicht seufzend machte sich Tom, mit Harry auf dem Arm, in Richtung Speisezimmer auf. Ein verwunderter Lucius folgte ihnen.

Im Speisezimmer blickten alle verwundert auf, als die Drei eintraten.

“Wieso kannst du ihn auf den Armen tragen? Bei mir hat er so lange geschrieen und gestrampelt, bis ich ihn wieder losgelassen habe“, meinte Draco verwundert.

“Er kennt mich“, antwortete Tom knapp.

“Er hat dich erkannt?“ fragte Severus verwirrt nach.

“Nein. In der Zeit, in der ich keine Körper hatte, habe ich die Nächte des öfteren als Seelengestalt bei einem kleinen Jungen verbracht, der von seinen Verwandten misshandelt wurde. Ich habe mir ihm gespielt, ihm vorgelesen und ihm einfach etwas Liebe geschenkt, da ich selber wusste, wie schlimm es ist ohne Liebe aufzuwachsen. So wie es aussieht, war Harry dieser Junge.“

“Das wusstest du nicht?“ fragte Jessmina.

“Nein. Ich habe seinen Namen nie erfahren. Anfangs hatte er zu große Angst vor mir. Da habe ich angefangen, ihn kleinen Panther zu nennen. Das ist dann geblieben, bis er ungefähr zehn war. Dann war das Zimmer eines Tages leer und ich fand ihn nicht wieder.“

“Was ist denn passiert“, wollte Severus wissen.

“Ich weiß es nicht. Ich habe angenommen, das Jugendamt wäre auf ihn aufmerksam geworden und hat ihn ins Heim gebracht. Ich habe fast ein Jahr lang nach ihm gesucht, ihn aber nicht gefunden. Auf die Idee, dass er noch bei seinen Verwandten sein könnte, bin ich nicht gekommen.“

“Tommy, von wem redet ihr?“ fragte Harry verwundert, der sich immer noch bei Tom eingekuschelt hatte.

“Von dir, mein kleiner Panther.“

Harry sah den größeren nur verwundert und verwirrt an.

“Erklärst du’s mir?“

“Später.“

“Versprochen?“

“Versprochen. Aber erst mal stell ich dir meine Freunde vor“, mit diesen Worten ließ Tom Harry runter. Dann stellte er die Anderen vor.

“Also, der Mann mit den langen, schwarzen Haaren da drüben ist Severus. Wenn dir was weh tut, dann kannst du zu ihm gehen und er macht, das es nicht mehr weh tut.

Die Frau da ist Jessmina. Mit ihr kannst du so viel kuscheln und spielen wie du magst.

Der Mann neben Jessmina heißt Harrison. Er kann dir vorlesen und mit dir spielen.

Der Junge da ist Blaise. Mit ihm kannst du auch kuscheln und spielen so viel du willst.

Lucius kennst du ja schon. Er wird auch gern mit dir spielen.

Ebenso Draco. Und wenn dir irgendwas nicht passt, dann kannst du Draco das sagen. Dann staucht er uns zusammen.“

“So viele Leute, die mit mir spielen?“ fragte Harry verwundert.

“Ja. So viele Leute, die mir dir spielen, sich um dich sorgen und dich lieb haben.“

“Du Tommy“, meinte Harry und sah Tom bittend an.

“Was denn, Harry?“

“Darf ich hier auch lernen? Lesen und so. In der Schule haben wir schon lesen gelernt, aber mein Onkel sagt, ich darf nicht lesen, weil ich dumm bin und das nicht brauche. Aber ich mag lesen, weil ich das schön finde.“

“Natürlich darfst du hier lesen. Und wenn du ein Wort nicht verstehst, komm einfach zu einem von uns und frag nach. Wir erklären es dir alle gerne. Was magst du denn lesen?“

Harry sah betreten zu Boden.

“Ich...ich hab bei meinem Onkel mal ein Buch gefunden, das ich gern lesen würde,...aber er hat gesagt, dass ich nicht darf und mich gehaun.“

“Welches denn?“

“Moby Dick.“

“Das versteh ja nicht mal ich“, meinte Blaise dazu nur.

“Wie weit hast du es denn gelesen?“ fragte Tom nach, ohne auf die verwunderten Gesichter in der Runde weiter einzugehen. Harry war nun mal hoch begabt, da war klar, dass er mit einem einfachen Kinderbuch nicht viel anfangen konnte.

“Die ersten zwei Seiten, dann hat mein Onkel mich erwischt. Schlimm?“

“Nein, gar nicht. Das Buch ist ganz toll. Wenn du es lesen magst, dann darfst du es auch lesen. Und Severus, Lucius und ich bringen dir gern neue Sachen bei.“

“Au ja, da freu ich mich aber“, rief Harry und strahlte wieder über das ganze Gesicht.

Eine müde Pansy betrat den Raum, nuschelte ein „Morgen“ und meinte dann an Harry gewandt.

“Der Prüfer ist da, er wartet in der Eingangshalle.“

Harry sah Pansy nur verwirrt und neugierig an.

“Tommy, wer ist das?“

“Das ist Pansy. Sie ist eigentlich auch ganz lieb, nur morgens etwas muffelig. Aber sonst spielt sie bestimmt auch gern mit dir.“

“Hä?“ war Pansys einziger Kommentar. Sie war wirklich noch nicht richtig wach, und wusste auch nichts von Harrys derzeitigen Zustand.

“Ich erklär es dir“, meinte Draco und zog Pansy beiseite, um ihr flüsternd die derzeitige Lage zu erklären.

“Harry, ich möchte, dass du hier im Speisesaal bleibst. Wenn du was willst, sag es einfach einem der Anwesenden, die holen es dir bestimmt gerne. Okay?“

“Okay. Aber warum?“ Harrys Neugier war bei Toms Worten geweckt worden.

“Weil da draußen ein böser Mann ist, mit dem ich mich jetzt unterhalten muss“, meinte Tom nur und verzog gespielt gequält das Gesicht.

Harry sah ihn nur ängstlich an.

“Tut er dir weh? Ich mag aber nicht, dass er dir weh tut!“

“Er tut mir nicht weh. Aber du musst mir versprechen hier zu bleiben. Egal was du hörst“, meinte Tom beruhigend lächelnd.

“Versprochen. Aber ich mag nicht alleine sein.“

“Du bist nicht allein. Pansy, Blaise und Draco sind die ganze Zeit bei dir und passen auf dich auf. Und Severus und Lucius wirst du auch öfters sehen. Ach ja und Narzissa. Das ist die Frau von Lucius, und sie ist auch ganz lieb. Die lernst du heute im Laufe des Tages noch kennen. Ich muss jetzt aber gehen. Der böse Mann wartet auf mich.“

“Wann kommst du wieder?“

“Spätestens heute Abend. Wenn’s draußen dunkel wird.“

“Okay. Aber bitte komm wieder und pass auf, dass dir keiner weh tut.“

“Ich komme auf jeden Fall wieder und ich pass auf mich auf. Versprochen.“

Meinte Tom, gab Harry einen sanften Kuss auf die Stirn und verließ dann das Speisezimmer.

Harry sah Tom traurig nach. Dann blicke er wieder scheu in die Runde.

“Magst du was essen. Danach spielen wir was schönes, oder du kannst lesen, wenn du möchtest“, lächelte Jessmina den Schwarzhaarigen beruhigend an. Dieser nickte nur leicht, ging langsam und vorsichtig zum Esstisch und setzte sich auf die äußerste Kante eines Stuhls.

Harry aß langsam, und warf immer wieder einen kurzen, ängstlichen Blick zu den Leuten um sich. So als hätte er Angst etwas falsch zu machen, weil er aß.

“Wovor hast du denn Angst, mein Kleiner?“ fragte Draco, der Pansy inzwischen alles erklärt, und sich mit ihr und den Anderen an den Tisch gesetzt hatte, besorgt nach.

“Meine Tante hat mich immer gehauen, wenn ich zu viel gegessen habe“, flüsterte der Schwarzhaarige ängstlich.

“Aber du hast ja noch nicht mal ein Brot gegessen“, meinte Pansy verwundert.

“Ich darf ein ganzes Brot essen?“ fragte Harry verwundert nach.

“Du darfst so viel essen wie du magst, und keiner wird dich dafür hauen“, meinte Draco nur.

“Echt?“

“Ja. Echt“, antwortete der Blonde und lächelte Harry lieb und ehrlich zu.

Dieser aß, trotz Dracos Worten, vorsichtig weiter. Es könnte ja sein, das sie ihn doch bestraften, weil er etwa aß.

Dieser Anblick machte die Anwesenden traurig. Nicht mal so eine einfache Sache wie essen, bis man satt war, war dem Kleinen vergönnt gewesen. Die Wut auf die Dursleys stieg immer mehr. Aber auch die Wut auf Dumbledore, weil er Harry so hat quälen lassen. Severus wusste genau, dass Dumbledore den Kleinen seine gesamte Kindheit über überwacht hat, wobei er immer wieder erzählt hatte, wie gut es ihm bei seinen Verwandten doch ging.

In diesem Moment war Severus froh, dass er auf Toms Seite stand. Und er schwor Rache an dem alten Mann, der zugelassen hat, dass dieses Kind nie erfahren durfte, was es hieß, wirklich zu leben.



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