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Change of life

von

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Kapitel 40 und Kapitel 41

Kapitel 40
 

Als Harry wieder klar sehen konnte, sah er in das Gesicht seiner besten Freundin, die drohend ihren Zauberstab gehoben hatte, und ihn misstrauisch anfunkelte. Sie standen mitten in einem Hotelzimmer.

“Herm, nimm den Zauberstab runter. Du wolltest mich doch sehen.“, meinte Harry nur.

“Harry?“, fragte Hermine vorsichtig, blieb aber in der vorherigen Position.

“Ja, ich sagte doch, dass ich mich verändert habe.“, grinste dieser.

“SAG MAL SPINNST DU! DU KANNST DOCH NICHT EINFACH SO VERSCHWINDEN!!! TOM DREHT DURCH, WENN ER DAS HÖRT!!“, Draco war soeben angekommen und funkelte Harry sauer an.

Dieser zuckte nur zusammen und verkroch sich sofort hinter Hermine.

“Malfoy?“, fragte diese nur baff.

Der Blonde hatte aber nur noch Augen für seinen kleinen Bruder, der ihn ängstlich ansah.

“Sorry Kleiner, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Tut mir leid, ehrlich.“, meinte Draco sofort reuevoll.

Vorsichtig sah Harry Draco über Hermines Haarschopf an. Dumm nur, das er inzwischen ein paar Zentimeter größer war als sie. Da funktionierte das hinter ihr verstecken nicht so ganz.

“Echt?“, fragte der Schwarzhaarige zögernd nach.

“Echt. Und jetzt komm her.“, meinte der Blonde und lächelte seinen Bruder aufmunternd an.

Das war zu viel für Hermine.

“Könnte mir einer von euch bitte mal sagen, was hier los ist! Malfoy, was machst du hier? Und Harry, solltest du das wirklich sein, warum siehst auf einmal ganz anders aus?“

“Ich bin hier, weil Harry mich unbedingt mitnehmen wollte.“, meinte Draco ruhig. Er hatte Harry ja versprochen nett zu ihr zu sein.

“Und das soll ich glauben?“, fragte Hermine, zog ganz Malfoy-like eine Augenbraue noch oben und sah ihren Gegenüber abschätzig an.

’Das ist sie!! Meine Kana!!!’, rief Krenjo innerlich.

Harry zuckte zusammen.

“Warum schreien mich heute eigentlich alle an.“, brummte er.

’Sorry.’, meinte Krenjo sofort.

“Hä?“, war Dracos Kommentar dazu.

“Erst du, dann Krenjo und später vermutlich auch noch Tom. Ich bleibe hier, da bin ich sicher.“, brummte Harry.

“Stopp! Ich verlange eine Erklärung.“, meinte Hermine. “Aber erst mal, beweise mir, das du Harry bist.“

“Und wie?“, fragte dieser und legte den Kopf schief. “Im übrigen. Du solltest aufhören Ron in deinen Briefen zu beleidigen, denn eigentlich ist das nur eine Beleidigung der Tiere.“

“Okay, der Brief war schon mal von dir. Aber das beweist gar nichts.“

“Frag etwas, das nur ich wissen kann?“

“Wie haben wir im dritten Jahr Sirius helfen können?“

“Mit dem Zeitumkehrer, den du bekommen hast, weil du so viele Fächer auf einmal belegt hattest.“, grinste Harry. “Du wolltest mich davon abhalten, dass ich mich selbst sehe und bist grandios gescheitert.“

“Hey, was kann ich denn dafür, wenn du so stur bist. Vor allem hast du ja erst verstanden, dass du selbst es warst, nachdem wir den Zeitumkehrer benutzt hatten.“, grinste Hermine. Das konnte wirklich nur Harry wissen. “Aber sage mal, was ist passiert? Du siehst echt toll aus!“

“Na ja. Setzen wir uns, ist eine lange Geschichte.“, meinte Harry und setzte sich aufs Bett, das im Zimmer stand. Hermine tat es ihm gleich. Ebenso wie Draco nach anfänglichem zögern.

Dann begann Harry Hermine zu erklären, was alles passiert war, während sie in Ägypten war.

Nach knapp einer Stunde, in der Hermine gespannt gelauscht hatte, beendete Harry seine Erzählung.

“Okay, nur damit ich das richtig verstanden habe. Du bist von den Dursleys abgehauen, wurdest von Lucius Malfoy gefunden und von Severus Snape und Voldemort gesund gepflegt. Währenddessen hast du dich mit Draco Malfoy, Pansy Parkinson und Blaise Zabini angefreundet. Zu deinem siebzehnten Geburtstag bist du als Veela-Vampir-Mix erwacht und hast am gleichen Tag deine Eltern, die gar nicht Lily und James Potter, sondern Jessmina und Harrison Potter, sind. Du bist mit Voldemort zusammen und hast vom Schicksal erfahren, dass in dir eine alte Seele, Krenjo, schläft und sie wurde wiedererweckt. Dann hast du Malfoy und Zabini zusammengebracht und bist jetzt hier, weil dieser Krenjo meinte, ich könnte auch eine wiedergeborene Seele sein. Hab ich das richtig verstanden?“

“Ähm, ja.“, meinte Harry nur.

“Okay, das ist verrückt. Vollkommen unglaubwürdig und hirnrissig.“

“Glaubst du wirklich, ich könnte mir so was ausdenken?“

“Nein, dazu ist es zu verrückt. Muss wohl stimmen. Aber, Harry, Voldemort? Ich bitte dich.“

“Er ist echt voll nett. Wenn man ihn erst kennt, glaubt man gar nicht, dass er so grausam sein soll.“

“Tut mir leid, aber das kann ich dir nicht glauben.“

“Willst du ihn kennen lernen? Du könntest die nächsten Wochen bis Schulbeginn bei uns bleiben. Ich verspreche dir auch, dass dir nichts passiert. Ehrenwort.“

Hermine dachte eine Weile nach.

“Na gut. Ich vertraue dir, aber ich muss erst noch meinen Eltern Bescheid geben. Wartet bitte kurz.“, damit verließ Hermine das Zimmer.

“Ich sage Dad er soll Tom vorwarnen.“, meinte Draco und nahm telepatischen Kontakt mit seinem Vater auf, um ihm die derzeitige Lage zu erklären.

Derweil unterhielt Harry sich mit Krenjo.

’Bist du dir wirklich sicher, dass Hermine Kana ist?’

’Ganz sicher. Ich wette mit dir, dass sie ihre Freizeit am liebsten in der Bibliothek verbringt, aber trotzdem jederzeit zur Stelle ist, wenn einer ihrer Freunde Hilfe braucht oder Sorgen hat.’

’Ja, schon.’

’Sie wirkt beruhigend auf andere und hat zeitweise ein sehr einnehmendes Wesen, kann aber auch recht witzig sein. Wird jemand von ihren Freunden verletzt, setzt sie alles daran, diesen zu rächen. Sie ist aufgeschlossen gegenüber neuen Bekanntschaften und nicht sehr nachtragend. Wenn allerdings jemand den Bogen überspannt hat, kann sie sehr bissig und ausfallend werden, auch wenn sie eigentlich eher ruhig und besonnen ist.’

’Stimmt. Hört sich so an, als würdest du sie schon seit Jahren kennen.’

’Jahrhunderte trifft es wohl eher.’, lachte Krenjo gedanklich. ’Ich liebe sie wie eine Schwester und ich weiß, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.’

’Ich freue mich für dich, Krenjo.’

In diesem Moment kam Hermine zurück.

“Geht klar. Ich muss nur noch schnell packen und dann kann es los gehen. Meine Eltern haben nichts dagegen, dass ich die restlichen Ferien bei einem Schulfreund verbringe.“

“Sehr gut. Warte, ich übernehme das mit dem Packen.“, meinte Harry und mit einer Handbewegung seinerseits waren Hermines Sachen gepackt und lagen, in drei Koffer verteilt, vor ihnen.

“So viel Gepäck?“

“Na ja, einer für meine Schulsachen, wegen den Hausaufgaben, einer mit Klamotten und der dritte ist im Laufe des Aufenthalts hier entstanden.“, grinste die Braunhaarige zurück.

“Na dann. Draco, wie teilen wir das auf?“

“Einer nimmt Granger und einen Koffer mit, der andere das restliche Gepäck und da ich bezweifle, dass sie so viel Vertrauen zu mir hat, schlage ich vor, sie reist mit dir.“

“Gut. Hermine, komm her.“, meinte Harry und streckte seiner langjährigen besten Freundin eine Hand entgegen. Diese nahm die Hand ohne zu zögern an und hielt sich an Harry fest. Der Veela schnappte sich noch einen Koffer. Dann dachte er an Riddle Manor und war wenig später samt Hermine und Koffer verschwunden.
 

Die beiden landeten direkt in der Eingangshalle des Manors. Mit einem lauten “Bin wieder da!“, kündigte Harry sie an. Keine zwei Sekunden später wurde eine Tür rechts aufgerissen, und Tom kam auf sie zu. In seine Zügen spiegelte sich Erleichterung. Ohne auf Hermine zu achten krallte er sich Harry, und drückte ihn erleichtert an sich.

“Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Was wenn jemand vom Orden dort gewesen wäre. Mach das bitte nie wieder, ich will dich nicht verlieren, mein kleiner Panther.“

“Tommy....Luft.“, brachte Harry gerade so noch hervor, da Tom Umarmung doch ziemlich fest war. Dieser lockerte seinen Griff sofort, weigerte sich aber, Harry wieder los zu lassen.

Unbemerkt von den beiden waren auch Severus, Lucius, Jessmina und Harrison in die Eingangshalle getreten, und blickten jetzt erleichtert auf Harry.

Blaise und Pansy, die auf der Treppe standen, grinsten nur.

Dann erschien Draco hinter Harry und Hermine. Die Braunhaarige besah sich nur ungläubig das Bild. Da standen zwei, nein, vier Todesser, drei Slytherins und Lord Voldemort höchstpersönlich und waren erleichtert und erfreut Harry gesund wieder zu sehen. Irgendwie stand ihr Weltbild gerade Kopf.

Aus den Augenwinkeln sah Harry den ungläubigen Blick seiner Freundin. Lächelnd löste er sich von Tom.

“Ich habe dir doch gesagt, dass sie ganz anders sind, als du glaubst.“

“Ich sehe es, aber glauben kann ich es trotzdem nicht.“, meinte Hermine baff.

“Miss Granger, herzlich Willkommen in Riddle Manor, fühlen sie sich wie zu Hause.“, meinte Tom und lächelte die Braunhaarige an.

“Warum bist du so freundlich?“, fragte Harry.

“Wenn du ihr wirklich vertraust, dann tu ich es auch.“

“Nach dem Motto deine Freunde sind meine Freunde, oder wie?“

“Ich glaube, er hat eher Angst, dass du sauer auf ihn sein könntest, sollte er deine Freunde schlecht behandeln.“, grinste Draco.

Tom lief leicht rot an und murmelte etwas unverständliches. Das brachte die Erwachsenen zum schmunzeln und die Jugendlichen zum lachen. Wann bitteschön sah man sonst einen verlegenen Lord Voldemort?

Auch Hermine musste leicht lächeln. Harry schien es hier wirklich gut zu gehen, und das war im Moment das Wichtigste für sie. Ihr Freund musste schon genug ertragen. Im Stillen nahm sie sich vor, die anwesenden erst einmal neu kennen zu lernen. Wenn Harry sie mochte und sie nett zu ihm waren, konnten sie gar nicht so schlecht sein, wie immer behauptet wurde.

Nach dem Harry sich wieder beruhigt hatte, schnappte er sich Hermines Hand.

“Also Herm, das hier ist mein Tom. Sei nett zu ihm und er ist nett zu dir.“, dann führte er sie zu den anderen vier Erwachsenen. Vor Jessmina und Harrison blieb er als erstes stehen.

“Das sind meine Eltern. Jessmina und Harrison. Mum, Dad, das ist Hermine Granger, meine beste Freundin aus Hogwarts.“

“Hallo Hermine, sehr erfreut dich kennen zu lernen.“, antwortete Jessmina lächelnd. Harrison nickte ihr lächelnd ebenfalls zur Begrüßung zu.

“Sehr erfreut.“, antwortete Hermine.

“Das hier sind Lucius und Severus. Du kennst die beiden ja schon. Aber glaube mir, eigentlich sind sie ganz anders.“

“Mister Malfoy, Professor Snape.“, grüßte Hermine höflich.

“Lass mal, Mädchen. Solange du hier bist, nenn mich Lucius. Bei Mister Malfoy muss ich immer an meinen Vater denken.“, grinste Lucius.

“Du kannst mich Severus nennen, aber denke daran, das ich in Hogwarts wieder dein Professor bin.“, lächelte Severus.

Hermine sah nur baff von einem zum andern. Seit wann bitteschön konnten ein Malfoy und Professor Snape so nett lächeln.

“Ich glaube, das war für sie der Schock des Tages.“, grinste Pansy, die sich, nach dem Blaise sich zu seinem Schatz verzogen hatte, zu Harry gesellte. Dann wandte sie sich an Hermine.

“Hallo. Ich bin Pansy, seit kurzem Pan. Freut mich dich kennen zu lernen, jetzt bin ich wenigsten nicht mehr das einzige Mädchen in dieser Gruppe aus Jungs.“

“Hallo, ich bin Hermine, aber nenn mich Herm.“, meinte die Braunhaarige leicht überrumpelt.

“Also darf ich Pan zu dir sagen?“, fragte Harry mit leuchtenden Augen.

“Ja, warum nicht. Hört sich doch nicht schlecht an.“

“Yes.“, damit fiel Harry Pansy um den Hals. Diese war erst etwas erschrocken, war es doch das erste Mal, dass Harry sie umarmte oder umgekehrt, aber schon bald erwiderte sie die Umarmung lächelnd. Hatte sie doch so sehr gehofft, dass sie ihn irgendwann auch mal knuddeln konnte.
 

Kapitel 41
 

Die nächsten Wochen vergingen ruhig.

Hermine staunte anfangs noch, wie nett und offen hier alle miteinander umgingen. Auch wurden ihr die drei Slytherins immer sympathischer. Sie waren witzig, liebevoll und warmherzig. Auch konnte man mit ihnen wunderbare Gespräche führen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie oberflächlich doch die ganze Zeit die Freundschaft zwischen ihr, Ron und Harry war. Die drei hatten sich nie einfach so zusammengesetzt und über Gott und die Welt geredet. Auch musste man immer aufpassen, was man sagte, da Ron jedes Wort auf die Goldwaage gelegt hatte und jedes mal ausrastete, wenn man eine andere Meinung hatte, als er selbst. Hier war das nicht der Fall. Man konnte offen und ehrlich seine Meinung sagen, und sie wurde von den anderen akzeptiert. Auch Tom, Severus und Lucius waren ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Tom schien wirklich nichts gegen sie zu haben. Er mochte Muggle zwar nicht sonderlich, aber er hasste einen Menschen nicht gleich, weil er oder sie mugglegeboren war. Er gab ihnen eine Chance wie jedem anderen auch, und wenn er sie trotzdem nicht mochte, ging er ihnen aus dem Weg. Hermine schien er jedoch zu mögen, spätestens, nach dem er den Brief von ihr gelesen hatte, und sich vor Lachen kaum noch halten konnte. Severus war hier auch ganz anders als in der Schule. Man konnte ruhig und vernünftig mit ihm reden und er war immer zur Stelle, wenn jemand Sorgen oder Schmerzen hatte, und half diesem so gut er konnte. Draco hatte ihn mal als Hauseigenen Kummerkasten bezeichnet und Hermine musste feststellen, dass er damit gar nicht so falsch lag. Und Lucius Malfoy, er war einfach nur nett. Man konnte mit ihm reden, und er hatte eigentlich immer ein paar nette und aufmunternde Worte für jeden. Ebenso wie Narzissa, die mit den Kindern gegen Ende der Ferien einkaufen ging, sehr zu Harrys Leidwesen, denn Zissa, wie Herm sie nennen durfte, schleifte die Jugendlichen ohne Rücksicht auf Verluste von einem Geschäft zum nächsten, und schien bei der Shoppingtour regelrecht aufzublühen. Am Ende hatte Herm nicht nur haufenweise neue Bücher für die Schule und auch sonst zum lesen, sondern auch eine komplette Garnitur neuer Umhänge und Klamotten, gesponsert von der Familie Malfoy. Harrys Schrank war danach zu klein geworden, und er musste ihn per Zauber auf sein doppeltes Fassungsvermögen ausweiten. In seinem Zimmer standen inzwischen auch schon fünf randvolle Regale mit Büchern. Den Rest seiner Bücher stellte er einfach in die Bibliothek, da fielen fünfzig Bücher mehr oder weniger auch nicht auf.

Harry hingegen hatte, wenn er nicht gerade von seinen Freunden oder seinem Liebsten in Beschlag genommen wurde, angefangen, seine Eltern besser kennen zu lernen. So hatte er erfahren, dass sie ihm den Namen Jonas geben wollten und sich immer eine große Familie gewünscht hatten. Die beiden waren einfach nur herzensgute Menschen, die von ihrem Umfeld dafür bestraft wurden, dass sie sich liebten.

Auch Harrys Plan nahm immer mehr Gestalt an. Er hatte Severus, nach einem mehrstündigen Gespräch dazu gebracht, seine Maske wenigstens im Unterricht fallen zu lassen, und fairer zu anderen Häusern zu sein. Nur bei Ron durfte er eine Ausnahme machen, meinte Harry zwinkernd, was Severus ein diabolisches Grinsen entlockte.

Durch den Zauber hatte er erfahren, dass Dumbledore einem Zauberer sein Gedächtnis gelöscht, und mit den Informationen über Harrys Leben, bei deren Auswahl ihm Ron helfen musste, zu füllen. Dann hatte er ihm eine Illusion auferlegt, und schickte ihn nun als Harry Potter zurück zur Schule. Da der Junge in einem Waisenhaus aufgewachsen war, würde ihn auch niemand vermissen.

Tom war, als er das erfahren hatte, stinksauer geworden, und hatte sein komplettes Arbeitszimmer verwüstet. Wie konnte dieser alte senile Schwachkopf es nur wagen, einen so vielschichtigen Menschen wie Harry einfach so ersetzen zu wollen!! Harry hingegen hatte ruhig reagiert, und seinen Plan den neuen Umständen entsprechend angepasst. Er wusste genau, dass diese Kopie von ihm sehr viele Lücken in seiner Erinnerung haben würde. Immerhin wussten Ron und Dumbledore nur von den Begebenheiten etwas, von denen er ihnen erzählt hatte, oder bei denen sie anwesend waren. Dabei war vieles untergegangen.

Auch hatte Harry angefangen zu schreiben. Er schrieb täglich etwas aus seinem Leben, begonnen bei den Dursleys. Es half ihm, die ganze Sache zu verarbeiten und er hatte vor, das Ganze irgendwann zu veröffentlichen. Das war der Abschluss seines Plans. Erst die Menschen durch leichte Veränderungen aufrütteln und ihnen zu zeigen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Dann ihr Vertrauen gewinnen, und zum Schluss noch die Karten offen auf den Tisch legen. Zwar schmerzten ihn die Erinnerungen an seine Kindheit, aber zum Glück hatte er Krenjo, der ihm half, und Tom und seine Freunde, die ihn aufbauten, wenn er traurig war.
 

Die Zeit verging wie im Flug, und am nächsten Morgen sollte der Hogwarts-Express abfahren. Harrys ZAG Ergebnisse waren, wie nicht anders zu erwarten, hervorragend. Er hatte in jedem der Prüfungsfächer ein Ohnegleichen eingeheimst, und in seiner geringen Zeit in den Ferien noch den Stoff in Runen und Arithmantik gepaukt. Nach dem Abendessen wurden die Jugendlichen in ihre Zimmer geschickt, um zu packen. Man wollte ja nicht, dass am nächsten Morgen alle wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend liefen, weil noch irgend etwas vergessen worden war.

Als sich dann alle langsam verabschiedeten und ins Bett gingen, standen sämtliche Koffer, nachdem jeder noch mal alles durchgegangen war, damit nichts vergessen wurde, in der Eingangshalle bereit, und die Bewohner des Manors drifteten langsam ins Reich der Träume ab.
 

Der Morgen begann, im Gegensatz zu Harrys sonstigen Morgenden zu Schulbeginn, gelassen. Um neun versammelten sich alle Bewohner, um ein letztes Mal gemeinsam zu frühstücken und sich danach ausgiebig zu verabschieden. Jessmina würde, zusammen mit Harrison und Severus, die Jugendlichen nach Hogwarts begleiten, da sie ja die Frau eines Lehrers war. Tom hatte es sich als Schlange bei Harry gemütlich gemacht, auch wenn Alisa das gar nicht so toll fand, ihren Harry jetzt mit ihm teilen zu müssen. Üleus nahm es da lockerer und setzte sich einfach auf Dracos Schulter, was diesen nur ungläubig blinzeln ließ. Immerhin war er der erste außer Harry, dem der Vogel sich freiwillig mehr näherte, als unbedingt nötig. Hermine war zutiefst betrübt, da ihre neuen Freunde ja in Hogwarts in ein anderes Haus gingen, wurde jedoch von Pansy getröstet, sie könnten sich ja jederzeit in der Bibliothek oder auf dem Schlossgelände treffen, während Severus ihr, in einem unbeobachteten Moment, das Passwort zum Slytheringemeinschaftsraum zuraunte, nur um dann, unschuldig aus der Wäsche guckend, mit Harrison und Jessmina nach Hogsmead zu apparieren. Blaise hingegen versuchte Üleus mit eifersüchtigen Blicken dazu zu bringen, seinen Platz auf Dracos Schultern aufzugeben, was dieser allerdings gekonnt ignorierte, bis es Draco zu blöd wurde, und er seinen Schatz in einen leidenschaftlichen Kuss zog.

Um halb elf wurden die Jugendlichen dann von Lucius und Zissa zum Bahnhof begleitet, und direkt dort verabschiedet. Die Jugendlichen mussten sich ein Lachen verkneifen, auf Grund der dämlichen Gesichter, die ihre Schulkameraden zogen, als Zissa einen nach dem anderen in den Arm nahm und mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete, während Lucius jedem einzelnen noch mal freundlich zulächelte.

Als dann um Punkt elf die rote Lok den Bahnhof verließ, saßen die fünf Jugendlichen zusammen in einem Abteil, und amüsierten sich königlich über die Gesichter der anderen.

“Oh man. Habt ihr das Gesicht von dem Wiesel gesehen, als meine Mum Herm umarmt hat.“, grinste Draco.

“Ja. Ich hatte schon Angst, ihm fallen gleich die Augen raus.“, gigelte Pansy.

“Aber Ginny hat dich ziemlich genau gemustert, Luzifer.“, meinte Herm plötzlich.

“Stimmt, sie ist ja nicht blöd.“

“Wie meinst du das?“, fragte Blaise und zog Draco auf seinen Schoß.

“Na ja, der einzige Grund, warum Herm was mit euch zu tun haben sollte, wäre nun mal ich.“, meinte Luzifer nur (A.d.A.: Ich nenn Harry ab jetzt nur noch Luzifer, sonst wird’s zu verwirrend.)

“Stimmt, und da du der einzige warst, den sie nicht kannte, hat sie sich wahrscheinlich gefragt, ob du nicht Harry sein könntest, und dich deshalb genau gemustert.“, meinte Herm. “Sie war, nach dem was Ron geschrieben hatte, echt fertig als es hieß, du seiest tot.“

“Mal sehen ob sie kommt. Wenn sie wirklich glaubt, ich sei Harry und sich ernsthaft Sorgen um mich gemacht hat, wird sie kommen. Tom, hör auf.“, die letzten Worte richtete Luzifer direkt an seinen Liebsten, der immer noch in Schlangengestalt um seinen Hals geschlungen lag und mit seiner Zunge Luzifers Ohr kitzelte, während sein Schwanz den Veela sanft unter dessen Kleidung streichelte.

»Gefällt esss dir nicht?«, fragte dieser und ließ seine Zunge über Harrys Ohr streichen.

»Darüber können wir reden, wenn wir alleine sind. Nicht jetzt.«, meinte Luzifer nur.

»Ich nehme dich beim Wort, kleiner Panther.«

/Was habe ich da nur angerichtet/, dachte Luzifer und verdrehte dich Augen. Er verstand zwar, dass seinem Liebsten die Streichel- und Kuscheleinheiten der beiden nicht reichten, aber er fühlte sich noch nicht dazu bereit, mit Tom zu schlafen. Er zuckte zwar nicht mehr bei jeder Berührung ängstlich zusammen, aber trotzdem fürchtete er sich vor dem nächsten Schritt. In Gedanken nahm er sich vor, einmal mit Draco zu reden. Den Geräuschen, die aus dem Zimmer von Draco und Blaise zu hören waren, waren die beiden ja schon weiter als er und Tom.

Der Schlangenanimagus stellte seine Streicheleinheiten ein, und kuschelte sich näher an Luzifer. Alisa hatte sich in dessen Schoß zusammengerollt und döste vor sich hin, während Üleus auf der Lehne des Sitzes saß und ebenfalls döste.

Plötzlich ging die Abteiltür auf und ein roter Haarschopf war zu erkennen. Ginny Weasley blickte sich im Abteil um. Als ihr Blick auf Hermine fiel, trat sie ganz ein, und schloss die Tür hinter sich. Zögernd ging sie auf die fünf zu und blieb direkt vor Luzifer stehen.

“Harry?“, fragte sie unsicher und mit einer stummen Bitte in den Augen.

Luzifer betrachtete sie eingehend. Ihre Wangen wirkten eingefallen, sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und ihre Haut war fast so blass wie die von Severus. Sie schien wirklich fertig gewesen zu sein, als sie erfuhr, dass Harry Potter tot war.

“Hey, Gin. Ich habe gehofft, das du mich trotzdem erkennst.“, lächelte er sie vorsichtig an.

Mit einem kleinen Aufschrei fiel Ginny Luzifer um den Hals, wobei es sie nicht sehr zu interessieren schien, dass sie Tom dabei fast erdrückte. Alisa war vorsichtshalber von Luzifers Schoß geflüchtet, und hatte sich bei Hermine in Sicherheit gebracht. Jetzt hatte Luzifer eine schluchzende Rothaarige auf dem Schoß, die ihn fast erdrückte, und um den Hals hing sein Geliebter in Atemnot, da Ginnys Umarmung ihm die Luft nahm.

Vorsichtig löste Luzifer Ginnys Griff. “Hey, Kleines, ganz ruhig. Mir geht’s gut. Ich bin ja wieder da.“, meinte Luzifer und schloss das aufgelöste Mädchen in seine Arme. Tom hing tief nach Luft schnappend an seinem Hals und war nur froh, dass sein kleiner Panther den Würgegriff des Mädchens gelöst hatte.

»Bei Salazar, die Kleine hat ganz schön Kraft.«, zischelte Tom.

“Was dachtest du denn? Dummkopf.“, meinte Luzifer nur grinsend.

Ginny sah den Veela aus unsicheren, verweinten, aber glücklich strahlenden Augen an.

“Nicht du, Gin. Tom hier. Du hättest ihn fast erwürgt.“, grinste Luzifer.

»Rührend, wie besorgt du um mich bist.«, meinte Tom und blickte pikiert in die andere Richtung.

“Als ob man dich so einfach los werden könnte.“, meinte Luzifer nur und wandte dann seine ganze Aufmerksamkeit dem Mädchen auf seinem Schoß zu. “Hey, meine Kleine.“

“Warum haben alle gesagt, du wärest tot?“, flüsterte Ginny.

“Hätte Lucius mich nicht gefunden, wäre ich jetzt tot. Die Dursleys waren diesen Sommer schlimmer als sonst. Kaum hatte ich ihr Haus betreten, haben sie all meine Sachen an sich genommen und sie verbrannt. Danach wurde ich in einem kleinen Raum in den Keller geschmissen...“, so begann Luzifer langsam von den Ereignissen des Sommers zu berichten. Ginnys Augen wurden immer größer und sie lauschte gebannt der Erzählung.

“Und wie geht es dir jetzt? Sind auch alle lieb zu dir?“, fragte sie dann vorsichtig. Ihr schien alles andere egal zu sein, Hauptsache sie hatte ihren Bruder wieder, und diesem ging es gut.

“Ja. Alle sind lieb zu mir. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich wie in den Wochen, seit ich in Riddle Manor war. Gin. Ich habe Eltern, die mich lieben. Freunde, die mich so akzeptieren, wie ich bin und Tom, der mir mehr bedeutet als alles andere auf der Welt. Und ich habe Hermine und dich, die mir zeigen, dass ich wenigstens ein paar Menschen habe, die schon immer hinter mir standen und es ernst mit mir meinten. Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich wirklich sagen kann, ich bin restlos glücklich und zufrieden.“, lächelte Luzifer.

“Wir sind noch immer Freunde?“

“Nein, du bist wie eine Schwester für mich. Wir sind mehr, als nur Freunde.“

“Du musst es Remus sagen. Er verweigert inzwischen sogar seinen Trank, weil er hofft, dass die Schmerzen bei der Verwandlung ihn irgendwann umbringen werden. Und Fred und George sind total fertig. Sie haben in den letzten Wochen nicht gelacht und nicht einen Streich gespielt. Bitte, melde dich bei ihnen.“

“Das werde ich. Versprochen.“
 

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Hey Leute,

wollte an dieser Stelle nur Bescheid sagen, dass das nächste Kapitel kein Doppelkapitel wird, da ich mich dazu entschlossen habe, die letzten drei Kapitel zusammen hochzuladen.
 

Bis Freitag.

Knuddel

Eure alika-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-03-21T17:08:45+00:00 21.03.2007 18:08
Super Kapitel. Mach weiter so.

Gruß
Serenity
Von:  AngelHB
2007-03-21T16:34:35+00:00 21.03.2007 17:34
Hi!

Geile Geschichte. HOffe das nächste Kap kommt schnell. Bin schon gespannt wie es weiter gehen wird.

LG Angel
Von: abgemeldet
2007-03-21T14:24:20+00:00 21.03.2007 15:24
ein super kap
da ist tom ja mal wieder eingeschnappt
wundert mich, dass er nicht richtig eifersüchtig würde weil ginny auf harrys schoß saß
und blaise spielt sich auch wie eine eifersüchtifer trottel auf
schreib bitte schnell weiter
freu mich schon

deine -Black_Rose-
Von: abgemeldet
2007-03-20T21:24:47+00:00 20.03.2007 22:24
Huhu^^
Das war ein Doppel-Super Kapitel^^
*Pan beneid* Wer wünscht sich nicht auch mal Harry/Luzifer zu knuddel^^
Aber das Hermine nun auch eingeweiht wurde, so wie Ginny finde ich super.
Ich hoffe das Harry´s/Luzifer´s Plan auch wirklich aufgeht.
Was wohl Remus und die Zwillingen sagen werden wenn sich Luzifer ihnen offenbart??
Bitte schreib ganz schnell weiter,
ich bin sehr gespannt wie es weiter geht^^
cu trini
Von: abgemeldet
2007-03-20T17:30:08+00:00 20.03.2007 18:30
Schön das es so schnell weiter ging, bin schon auf das nächste Kapitel gespannd!!
Also bitte bitte schnell weiter schreiben!!!
Ski


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