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Change of life

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Kapitel 38 und Kapitel 39

Kapitel 38
 

“Duhu Tommy?“, meinte Harry nach einer Weile.

“Ja, Liebling.“

“Kannst du nicht mit nach Hogwarts kommen?“

“Nein, mein Kleiner. Aber Harrison wurde gestern vom Minister als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste eingestellt, da Dumbledore es bis jetzt nicht geschafft hat, jemanden zu finden, und die Schule ja bald schon beginnt. Du siehst, du bist in Hogwarts nicht alleine.“

“Aber ich möchte dich bei mir haben.“

“Und wie stellst du dir das vor? Der Alte würde mich wieder erkennen.“

“Nicht unbedingt.“, meinte Harry listig grinsend.

“Was hast du dir nun schon wieder ausgedacht?“, fragte Tom seufzend.

“Na ja. Erst mal, willst du überhaupt mit?“

“Ich würde dich schon gerne begleiten, aber ich weiß beim besten Willen nicht, wie.“

“Nun ja, du könntest dich doch in eine Schlange verwandeln und so mitkommen.“

“Du meinst in einer Animagusform?“, fragte Tom interessiert.

“Ja und wenn ich nach Slytherin komme und wir die Schüler dort einweihen, kannst du innerhalb des Gemeinschaftsraumes auch als Mensch durch die Gegend rennen.“

“Hm. Könnte hinhauen. Ich wäre bei dir und in der Nähe des Alten. Aber wenn uns jemand verpfeift.“

“Hm. Ein Geheimniszauber.“

“Was ist denn das?“

“Krenjo hat mir davon erzählt. Es ist ein Zauber, bei dem die Person, auf die er ausgesprochen wird, absolutes Stillschweigen über ein bestimmtes Thema halten muss. Versucht er oder sie mit jemandem darüber zu reden, der nicht als vertrauenswürdig, bei der Aussprache des Zauber oder später, genannt wurde, oder aber jemandem, der nicht demselben Zauber unterliegt, wird sofort ein Schweigezauber über denjenigen verhängt, der nur vom Sprecher des Geheimniszaubers wieder gelöst werden kann. Sollte jemand versuchen mit Hilfe von Leglimentik in die Gedanken von jemandem einzudringen, der mit diesem Zauber belegt ist, wird derjenige, der versucht in den Geist des anderen einzudringen, auf Dunkelheit stoßen, da alle Gedanken und Erinnerungen sofort für Fremde versperrt werden. Die Blockade ist noch schwerer zu überwinden, als normale Okklumentik.“

“Wie konnte der sprechende Hut es überhaupt wagen, in Erwägung zu ziehen, dich nach Gryffindor zu schicken? Du bist Slytherin durch und durch.“, meinte Draco kopfschüttelnd.

“Nicht unbedingt. Kommt auf die Situation an.“, meinte Harry nur.

“Wie meinst du das?“, klinkte sich jetzt auch Pansy in das Gespräch ein.

“Nun, wenn ich eine direkte, unvorhergesehene Konfrontation mit einem Problem habe, handle ich impulsiv und wie ein Gryffindor. Habe ich jedoch genug Zeit mir das Pro und Kontra der Sache zu überlegen, handle ich überlegt, vorausschauend und listig. Hermine nannte diese Phasen immer meine Slytherinphasen.“, meinte Harry.

“Was ist jetzt eigentlich mit der Granger?“, fragte Blaise plötzlich. “Ihr wart doch so gut befreundet.“

“Hermine ist dieses Jahr in den Ferien mit ihren Eltern in Ägypten. Sie hätte mir nicht helfen können. Aber Ron ist seit Ende letzten Jahres im Orden. Er hätte mir helfen können und, wenn er ein echter Freund wäre, auch müssen. Ich werde abwarten, wie es sich entwickelt. Ich werde niemandem sagen, wer ich bin, aber ich denke, dass Hermine von selbst darauf kommen wird. Ron ist bei mir auf jeden Fall unten durch. Aber die Sache mit Hermine lass ich erst mal auf mich zu kommen. Ebenso die anderen Gryffindors. Und Draco, ich möchte dich bitten, Hermine nicht mehr zu beleidigen, denn ich sehe sie immer noch als Freundin an. Ob sie das noch sein will, weiß ich nicht, aber ich mag es nicht, wenn du ihr weh tust, okay?“

“Muss das sein?“

“Was hast du eigentlich gegen Hermine?“

“Sie ist so besserwisserisch und eine Mugglegeborene.“

“Eben deshalb ist sie ja besserwisserisch. Überleg doch mal, als Mugglegeborene musste sie sich von Anfang an behaupten. Hermine musste hart dafür kämpfen, als Hexe anerkannt zu werden. Sie hat nur so viel gelernt, damit niemand von ihr behaupten könnte, sie wäre schlecht, weil sie aus einer Familie von Mugglen kommt. Sie wollte zeigen, dass auch jemand, der keine magischen Eltern hat, mit Magie umgehen und anständig zaubern kann.“

“Aber sie ist immer noch so.“

“Das liegt, glaube ich, an Ron.“

“Wie meinst du das?“

“Na ja, Ron ist nicht so begeistert davon, lernen zu müssen, was man an seinen Noten ja sieht, und er versteht vieles nicht beim ersten Mal, darum hat er sich seit Anbeginn unserer Freundschaft darauf gestützt, dass Hermine ihm immer helfen kann, wenn er mal nicht weiter kommt. Sie hat wohl, aus Angst davor ihre einzigen Freunde zu verlieren, immer mehr gebüffelt, um ihm auch helfen zu können, obwohl ich ihr schon ziemlich oft gesagt habe, dass sie ihn mal selber machen lassen soll.“

“Was glaubst du passiert, wenn sie bemerkt, dass du nicht nach Hogwarts kommt?“

Harry grinste.

“So wie ich Hermine kennen, wird sie erst mal bei Dumbledore und McGonagall nachfragen, warum ich nicht da bin. Wenn die beiden ihr keine zufrieden stellende Antwort geben können, wird sie auf eigene Faust recherchieren.“

“Und Weasley?“

“Der dürfte schon längst mitbekommen haben, dass ich weg bin. Steht dazu nicht was im Tagespropheten? Immerhin bin ich seit über einer Woche spurlos verschwunden.“

“Der Alte hat bis jetzt alles daran gesetzt, zu vertuschen, dass du verschwunden bist.“, warf Severus ein.

“Aber es wird auffallen, sobald die Schule beginnt.“, meinte Harry.

“Es sei denn, er lässt sich irgendeine wahnwitzige Geschichte einfallen.“

“Hm. Planänderung.“, meinte Harry dazu nur.

“Welcher Plan und wieso Änderung?“, fragte Tom misstrauisch.

“Das, mein Schatz, erzähl ich dir erst, wenn nur Leute anwesend sind, die zum Plan gehören. Und wenn es dazu an der Zeit ist.“, grinste Harry geheimnisvoll.

“Ich ahne schlimmes.“, meinte Draco dazu nur.

“Dann ahne nicht länger, sondern komme mit. Blaise, du bitte auch, ebenso Pansy.“, meinte Harry, griff sich noch schnell ein Brötchen vom Tisch, und ging dann aus dem Raum.

Draco, Blaise und Pansy folgten verwirrt.

“Muss ich mir jetzt Sorgen machen?“, fragte Tom verwirrt an Severus gewandt.

“Bei meiner jahrelangen Erfahrung muss ich sagen, ja. Er plant irgendwas und so wie ich ihn kenne, wird sein Plan voll aufgehen.“, meinte Severus nur.
 

In Harrys Zimmer angekommen, verteilten sich die vier Jugendlichen auf der Sitzecke beim Kamin.

“Okay Harry, was willst du?“, fragte Draco.

“Ganz einfach. Ich habe mir Gedanken über die derzeitige Situation in Hogwarts gemacht. Dabei meine ich nicht den Unterricht, sondern das Verhältnis unter den Schülern. Wie würdet ihr es bezeichnen.“

“Na ja. Eben nach Häuser verteilt, wobei bestimmte Häuser unterschiedlich beliebt sind.“, antwortete Pansy.

“Und warum sind sie unterschiedlich beliebt?“, fragte Harry grinsend weiter. Er wollte die anderen drei wohl noch eine Zeit lang schmoren lassen, ehe er ihnen erzählte, was er wollte.

“Weil jedes Haus einen gewissen Ruf hat.“, meinte Draco dazu.

“Von wem wird der Ruf gemacht?“

“Von den Schülern des jeweiligen Hauses.“, meinte Blaise nur.

“Falsch. Von den Lehrern.“

“Wie meinst du das?“

“Nun ja, jeder Lehrer hat eine gewissen Vorstellung davon, wie die Mitglieder der jeweiligen Häuser so sind. Vom Charakterlichen her. Gryffindors sind mutig, abenteuerlustig und überschreiten auch gerne Grenzen. Ravenclaws sind wissbegierig, aber sonst recht verschlossen. Vor allem sind sie peinlich darauf bedacht, ja keine Regel zu verletzten. Hufflepuffs sind freundlich, hilfsbereit und ein bisschen naiv, und merken es meist gar nicht, wenn sie doch mal etwas zu weit gegangen sind. Und Slytherins schließlich sind kaltschnäuzig, arrogant und hinterlistig. Sie gehen nach ihren eigenen Regeln und hören auf niemanden. Das ist die Ansicht der meisten Lehrer, wenn sie nicht gerade Hauslehrer eines der vier Häuser sind. Wenn dann also bei der Einteilung durch den sprechenden Hut das Haus aufgerufen wird, stecken sie den betreffenden gleich in ein Raster mit groben Charakterzügen. Jeder neue Schüler wird, durch den sprechenden Hut, schon Anfang des Jahres auf gewisse Eigenschaften, die in den Häusern vorherrschend sind hingewiesen, und verhalten sich dann schlussendlich so, dass sie ihrem Haus entsprechen, da sie sonst von eben jenem ausgeschlossen werden. Was aber passiert, wenn das Haus an sich, also alle Mitglieder, anfangen sich so zu geben, wie sie wirklich sind?“

“Alle anderen wären verwirrt.“, meinte Pansy nach einer Weile, in der sie, ebenso wie die anderen beiden, das Gesagte auf sich hat wirken lassen.

“Und würden schlussendlich auch anfangen, sich so zu geben, wie sie wirklich sind. Natürlich sind die genannten Eigenschaften in dem Schüler vorhanden, aber nicht nur. Sie sind nur am stärksten ausgeprägt. Zum Beispiel Draco. Hättest du mich vor zwei Jahren gefragt, was ich von ihm halte, hätte ich dir eiskalt ins Gesicht gesagt, dass ich ihn für einen arroganten, eingebildeten Schnösel halte, der sich über allen sieht, und nur wegen seinem Vater so weit gekommen ist. Jetzt, da ich ihn aber besser kenne, kann ich mir den alten Draco gar nicht mehr wirklich vorstellen. Weil ich jetzt weiß, dass er nett ist, Humor hat und für seine Freunde alles tun würde. Versteht ihr was ich meine?“

“Wir verhalten uns gegenüber jemanden, dem wir eine Maske zeigen so, wie derjenige es durch seine Maske bezweckt.“, meinte Draco.

“Genau. Wenn wir, und damit meine ich alle Slytherins, anfangen unsere Masken nicht nur innerhalb unseres Hauses, sondern in ganz Hogwarts, abzulegen, werden andere nachziehen und sich ebenfalls so geben, wie sie wirklich sind.“

“Damit wäre unser Ruf ruiniert.“

“Nein. Er würde sich ändern, aber er wäre nicht ruiniert. Es würde natürlich eine Zeit lang dauern, bis sich das Ganze verbreitet und auch durchgesetzt hat, aber dann gäbe es endlich ein Hogwarts und nicht ein in vier Teile geteiltes Hogwarts.“, meinte Harry ruhig.

“Ob da alle mitziehen.“, kommentierte Blaise.

“Ich werde mich nicht mehr hinter irgendeiner Maske verstecken, egal in welches Haus ich komme und egal, was andere von mir denken. Ich habe lange genug in Lügen gelebt. Jetzt möchte ich endlich so sein, wie ich bin und das nicht nur vor Freunden, sondern immer. Es gibt natürlich Dinge, die man nur mit Freunden teilt, so wie ich meine Vergangenheit mit euch teile, aber das heißt nicht, dass ich nicht offen auf andere zu gehen kann.“

“Ich mache mit.“, meinte Draco plötzlich. Dann grinste er. “Schon alleine der dummen Gesichter wegen.“

“Ich auch.“, meinte Blaise sofort und schloss seinen Schatz noch fester in die Arme. “Wenn auch nur, um jedem auf die Nase zu binden, dass ich mir den süßesten Veela auf der Welt geangelt habe.“

Draco verdrehte kurz die Augen und gab seinen Liebsten einen kurzen Klaps. “Lern endlich Taktgefühl.“

“Wieso sollte ich. Ich habe doch dich. Das ist genug Taktgefühl für zwei.“

“Vor allem dürftest du ihn dann nicht mehr hauen.“, grinste Harry.

“Dann bleib wie du bist.“, meinte Draco, ebenfalls grinsend.

“Ich mache auch mit.“, meinte Pansy.

“Sehr schön. Da ich das Vorbild aller Slytherins auf meiner Seite habe, werden die übrigen nach einiger Zeit auch mitmachen.“

“Vorbild...meinst du Tom?“, wollte Pansy wissen.

“Nein, ich meine Draco. Die meisten Slytherins richten sich nach ihm.“

“Aber nur bis sie dich richtig kennen.“, meinte Draco nur.

Harry zuckte nur mit den Schultern.

“Wenn du meinst.“
 

Kapitel 39
 

“Ist das der Plan, den du vorher hattest?“, fragte Draco plötzlich.

“Nein. Es ist ein Teil davon, sozusagen die Vorstufe. Den Rest muss ich noch einmal überdenken.“, meinte Harry nur und lehnte sich auf der Couch zurück.

“Erzähl mal, vielleicht können wir dir ja helfen?“, meinte Pansy.

“Hm.“, Harry überlegte hin und her. Konnte er ihnen jetzt schon davon erzählen? Er war sich nicht wirklich sicher, noch war der Plan nicht vollständig ausgereift. Er müsste eigentlich noch bis Schulbeginn warten, da er erst dann wusste, was Dumbledore jetzt plante. Obwohl....

“Wartet mal kurz hier.“, meinte Harry, stand auf und ging zurück ins Esszimmer.

“Ähm, Severus, könnte ich kurz mal mit dir reden?“, fragte er, als er den Raum betrat.

“Natürlich, worum geht’s?“

“Wann ist das nächste Ordenstreffen?“

“Morgen, warum?“

“Nun ja, ich würde dich gerne mit einem Zauber belegen, damit ich durch dich ebenfalls dabei sein kann. Ich muss wissen, was Dumbledore vor hat, allerdings kann ich da nicht selbst aufkreuzen.“

“Und was soll das bringen, dann weißt du auch nicht mehr als wir.“

“Doch. Ich habe immerhin Krenjo.“

“Das versteh ich nicht.“, meinte Tom.

“Ganz einfach, ich habe dir doch mal erzählt, dass Kana und Krenjo sich ergänzt haben, richtig?“

“Ja.“

“Nun, Kana hatte die Fähigkeit, dass sie mit einem direkten Blick in die Augen ihres Gegenübers ihre Seele sehen konnte. Sie sah hinter die Fassade und nur das, was wirklich ist. So konnte sie auch die Taten ihres Gegenübers besser verstehen und ein gerechteres Urteil fällen. Der Gegenpart zur Seele, oder dem Herzen, das der Seele beiwohnt, ist nun mal der Verstand und das Gewissen.“

“Ich verstehe es immer noch nicht.“

“Wenn ich Dumbledore in die Augen sehen kann, wenn auch durch einen Zauber, weiß ich, was er plant. Er kann sich nicht dagegen wehren, da es keine Legilimentik ist und er diese Art des Gedankenlesens nicht kennt. Nur Kana hat einen Schutz dagegen entwickeln können.“

“Heißt das, du siehst jedes Mal, wenn du in unsere Augen siehst, in unsere Köpfe?“, fragte Jessmina.

“Nein. Ich kann diese Fähigkeit steuern, und setze sie nur bei Feinden ein. Ich akzeptiere eure Privatsphäre. Jeder Mensch braucht seine kleinen Geheimnisse.“

“Du machst das also nur in Ausnahmesituationen?“, fragte Harrison noch mal nach.

“Ja.“

“Ich bin einverstanden, aber nur, wenn du uns dann davon in Kenntnis setzt, was du erfahren hast.“, meinte Severus.

Tom nickte nur.

“Geht klar. Wann musst du morgen weg?“

“Das Treffen ist um sieben Uhr. Ich werde ungefähr zehn Minuten vorher abreisen.“

“Gut. Bevor du dann gehst, sag mir Bescheid, damit ich dich mit dem Zauber belegen kann.“, lächelte Harry und verschwand wieder.

“Ich bin froh, dass er sich so gut erholt hat.“, meinte Zissa.

“Ich auch, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von diesem schnellen Wandel halten soll.“, meinte Tom.

“Ich denke es liegt an Krenjo, dir und der gesamten Situation.“, warf Severus ein.

“Wie meinst du das?“, wollte Jessmina wissen.

“Nun, er hat Krenjo, der ihn davor bewahrt in seine dunklen Gedanken und seine Zweifel abzurutschen. Er hat Tom, für den er stark sein will, und versucht ein neues Leben aufzubauen. Und er hat uns, die ihn stützen und ihm zeigen, dass wir ihn, so wie er ist, mögen. Gar nicht durch große Taten, nein eher dadurch, dass wir seine Entscheidungen akzeptieren, aber dennoch für ihn da sind, wenn er Sorgen hat. Er fühlt sich hier wohl, aber bitte bedenkt, dass nur eine kleine Unachtsamkeit dazu führen kann, die Erinnerungen, die er in seinem Inneren noch immer verschlossen hält, wieder frei zu lassen.“

“Er hat gestern mit mir darüber geredet.“, meinte Tom plötzlich.

“Worüber?“

“Über seine Kindheit. Er hat mir erzählt, an was er sich als erstes erinnert. Als ich bemerkt habe, dass er droht in seinen dunklen Erinnerungen unter zu gehen, habe ich ihn gestoppt und getröstet.“

“Das ist gut. Es ist wichtig, dass er sich jemandem anvertraut. Und damit meine ich nicht nur eine grobe Zusammenfassung, wie wir sie kennen, sondern alles. Er muss jede schmerzhafte Erinnerung, die er hat, noch einmal durchleben und mit jemandem seines Vertrauens teilen, ehe er sie verarbeiten kann. Man kann sich einem Problem nur stellen, wenn man es erkennt und nicht verdrängt.“
 

Harry ging direkt zurück zu den drei anderen, die ihm schon gespannt entgegen blickten.

“Und?“

“Ich erzähle euch die Grundzüge meines Plans, allerdings kann er erst wirklich umgesetzt werden, wenn ich weiß, was Dumbls plant.“

“Dumbls?“, fragte Draco.

“Ups.“, grinste Harry.

“Was meinst du mit Ups?“, fragte Pansy.

“Na ja....“

“Sag schon.“

“Ich gebe jedem in meiner Umgebung Spitznamen. Sollte aber eigentlich keiner wissen.“, meinte Harry und wurde rot.

“Erzähl mal.“, grinste Draco den im Sessel sitzenden Jungen an.

“Na ja, Dumbledore ist Dumbls, wie ihr schon gehört habt.“

“Und weiter. Tom ist Tommy, oder?“

Harry nickte.

“Und wir?“

“Na ja, Pansy ist Pan. Blaise ist Bini und Draco Dray.“

“Und Severus, Lucius und Harrison?“, fragte Pansy grinsend.

“Severus ist Sev, Lucius Lu und Harrison Har.“

“Und die anderen Gryffindors?“

“Na ja sonst habe ich nur noch für drei meiner Freunde Spitznamen.“

“Warum?“

“Eigentlich gebe ich nur meinen Freunden Spitznamen, aber Dumbledore ist mir zu lang.“

“Wer denn? Weasley auch?“, fragte Blaise nach.

“Nein, keine Ahnung warum. Aber Hermine ist Herm, Ginny ist Gin und Neville ist Nev. Mit den anderen hatte ich eigentlich nie recht viel zu tun.“, meinte Harry nachdenklich.

“Aber ihr wohnt doch im selben Haus.“, meinte Draco verblüfft.

“Na ja, bis auf die restlichen Weasleys und den anderen aus der Quidditchmannschaft hatte ich eigentlich nie näheren Kontakt zu jemandem aus meinem Haus, außer noch den Jungs aus meinem Schlafsaal, aber Dean und Seamus kenne ich trotzdem nicht wirklich.“

“Ich hätte eigentlich gedacht, dass du von allen Gryffindors die ganze Zeit umschwärmt wirst, und jeder dich unbedingt kennen lernen will.“

“Nein. Ich werde zwar meistens von ihnen angestarrt als käme ich von einem andren Planeten, aber angesprochen, also so richtig, haben sie mich eigentlich nie. Zumindest nie so, dass ich irgendetwas hätte antworten können.“

“Das glaube ich jetzt nicht. Die haben dich tatsächlich ausgegrenzt?“

“Einerseits ja, aber andererseits auch nicht.“

“Was ist mit den Hausversammlungen?“

“Den was?“

“In den Schulregeln steht, das jedes Haus einmal im Monat eine Art Hausversammlung abhalten muss, wo alle Schüler, die dem Haus zugeteilt sind, anwesend sein müssen. Da werden dann Probleme, die die Schüler untereinander haben, geklärt und es wird über Verschiedenes geredet. Dort wird auch, soviel ich weiß, die Vorwahl für die Vertrauensschüler abgehalten, immerhin müssen die ja nicht nur das Vertrauen der Lehrer, sondern auch das der Schüler ihres Hauses besitzen.“

“Davon wusste ich gar nichts. Die anderen drei haben mir auch nie was davon erzählt.“

“Irgendwas ist da faul.“, meinte Blaise.

“Ja und ich werde herausfinden, was.“, meinte Harry, stand auf und ging zu Üleus.

“Hey mein Süßer, glaubst du, du könntest einer Freundin von mir einen Brief überbringen?“, fragte er ihn lieb.

Üleus legte den Kopf schief und fiepte zustimmend.

“Dann wart mal einen Moment.“, damit ging Harry zum Schreibtisch und zog einen Bogen Pergament und ein Tintenfass samt Feder hervor, dann setzte er sich an den Couchtisch, der zwischen den Sofas stand und schrieb.
 

*Hey Herm,

wie gefällt es dir in Ägypten? Du wunderst dich sicher, dass ich dir schreiben kann. Tja, das liegt daran, dass ich nicht mehr bei den Dursleys bin, sondern bei Freunden. Solltest du Ron oder einem anderen Mitglied des Ordens schreiben, sage ihnen bitte nicht, dass ich mich bei dir gemeldet habe. Es ist in letzter Zeit viel passiert. Was genau erzähle ich dir, wenn wir uns wieder sehen. Aber wundere dich nicht, ich hab mich sehr verändert. Ich bezweifle sogar, dass du mich wieder erkennst.

Aber jetzt zum eigentlichen Grund meines Schreibens. Die Freunde, bei denen ich mich befinde, gehen auch nach Hogwarts, allerdings nicht nach Gryffindor.

Irgendwie sind wir auf das Thema Schule gekommen und da meinten sie, dass es in Hogwarts bei den Häusern so genannte Hausversammlungen gibt. Weißt du irgendwas davon? Mir ist das nämlich total neu. Ich hoffe, du kannst mir dabei weiter helfen.

Schick deine Antwort bitte mit Üleus, das ist der Vogel, der dir den Brief überbringt.

Schöne Ferien noch, ich freue mich schon darauf dich braungebrannt in Hogwarts wieder zu sehen. Ach ja und wenn du Zeit hast, könntest du ja mal gucken, ob du das Buch, das ich suche, dort findest.

Lu (H. J. Potter)
 

“Warum Lu?“, fragte Draco, der einen neugierigen Blick über Harrys Schulter geworfen hatte.

“Sie hat Ende letzten Jahres mitbekommen, dass ich einen Brief mit Lu unterschrieben hatte. Daher kennt sie das schon von mir. Aber zur Sicherheit setze ich doch noch meinen alten Namen dahinter.“, meinte Harry, faltete das Pergament, stand auf und überreichte es Üleus, der es sofort in den Schnabel nahm.

“Sieht lustig aus. Der Brief ist mindesten doppelt so groß wie der Bote.“, grinste Blaise und kassierte dafür einen strafenden Blick von Harry.

“Also Süßer, der Brief geht an Hermine Granger. Sie ist meine Freundin und derzeit in Ägypten. Bring ihr den Brief und warte auf Antwort, okay?“

Üleus fiepte noch mal leicht, zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Dann löste er sich in Luft auf.

“Auch eine Möglichkeit.“, meinte Harry und setzte sich wieder zu seinen Freunden.

“Um auf das eigentliche Gesprächsthema zurückzukommen, den ersten Schritt meines Plans habe ich euch doch schon erzählt.“

Die drei sahen Harry nur kurz verwirrt an, ehe der Groschen fiel.

“Die Sache mit den Masken.“, meinte Pansy.

“Genau. Dadurch können wir nicht nur die Situation zwischen den Häusern verbessern, sondern auch neue Anhänger für unsere Sache gewinnen.“

“Wie meinst du das?“

“Nun, ganz einfach. Wenn die Slytherins, Verkörperung aller zukünftiger Todesser, samt Hauslehrer, den ich erst noch überzeugen muss, auf einmal, ich will nicht sagen nett, aber offen zu allen anderen sind, die anderen aber genau so bleiben, wie sie sind, was passiert dann?“

“Keine Ahnung.“

“Sie denken nach. Wenn sie davon überzeugt sind, dass wir es wirklich ehrlich mit ihnen meinen, dann fangen sie an nachzudenken, ob wir, als die dunkle Seite, wirklich so sind, wie wir beschrieben werden. Das fällt dann natürlich auch auf die zurück, die wir repräsentieren, und in Hogwarts ist das eindeutig Tom und die Todesser.“

“Das bedeutet, wir könnten viele unentschlossene oder neutrale auf unsere Seite ziehen.“, meinte Pansy nachdenklich.

“Genau. Wenn Harry Potter, Sinnbild des Lichtes, plötzlich verschwindet und alle, die mit ihm zu tun hatten schweigen, was machen dann die meisten?“

“Sie suchen sich jemanden, der ihnen Antworten gibt.“

“Eben und wenn man von der einen Seite keine Antworten bekommt, vielleicht erhält man sie ja von der anderen Seite.“

“Könnte klappen.“, meinte Draco nur.
 

Die vier Jugendlichen unterhielten sich noch einige Zeit miteinander. Kurz vor vier machte dann ein leises fiepen auf Üleus aufmerksam, der, ebenso leise und plötzlich wie er verschwand, wieder aufgetaucht war.

Lächelnd nahm Harry seinem neuen gefiederten Freund den Brief ab und entfaltete ihn.
 

*Hey Lu (Was bedeutet das eigentlich?),

ich freu mich wahnsinnig, dass du dich gemeldet hast. Ron hat mir vor einiger Zeit nämlich geschrieben, dass du tot bist. Was ist passiert? Ich habe mir schreckliche Sorgen und Vorwürfe gemacht. Warum glaubt Ron, dass du tot bist? Oh warte, wenn ich den erwische! Nicht nur, weil er gelogen hat. Du hättest den Brief mal lesen müssen. Das war wirklich das Letzte! Keine Angst, ich schreibe niemandem, dass es dir gut geht. Nach dem, was Ron geschrieben hat, würde es außer Ginny, Fred, George und Remus sowieso niemanden interessieren. Oh warte, wenn ich Ron in die Finger kriege! Der meinte ernsthaft, dass er froh wäre, dich nicht mehr ertragen zu müssen! Wenn ich den in die Finger kriege, dann werde ich.....*
 

Harry brach in schallendes Gelächter aus. Hermine schien wirklich durch den Wind zu sein, sonst hätte sie so etwas nie geschrieben.

“Ich wusste gar nicht, dass Granger so viele Schimpfwörter und so viel Sadismus besitzt. Glaubst du ernsthaft, sie macht das?“

“Kommt...kommt auf ihre Stimmung an, wenn sie ihn trifft.“, gluckste Harry.

Dann übersprang er die Beleidigungen, Folterungsmethoden und Mordfantasien seiner Freundin einfach. Es blieb von den vier Blättern der Antwort nur noch eines übrig.

“Darf ich das Tom zeigen? Von der kann er nämlich noch etwas lernen.“, meinte Draco grinsend.

“Nein, das mache ich später selber. Ah, hier.“, meinte Harry und las weiter.
 

*...Wegen deiner Frage. Ja ich weiß von den Hausversammlungen. Sie sind einmal im Monat, und der Termin wird von Dumbledore festgelegt. Ist nämlich bei allen vier Häuser der gleiche Tag.

Ich selbst war nur zwei mal da. War mir zu langweilig. Du warst da leider immer verhindert. Entweder du lagst im Krankenflügel oder hattest Strafarbeiten. Aber ich dachte immer diese miese, kleine, verabscheuungswürdige Ratte hätte dir von den Treffen erzählt. Zumindest hat dieser verlogene, hinterhältige Hund das immer behauptet. Da ich aber selber nur zweimal da war, kann ich dir auch nichts näheres davon erzählen. Ich weiß nur, dass auch die Zwillinge, Neville, Ginny und John nicht anwesend waren, wir haben uns nämlich immer in der Bibliothek getroffen.

Wegen dem Buch. Ich habe es! Sage mal, weißt du eigentlich, dass es illegal ist? Aber ich muss zugeben, doch ganz interessant. Ich gebe es dir im Hogwars-Express.

Ach ja, können wir uns am 25. August in der Winkelgasse treffen? Ich kann es gar nicht mehr erwarten, dich zu sehen. Wie hast du dich verändert? Bist du gewachsen? Sind deine Haare länger? Oh man, am liebsten würde ich dich jetzt gleich wieder sehen.

Bei wem bist du eigentlich? Ich wusste gar nicht, dass du außerhalb von Gryffindor so gute Freunde hast.

Wie geht’s dir eigentlich? Haben deine Verwandten dich schlimm behandelt? Wenn ja, können sie sich auf was gefasst machen, das schwör ich dir. Niemand tut meinem Bruder einfach so weh! Das bereuen sie.

Ich hoffe du kannst zurück schreiben. Und ich hoffe, wir sehen uns bald. Ich vermiss dich.

Herm.*
 

“Bruder?“, fragte Draco und sah Harry verwirrt an.

“Ja, sie hat mich letztes Jahr einfach so zu ihrem Bruder erklärt, keine Ahnung warum. Gin hat mich deshalb immer geärgert, bis ich sie als meine Schwester bezeichnet habe, seit dem ist sie ruhig.“, grinste Harry.

“Für jemanden der vor kurzem noch der Meinung war, keine Familie zu besitzen, hast du ganz schön viele Geschwister.“, grinste Pansy.

“Geht dich gar nichts an.“, meinte Harry. Plötzlich überrollte ihn eine Welle aus Gefühlen. Er spürte Freude, Angst, Hoffnung, Wehmut und Liebe. Das kam nicht von ihm, das wusste er genau.

’Krenjo?’, fragte er.

’Hm?’

’Was ist denn?’

’Wer...wer hat das geschrieben?’

’Hermine, eine Freundin von mir. Warum?’

’Das....das erinnert mich an Kana. Die Wortwahl und das alles.’

’Kana hat ihre Briefe auch zum größten Teil mit Drohungen und Beleidigungen zugepflastert?’

’Nein, nur zu Leuten, die sie gern hatte und wenn sie sauer war.’

’Ah ja. Sollen wir sie besuchen und nachgucken?’

’Geht das?’

’Wenn wir teleportieren, ja. Aber wir sollten jemanden mitnehmen und jemandem Bescheid sagen.’

’Nimm Draco mit und sag Blaise und Pansy, sie sollen Tom bescheid sagen. Jetzt mach schon, bitte.’

’Ja, ja. Schon gut. Hetz mich nicht gleich so.’

Damit brach Harry das Gespräch ab und sah seine Freunde an.

“Krenjo meinte, Hermine könnte Kana sein. Er möchte sie sehen. Ich werde dorthin teleportieren, zusammen mit Draco. Ihr zwei sagt bitte Tom, was los ist. Ich bin bald wieder da, versprochen.“, lächelte Harry, konzentrierte sich auf Hermine und verschwand, noch bevor jemand was erwidern konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-04-03T07:54:32+00:00 03.04.2007 09:54
Endlich kann ich weiterlesen.
Leider war mein nick von fanfiktion.de schon benutzt (hokuto-chan) also hab ich den hier genommen.
War wieder ein super kapi (bei dir sind alle kapi super!)
bis zur nächsten ff
deine Arashi-dono
Von: abgemeldet
2007-03-18T19:28:14+00:00 18.03.2007 20:28
Huhu^^
Ein super Klasse Doppelkapitel^^
Also Harrys Schlussfolgerungen klingen wirklich sehr einleuchtend. Hoffentlich geht sein Plan auf.
Ob Krenjo wohl mit seiner Vermutung recht hat??
Bitte schreib ganz schnell weiter,
bin sehr gespannt wie es weiter geht^^
cu trini
p.s. danke für deine ENS, freu mich auchs chon auf die nächste^^
Von: abgemeldet
2007-03-17T13:44:29+00:00 17.03.2007 14:44
ERSTE
tolles kap
haettest du die beleigigung und foltertechniken nicht auch rein schreiben können
schreib bitte schnell weiter

deine -Black_Rose-


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