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Irrgarten des Schicksals

Zusammenarbeit mit Trixi_82, denn wir sind Phai8287
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3 Kommis, dann gibt es das nächste Kapitel!!!

Der junge Magier hatte von alle dem nichts mitbekommen. Er schlief einfach erschöpft und traumlos, bis zum frühen Morgen, da änderte sich sein Schlaf. Torae glaubte zu Träumen, doch er benutze unbewusst seine Gabe, welche die Magie nur erweckt hatte. Der Blick in die Zukunft. Und in diesem ‚Traum’ genoss er angenehme Stunden mit Ivar in weichen Kissen. Aber sein realer Körper reagierte auf die Bilder in seinem Kopf. So drehte er sich zu Ivar, denn er wusste ganz intuitiv dass er bei ihm war, kuschelte sich in die starken Arme und presste seine Lenden an den vergessenen Liebsten. Auch Ivar war noch tief im Land der Träume versunken und war sich demnach nicht bewusst, was grad vor sich ging, doch als Toraes warmer Körper sich an ihn schmiegte, reagierte er ganz instinktiv und umarmte den Jungen fest. Toraes Atem wurde hektisch und er rieb sich im Schlaf an Ivar. Dann glitt sein Atem zu einem ersten leisen Stöhnen. Ivar war noch weit davon entfernt vollständig wach zu sein, aber seine Augenlieder zuckten, als er sich der Welt des wachseins näherte. Das Stöhnen um ihn herum wurde lauter und Grid betrachtete sich das Schauspiel aus der Ferne. Sie lächelte, denn sie wusste, das der Magier von der Zukunft 'träumte'. "Es wird Zeit, dass der Adler zurück kommt!", flüsterte sie zu sich selbst und der perfekte Körper verwandelte sich dabei wieder in den erhabenen Vogel. Ivars Augenlieder flatterten und verschlafen öffnete er die Augen. Er brauchte ein paar Momente, bis sein Kopf klar genug war zu realisieren, was da grade neben und an ihm vor sich ging. Die Wangen des Räubers röteten sich leicht, vor allem da er Grids Blick im Nacken spürte. „Lass uns allein.“ Er hörte ein leises Kichern, als das Fenster sich von alleine öffnete und der Adler hinaus flog und er konnte spüren wie Toraes Körper vor Ekstase bebte. Ivar war klar, dass dies dem Kleineren höllisch peinlich sein würde, wenn er erst einmal aufwachte, aber er konnte ihn auch nicht los lassen. Eng zog er ihn an sich, die Nähe genießend und vergrub sein Gesicht in Toraes weißen Haaren. Dann stöhnte der Magier ein letztes aber sehr erotisches Mal, wonach seine Hose und Ivars Seite deutlich feucht wurde. Der Körper beruhigte sich und hörte auf zu zittern, außerdem flüsterten seine Lippen schlaftrunken. "Ich liebe dich... bitte vergiss mich nie... Ivar..." Die grünen Augen wurden bei diesen Worten nass und Ivar rieb seine Nase an Toraes Kopfhaut, dabei störte er sich nicht im Geringsten an seiner Sperma feuchten Seite. „Ich verspreche es.“

Endlich, der Weißhaarige entfloh seiner Sicht und begann Stück für Stück in die Realität zurück zu finden. Er spürte Trauer und Wärme um sich und lächelte. "Mhhh...", gähnte Torae als sich seine Augen öffneten. „Guten Morgen!“, flüsterte Ivar ihm mit rauer Stimme zu, genoss er es doch noch viel zu sehr so nah an Torae gepresst zu sein. Auch wenn der sich etwas von ihm löste, bekam er eine besorgte Stimme. "Ist alles in Ordnung?"

„Ja,“, versicherte er „ich bin nur etwas… überwältigt von deiner Nähe.“

"Ich... Ähm... Ohh..." Torae begann zu verstehen wo er war und er sprang aus dem Bett. "Wie kam ich da rein und warum...?" Er bemerkte seine feuchte Hose und wurde sehr rot. "Warum hast du das getan?"

„Ich??“ rief Ivar ungläubig und setzte sich auf. „Du bist der jenige, der sich im Schlaf an mir gerieben hat wie so ein geiles Kaninchen!“

"Das geht doch gar nicht! Ich hab mich doch... Da!", etwas verstört und sauer zugleich zeigte Torae vor den Kamin. „Na da konnte ich dich ja wohl kaum liegen lassen, oder?“ Hin und hergerissen plumpste der Magier auf seinen Po und starrte Ivar an. "Du hast?!!"

„Jetzt beruhig dich, wir haben bloß ganz harmlos nebeneinander geschlafen, zumindest bis du angefangen hast deine Hormone an mir aus zu leben.“ Das Grinsen in Ivars Gesicht war erschlagend. Ungläubig schüttelte Torae seinen Kopf und fing an zu weinen. "Du hast mich im Bett schlafen lassen?" Dann rieb er sich peinlich berührt über die nasse Hose. "Und hast das über dich ergehen lassen?" Ivar streckte seine Hand nach ihm aus und lud ihn so ein wieder ins Bett zu kommen. „Das klingt ja so, als wäre das was Schlimmes.“ Zögernd nahm er die Einladung an und lächelte bei der zarten Berührung. "Ich hab geträumt..."

„Von mir?“, fragte Ivar lächelnd und strich Toraes Haare hinter dessen Ohr. Entschuldigend zog sich der Kleinere ans andere Ende des Bettes zurück und nickte. „Tut mir leid!“ Das brachte ein Lachen aus Ivar hervor. „Das muss dir doch nicht leid tun, ich fühle mich geschmeichelt.“ Torae zog die Beine an und wog sich selber ein bisschen hin und her. Es war ihm alles so furchtbar unangenehm. "Würdest du mir von mir erzählen?"

„Aber natürlich.“ Sanft griff Ivar nach Toraes Schultern, um ihn in eine entspannte Position zu bringen. „Aber jetzt mach es dir erst einmal bequem.“ Der Weißhaarige bemühte sich, so gut es ihm möglich war Ivar zu gefallen. "Danke, es geht schon..."

Der Dunkelhaarige seufzte und rückte ein Stück dichter an Torae. „Dein Name ist Torae Katorasen und du wurdest in einem kleinen Dorf in den nördlichen Gebirgen geboren. Von deinem Vater hast du das Tischlerhandwerk gelernt, aber deine Eltern haben dich nicht besonders gut behandelt.“ Zärtlich strich er über Toraes Wange. „Und trotzdem bist du zu so einem wunderbaren Menschen geworden, obwohl dein Herz manchmal schon zu groß ist.“

"Meine Eltern... Suchen sie trotzdem nach mir?" Seine Stimme war leise und hoffnungsvoll. „Nein.“ Es tat Ivar weh, Toraes Hoffnungen so zerstören zu müssen. "Nicht... Das heißt, dass sie froh sind mich los zu sein! Wie hab ich dich kennen gelernt und wie bin ich hierher gekommen?"

„Unser erstes Treffen war ziemlich abstrus.“ Ivar lachte kurz auf. „Du musst wissen, ich führe ein Dorf, wo die Menschen hin können, die von der Gesellschaft verstoßen wurden. Ich und meine Männer haben eine Kutsche überfallen und du bist der Insassin wie ein strahlender Held zur Hilfe gekommen, leider lief das Ganze etwas anders und du gerietest dabei unter die Pferde der Kutsche, ich hab dich gerettet und mit genommen, seit dem waren eigentlich immer zusammen.“ Torae sah auf den Boden des Zimmers und schluckte. "Heißt das, ich bin ein Räuber? Aber warum konnte ich dann nicht stehlen? Du warst zwar mein erster Versucht, aber ich sah keinen anderen Ausweg mehr. Und warum warst du nicht bei mir, wenn wir immer zusammen waren?" Immer mehr Fragen stiegen in dem Magier auf. „Ich bin der Räuber von uns beiden und wie gesagt, du bist einfach zu gutherzig dafür.“ Seufzend fuhr Ivar sich durch das dunkle lockige Haar. „Und warum wir nicht zusammen waren,... das ist eine lange Geschichte.“ Völlig durcheinander kam Torae wieder näher und er flehte förmlich alles zu hören. Doch er war auch einfach zu aufgewühlt um es wirklich zu verstehen, deshalb fragte er vorerst nicht weiter. Tränen traten ihm in die Augen und er fragte sich immer wieder leise und selber. "Wer bin ich?"

„Du bist mein Torae, mein wundervoller bezaubernder Torae.“ Ivars Hände lagen an den Wangen des Jüngeren und er sah ihn fest an. Er wünschte er könnte ihn küssen. Still ließ er seinen Tränen freien lauf. "Heißt das, wir waren wirklich ein Paar?"

„Ja“, hauchte Ivar ihm entgegen. Noch immer völlig neben sich suchte der Magier halt an der starken Brust vor sich. Er spürte diese Ehrlichkeit und die Gefühle hinter Ivars Worten. "Ich wünschte, ich könnte mich daran erinnern!"

„Ich weiß.“ Er legte seine arme um Torae und drückte ihn fest an sich. „Aber es wird alles wieder gut werden.“ Dann geschah etwas, was Ivar wieder an ihre ersten zweisamen Stunden erinnerte. Torae schloss die Augen und sprang über seinen Schatten. "Es ist schön, was du sagst. Und ich weiß nicht, ob ich noch einmal so für dich fühlen lerne. Aber ich fühle mich hier... bei dir wohl!"

„Ich bin froh, dass es dir bei mir gefällt, denn es gibt nichts, was ich mehr will.“ Leise klopfte es an der Fensterscheibe. Grid war zurückgekehrt und fragte, ob sie wieder herein kommen dürfte. Torae lächelte. "Eine Frage habe ich noch..."

„Dann stell sie.“ Mit einer Kopfbewegung erlaubte Ivar Grid zurück ins Zimmer zukommen. Noch während der Adler so tat, als würde er das Fenster aufschieben, lehnte der Jüngere sich nochmals an den Räuber. "Hab ich mir das eingebildet oder kann der Vogel wirklich sprechen?"

„Ja das kann sie und glaub mir manchmal wünschte ich es wäre nicht so.“ Theatralisch seufzte Ivar. "Jetzt tu mal nicht so, als würde ich dir ständig die Ohren voll sülzen wie eines eurer Menschenweibchen!", beschwerte sich Grid und flog zum Bett. "Hallo Torae, schön, dass ich mich wieder mit dir austauschen kann!" Doch der Angesprochene reagierte nicht auf ihren Gruß, sondern lachte herzhaft. „Siehst du!“ beschwerte sich Ivar. „Torae glaubt auch, dass du zuviel redest!“ Kopfschüttelnd drückte Torae dem Braunhaarigen unbewusst einen Kuss auf die Wange. "Das habe ich aber nicht gesagt!" Jetzt drang ein fieses Kichern von Seiten der verwandelten Göttin durch den Raum, der soviel aussagte wie, dass Ivar nie zwischen sie kommen würde, egal was geschieht. „So geht das aber nicht!“ mahnte Ivar verspielt. „Du musst mir zustimmen und nicht der Pestbeule da drüben!“

"Was willst du Möchtegern König überhaupt? Ich hab dir von Anfang an erlaubt bei ihm zu bleiben, also beschwer dich nicht!" Torae zeigte noch immer ein Strahlen im Gesicht. Irgendwie kam ihm das was hier vor sich ging bekannt vor. "Bitte, weiht mich doch in euer Spielchen ein!"

„Was heißt hier Spielchen? Grid ist bloß ein rechthaberisches Federvieh!“ Angesteckt von Torae lachte nun auch Ivar. "Sie ist ein wunderschöner Vogel, lass das bitte!" Torae schmiegte sich wieder an den Körper des Räubers und machte nicht die Anstallten vorerst hier weg zu gehen. "Ich und Federvieh? Na warte!", grollte stattdessen Grid und flog vom Bett fort. Vor dem Kamin im schein des langsam erloschenem Feuer zeigte sie auch vor Torae zum ersten Mal ihre wahre Gestalt. "Bist du immer noch dieser Meinung?" Ivar musterte sie gelassen. „Jap.“ Aber Torae fiel der Kiefer vor staunen runter. "Wow..." Sein Blick gefiel Ivar gar nicht und schmollend hielt er ihm die Augen zu. „Gaff lieber mich so an.“ Kichernd machte es Plop und Grid war wieder der Stolz der Vogelwelt. "Wird da etwa jemand eifersüchtig? Angst, dass er nicht wieder zu dir zurück findet? Aber mach dir keine Sorgen, echte Gefühle finden sich immer wieder!" Ihren letzten Satz hatte sie versöhnlich gesprochen. Mit Schmollmund und roten Wangen wand Ivar den Blick ab. "Ist das wahr, das ist Eifersucht?", fragte Torae noch mal nach und blieb auch weiterhin an Ivars Brust. „Jetzt frag doch nicht so was.“ Peinlich berührt wich Ivar der Frage aus. "Ja, genau das war es!" Noch einmal küsste der Jüngere den Räuber sanft und nuschelte. "Das fühlt sich schön an!" Dann sah er zu Grid. "Wer bist du wirklich und wie machst du das? Ihr habt mir gestern etwas von Magie erzählt, kannst du mir damit nicht die Erinnerungen wiedergeben?" Der Vogel schüttelte seinen Kopf. "Meine Macht kann das nicht!" Zärtlich strich Ivar durch Toraes Haare, er wusste, dass jetzt der schwerste Teil ihrer Erzählung kommen würde. "Deine Macht? Wessen dann?" Auch Grid druckste jetzt etwas herum und beantwortete die Frage dann kurz und knapp. "Deine..." Lachend schüttelte der Magier den Kopf und stand auf. "Den Witz finde ich gar nicht komisch! Wer hat die Kraft mir meine Erinnerungen wirklich zurück zu geben?"

„Sie sagt die Wahrheit!“, versuchte Ivar ruhig zu erklären, „Du hast solche Kräfte, du weißt nur nicht mehr, wie du sie benutzen kannst.“

"Nein, ich bin kein Monster!" Der junge Mann schüttelte weiterhin seinen Kopf. "Du hast selbst gesagt, dass ich von ganz normalen Eltern großgezogen worden bin!" Aufgebracht packte Ivar Toraes Schultern. „Niemand darf so über dich reden, auch du selbst nicht!“ Schnell entzog sich der Magier aus seinem Griff, er war noch verwirrter als zuvor. „Das glaub ich nicht! Das bin nicht ich, den ihr sucht!“

„Doch, du bist es Torae und zwar nur du!“

So schnell ihn sein geschwächter Körper trug, eilte Torae zur Tür und wollte sie diesmal auf bekommen. "Nein! Ich bin nicht so ein Ding wie diese Vogeltussi behauptet!" Er schaffte es auch, doch nachdem sich die Tür einen Spalt breit geöffnet hatte, schloss sie sich auch wieder und verriegelte sich so, dass er es nicht erneut schafft. "Bleib hier!" Erklang jetzt Grid Stimme ernst, die Panik von dem jungen Mann mit Absicht übersehend. „Torae bitte.“ Ivar streckte seine Arme nach ihm aus. „Komm wieder her, ich weiß es ist schwer damit klar zu kommen, aber bitte, hör uns wenigstens zu.“ Noch immer rüttelte der Angesprochene an der magisch verschlossenen Tür und sank dann an dieser auf den Boden. Er war wieder völlig verängstigt und weinte. "Ich will hier weg! Bitte... Ich bin nicht dieser Torae!" Der dunkelhaarige Räuber verließ das Bett und kniete sich neben den verstörten Jungen. „Du bist mein Torae, alles andere ist jetzt erst einmal unwichtig.“

"Geh weg!", schmiss er jetzt auch Ivar an den Kopf. "Ich will das nicht!" Er verkroch sich ganz tief in sich selbst und machte sich ganz klein. Dabei bildete er, inzwischen wieder ungewollt, ein unsichtbares Schild um sich. So, dass man ihn auch nicht mehr erreichen konnte. Der Adler schüttelte seinen Kopf. Das lief gar nicht gut! So sehr es ihn auch schmerzte Torae so zu sehen, bewahrte Ivar seine Ruhe. Still blieb er neben dem aufgelösten Jungen sitzen und wartete ab, dass dieser sich wieder beruhigte. Dann erklang wieder Grids Stimme, jedoch in einer Sprache, die Ivar als auch Torae völlig unbekannt war. Sie sang ein beruhigendes Schlaflied und ihre Klänge wirkten wie elfengleiche, warme und ruhige Bewegungen. Davor hatte sie sich unbemerkt wieder in ihren göttlichen Körper verwandelt und ging jetzt langsam auf Torae zu. Ivar sah sie an und wollte sie fragen was sie vorhatte, beschloss aber, dass er besser abwarten sollte und sehen was passieren würde. Ohne Gegenwehr griff sie durch das Schild, als sie es erreichte und zog den zusammengekauerten Körper in ihre Arme. Der Gesang aber blieb auf ihren Lippen und ihre Hände strichen über seinen Rücken. Auf einmal fühlte Torae sich ganz leicht, auch wenn er immer noch weinte und seine Augen wurden schwer. "Mama...", nuschelte er, bevor er ohne sich dagegen zu sträuben in einen friedlichen Schlaf hinüberglitt. Behutsam streichelte Grid ihn weiter und sang. Auch Ivar begann sich schläfrig zu fühlen, doch er zwang seine Augen, offen zu bleiben, es war jetzt nicht der Zeitpunkt, um zu schlafen. Als der verwirrte Magier ganz tief in die Welt der Träume versunken war, hörte auch Grid auf zu singen. Sie lächelte sanft. "Es ist alles halb so wild..."

„Ach ja?“ Mit hochgezogener Augenbraue sah Ivar sie an. „Das sah für mich aber ganz anders aus.“

"Hättest du anders reagiert?"

„Das sag ich ja gar nicht, aber was machen wir jetzt?“

Noch immer streichelte die Göttin den jungen Mann. "Ich hab ihm etwas seine Angst genommen, warten wir auf seine Fragen..."

„Wie sollen wir… ich ihm nur erklären was passiert ist?“

Grids Lächeln wurde breiter und sie streckte dem Räuber eine ihrer Hände hin, damit er sie ergreifen konnte. "Mit der Wahrheit..." Seufzend nahm er ihre Hand. „Leichter gesagt, als getan.“ Ganz langsam zog die Göttin Ivar mit in das Schutzschild und hielt mit ihm zusammen Torae fest. "Keine Sorge, er wird nicht mehr so reagieren wie vorhin..."

„Kannst du dir da so sicher sein?“ Grid lächelte und lachte fast engelsgleich und nickte. "Ich kann...", dann zwinkerte sie Ivar zu. "Denn mein Lied war etwas ganz besonderes!"

„Wieso beunruhigt mich das noch viel mehr?“ Beleidigt zog sie eine süße Schnute. "Mein Zauber hat noch nie versagt! Aber das war kein Zauber im klassischem Sinn!" Ivar beugte sich zum schlafenden Torae und rieb sein Gesicht in dessen weißen Haaren. „Ich will nur, dass er wieder er selbst wird.“

"Wenn er es selbst nicht kann, ich kann es wirklich nicht. Aber vielleicht gäbe es da einen Weg..." Die Frau zog sich etwas zurück und ließ Ivar die Ruhe mit Torae. „Was für ein Weg?“, fragte Ivar, wie nebensächlich, als er Torae an seine Brust zog. "Es gibt da einen Platz, an dem haben sich die Magier der Welt versammelt um den Ablauf der Dinge nicht mehr zu stören. Sie könnten uns vielleicht helfen."

„Könnten sie Toraes Erinnerung wieder bringen?“ Ruhig nickte die Göttin. "Ja, sie können!"

„Dann bringen wir ihn dahin!“, meinte Ivar entschlossen, er wollte Torae um jeden Preis helfen, selbst wenn er ihm seine Handlungen nicht verzeihen würde, denn noch immer gab er sich die Schuld, an ihrer Situation. "Es ist aber weit!", gab Grid noch einmal von sich. „Kein Weg ist zu lang dafür.“

"Dann brechen wir noch heute auf!" Langsam rührte sich Torae wieder und kuschelte sich in Ivars Arme. „Gut.“ Damit sah Ivar ihr Gespräch für beendet an und konzentrierte sich ganz auf Torae.

Noch verschlafen aber vollkommen fit öffnete der Magier seine Augen und lächelte, als er den fremden und doch so alten Freund sah. "Was ist passiert?"

„Du warst etwas überfordert, also musste Grid dich etwas schlafen lassen.“ Zärtlich strich das weiße Haar zurück. "Ich hab gut geschlafen! Entschuldige, wenn ich dich weggestoßen habe!"

„Kein Problem, ich versteh dich ja.“ Als Torae vom Boden aufstand und Ivar lächelnd seine Hand hinhielt um ihm beim Aufstehen zu helfen, schweiften sein Blicke wieder zu Grid. "Danke!" Sie schüttelte ihren Kopf. "Du musst mir nicht danken!"

„Wir sollten jetzt Frühstücken, denn wir wollen bald weg von hier“ Nur vorsichtig schnitt Ivar das Thema an. "Wohin denn?", fragte Torae jetzt neugierig und nicht mehr ängstlich. Er setzte sich richtig gut gelaunt an den Tisch und sah immer mal wieder heimlich zu der Frau. "Vielleicht in das Dorf von dem du mir erzählt hast?"

„Noch nicht, vorher haben wir noch einen Zwischenstopp, wir hoffen, dass dir geholfen werden kann.“ Gespannt auf Toraes Reaktion sah er ihn an. "Wirklich? Das ist möglich?" Er strahlte. "Das wäre wundervoll und ich möchte alles wieder wissen, auch wenn es vielleicht nicht immer so schön ist, wie du mir erzählt hast!"

„Gut, dann brechen wir am besten direkt nach dem Essen auf.“ Noch einmal, dieses Mal aber offensichtlicher sah Torae zu Grid. "Kommst du mit uns?" Die Gefragte lächelte umwerfend. "Ohne mich würdet ihr es gar nicht finden!"

„Grid wird uns zu einem Magierdorf bringen.“ Ivar lächelte Torae liebevoll an. „Aber jetzt iss erst mal was und diesmal mehr als gestern.“ Noch ehe der Magier etwas erwidern konnte, hatte Grid ein prachtvolles Frühstück gezaubert. "Genau, sonst füttern wir dich!" Torae schüttelte seinen Kopf. "Danke, aber ich möchte das vorher auch mal ausprobieren! Ihr habt doch gesagt, ich kann das auch?" Er sprach von der Zauberei. „Wenn du das willst, aber nur wenn du versprichst so viel zu essen, wie ich dir vorgebe.“ Freudig nickte der Magier. "Wenn du möchtest, esse ich bis ich platze. Aber wie geht das denn? Erklär es mir!"

„Da musst du schon sie fragen.“ Er deutete auf Grid. Sofort richtete Torae erwartungsvoll seinen Blick auf die wunderschöne Frau. Diese hingegen ließ es sich nicht nehmen und ärgerte den Räuber etwas. Lasziv lehnte sie sich zu Torae, so dass er von ihrem Ausschnitt bis zum Bauchnabel sehen konnte und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Keinen Sekundenbruchteil später erschien eine Sahnetorte in Form eines Busens auf dem Tisch. Grollend sah Ivar sie an. „Sind alle Götter so versaut?“ Sie kicherte und streckte Ivar die Zunge raus. "Ich weiß nicht wovon du sprichst!" Dabei strich ihr Zeigefinger durch die Creme der Torte und steckte ihn dann zum kosten in den Mund. "Äußerst bekömmlich, Torae!" Der war etwas rot angelaufen. "Ich glaub, ich versuch es noch mal..."

„Ja, bitte!“, erwiderte Ivar noch immer schmollend. Hochkonzentriert schloss der Jüngere seine Augen. "Ich möchte gern etwas deftiges, was mir einmal geschmeckt hat..." Er ließ einige Momente verstreichen und wagte dann vorsichtig einen Blick auf den Tisch. Ivar konnte sein Grinsen nicht unterdrücken, denn was sich Torae da gezaubert hatte, war etwas, dass er immer von Ivar gekocht haben wollte, als die Welt noch in Ordnung war. "Was ist das?" Fragte der Weißhaarige verwundert. Ein großer Topf mit einem nicht identifizierbaren Inhalt stand auf dem Tisch. Außerdem roch es seltsam. „Probier es doch!“ Mit zugehaltener Nase steckte der Jüngere einen Löffel in das warme Essen und steckte es sich dann in den Mund. Abrupt wurden seine Augen riesig und es landeten noch etliche Löffel mehr zwischen seinen Zähnen. "Köschtlisch...", nuschelte er zwischen den Bissen und konnte gar nicht genug bekommen. „Schön, dass es dir immer noch schmeckt!“ lachte Ivar. Wie ganz selbstverständlich erschuf Torae noch zwei Löffel. Einen für Ivar und einen für Grid. Doch zu Sprechen hatte er keine Lust, er wollte noch mehr von dem köstlichen Essen, auch wenn es noch immer undefinierbar für ihn war.

Trotz seines Löffels hatte Ivar kaum eine Chance etwa abzubekommen, da Torae sich darauf stürzte, wie ein Ertrinkender auf eine Rettungsleine. Er aß fast den gesamten Topf leer und lehnte sich dann papp satt auf seinem Stuhl zurück. "Mhh... Super!"

„Ich fühle mich geschmeichelt.“ Grinsend betrachtete Ivar ihn und konnte es sich nicht verkneifen über Toraes Haare zu streicheln. "Du?" Er hielt die Hand des Räubers fest und strich mit seinem Daumen darüber. „Natürlich, wer meinst du hat dir das, das erste Mal gekocht?“ Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. "Ich fange an zu glauben, dass du mich kennst..."

„Das freut mich, Torae.“ Ivar konnte gar nicht beschreiben, wie glücklich ihn das machte. Im Hintergrund konnte er sehen, wie Grid ihm zuzwinkerte. Denn sie wussten wie echt die Gefühle des Magiers zu Ivar waren und das man sie nicht auslöschen konnte. "Dann würde ich vorschlagen, dass Torae sich etwas frisch machst und du Ivar isst noch etwas. Danach können wir dann los!"
 

Sie hatten ein Pferd für Torae besorgt und gleich darauf das Dorf verlassen. Seit Stunden waren sie nun schon unterwegs, immer Grids Führung folgend. Die Sonne stand schon tief am Himmel, als sie in der Nähe eines Wasserfalls Rast machten und Ivar beschloss, dass sie hier ihr Lager aufschlagen würden. Neugierig sah sich der Magier um, es gefiel ihm hier. "Ich finde du hast Recht, dass wir heute Nacht hier bleiben!"

„Freut mich, dass es dir gefällt“ Ivar deutete auf die Richtung, aus der, der Wasserfall zu hören war. „Am besten bauen wir da unsere Zelte auf.“ Grid, die sich nicht zurück in den Adler verwandelt hatte grinste. 'Irgendwie kam ihr das bekannt vor'. "Darf ich?", fragte Torae und blinzelte ganz lieb. Er wollte so oft wie möglich seine Kräfte benutzen um sie zu beherrschen. „Tu dir keinen Zwang an, Liebes.“ Voller Tatendrang betrachtete der Magier die ausgewählte Stelle genau und ehe man sich versah, standen dort die Zelte. Doch das Lächeln in seinem Gesicht schwand. Die Stäbe waren kreuz und quer aufgestellt und hatten die Zeltplanen damit zerrissen. Alles in allem hatte er viel getan oder besser zerbrochen, aber keine Zelte aufgestellt. Mitfühlend tätschelte Ivar ihm den Rücken. „Mach dir nichts draus, so wie es aussieht, wir es heute Nacht wohl eh nicht regnen.“ Kichernd zog sich die Göttin zurück. "Aber... Wo sollen wir denn schlafen?" Niedergeschlagen lehnte der Magier seinen Kopf an Ivars Schulter. „Nun das Gras sieht einladend genug aus.“ Automatisch stahl sich ein Arm um Toraes Schulter. "Aber der Ort hier ist wirklich schön. Da lässt es sich auch ohne Zelt gut schlafen!" Er kuschelte sich an und sah dann zum Wasserfall. "Sollen wir etwas spazieren?"

„Gern.“ Ivar genoss die Nähe seines Liebsten, doch fürchtete er immer noch, sich zu viele Hoffnungen dies bezüglich zu machen.

Verträumt glitt Toraes Blick über das Wasser und er ließ sich genau so wie damals am See auf die Knie nieder um seine Hände darin einzutauchen. Das rauschende Nass war nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. "Weißt du, Ivar... So wie es jetzt ist, könnte ich auch Leben, wenn ich meine Erinnerungen nicht zurückbekomme. Du gibst mir das Gefühl nicht allein zu sein." Doch im Gegensatz zu ihrem Spaziergang damals am See stand Torae nicht wieder auf. Er begann langsam seine Schuhe zu öffnen. Mit hochgezogener Augenbraue sah Ivar ihn an. „Du willst ins Wasser? Bei diesen Temperaturen?“ Mit vor Freude leuchtenden Augen nickte der Angesprochene. "Sicher! Kommst du mit?" Es störte ihn nicht, dass die Erde sich von einer offensichtlichen Dürre und das am Ende des Winters erholte und es trotzdem eisig kalt im Wasser sein würde. Torae hatte Grid im Hotelzimmer genau verstanden und würde versuchen den Zauber vom Essen umzuwandeln. Doch damit wollte er Ivar überraschen. Der sah nicht so begeistert aus, obwohl es ihn innerlich sehr amüsierte. „Na gut, aber wenn ich mich erkälte ist es deine Schuld.“ Als er seine Schuhe ordentlich am trockenen Ufer abgestellt hatte, begann sich der Jüngere schon seiner restlichen Kleidung zu entledigen. "Keine Sorge, das wirst du nicht!" Seufzend begann nun auch der Dunkelhaarige sich seiner Kleidung zu entledigen, achtete aber, im Gegensatz zu Torae, nicht darauf wie er sie am Ufer zurückließ. Bis auf seine Unterhose stand Torae jetzt nackt vor ihm und zitterte. "Ich liebe das Wasser!" Dann trat er einen Schritt nach dem nächsten ins Gewässer, doch Ivar konnte nicht sehen, dass er noch mehr fror. Im Gegenteil, dem Magier schien es warm zu werden, denn seine durch die Kälte an der Luft entstandenen Gänsehaut verschwand. "Pass auf!", lachte er dann dem Räuber zu und sprang mit einem eleganten Kopfsprung ganz unter Wasser. „Hey!“ lachend und mit schnellen Schritten folgte Ivar seinem ehemaligen Geliebten in das kalte Nass. Mit Überraschung stellte er dann jedoch fest, dass es gar nicht so klar war, sondern richtig angenehme Temperaturen hatte. Als Torae unter Wasser sah, dass Ivar ihm gefolgt war, tauchte er wieder auf und spritzte ihm paddelnd ganz viel des feuchten Nass entgegen. "Du bist zu langsam!", lachte er dabei weiter und fühlte sich hier Pudel wohl. Dabei begann sich ihre Umgebung seinen Gefühlen anzupassen und in der ausgedorrte Landschaft nahe des Flusses begann es wie im Frühling prächtig zu sprießen. Grinsend wischte Ivar sich die braunen Locken aus dem Gesicht und spritzte Torae, als Rache, eine Wasserwelle entgegen. „Nimm das!“ So bespritzten sie sich noch eine Weile weiter, bis Torae einfach wegschwamm. "Fang mich doch, wenn du nicht zu langsam bist!"

„Warte gefälligst du…!“ Ivar kam gar nicht mehr aus dem Lachen heraus, als er mit schnellen Zügen hinter Torae her schwamm. Zu Überraschung Toraes hatte Ivar ihn sogar ziemlich schnell ein. "Ahhh...", kreischte er verspielt. Mit einem übertriebenen Bösewichtlachen packte Ivar den Kleineren um den Bauch und zog ihn in die Tiefe des Flusses. Mit dicken Backen voller Luft, befreite der Magier sich unter Wasser wieder und tauchte davon. Dieses Mal aber nicht sehr weit. Nach wenigen Metern wartete er immer wieder, bis ihn der Ältere erneut ein hatte und schließlich merkte, dass Ivar keine Luft mehr hatte. Doch bevor er wieder auftauchen konnte, hielt Torae ihn in der Dunkelheit fest. Ganz automatisch begann Ivar zu zappeln, da seine Lungen begannen zu schmerzen. Der Jüngere schüttelte seinen Kopf und sah ihn fest an. Dabei legte er seine rechte Hand ganz zärtlich auf Ivars Brust und sofort begann die Haut den benötigten Sauerstoff durch das Wasser aufzunehmen. Dann wartete er, bis der Andere begriff, was sie hier taten. Das dauerte jedoch einige Momente, denn diese Art der Atmung war Ivar natürlich völlig fremd. Als Toraes Zauber sich gänzlich in den Körper des Räubers eingezogen hatte, nahm er sein Gesicht in beide Hände um dessen Blick auf ihn zu richten. Vorsichtig küsste er ihn dabei auf die Nasenspitze und lächelte. Ivar erwiderte das Lächeln nur all zu gerne und seine Hände suchten unterdessen Halt auf Toraes Rücken. Der genoss ein wenig ihre Ruhe und Zweisamkeit. Hier konnte er nichts fragen und einfach nur, nicht allein sein. Danach löste er sich wieder und schwamm einfach gegen die Strömung vor. Ivar folgte ihm dabei so gut er konnte. Genau unter dem Wasserfall stoppte Torae wieder. Es war ein unglaubliches Schauspiel was sie sahen. Das ganze Wasser war aufgewirbelt und voller Luftbläschen, die einen kitzelten und trotzdem war keine Hektik zu spüren. Ivar kam direkt hinter ihm an, sodass er das Naturereignis über Toraes Schulter beobachten konnte und seine Brust dessen Rücken berührte. Kuschelnd lehnte sich der Jüngere nach hinten und tauchte so langsam wieder über Wasser auf. Ivar konnte hier wieder ganz normal weiter atmen. Ihre Umgebung sah man jetzt in den buntesten Farben des Frühlings und er seufzte zufrieden. "Hat es dir gefallen?"

„Sehr“, murmelte Ivar und rieb dabei unbewusste seine Nase in Toraes Haaransatz über dem Ohr. "Mir auch..." Torae hielt die Arme um sich fest und sie beide über Wasser. „Ich bin etwas enttäuscht, dass du jetzt schwimmen kannst, wollte ich es dir doch beibringen.“ Verspielt ließ sich der junge Mann in die Tiefe fallen und danach von Ivar festhalten. "Ist dir das lieber? Ich bin..." Er senkte seine Stimme. "...letztens von Leuten in nen Brunnen geworfen worden. Sie wollte mich loswerden und dachten, der Brunnen sei wie die meisten andern auch ausgetrocknet. Mir blieb keine andere Wahl als es zu lernen, die Wände waren zu flutschig. Irgendwann später hat mir ein Mädchen das Seil mit dem Eimer zugeworfen und oben festgebunden, so bin ich wieder rausgekommen. Sie wird wohl nie wieder jemandem helfen. Ihre Mutter hatte ihr den Hintern versohlt, weil sie gehört hat, dass mit mir wohl was nicht stimmt und man mich mit Absicht reingeworfen hat. Die Kleine tut mir leid, sie hat so geweint vor Schmerzen."

„Menschen können grausam sein!“ Erwiderte Ivar nur sanft. „Warum meinst du wohl ist unser Dorf gegründet worden?“ Torae gab ein zustimmendes Geräusch von sich. "Deshalb bin ich am liebsten allein. Also... Ich meine... du bist die Ausnahme. Aber... ich hab Angst vor Menschen..."

„Hatte ich auch!“, gestand Ivar, „Bis ich ein paar der guten Sorte getroffen habe und gelernt habe, dass ich immer noch vertrauen konnte.“ Sie waren in die Nähe des Ufers gepaddelt und der Magier kuschelte sich noch mehr an. "Du hattest ... auch ... ?"

„Ja, ich sagte doch, dass ich dich verstehe.“ Um noch mehr Nähe zwischen ihnen zu erzeugen legte Ivar sein Kinn auf Toraes Schulter. „Ich war zehn, als ich mein Gedächtnis verlor, auf Grund von… traumatischen Ereignissen, ich habe zwar vor kurzen einen Teil zurück erlangt, aber noch immer sind meine Erinnerungen nicht vollständig.“ Der Weißhaarige spürte tiefe Trauer in sich aufsteigen und seinen Augen entflohen salzige Tränen. "Das tut mir leid!" Während dessen zog er Ivars Arme noch fester um sich. „Wein doch nicht!“, rief der Braunhaarige aus und versuchte Torae zu beruhigen. „Das ist doch nicht so schlimm, es gibt Dinge, an die will ich mich auch gar nicht erinnern.“

"Aber..." Toraes starkes und uneingeschränktes Mitgefühl für diejenigen, die ihm selbst in diesem erinnerungslosen Zustand tief in ihm drin etwas bedeuteten kam deutlich zum Vorschein. "Auch wenn ich mich nicht erinnere, ich kann fühlen, wie ich auf keinen Fall möchte, dass du leidest!"

„Ich leide nicht!“, versicherte der ihm lächelnd. „Nicht, wo ich dich doch jetzt wieder bei mir habe.“ Ein zaghaftes Lächeln bildete sich auf Toraes Lippen. "Das hört sich schön an!"

„Nicht so schön wie es sich anfühlt.“ Wieder spürte Ivar den unbändigen Drang Torae zu küssen. "Hast du mir auch so viel bedeutet?" Der Langhaarige konnte die Gefühle des anderen greifbar spüren und es legte sich wie angenehmer Balsam um sein Herz. „Ich hoffe es.“ Verlegen wand Ivar den Blick ab. „Aber du hast mir auf jeden Fall gesagt, dass du mich liebst.“ Ein friedlicher Ausdruck lag auf Toraes Gesicht, als er sich in Ivars Armen umdrehte. "Ich weiß nicht ob es hilft oder ob es für dich in Ordnung ist. Aber würdest du mich einmal küssen?" Er hoffte, vielleicht so wieder an seine Erinnerungen zu kommen, auch wenn er den Räuber nicht ausnutzen wollte, falls es nicht geschah. „Wenn du es willst.“ Eigentlich wollte Ivar es ja noch viel mehr. Eine Hand wanderte n Toraes Kinn, um ihre Lippen zusammen zu führen.

"Hey, ihr zwei Leistungssportler, ich hab etwas zu Essen organisiert!", unterbrach Grid laut mit ihrer zarten Engelsstimme und Torae zuckte zusammen. Dann drehte er sich von Ivar fort. "Wir kommen!", rief er ihr zurück und lächelte den Grünäugigen entschuldigend an. "Vielleicht ein anderes Mal..."

„Ja.“ Ivar versuchte nicht all zu enttäuscht zu klingen, unter ließ es aber nicht Grid giftige Blicke zukommen zu lassen, als sie das Wasser wieder verließen. Diese Blicke ignorierend, reichte die schöne Frau den Männern Handtücher, welche sie gezaubert hatte. "Du warst ja richtig fleißig, Torae. Das alles hier ist dein Werk!" Beeindruckt sah sich der Angesprochene um. "Wirklich? Kann ich so was?"

„Nun, dass siehst du doch.“ Ein Lächeln schenkte er Torae, bevor er sich schnippisch an Grid wandte. „Du könntest wenigstens den Anstatt haben dich umzudrehen!“ Mit einem verschmitzten Grinsen schüttelte die Göttin ihren Kopf. "Warum, ist doch alles prächtig vorhanden und sitzt am rechten Fleck, du musst dich nicht schämen!" Eiligst schnappte Ivar sich sein Handtuch und verdeckte seinen intimen Bereich, obwohl ihre Augen auf ihm nicht das waren, was ihn störte. Grids Blicke waren nämlich auf Torae gerichtet und achteten genau darauf, dass er wieder richtig trocken wurde um sich nicht zu erkälten. "Das ist ja Wahnsinn! Kann ich immer so zaubern?", fragte der inzwischen weiter. Eifersüchtig stellte Ivar sich zwischen Torae und Grid um ihr den Blick zu versperren und begann dann sich selbst abzutrocknen. „Sicherlich.“ Mit schwebenden Schritten entfernte sich die Göttin wieder und ging zum Lager, das sie neu erschaffen hatte. "Ich warte dann mit dem Essen auf euch!" Schnell zog Torae sich in der Zeit seinen alten Mantel über. Er hatte seine Lumpen zwar zurück gelassen, doch der schwarze Umhang war ja nur dreckig gewesen und er wollte ihn um keinen Preis weggeben. Auch Ivar war unterdessen dabei sich wieder einzukleiden, wobei ihm das Handtuch auf dem Kopf lag, da er ja keine Hände frei hatte. "Soll ich dir helfen?" Noch ehe der Braunhaarige Torae antworten konnte, war er schon wieder in seine Sachen gekleidet. „Das wäre nicht nötig gewesen, aber trotzdem danke.“ Aber Toraes Strahlen zeigte ihm, wie gut es dem jungen Mann tat, einfach alles in sich auszuprobieren. Dann bekamen sie das neue Lager und die drei Zelte zu Gesicht, außerdem das Lagerfeuer und der Kaninchenbraten darüber. "Wow..."

„Das nenn ich mal beachtlich!“, lobte der Räuber, seine Eifersucht durch Toraes Lächeln ganz vergessend. "Ich vermute mal, an den Vierbeiner da bist du als Adler gekommen?", stellte der Magier grinsend fest und Grid nickte. "Irgendetwas gutes muss diese Gestallt ja haben. Aber jetzt lasst es uns schmecken!"

„Dann lasst uns mal essen!“, schlug Ivar vor und wie aufs Stichwort knurrte sein Magen. Gekonnt zerlegte die wunderschöne Frau den Braten und verteilte es auf drei Teller. Dann reichte sie den Männern jedem einen und strich bei Torae unabsichtlich über dessen Hand dabei. "Danke!", sagte dieser und begann sofort mit dem Verzehr. Ivar viel dies natürlich auf und es nährte seine Unsicherheit nur, die er verspürte seit er von Toraes Gedächtnisschwund wusste. Als sie mit dem Abendbrot fertig waren, betrachtete der Magier die Zelte. Etwas entschuldigend sah er dabei in die Runde. "Können wir nicht zusammen in einem Zelt schlafen?" Ivars Herz machte einen Sprung. „Aber natürlich!“

"Das ist schön..." Glücklich schmiegte Torae sich an Ivars Schulter. "Schlaft ihr mal, ihr Zwei. Ich brauche nicht soviel Schlaf wie ihr!", lächelte Grid und wollte ihnen zweisame Stunden lassen. „Bist du denn schon müde?“ fragte Ivar hoffnungsvoll. Als Antwort erhielt er ein Nicken. "Ja, vom schwimmen und wir haben doch noch einen weiten Weg vor uns, da sollten wir gut erholt sein..."

„Da hast du natürlich Recht.“ Ivar schluckte den Klos in seinem Hals herunter. „Wollen wir dann zu Bett?“

"Ja!" Schnell war der junge Mann wieder auf den Beinen und streckte dem Räuber seine Hand entgegen. "Aber... Bitte... Weck mit, bevor mir so etwas wie heute Morgen wieder passiert!" Das brachte Ivar tatsächlich zum grinsen. „Wieso denn? Mir hat es gefallen.“ Hochrot drehte der Weißhaarige sich weg. "Es war peinlich, mehr auch nicht!"

„Warum peinlich? War doch alles ganz natürlich.“ Endlich nahm Ivar die Hand und ließ sich hochziehen. Torae schüttelte seinen Kopf und er wollte nicht über seine Gefühle diskutieren. "Es war peinlich und zwar weil es sich in mir danach so angefühlt hat!" Langsam ging er dann in eines der Zelte. "Ich wünsche dir eine schöne Nacht Grid!"

„Er gehört zu mir, damit das klar ist!“, murmelte Ivar scheinbar zu niemandem, als Torae im Zelt verschwunden war und folgte ihm dann. Was sie im Zelt erwartete, hätten ihre Pferde nie tragen können. Es war ausgestattet wie das weicheste Bett und mit vielen Kissen und Decken bestückt. "Das wird bestimmt eine richtig gute Nacht!" Ivar konnte ihm nur zustimmen, allerdings aus anderen Gründen. Ohne sich groß umzuziehen, legte Torae sich in die Federn. Er gähnte herzhaft. "Danke, dass du bei mir bleibst!"

„Es ist mir ein Vergnügen.“ Ivar entledigte sich so weit seiner Kleidung, dass er sich nur in Hemd und Unterwäsche zu Torae legte. Vorsichtig sah der den Räuber an. "Da... Darf ich wieder...", er nuschelte sehr leise, "...dein Arm...?" Ivar breitete seine Arme aus. „Tu dir keinen Zwang an.“ Zum ersten Mal gewollte, aber ganz vorsichtig hauchte Torae ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke!" Dann legte er sich in den Arm und driftete auch ziemlich schnell in einen ruhigen Schlaf über. Obwohl auch Ivar inzwischen die Müdigkeit bis in seine Knochen hinein spüren konnte dauerte es noch eine ganze Weile, bis er einschlafen konnte, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt Torae zu beobachten und sich Gedanken über ihn und über ihre Zukunft zu machen.

„Solltest du je merken, dass du mich nicht liebst, dann töte mich bitte bevor du mich verlässt.“

Natürlich erhielt er keine Antwort.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Manu-chi
2008-03-26T00:02:49+00:00 26.03.2008 01:02
Also wie immer ein klasse Kapitel. Mach weiter so. Bin gespannt, was noch so alles passieren wird. -^.^-
gglg
Von: abgemeldet
2008-03-25T18:28:37+00:00 25.03.2008 19:28
ich find deine story super und wehe du schreibst nciht weiter ^^
also ich hab nen kommi hinterlassen, schämt euch die noch keinen kommi hinterlassen haben
liebe grüße
Von:  Allmacht
2008-03-14T15:11:36+00:00 14.03.2008 16:11
Das Kapitel hier hat mir wieder sehr gut gefallen.
Besonder jedoch waren für mich der Anfang mit dem "inspirierenden" Traum sowie der Wasserfall.
Geschockt hat mich aber der Schluss.
Aber wenn man wirklich liebt, fühlt man so. *träum*
lg


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