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Ein Winter mit Folgen

Einige Herzen erfrieren und andere schmelzen dahin.
von

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Die verdorbene Party

Da kam Miyako ins Zimmer.

„Das Essen ist fertig, Marron. Hilfst du mir den Tisch zu decken?“

Marron lächelte nun wieder.

„Ja, natürlich.“ , erklärte sie freundlich und ging mit ihr gemeinsam in die Küche.

„Wann kommt Chiaki denn nun?“ , wollte Miyako wissen während sie die teuren Gläser aus einem ihrer Schränke holte und behutsam auf den Tisch stellte.

„Er wollte sich direkt auf den Weg machen...“ , erwiderte Marron.

„Du klingst nicht sehr erfreut darüber. Gibt es Probleme in eurer Beziehung?“ , meinte Miyako verwundert und sah Marron nun prüfend an.

Marron schüttelte den Kopf und lächelte nun etwas verkrampft.

„Nein, es ist alles in Ordnung. Weißt du, er holt mich sogar von meinem Kurs in rhythmischer Gymnastik ab, oft direkt nach seiner Arbeit im Krankenhaus. Manchmal bringt er mir sogar Blumen mit...“

Miyako lächelte. „So gehört sich das auch. Er muss sich gut um dich kümmern, sonst kriegt er nämlich Ärger mit mir!“ , meinte sie und zwinkerte Marron lächelnd zu.
 

In dem Moment kam auch der kleine Shinji wieder in die Küche, der nun einen schwarzen Anzug und eine kleine Krawatte trug, an der er ein wenig genervt herumzupfte.

„Oh, du siehst ja richtig vornehm aus mein Schatz!“ , freute Miyako sich und kniete sich zu ihm hinunter.

„Machst du mir dieses Ding ab?“ , jammerte Shinji und zog weiter an seiner Krawatte. Miyako seufzte leise, musste dann aber grinsen.

„Gut, wir müssen es ja auch nicht gleich übertreiben.“ , murmelte sie, löste die Krawatte und ging damit hinaus, um sie wieder an ihren Platz zu legen.
 

Musik erklang, Yamato, der sich im Nebenzimmer befand, hatte die Stereoanlage eingeschaltet und zog Miyako schnell an sich, als sie den Raum betrat. Die Krawatte fiel auf den Boden und das Paar begann wie wild zu tanzen. „Yamato! Was soll das!?“ , fragte Miyako, die leicht rot geworden war. „Darf man mit seiner Frau nicht einmal an ihrem Geburtstag tanzen?“ , fragte er, zog sie dicht an sich und küsste sie liebevoll.
 

In dem Augenblick klingelte es an der Haustür. „Ich mach schon auf!“, erklärte Marron, die an den beiden vorbei lief und die Tür aufriss.

„Da bist du ja, Chiaki!“ , freute sie sich.

Nach dem Telefonat, in dem Chiaki so abwesend gewirkt hatte, war sie sich schon nicht mehr sicher, ob er wirklich kommen würde.

Doch nun kam ihr dieser Gedanke albern vor. Wieso sollte er denn nicht kommen? Was sollte denn in der kurzen Zeit schon passiert sein? Lächelnd zog sie Chiaki nun am Arm in die Wohnung, wobei ihr Blick auf eine weiße Rose die aus einer Manteltasche herausschaute fiel.

„Oh, eine Rose? Ist die für Miyako oder für mich?“ , fragte sie und sah ihn schief grinsend an.

„Das ist meine!“ , platzte ihm heraus und schien selbst erschrocken darüber, in was für einem giftigem Ton er das gesagt hatte. Marron wich einen Schritt zurück und schaute Chiaki überrascht an. Nun kam auch Shinji aus der Küche gelaufen.

„CHIAKI!“ , brüllte er fröhlich und blieb vor ihm stehen. „Hast du mir was mitgebracht?“ , grinste der Kleine und sah ihn erwartungsvoll an.

Chiaki beugte sich leicht zu ihm hinunter.

„Heute ist der große Tag deiner Mama, beim nächsten Mal bring ich dir Pfannkuchen mit!“ , lächelte er und tätschelte seinen Kopf.
 

„Nun, wo wir komplett sind, können wir ja endlich essen!“ , verkündete Yamato und rieb sich seinen flachen Bauch. „Mein Magen grummelt schon richtig!“ , fügte er lächelnd hinzu und verschwand in die Küche.

Miyako ging zu Shinji, nahm ihn an die Hand und ließ Marron und Chiaki allein zurück, die sich nun schweigend gegenüber standen.
 

Beschämt kratzte sich Chiaki am Kopf. „Es tut mir Leid.... ich wollte eben nicht so schreien.“ , murmelte er und durchbrach die Stille. „Es... ist schon gut... Ist denn etwas... nicht in Ordnung, Chiaki?“ Marron ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Wo... hast du eigentlich diesen Mantel her? Du hattest doch immer einen braunen... dieser ist aber ganz und gar schwarz. Hast du den gerade erst gekauft? Was ist mit deinem anderen?“ , wollte sie nun wissen. Chiaki wirkte etwas genervt.

„Soll das ein Verhör sein? Ich habe mir einen neuen gekauft, dass ist jawohl wirklich kein Grund zu einer Diskussion. Nun lass uns endlich zu den anderen... Ich habe Hunger.“ , erklärte Chiaki, hang seinen Mantel auf, stellte eine Einkaufstüte ab und ging an ihr vorbei in die Küche.

Marron sah ihm traurig nach.

Was hat er nur? Warum reagiert er so empfindlich? Da ist doch irgendetwas, was er mir verheimlicht... Warum ist er denn nur so kühl zu mir?
 

Gedankenverloren betrat nun auch Marron die Küche und setzte sich an den fertig gedeckten Tisch neben Chiaki. „Lasst es euch ordentlich schmecken!“ , lächelte Miyako, die bereits alle mit Miso-Suppe versorgt hatte.

Ich muss versuchen nun mehr an Miyako zu denken. Ich will ihren Geburtstag nicht mit schlechter Laune verderben....“ , dachte Marron sich.

Während sich die anderen angeregt unterhielten, nippte Chiaki nur hin und wieder an seinem Glas Sekt. Wein wäre ihm lieber gewesen. Aber was sollte man machen? Frauen liebten halt dieses Gesöff und es war ja Miyakos und nicht sein Geburtstag. Am liebsten wollte er einfach gehen. Er fühlte sich einfach nicht wohl.

Wieso erzähl ich Marron nicht von dem Mädchen? Sie würde sicher wieder grundlos eifersüchtig werden... Eigentlich mag ich es doch, wenn sie es wird... Was ist diesmal anders? Wäre es diesmal wirklich grundlos? Mein Herz hat ganz schön doll geschlagen, als dieses Mädchen vor mir stand... Ich kenne nicht mal ihren Namen. Ich bin völlig durcheinander... was ist denn nur los mit mir? Es war doch nur irgendein Mädchen..., ich werde sie wohl kaum noch mal wiedersehen... Warum macht mich der Gedanke so traurig...?
 

Marron sah zwischendurch immer wieder zu Chiaki hinüber, der auf sie einen recht niedergeschlagenen Eindruck machte.

Warum konnte er mir nicht einfach sagen, was ihn bedrückt? Ich bin doch nicht blind... Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt... Ach, Chiaki…
 

Nach dem Essen gingen die Männer in den Nebenraum während Miyako und Marron den Abwasch erledigten.
 

„Chiaki, was ist es?“ , fragte Yamato, der im Wohnzimmer neben Chiaki auf dem Sofa saß ohne große Umschweife. Chiaki sah ihn verwundert an. „Wie? Was ist was?“ , entgegnete er verwirrt. Yamato seufzte laut. „Mach mir doch nichts vor. Du bist völlig gedankenverloren. Wie frisch verliebt.“

Chiaki schreckte nun auf. „Was!? Ich... ich bin doch nicht frisch verliebt! Ich liebe Marron!“ , brüllte er und hielt sich gleich darauf eine Hand vor den Mund, weil er befürchtete, dass man ihn bis in die Küche gehört haben könnte. Yamato runzelte die Stirn. „Ich sagte du benimmst dich wie frisch verliebt, nicht das du es bist... Aber deiner Reaktion zu urteilen, ist da doch noch irgendein anderes Mädchen im Spiel, oder irre ich mich?“ Chiaki sah nun verlegen nach unten. Gleich darauf fuhr er sich verärgert durch die Haare. „Verdammt..., die hat mich völlig durcheinander gebracht...“ , motzte er. Yamato sah Chiaki verwirrt an. „Die? Wen meinst du?“ Chiaki seufzte.

„Schneewittchen...“ , erwiderte er ohne Yamato anzusehen.

„Schneewittchen!?“ , wiederholte nun Shinji, der die ganze Zeit auf dem Schoss seines Vaters saß und verwirrt versuchte dem Gespräch ein wenig zu folgen.

„Das würde ich auch gern genauer wissen, wieso Schneewittchen?“ , fragte Yamato nach.

„Das Märchen hat Mama mir mal vorgelesen! Das ist ein ganz hübsches Mädchen, dass später einen Prinz heiratet! Und das futtert freiwillig Äpfel! Mir wäre ja ein Pfannkuchen lieber!“ , prahlte Shinji, stolz darüber ein wenig mitreden zu können.

„Ich kenne dieses Märchen nicht... , heißt das, du hast dich in eine Märchenfigur verguckt?“ , fragte Yamato nun vollkommen durcheinander.

Chiaki winkte ab.

„Nein, als meine Mutter noch lebte... Las sie mir oft Märchen aus aller Welt vor... Eins davon war Schneewittchen. Und dann sah ich sie... Sie hatte schwarzes, langes Haar und ihre Gesichtsfarbe war fast so weiß wie der Schnee, der auf uns hinunter rieselte...“ , erzählte Chiaki verträumt.

„Also lebt Schneewittchen!?“ , rief Shinji erstaunt.

Yamato kniff seinem Sohn leicht in die Wange. „Nein mein Kleiner. Es ist nur ein Märchen.“

Dann wendete er sich wieder Chiaki zu.

„Aber... dieses Mädchen scheint dich schwer beeindruckt zu haben..., dass macht mir fast Sorgen...“ , erklärte Yamato mit ernster Miene.

„Meine Mutter meinte damals, auch ich würde irgendwann ein Mädchen wie Schneewittchen im Märchen finden, dass ich dann nie mehr gehen lasse...“ – „Du hälst das doch nicht für einen Wink vom Schicksal?“ , fragte Yamato überrascht. Chiaki zuckte mit den Schultern.

„Ich hab das Gefühl bei mir brennen einige Sicherungen durch... Ich erkenn mich selbst nicht mehr wieder.“ , meinte Chiaki und wirkte dabei richtig verzweifelt.
 

(Zur gleichen Zeit nebenan, in der Küche)
 

„Marron, was ist los mit Chiaki? So habe ich ihn noch nie erlebt...“ , fragte Miyako nun, der ebenfalls nicht entgangen war, dass er sich seltsam verhielt.

„Er weicht mir immer nur aus... Ich weiß nicht was mit ihm los ist...“ , antwortete Marron nun traurig und senkte den Kopf. Miyako trocknete ihre nassen Hände schnell ab und legte sie anschließend auf Marrons Schultern.

„Hör mir mal zu. Du solltest dir keine Gedanken machen, vor allem dräng ihn nicht weiter... Dann wird er sicher nur immer abweisender reagieren, weil er sich unter Druck gesetzt fühlt. Gib ihm Zeit, er wird dir sicher bald sagen was ihn bedrückt. Ganz von allein. Zeig ihm, dass du genug Vertrauen hast, darauf zu warten, dass er von sich aus zu dir kommt. Du vertraust ihm doch, nicht wahr?“ –„Miyako... Ja. Ich vertraue ihm.“ , murmelte Marron leise.

Miyako lächelte zufrieden.

„Gut, dann lass uns nun ordentlich die Sau rauslassen!“ , rief sie laut heraus und riss einem Arm hoch in die Luft. „Den Abwasch kann ich auch später machen! Lass uns zu den anderen rüber, ich möchte endlich meine Geschenke haben!“ Marron musste nun lachen. Das war typisch Miyako. Sie war immer unheimlich neugierig und freute sich riesig über Überraschungen. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer.
 

„So! Alle Geschenke zu mir!“ , schrie Miyako durch den Raum und Chiaki stand auf, holte die Einkaufstüte und überreichte sie Miyako.

„Ist leider nicht verpackt...“ , murmelte er und räusperte sich etwas. Miyako lachte. „Macht nichts, umso schneller sehe ich was es ist!“ Schnell griff sie in die rote Einkaufstüte und zog einen schneeweißen Pullover heraus. Als sie ihn auffaltete, fiel schnell auf, dass er viel zu groß für sie war.

„Also sag mal Chiaki, bist du sicher das DAS mein Geschenk ist!?“, fragte sie und sah ihn an, als erwartete sie, dass er zugibt einen Scherz gemacht zu haben. Doch Chiaki wirkte selbst genauso überrascht. Er hatte in der Eile, einfach irgendein Kleidungsstück gegriffen, aber das es so sehr nach hinten losgehen würde, hatte er nicht erwartet.

„Da passe ich ja dreimal rein! Und dann ausgerechnet weiß, du weißt doch, dass ich es eher farbenfroh mag!“ , fügte Miyako noch hinzu. Yamato sah Chiaki ein wenig mitleidig an. Es war ja bekannt das seine Frau kein Blatt vor den Mund nahm, aber Chiaki schien ja ohnehin schon genug Sorgen zu haben.

„Schatz, reg dich doch nicht auf.“ , beruhigte er sie.

„An meinem Geburtstag so einen dummen Scherz mit mir zu treiben..., dass sieht nicht mal dir ähnlich, Chiaki.“ , motzte Miyako noch weiter.

Dann holte sie einmal tief Luft und begann plötzlich zu lächeln.

„Aber weißt du, dafür lädst du mich einfach mal einen Abend zu dir zum Essen ein!“ , erklärte sie und zwinkerte ihm zu.

„Miyako!“ , riefen Yamato und Marron zeitgleich.

Doch da drehte Miyako sich um und streckte lachend die Zunge heraus.

„Nur ein Scherz.“ , erklärte sie, woraufhin alle anfingen herzhaft zu lachen.
 

Alle außer Chiaki, der war bereits dabei sich seinen neuen Mantel überzuziehen.

„Chiaki!“ , rief Marron schnell. „Wo willst du hin?“

Chiaki sah entschuldigend in die Runde. „Ich fühl mich nicht wohl... Tut mir Leid. Ich brauche gerade ein bisschen Zeit für mich. Mit mir ist heute ohnehin nichts anzufangen.“

Marron versuchte ihre Sorge nicht offen zu zeigen, doch als die Tür ins Schloss fiel und Chiaki fort war, wurde sie schrecklich blass.
 

Er will Zeit für sich? Habe ich... irgendetwas... falsch gemacht? Warum geht er mir aus dem Weg? Ich weiß ich sollte ihm vertrauen... aber ich habe so Angst, ihn zu verlieren...
 

„Chiaki...“ , flüsterte sie traurig. Yamato und Miyako sahen sich beide hilflos an. Shinji lief verwirrt um die Drei herum.

„Warum ist Chiaki nun gegangen?“ , wollte er wissen.

Nun konnte Marron sich nicht mehr zusammenreißen und die ersten Tränen liefen über ihre Wangen. Miyako nahm sie liebevoll in den Arm.

So hatte sie sich ihren Geburtstag wirklich nicht vorgestellt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  datina
2007-08-12T19:34:58+00:00 12.08.2007 21:34
hmm joa...
diese schneewittchen da, die bringt den armen chiaki ja wirklich um den verstand... *grummel* der arme
also so wie ich das jetz sehe, zweifelt chiaki so gaanz langsam an seine liebe zu marron <--- NEIN, DAS DARF NET SEIN >.< (meine ich)
ich hoffe für dich, dass du die beiden FALLS sie sich trennen WÜRDEN wieder zusammen bekommst... sonst gibs haue...

ja was gibs noch?
marron<--- hmm i-wie war die in diesem kappi so... ja so nervig (sry ist aus meiner sicht so) so wie eine, die immer alles wissen muss... also so, wie du die fragen gestellt hattest...

am anfang des kappis... ich finde, das klang so wie en normales kaffeetrinken oder so... bei einem B-day ist EIGENTLICH schon alles vorher feddich...

du meintest ja, dass marron und chiaki zusammen sind, aber als chiaki dann vor der tür stand: kein kuss... NIX...
Marron hat ja noch nicht mal andeutungen gemacht, dies zu tun...
~„Oh, eine Rose? Ist die für Miyako oder für mich?“~ *handgegenstirnschlag* egoistisch... ein bisschen^^ aus meiner sicht...

Yamato kennt das märchen schneewittchen nicht??? xD i-wie kennt das JEDER nur leider gottes in ganz anderen versionen... bei meiner z.B. bei meiner version von schneewittchen, liegt sie in ihrem sarg und naseweiß stolper über einen stein, wärend sie schneewittchen i-wo hinbringen wollen. dadurch wacht sie wieder auf... ander versionen: da wacht sie durch den kuss von ihrem prinzen wieder auf ( also 4 me ist das dornröschien)

back to ff

ja... da bin ich mal gespannt, wie das daheim bei marron & chiaki aussieht...^^ streit oder was anderes xD

naja ich pack jetz noch etwas meinen koffer weiter, weil ich fahr morgen auf klassenfahrt :] also kann ich erst frühstens freitag abend schribbeln, falls du ein neues kappi online hast^^

bis denne

deine
datina-chan

P.S.: super kappi türlich ;)
Von:  -Moonshine-
2007-08-12T19:25:05+00:00 12.08.2007 21:25
diesmal hab ich nichts auszusetzen XD
gutes kapitel! shinji ist toll, auch wenn er mir ein bisschen zu frühreif für seine 3 jahre vorkommt. na ja, soll's ja geben. hochbegabung? *lach*
und chiaki.... hrm. >< blöd.
aber ich schätze, das ist erst der anfang der ganzen geschichte... ich bin gespannt.
mach's gut^^


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