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Dementia

Snape X Harry
von

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Consensio ~ Eine Übereinstimmung

Als Harry am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich im ersten Moment unglaublich fehl am Platz. Dann überlegte er, ob er geträumt hatte, oder ob das schreckliche Erlebnis tatsächlich Wirklichkeit gewesen war und er konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Vielleicht war er ja gestern über seine Gedanken eingeschlafen und hatte die grausame Tat nur geträumt. Er hoffte, der Tag würde die Erinnerung trüben, wie es bei schlechten Träumen war, doch das geschah nicht.

Schon beim Frühstück traf ihn der eiskalte Blick seines Professors und die Schmerzen in als er sich setzte waren der endgültige Beweis, dass er nicht geträumt haben konnte. Und auch während der Unterrichtsstunden tauchte vor seinem inneren Auge immer wieder das grimmige Gesicht Snapes vor ihm auf.

Er hatte ihn behandelt, als hätte Harry selbst ihm etwas angetan. Nur was? Es konnte kaum sein, dass Snape ihm noch wegen der Erinnerung zürnte, die er sich im letzten Jahr angesehen hatte. Und wenn doch, dann fiel es ihm reichlich spät ein, ihn zu bestrafen. Nein, das konnte nicht der Grund sein.

Harry war so in seine Gedanken versunken, dass er nicht merkte, dass seine Hauslehrerin Professor McGonagall sich vor ihm aufgebaut hatte und blickte mit einer hochgezogenen Augenbraue auf ihn herunter.

„Das muss wohl eine anstrengende Nacht für sie gewesen sein. Schlafen sie künftig in ihrer freien Zeit und nicht in meinem Unterricht Potter!“ Alle Schüler lachten, aber sie wusste ja nicht, wie Recht sie mit ihren Worten hatte.

Dann fragte er sich, ob es etwas bringen konnte, mit Snape zu sprechen, doch den Gedanken legte er unter „total wahnsinnige letzte Auswege“ ab. Er wusste nicht, was Snape ihm antun würde, wenn er sich freiwillig in die Höhle des Löwen begab. Und doch blitze die Idee immer wieder in ihm auf und am Abend gab er ihr schließlich nach. Er zog sich seinen Tarnumhang über und begab sich in die Kerker um Snape zu suchen. Die Karte der Rumtreiber verriet ihm, dass er sich in seinem Büro befand. Hatte denn dieser Mann kein Leben, dass er den ganzen Tag in seinem kleinen Kabuff verbrachte, zwischen eingelegten Tieren und getrockneten Kräutern?

Harry klopfte vorsichtig an und war überrascht, dass die dunkle Holztür sofort aufflog.

„Ich wusste Sie würden kommen“, schnarrte Snape, packte ihn am Kragen und zog ihn in den kleinen Raum um ihn auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch zu drücken.

„Hast mich wohl vermisst, Potter, hm?“

Diesmal sah Harry nicht weg, nein, er wollte dass sein Professor den ganzen Hass, der sich in ihm aufgestaut hatte, zu spüren bekam. „Ganz sicher nicht, Schniefelus!“

Die Hand seines Lehrers sauste so schnell auf ihn herab, dass er nicht mehr ausweichen konnte.

„Nennen sie mich niemals wieder so!“ Snapes Stimme war leise, doch so scharf wie ein frisch geschliffenes Messer. Er stützte sich auf die Armlehnen von Harrys Stuhl und beugte sich tief zu ihm hinunter. „Niemals wieder!“

Und noch immer wandte Harry den Blick nicht ab. „Warum? Was habe ich Ihnen getan?“ Er war stark. Er konnte dass hier durchstehen, ohne sich erneut verletzen zu lassen.

„Das solltest du doch wohl selbst am Besten wissen!“ Harry verwirrte es, dass sein Lehrer nun dazu übergegangen war, ihn zu duzen, doch er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.

„Nein, Sir, ich weiß es nicht!“ Harry stieß Snape von sich und sprang auf. „Ich weiß es nicht und ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht, so lange sie sich nicht an mir vergreifen!“ Jetzt schrie er und ging mit vor Zorn zur Faust geballten Händen langsam auf seinen Lehrer zu, der sichtlich erschreckt war. Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte er immer die Kontrolle über das Geschehen und vor allem über Harry gehabt, doch das Blatt schien sich nun zu wenden. Also entschied er sich, nachzugeben.

„Ich träume von Ihnen, Potter. Und ich bin mir sicher, dass SIE mir diese Träume schicken“

„Ich habe auch Träume, Professor!“ Harry funkelte ihn böse an. „Und Sie kommen darin vor. Das ist für mich aber noch lange kein Grund, ihnen Gewalt anzutun!“

„Sie haben… diese Träume auch?“ Nun schien Snape ernsthaft verwundert.

„Keine Ahnung, ob wir das gleiche träumen. Ehrlich gesagt, will ich es auch gar nicht wissen. Ich will nur, dass Sie mich nie wieder anfassen!“ Er wollte an seinem Lehrer vorbei aus dem Raum rauschen, doch dieser hielt ihn am Arm fest.

„Potter, es ist wichtig, dass Sie mir von diesen Träumen erzählen. Ich weiß, dass Sie noch immer nicht gelernt haben, Ihren Geist zu verschließen. Diese Träume… Sie könnten vom Dunklen Lord selber kommen.“

„So ein Mist!“, gab Harry zurück, „das würde doch keinen Sinn ergeben!“

„Du kannst nicht verstehen, wie der Dunkle Lord denkt. Was für dich keinen Sinn ergibt, kann für ihn der Auftakt zu einer erneuten Machtergreifung sein. Also bitte erzähl mir alles“ Harry war überrascht, welche seltsame Wendung die Ereignisse gerade genommen hatten. Es war, als hätte Snape zwei Charaktere, die je nach Situation zum Vorschein kamen. Der eine war grob, bösartig, brutal, während der andere nachdenklich und irgendwie verletzlich schien. Die letzten Tage, waren wie durch einen dünnen Schleier betrachtet an ihm vorbei gezogen. Dies war nur die Krönung der Ereignisse. Aber so schnell würde ihn nichts mehr überraschen.

Also begann Harry zu berichten. Als er geendet hatte, schien der Lehrer noch verwirrter und sogar fast verstört. „Das ist der gleiche Traum, den ich auch habe. Natürlich träume ich nicht von ihren Eltern und Freunden, aber vom Prinzip her, ist es der gleiche Traum“

Sie standen sich eine Weile schweigend gegenüber, keiner traute sich, etwas zu sagen. Und geklärt war noch immer nichts. Dann sprach Snape. „Bitte geh jetzt, Potter. Es gibt einiges, über das ich nachdenken muss. Wenn ich zu neuer Erkenntnis kommen, werde ich dich hinzu ziehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xuxu713
2008-02-13T17:48:40+00:00 13.02.2008 18:48
Du hast es ja doch geschafft. Gratuliere!

Nun die Idee mit dem Dunklen Lord fand ich sehr gut und auch plausibel. Es macht Sinn und auch Snape`s Begründung war logisch. Seine Gefühlsschwankungen (mal hart und unerbittlich und dann wieder nachdenklich und fast nett) passen ebenfalls.
Doch das Harry so schnell zu Snape geht und das allein und ungeschützt, und auch die resolute Haltung von ihm, hat mich gewundert, aber wie sonst sollten sie sich näher kommen und über das Problem sprechen.

Mir stellt sich die Frage warum McGonnagal so hart gegen Harry im Unterricht vorgegangen ist?


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