Liebe schmerzt
"Naruto! Jetzt hor auf zu heulen!", fauchte Sasuke.
Irgendwie musste er ihn falsch behandelt haben, jedenfalls hatte Naruto mitten auf der Straße angefangen zu heulen.
"Was soll das Theater? Hab ich irgendwas falsch gemacht?", fragte Sasuke.
Naruto schluchzte.
"Na schön... Heul dich aus!", fauchte Sasuke und ging einfach weiter. Allerdings wurde er nach ein paar Metern aufgehalten.
"Hey! Gehört der zu dir?"
Sasuke wandte sich erschrocken um und schaute sogleich in ein blasses kupferschimmerndes Augenpaar, umrahmt von schwarzen Haaren.
"Äh... Ja, schon...", antwortete Sasuke sprachlos.
"Was hast du gemacht, dass er so heult?"
"Wenn ich das wüsste..."
"Moment. Ich mach das.", sagte der Fremde und ging zu Naruto.
In dem Moment schaltete sich Sasukes Gewissen ein. Halt mal! Ich hab versprochen mich um ihn zu kümmern! Und dann kommt da einfach ein Fremder daher! Nein!
Er rannte dem Fremden hinterher, der inzwischen schon auf Naruto beruhigend einredete.
"Danke ist schon gut! Ich kann das allein.", sagte er hastig. Naruto schaute ihn beflissen an und der Fremde ging...
Kakashi ließ Shuichi erstaunt herein kommen.
"Wie weit seit ihr schon? Priya hat mir nichts mehr erzählt.", sagte Shuichi im Hereingehen.
"Gar nicht weit. Priya und Jay machen allein weiter."
Shuichi schaute ihn verdutzt an. "Warum das? Ist was passiert?", fragte er.
"Ja. Iruka hat es auch erwischt."
Shuichi legte Kakashi mitfühlend eine Hand auf die Schulter.
"Es gibt zwei Arten von Liebe. Die zärtliche Art und die der absoluten Hingabe. Letztere ist die schönere, doch nur wenige wissen sie zu schätzen oder kennen sie nicht einmal. Ich kenne sie und ich weiß sie zu schätzen. Du nicht? Dann kennst du nicht die wahre Liebe! Das, was du kennst... es zerbricht ja doch wie ein Schilfrohr im Sturm! Wenn du diese Verweichlichung mit Küsschen udn Zärtlichkeiten Liebe nennst... Dann lass dir dringend helfen! Das ist keine Liebe... oder?"
Ein aufgeschreckter Schrei ließ Kakashi und Shuichi zusammenfahren und gleich darauf zu Iruka ins Zimmer rennen. Der saß heftig atmend auf dem Bett und starrte ins Leere. Doch Kakashi konnte nicht zu ihm, da es an seiner Wohnungstür erneut leutete.
"Kannst du dich kurz um ihn kümmern? Ich mach rasch auf!", sagte Kakashi und verschwand. Shuichi nickte und setzte sich zu Iruka auf die Bettkante.
Kaum, dass Kakashi die Tür geöffnet hatte, stürmte Jay herein und hielt ihm eine Schriftrolle unter die Nase.
"Was ist das?", fragte Kakashi.
"Das haben wir gefunden, wo wir Ino entdeckt haben. Ihr Name steht auch darauf!", hechelte Jay.
Sofort entriss Kakashi ihm die Rolle und begann darin zu lesen:
"Jemand sagte einmal, das Herz ist wie ein schwarzes Stück Kohle. Stimmt auch. Es ist schwarz und niederträchtig! Aber der Spruch geht ja noch weiter: Denn wenn es geliebt wird, wird es plötzlich wunderschön und bunt. Es leuchtet... Es leuchtet wie eine Supernova... Aber wenn irgendwas schief geht, dann explodiert es auch wie eine Supernova... Mit einem lauten Knall ist es dann vorbei! Meinst du, das ist Liebe?"
Kakashi sah zu Jay. "Der Typ ist verrückt!", sagte er nur.
"Nein!!"
Jay und Kakashi sahen sich erschrocken um.
Iruka! Kakashi rannte hastig zu Iruka und Shuichi ins Zimmer. Shuichi stand erschrocken neben Irukas Bett und Iruka sah entsetzt ins Leere und dann zu Kakashi.
"Was ist passiert?", fragte Kakashi sofort.
"...Misaki...", hauchte Iruka und Kakashi verstand.
"Nein, das kann nicht sein!", hielt er dagegen.
Iruka jedoch schaute ihn fest an. Jay kam hinzu und fand prompt eine weitere Schriftrolle unter Irukas Bett. Ohne Worte hob er sie auf und begann laut zu lesen. Nach den ersten Sätzen unterbrach Iruka ihn laut.
"Hör auf!", schrie er Jay an.
Jays Blick wechselte verdutzt zwischen Kakashi und Shuichi, die nur mit den Schultern zuckten. Jay las sich den Text leise durch und gab ihn dann Kakashi, der ebenfalls leise las.
Dieser Text... Der passt ganz und gar nicht zu Misaki! Er hat es auf Iruka allein abgesehen und überhaupt ist sein Motiv ganz anders! Er will Iruka doch umbringen und ihn nicht leiden lassen! Das ergibt keinen Sinn! Kakashi entschloss sich, diesen Gedanken für sich zu behalten.
Jedesmal, wenn Neji Tentens Nähe suchte, entzog sie sich ihm. Sie wich ihm aus, hielt sich bedeckt, schwieg über das Geschehene und darunter litt ihre Beziehung wohl sehr, denn Neji trieb es fast in den Wahnsinn, seine Freundin nicht berühren zu dürfen. Sie stritten sich dadurch immer mehr und eines Morgens war Neji verschwunden. Tenten war allein.
Sie brach in Tränen aus, dann zog sie sich an und ihr Weg führte sie zu Temari. Sie musste wissen, wie man damit umgeht, dachte sie und klopfte bei der wilden blonden Ninja an.
"Ja?"
"Temari, du musst mir helfen."
"Komm erstmal rein, Kleines."
Temari führte Tenten hinein und beide nahmen auf dem Sofa Platz. "Was ist passiert?", fragte Temari ruhig.
"Neji hat mich sitzen gelassen! Er ist weg.", schluchzte Tenten.
"Wie bitte?!" Temari war entsetzt aufgesprungen. "Das ist doch wohl nicht wahr?! Aber sonst geht's ihm noch gut?! Na den werd ich mir vorknöpfen! Verlass dich drauf!", schimpfte sie und erklärte, ihn sofort herzuholen und zur Schnecke machen zu wollen.
Tenten brachte ein Schmunzeln zu Stande.
